Freundin helfen

Hallo ihr Lieben,
ich brauche mal eure Erfahrung.
Eine meiner besten Freundinnen hat mir gestern erzählt, dass sie gerade eine Fehlgeburt hat.
Als wäre das nicht schon fürchterlich genug, lässt ihr Körper das Baby wohl nicht los und sie soll nun eine Ausschabung bekommen.
Leider ist ihr Mann berufsbedingt auf der anderen Seite der Erde und kann nicht rechtzeitig hier sein, da die Ausschabung schon morgen gemacht werden soll.
Nun bat sie mich, sie hinzufahren und auch wieder abzuholen.
Das ist für mich natürlich selbstverständlich, dass ich für sie da bin.
Nun nach einer Nacht drüber schlafen, gehen mir unendlich viele Gedanken durch den Kopf, wie ich den Tag morgen evtl. noch für sie gestalten könnte um ihr diese fürchterliche Situation trotzdem irgendwie erträglicher zu machen.
Was habt ihr gebraucht oder hättet euch gewünscht ?
Soll ich ihr ein gemütliches Lager mit Tee und Wärmflasche vorbereiten? Soll ich sie lieber in Ruhe lassen? Soll ich ihr anbieten drüber zu sprechen oder einfach nur still sein, aber einfach da, falls sie in den Arm genommen werden möchte?
Soll ich was zu essen vorbereiten?

Ich wäre sehr dankbar, wenn ihr mir ein paar Tipps geben könntet, da ich finde, dass es ein riesiger Vertrauensbeweis ist, dass sie mir das nicht nur erzählt, sondern mich auch um Hilfe gebeten hat. Ich möchte sie nicht enttäuschen und ihr einfach helfen.

Liebe Grüße

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Du bist eine wunderbare Freundin 🌸🩷 einfach, dass du dir solche Gedanken machst und sie fährst.

Ich finde das mit der Wärmflasche und dem Tee eine schöne Idee. Zu allem anderen musst du sie einfach fragen. Jeder braucht etwas anderes. Ich war zb gerne alleine, hab auch gerne darüber geredet. Eine Freundin hat mir ganz viele Fragen dazu gestellt, die sich andere nicht getraut haben zu stellen. Das tat mir sehr gut. Andere mögen nicht so gerne drüber sprechen.
Ich konnte auch nicht gut fühlen was ich brauche. Aber das schönste daran ist zu wissen, dass man nicht alleine ist, sondern einfach jemand da ist.

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Hallo,
ganz lieben Dank für deine Antwort.

Ich denke du hast recht. Im passenden Moment werde ich sie einfach fragen, ich dachte halt dass es ja nicht schadet, trotzdem vorbereitet zu sein.
Ich möchte einfach, dass sie es gut hat.
Sie und ihr Mann wünschen sich schon seit Herbst 2021 ein Baby. Wir haben zur gleichen Zeit angefangen zu Hibbeln.
Sie für das erste Kind und ich für das zweite.
Mein Sohn ist fast 1,5 Jahre und bei ihr war es das erste Mal, dass es überhaupt einen positiven Test gab. Deshalb möchte ich einfach so sensibel wie möglich sein.

Liebe Grüße

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Frag sie vielleicht einfach....ich glaub, jede "braucht" da was anderes. Bei mir war es Normalität und wenig Mitleid. Also ich war nach alles AS schön essen und hab ein paar Gläser Wein getrunken. Ich war aber- abgesehen vom vierten Mal- nie mega traurig. Eher in so einem Modus "geschafft, jetzt weiter nach Ursachen suchen".

Andere wollen es sich vielleicht wirklich gemütlich machen oder Ruhe haben. Toll, wie Du Dir Gedanken machst

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Hallo,
ganz lieben Dank, dass du deine Erfahrung mit mir teilst.
Sie zu fragen, ist sicher der richtige Weg, ich möchte einfach nur irgendwie vorbereitet sein und auch ein paar Dinge da haben, die sie vielleicht dann braucht oder ihr gut tun.

Es war ein sehr langer Weg zu diesem 1. positiven Test und ich möchte so gut ich kann damit umgehen.

Liebe Grüße

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Hey,
ist natürlich sehr individuell.

Als ich abgeholt wurde, fand ich eine Umarmung gut.

Ich hatte relativ spät meine OP und man durfte auch nichts essen.Ich hatte also irgendwie Hunger und irgendwie auch nicht. Ich war froh, dass mein Mann mein Lieblingsessen bestellt hat und Getränke gemacht hat. Wir haben danach auch Filme geguckt und sind beide auf der Couch eingeschlafen.

Mir wurde auch gesagt, dass man für 24h danach eine Begleitperson braucht. Vielleicht kannst du ja über Nacht bleiben und am nächsten Tag Frühstück machen? Allein sein hätte ich mir nicht vorstellen können.

Wärmflasche soll man nicht machen. So die Aussage des Chirurgen. Stattdessen lieber ein Kühlpad.

Ich habe tatsächlich ziemlich starke Blutungen gehabt und ich war etwas zu optimistisch was die Anzahl und Größe der Pads anging. Ich war so froh, dass mein Mann kurz los ist, nochmal welche zu besorgen. Aber vielleicht hat da deine Freundin besser vorgesorgt.

Ansonsten: Gesprochen habe ich nicht viel. Aber wenn, fand ich es am besten, wenn keine komischen Erklärungsversuche (z.B. war bestimmt krank) oder Ratschläge (z.B. du bist noch jung) kamen. Ansonsten kannst du es anbieten a la „Möchtest du darüber reden? Oder sollen wir lieber ein Film/Serie gucken?“

Ich hoffe es hilft irgendwie weiter.

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Hi,
ganz lieben Dank für deine Nachricht.
Das mit den 24 Stunden wusste ich gar nicht,
aber natürlich hab ich das jetzt so organisiert, dass sie nicht allein ist.
Es ist Gott sei Dank alles gut verlaufen und sie schläft jetzt gerade.

Es gab einen kurzen Moment in dem wir uns beide in den Armen lagen und wir beide geweint haben. Ohne Worte. Die waren nicht nötig. Es war irgendwie schlimm aber tat in dem Moment auch richtig gut.

Morgen gegen Mittag ist ihr Mann zurück, dann hoffe ich, dass er sie nochmal gut auffangen kann.

Liebe Grüße