Frühes Ende 5. SSW

Guten Morgen,

nachdem ich in einem anderen Thread ja schon meine schwächer werdenden SS Tests gezeigt hatte und es dort auch hieß "sieht nicht gut aus", hat gestern die Blutung eingesetzt. Ist schon ordentlich, aber heute nicht mehr schmerzhaft, wie eine starke Mens eben. Bin trotzdem sehr traurig. Ich habe früher nie verstanden warum manche in einem so frühen Stadium schon trauern können. Jetzt verstehe ich es. Ich habe mich schon sehr gefreut beim wirklich mehr als eindeutig positiven Tests, und sie stiegen ja auch an. Man fängt ja schon an zu planen. Es wäre auch das zweite gewesen, man weiß schon viel und freut sich schon.
Jetzt stelle ich mir natürlich die Frage, woran es gelegen haben könnte. Ich habe Endometriose, aber scheinbar nach der Sanierung damals und Geburt ist die fast verschwunden. Zumindest habe ich keine schmerzhafte Blutung mehr. Teilweise weniger Probleme als die Freundinnen die keine Endo haben, aber dafür schmerzen wärend der Mens. Ich hatte damals auch nur leichten Grad (vor der Sanierung aber trotzdem unerträgliche Schmerzen). Zusätzlich habe ich Hashimoto, aber auch nur leicht und mein TSH ist immer gut, obwohl ich keine Medikamente nehme. Es wurden lediglich mal Antikörper nachgewiesen und somit habe ich den Stempel Hashimoto erhalten. Eingestellt werden musste ich nur in der ersten Schwangerschaft, weil der Wert leicht (!) nach oben ging. Danach nie wieder. Aktuell viel Stress wegen Hausbau, aber ich las dass Stress eigentlich gar nicht so große Auswirkungen hat wie angenommen wird.

Beschweren können wir uns eigentlich nicht. Kind 1 hat im ersten Anlauf, nachdem ich Pille nach 10 Jahren Dauereinnahme ohne Pause eingenommen habe, im ersten Zyklus nach 14 Tagen geklappt. Jetzt, Ende 30, haben wir 3 Versuche gebraucht bis der Test Positiv wurde. Aber auf den Abort war ich irgendwie nicht eingestellt. Ich hoffe, dass es vielleicht im nächsten Zyklus wieder klappt. Habe mir bis Ende des Jahres als Versuch gesetzt. Danach möchte ich den KiWu aufgeben da ich mich persönlich zu alt fühle. Ich habe jetzt natürlich auch Angst dass es wieder dazu kommt, ggf sogar wenn man vielleicht noch weiter in den SSW ist. Glaube die Angst wird jetzt ein neuer Begleiter. Gyn Termin ist erst in 2 Wochen. Vielleicht auch deshalb dieser Post zum "ausquatschen". Ich kenne keinen im Kreis mit Frühabort. Wegen Hausbau ist auch mein Mann aktuell stark eingespannt und so richtig Zeit nehmen können wir uns aktuell nicht, da auch Termine mit Gewerken anstehen. Der Post hilft ein bisschen, vllt gibt es Gleichgesinnte.

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Hallo,

tut mir leid, dass du gerade eine Fehlgeburt durchmachst, fühle dich gedrückt!
Ich kann deine Gedanken und Gefühle sehr gut nachvollziehen, du bist nicht allein.

Ich war nach langem Versuchen und mehreren künstlichen Befruchtungen auch endlich schwanger, wir haben sogar das Herz schlagen sehen... Paar Tage später in der SSW 7 kam aber die Ernüchterung - Herz schlägt nicht mehr, missed abortion.
Ich habe gestern nach längerer Wartezeit auf natürlichen Abgang mit Medikamenten begonnen, da mein Körper die Fehlgeburt leider nicht alleine verarbeitet und der Embryo immer noch fest in der Gebärmutter sitzt.
Auch ich hätte nie gedacht, dass mir so ein 4 mm "etwas" so viel bedeuten könnte und dass mir diese Erfahrung so ein großes Loch im Herz hinterlässt.

Die Frage "wieso" ist sehr präsent- die Ärzte meinen, dass es wahrscheinlich einfach nur Pech war, so selten ist ja eine Fehlgeburt leider nicht.. Aber eine richtige Gewissheit hat man natürlich nicht... Der Wunsch wieder schwanger zu werden ist weiterhin da, die Angst vor einer weiteren Fehlgeburt, die ein noch viel größeres Loch hinterlassen würde, ist jedoch auch enorm.
Ich weiß von anderen Mädels hier, dass man irgendwie mit dem Schmerz und mit der Angst lernt umzugehen, aber sie werden für immer ein Teil von uns sein - und irgendwann werden wir gestärkt rausgehen und positiv nach vorne schauen - vielleicht sogar mit unseren Babys an der Hand <3

Ihr habt ja das große Glück, dass es ziemlich schnell bei euch klappt - das ist toll! Solange sich der Kinderwunsch gut anfühlt und du dich bereit für eine weitere SS fühlst - mache es einfach und probiert weiter <3 Ich finde es ist aber auch absolut OK und wichtig, sich genug Zeit zu nehmen das Geschehene zu verarbeiten.

