Guten Morgen,
Bisher habe ich immer nur still Beiträge gelesen und wollte nun nach Hilfestellung/Erfahrungen fragen.
Am 28.1. musste ich völlig unerwartet meine Tochter in der 40. SSW zur Welt bringen (wir sind mit Wehen und Vorfreude ins Krankenhaus und dachten dass wir mit ihr nach Hause können). Ihr Herz hat einfach nicht mehr geschlagen. Eine Obduktion haben wir nicht gewollt, eine offensichtliche Ursache gab es nicht.
Sie ist meine erste Tochter und wie viele sich vorstellen können haben wir uns die letzten Monate natürlich extrem auf sie gefreut und unser Leben rund um die Schwangerschaft aufgebaut und für sie vorbereitet.
Ich fühle mich vielleicht ein wenig besser jetzt nach 3 Wochen, allerdings ist alles noch sehr leer und wirkt einfach sinnlos auf mich. Ich denke das ist normal.
Ich würde gerne wissen wie es bei anderen Mamas mit ähnlichen Erfahrungen danach gelaufen ist. Wie lange habt ihr gebraucht wieder zurück ins Leben zu finden? (Ich weiß dass die Trauerverarbeitung bei jedem anders ist, ich möchte nur ein wenig Hoffnung haben). Wann seid ihr wieder schwanger geworden? Und wenn es schon etwas länger her ist: wie geht es euch heute wirklich?
Vielen Dank schon mal
Nach stiller Geburt 40. SSW wieder ins Leben finden?
Hallo meine Liebe,
zuallererst möchte ich dir mein Beileid zu deinem Verlust aussprechen. So etwas sollte keiner erleben müssen. Das für dich noch alles leer ist, ist vollends normal. Es ist viel zu frisch und alles was ihr schon für sie vorbereitet habt, erinnert dich an sie.
Manche finden nach einem halben Jahr den Mut wieder los zu legen und das erfüllt sie. Manche schaffen es laut dem Forum hier sogar schneller. Der Wunsch ist eben weiterhin da nach einem Kind, keiner will ja das verlorene Ersetzen.
Ich selbst habe keine Tod Geburt erlebt. Kenne aber jemanden sehr gut, der auch in der 40 Woche das geliebte Kind gehen lassen musste. Das müsste 1985/1986 gewesen sein. Ganz genau weiß ich das Jahr nicht- ist bisschen vor meiner Lebenszeit gewesen und ich möchte da auch nicht in den Wunden wühlen mit blöden Fragen.
Es folgen aber Anfang 1988 die Geburt einer weiteren Tochter. Die Mutter hatte ein grossen Wunsch, der Vater war unsicher nach dem Erlebnis, hat es aber nie wirklich bereut. Da der Mann beim Bund war, war das üben / erneut versuchen etwas in die Länge gezogen. Deswegen hat es vermutlich den ein oder anderen Monat länger gedauert, als es nach der Mutter gegangen wäre.
Auch heute trauert die Mutter um ihren Sohn. Damals wurden die Kinder scheinbar nicht unbedingt den Eltern gezeigt. Sie konnte daher nie wirklich Abschied nehmen. Sich nie davon überzeugen, dass es wirklich Tod ist wie sie dieses Jahr erst in einem Gespräch sagte.
Ich hab mir das zwar gedacht, dass sie sein Tod nie akzeptiert hat, sehe es aber als Fortschritt in ihrer Trauerbewältigung, dass sie es auch mittlerweile offen ausspricht.
Psychologische Hilfe hat sie nie in Anspruch genommen und auch nie groß mit jemanden darüber geredet. Ich war daher auch erstaunt, dass sie ausgerechnet damit anfing, als ihre Tochter mehrere Fehlgeburten durchlebte und jetzt auch in der aktuellen Schwangerschaft der Tochter.
Noch heute sind Ärzte übrigens der Meinung, dass sie das professionell aufarbeiten lassen sollte. Und ich kann den nur beipflichten. Man muss aber auch hier sagen- sie hat sich immer Söhne gewünscht. Hatte schon eine Tochter und das dann nach dem Sohn ein Mädchen kam, hat sie anfangs nicht sehr glücklich gemacht und das hat sie der Tochter auch leider gezeigt.
Bist du in einer Trauergruppe oder hast anderweitig Austausch/ Unterstützung?
Ansonsten wünsche ich dir, dass du bald wieder ins Leben gefunden hast und dann auch sein verdientes Regenbogen Baby bekommst. Alles alles Liebe dir und deinem Partner.
Danke für die liebe Antwort.
Bisher habe ich keine psychologische Hilfe in Anspruch genommen, ich rede viel mit meinem Mann und meiner Familie und weine viel sobald mir „danach ist“.
Wir durften sie nach der Geburt sehen und auch noch im Krankenhaus besuchen, das haben wir allerdings nur einmal gemacht aber dann ausgiebig Abschied genommen.
Die Beerdigung steht uns leider noch bevor, ich hoffe dass ich mich danach eventuell ein wenig leichter fühlen werde, da ich große Angst vor dem Tag habe.
Ich habe mich für einen Rueckbildungskurs für verwaiste Mütter angemeldet, in dem man nach dem Sport auch eine Gesprächsrunde hat und sich austauschen kann, das wird bestimmt auch helfen.
Das ist wichtig. Lass die Trauer zu. Sie steht dir zu und das darf dir keiner verbieten.
Das mit den Rückbildungskurs ist auch super. Einigen reixbt
Hallo meine Liebe,
erstmal drücke ich dich ganz fest.
Bei deinem Bericht kamen mir gleich die Tränen.
Ich habe meinen ersten Sohn 2018 in der 30 Ssw verloren. Bzw hörte einfach sein Herz aufzuschlagen.
Das was du beschrieben hast war bei mir genauso.
Es ist ein schreckliches Erlebnis und es dauert dieses zu verarbeiten.
Ich bin 4 Monate nicht einkaufen gewesen, habe das Haus nicht verlassen und bin nicht ans Telefon gegangen.
Ich hatte Angst das die Menschen mich ansprechen könnten und ich dann gleich in Tränen ausbrechen würde.
Ich bin 4 Wochen nicht aus dem Bett raus gegangen. Für mich war alles Sinnlos, ich fühlte mich leer und verlassen.
Ich bin in eine Sternenkinder "Therapiegruppe" gegangen jedoch führte dieses nur zu Wut.
Was mir half war es öffentlich zumachen. Darüber zu sprechen offen und ehrlich, zu weinen wenn mir danach ist.
Es gibt Menschen in deiner Umgebung die Probleme haben dich so zusehen, jedoch sprechen sie dich nicht an weil sie Angst haben. Sie haben Angst vor deiner Reaktion, niemand kann das fühlen was du fühlst. Sage deinem Umfeld wie du behandelt werden willst, ob du drüber sprechen willst oder nicht. Mir haben Menschen zur Geburt gratuliert weil sie es nicht wussten, ich habe solche Sachen weg ignoriert.
Nach 4 Monaten bin ich wieder arbeiten gegangen, es war komisch alle haben mich wie ein rohes Ei behandelt.
Es wird besser. Ich habe eine Geschichte verfasst über meinen kleinen Sohn der wieder umgedreht ist. Ich habe sie öffentlich gemacht über Sternenkinder. Ich bekam viel zu Spruch das gab mir Kraft.
Dieses Kind war mein erstes mehr als 10 Jahre habe ich auf ihn gewartet. Mit künstlicher Befruchtung endlich mein Traum erfüllen.
Ich wurde tatsächlich 5 Monate später wieder Schwanger mit seinem Bruder. Der fast genau 1 Jahr später zur Welt kam.
Dieses Kind half mir über den Schmerz hinweg. Es half mir nach vorne zuschauen.
Mein Sohn ist jetzt 4 Jahre alt und er weiss alles über seinen Bruder im Himmel.
Wir reden oft über ihn, sogar Bilder schauen wir uns an.Er ist ein teil von uns und wird es immer bleiben.
Ich erwarte jetzt ein kleines Mädchen. Die Schwangerschaft ist nervend aufreibend Panik und Ängst machen sich breit.
Aber ich hoffe ich kann sie in 3 Monaten gesund in den Arm nehmen.
Meine Liebe nimm dir Zeit, Zeit zum verarbeiten. Der Schmerz und die inneren Wunden werden immer bleiben, es wird nur besser.