Ich drücke ganz doll die Daumen für deinen weiteren Weg.

LG
Nina mit Sternchen in SSW7

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Hallo,
Tut mir leid, dass du das erleben musstest!

Ich habe das in den letzten 5 Jahren 4 mal so erlebt. Dabei spricht man nicht von einer Fehlgeburt oder einem Abort, sondern von einer biochemischen Schwangerschaft, soweit ich das verstanden habe.. und das passiert wirklich vielen Frauen. Eine Ärztin hat mir mal gesagt, wenn mein Zyklus nicht so regelmäßig wäre hätte ich das vermutlich gar nicht bemerkt....

Nach 3 solcher "Abgänge" kann man eine Überweisung bekommen, um dann weiter zu forschen. In einer Sprechstunde für habituelle Aborte. Das habe ich alles gemacht und es wurde nichts rausgefunden.

Jetzt nach 5 Jahren und mit 38 bin ich mittlerweile in der 14 SSW mit unserem 2. Kind, unser Sohn wird schon 8 im September.
Manchmal ist es einfach so, dass es nicht klappt oder sich die Embryonen nicht einnisten können, aber kein Grund gefunden wird.

Und dann plötzlich klappt es doch.
Bei dir hat es ja jetzt schon nach 3 Zyklen geklappt, das wird vielleicht wirklich schon im nächsten Monat wieder klappen. Und dann beißt es sich hoffentlich richtig fest ❤️

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Danke für eure lieben Antworten. Wir haben bereits ein Kind, was im ersten Anlauf damals geklappt hat ohne Probleme. Denke genetisch sind wir sehr kompatibel. Bin jetzt aber auch 6 Jahre älter. Vielleicht liegt es daran. Das werde ich mal mit der Gyn besprechen in 2 Wochen.

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Ach so und ich vielleicht kennst du niemanden, weil nicht drüber gesprochen wird? Von meinen Freundinnen hat quasi jede 2. Das schon erlebt.... es ist wirklich wirklich häufig, da gibt es ja auch Statistiken zu.

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Das kann sehr gut sein. Die Freundinnen sind denke ich ehrlich, manche haben auch gar nicht so früh getestet und wissen es vllt gar nicht. Bei den Bekannten weiß ich es natürlich nicht. Kann gut sein, dass es da schon vorkam. Vermutlich sogar.

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Dein Verlust tut mir sehr leid! Ich wollte dir sagen, dass ich in meinem Freundeskreis niemanden habe, der eine FG hatte. Jede war schwanger und hat das Kind auch bekommen, dachte ich. Heute hat mir eine Freundin erzählt, dass sie 4 FG hatte. Drei nahe Kolleginnen hatten auch jeweils 2 oder 1. Also ich merke langsam (auch durch das Forum hier). Ich bin nicht allein. Es ist ok. Es besteht Hoffnung.

Ganz liebe Grüße
Juli

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Hi!
Ich hatte letzte Woche in der 9 SSW eine FG. Habe auch ein Kind (3), bin 39. Fühle mich langsam auch zu alt.

Seit ich auf social media darüber schreibe und offen drüber rede, sprechen auch alle anderen darüber. Gestern allein 3 männliche Kollegen. Auf Instagram 4 Frauen. Eine ganz liebe Bekannte.

Alle hatten vorher nicht drüber geredet. Sie sind überall und es gibt Statistiken, die besagen, dass jede Frau im Schnitt 1 FG hat.

Du bist nicht allein damit 💖🍀

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Danke, das hilft irgendwie. Man fragt sich ja gleich was mit einem nicht richtig ist. Oder ob man was falsch gemacht hat.

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Bei mir in der Familie hatte fast jede Frau eine Fehlgeburt.
Die einzige, die es nicht hatte, hatte aus zwingenden medizinischen Gründen einen Abbruch.

Es ist nichts mit dir falsch. Die Kombination von zwei Menschen scheint ein überaus komplizierter Vorgang zu sein und dieser geht offenbar in mindestens der Hälfte der Fälle schief.

Ich persönlich nehme das jetzt zum Anlass, mein geborenes Kind (das ich natürlich sowieso schon liebe und schätze) noch einmal als ein größeres Wunder zu betrachten.

Ich hatte aber auch das Glück, dass wir zu meiner Mutter gefahren sind, sie sich um unser Kind kümmerte und unsere alte Hebamme, die meinen Bruder auf die Welt gebracht hat, mir beistehen konnte.

Dadurch hat es für mich eine sehr liebevolle und achtsame Begleitung gebracht. Durch die Gespräche mit der Hebamme ist das für mich in einer Weise normalisiert (sie begleitet sehr viele Frauen mit Fehlgeburt), was es von einem krassen Unglück, was mich als einzelne getroffen hat, herabstuft zu einem immer noch bedauerlichen Umstand, der aber einfach Pech ist und der einfach zum Leben dazugehört wie der Tod im Allgemeinen.