Irgendwann kannst du damit umgehen.
Ich bin 7 Monate nicht in seinem Kinderzimmer gewesen, habe es abgeschlossen und erst als ich bereit war es zu öffnen habe ich seinen Sache aussortiert.
Ich wünsche dir nur das beste.
Hör auf dein Herz.
Es tut mir sehr Leid, dass wir dieses Schicksal teilen und auch du sowas unbegreifliches erleben musstest! Sowas sollte wirklich niemand durchmachen müssen.
Umso mehr freut es mich zu hören dass du es danach geschafft hast aus dem Loch zu kommen und ein gesundes Kind in die Arme schließen konntest. Ich kann mir vorstellen dass dies ein großer Trost isf auch wenn kein Kind das verstorbene jemals ersetzen könnte.
Ich hoffe sehr, dass die Zeit tatsächlich ein paar Wunden heilen wird auch wenn mir bewusst ist dass sie immer wieder aufreißen wird und riesige Narben zurück bleiben. Bis dahin versuche ich durchzuhalten und so gut es geht den Trauerprotess zuzulassen.
Ich wünsch dir alles Gute für die aktuelle SS und dass du bald ein weiteres gesundes Kind in deinen Armen halten wirst!
Ich erzähle dir meine Geschichte, noch hat sie leider kein Happy End.
Mein Sohn kam am 20.02.22 still auf die Welt. Er war kerngesund.
Wir haben zuvor 5 Jahre versucht schwanger zu werden und als wir mit dem Wunsch abgeschlossen hatten (bzw verschoben, ich war ja "erst" 25), hielt ich den positiven Test in der Hand.
Ich war acht Wochen spaeter wieder arbeiten, mehr als je zuvor, 70/80h die Woche waren Minimum. Der Kinderwunsch war so heftig, er fühlte sich wie ein permanentes Stechen an, quälend, schmerzhaft, dazu kam die Trauer. Alles habe ich verdrängt.
Jeder Monat mit negativem Test hat es schlimmer gemacht.
Ich habe angefangen, alles zu hassen. Meine Neffen, meine Schwägerin, die wieder schwanger war, meinen Mann, meine gesamte Familie. Ich habe nur noch fuer die Arbeit gelebt.
Wie eine Besessene habe ich versucht schwanger zu werden - nichts hat geholfen. Ein Jahr verging. Dann habe ich eine Affäre begonnen mit einem wesentlich jüngeren Mann auf der Arbeit, weil ich hoffte, durch ihn schneller schwanger zu werden. Wurde ich (zum Glueck wie ich spaeter einsah) nicht.
Im Oktober 2023 bin ich zusammengebrochen. Ich kam nachhause, fiel auf den Boden und weinte. Weinte So viel wie noch nie. Zwei Tage lang. Ich aß nichts, ging nicht zur Arbeit, schlief nicht, ich weinte nur, mit den Fotos meines Sohnes im Arm. Es gab keinen Auslöser. Es passierte eines Tages einfach so.
Mein Mann war die ganze Zeit bei mir, ließ sich krank schreiben und wir weinten gemeinsam. Besuchten sein Grab.
Ploetzlich fühlte ich mich ihm wieder so unendlich nah.
Ich kündigte noch in der gleichen Woche und fand im November einen neuen Job.
Und Anfang Dezember hielt ich ploetzlich einen positiven Schwangerschaftstest in der Hand.
Die Schwangerschaft ist furchtbar - ich will dir keine Illusionen machen. Ich kann mich selten freuen, oft ueberwiegt einfach die Angst. Aber ich bin wieder ein Mensch, ein glücklicher Mensch und das habe ich nicht mehr fuer moeglich gehalten.
Danke dass du deine Geschichte hier teilst und es tut mir sehr Leid dass du da durch musstest. Es klingt so als wäre es eine extrem schlimme Zeit gewesen und ich bin sehr froh dass du es irgendwie da raus geschafft hast. Ich denke das zeigt umso mehr wie wichtig es ist der Trauer ihren Raum zu geben (ohne darin zu versinken) und zuzulassen da sie einen früher oder später sowieso einholen wird…
Dass deine aktuelle SS mir viel Angst verbunden ist kann ich mir gut vorstellen, habe bereits jetzt Angst vor einer weiteren SS obwohl das noch in weiterer Ferne liegt. Ich glaube man muss da einfach durch und sich immer wieder sagen dass es eine andere SS ist und versuchen darauf zu vertrauen dass alles gut wird. Sicher wird es leichter sobald dein Kind sich mehr bewegt und du es regelmäßig spüren kannst.
Ich wünsche dir alles Gute für die SS und bin zuversichtlich dass du diesmal ein gesundes, lebendes Kind auf die Welt bringen darfst 🙏🏽
Hallo liebe Roxya!
Unser Sohn kam am 22.02.22 still zur Welt :(
Nach 4 Jahren Kinderwunsch und künstlicher Befruchtung.
Ich weiß genau wie du dich in der Schwangerschaft fühlst.
Aber alles wird irgendwie gut…und naja deine Verdrängungszeit hab ich auch ähnlich durchlebt:(
Die 1. künstliche Befruchtung hat funktioniert und unser Regenbogenbaby schläft gerade in seinem Bettchen🥰
Er ist mittlerweile 7,5 Monate alt und ist tatsächlich auch sehr plötzlich und schnell in unser Leben getreten…7 Wochen zu früh mit Notkaiserschnitt. Aber alles ging gut. Sein Bruder hat immer auf ihn aufgepasst.
Wir sind so dankbar…
Aber der heutige Tag und der morgige ist naja wieder sehr schwierig. Macht es aber erträglicher mit seinem kleinen Bruder bei uns.
Euch und allen weiteren Sternenmamis nur das beste…Ganz viel Kraft …ihr seid alle so unglaublich starke Frauen, Mütter und Eltern.
Hi Sharon,
Ersteinmal mein herzlichstes Beileid zu Eurem schlimmen Verlust.
Ich halte mich mal kurz und an die Faktenlage
Meine Cousine musste ihren Sohn in der 34. Woche tot gebären. Sie hatte mit einmal keine Kindsbewegungen mehr gespürt und beim US wurde dann festgestellt, dass er kurz zuvor im Mutterleib verstorben ist.
Das war ne schlimme Zeit. Ich weiß, dass ihr Mann und sie sich (auch unabhängig voneinander) therapeutische Hilfe geholt haben um das ganze zu verarbeiten.
Ihre erste Tochter durfte sie dann ca 1,5 Jahre später lebend auf die Welt bringen und mittlerweile gibt es auch eine weitere Tochter, ebenfalls lebend. Ich weiß, dass sie zumindest bei der ersten Tochter mit vielen Ängsten zu kämpfen hatte und Dinge nicht getan hat (bspw. Fahrrad fahren) aus Angst es könnte wieder schlecht ausgehen.
Sorg gut für Dich, nimm Dir die Zeit die du brauchst, scheut nicht Euch professionell helfen zu lassen.
Alles liebe
Vielen Dank! Das gibt mir auch ein wenig Hoffnung dass weitere Schwangerschaften glücklich enden könnten…
Liebe Sharon,
mein Beileid zu eurem Verlust! Es tut mir so leid, dass ihr das durchmachen müsst.
Aktuell befinde ich mich in derselben Situation. Am 01.02. sind wir bei ET+1 mit Wehen und voller Vorfreude ins Krankenhaus gefahren, leider schlug das Herz meiner Tochter nicht mehr.
Das mit der Leere und Sinnlosigkeit fühle ich so gut. Die Beerdigung war diese Woche, auch wenn die Trauer seitdem bei mir noch stärker zuschlägt, habe ich das Gefühl, dass ein erster großer Meilenstein geschafft ist. Geholfen hat mir auch, alle Babysachen schnellstmöglich weg zu räumen, ich konnte sie einfach nicht mehr sehen.
Wie lange es tatsächlich dauern wird, wieder ins Leben zurück zu finden, habe ich für mich noch nicht herausgefunden. Der Kinderwunsch ist bei mir immer noch da, vor einer erneuten Schwangerschaft habe ich jedoch fürchterliche Angst.
Wenn du dich austauschen möchtest, kannst du mir jederzeit gerne schreiben.
Ich wünsche euch viel Kraft für die anstehende Zeit.
Liebe Grüße
Hallo Liebes,
vorab, dein Verlust tut mir unendlich leid.
Ich musste im September 2023 meinen Sohn in der 39ssw still zur Welt bringen. Die SS war ein Traum, bis ich keine Tritte mehr gespürt habe. Alles genau so plötzlich, obwohl keine Untersuchung auffällig war.
Jetzt, 5 Monate später habe ich trotzdem noch damit zu kämpfen, aber es wird besser. Wir besuchen sein Grab jede Woche. Ich schreibe auch mit betroffenen, damit man sich irgendwo zugehörig fühlt.. auch wenn es so ein schreckliches Erlebnis ist, tut es gut, sich mit gleichgesinnten zu unterhalten. Man ist nicht allein.
Unser Kinderwunsch ist auch weiterhin präsent, wir versuchen es bereits aber leider kam unser Regenbogen noch nicht.
Ich bin mir ganz sicher, dass unsere Sterne von oben und viel glück schenken und uns beschützen werden. Haltet zusammen, weine wenn dir danach ist, nimm dir Zeit um alles zu verarbeiten . Ich drücke dich ganz doll. Und falls du schreiben möchtest, mein Postfach steht dir immer offen.. 🕯️
Liebe Sharon,
Normalerweise versuche ich hier nicht mehr so oft reinzuschauen, da aber heute vor zwei Jahren mein schlechtes Gefühl beim Frauenarzt bestätigt wurde, dass das Herz unseres Sohnes einfach aufgehört hatte zu schlagen, wollte ich kurz von meinem Erlebten berichten.
Es tut mir so unfassbar leid, dass ihr eure Tochter verloren habt. Man fragt sich wieso, warum nur…Dieses Gefühl der Machtlosigkeit:(
Ich hoffe ihr werdet schnell Kraft finden und einen neuen Versuch starten. Wir waren leider auf künstliche Befruchtung angewiesen.
Es wird so oder so eine schwierige Zeit…Aber eure Tochter wird immer bei euch sein und hoffentlich wenn ihr bereit seid einen wunderschönen Regenbogen 🌈 zaubern.
Unser kleiner Schatz schläft gerade mehr oder weniger friedlich. Morgen werden wir seinem großen Bruder zum 2. Geburtstag viele schöne Kerzen anzünden.
Alles Liebe 💐 euch!
Hallo Sharon,
ich habe gerade deinen Beitrag gelesen, es tut mir so leid für dich und euch, dass ihr eure Tochter gehen lassen musstet. Meine Gedanken sind bei euch.
Unser Sohn ist letzte Woche viel zu früh in der 23. Woche auf die Welt gekommen, eine Infektion hatte die Wehen ausgelöst. Er hat so doll gekämpft, aber am Abend mussten wir ihn gehen lassen.
Meine Frau und ich versuchen jeden Tag, einen Umgang zu finden und ich kenne diese Sinnlosigkeit, die du beschreibst. Wir trauern um unser Kind, um die Vorstellung der Zukunft mit ihm und auch die Erinnerungen an die Zeit der Schwangerschaft sind schmerzhaft.
Jeder Mensch ist anders und auch wir müssen jeden Tag neu herausfinden, wie es weitergeht. Was uns hilft sind Zeit zu zweit, viel reden miteinander (was auch nicht immer leicht ist, da jeder Mensch andere Trauerarten hat). Wir haben sehr früh allen von der Geburt und unserem Verlust erzählt, das hat uns geholfen und wir wollen selbst mit entscheiden, wie mit uns statt über uns geredet wird.
Die Ärztin im Krankenhaus hat gesagt: "Sie können so stolz auf sich sein, Sie sind so tolle Eltern und wir hoffen, dass wir Sie in der Zukunft wiedersehen werden unter anderen Umständen." Das hat mir so viel Hoffnung gegeben. Auch wenn es für mich keinen Sinn ergibt, dass unser Sohn gehen musste, möchte ich nicht, dass es sinnlos bleibt und versuche, eine neue Perspektive irgendwie zu gestalten. Dass du schon 3 Wochen geschafft hast, ist so stark, wo jeder Tag ein Kraftakt ist. Vielleicht findet man auch nicht ins Leben zurück, sondern findet ein neues Leben.
Ich wünsche dir/euch viel Kraft für diesen Weg. Du kannst dich jederzeit melden, wenn du einen Austausch möchtest.