Biochemische Ssw oder intakte Ssw

Hey,
Es ist total verständlich, dass du dir Sorgen machst und Angst hast.
Immerhin ist so eine Unsicherheit keine Kleinigkeit.
Niemand wird (oder sollte) dir hier eine endgültige Antwort in irgend eine Richtung geben. Aber ich kann dir etwas mitgeben:

Kinder entwickeln sich genau wie nach der Geburt auch im Mutterleib teilweise schon sehr unterschiedlich und in ihren eigenen Rhythmen.
Nicht immer verläuft alles nach medizinischem Kalender. Und das ist normal.
Weder auf die Genauigkeit der Tests, noch auf das Ausbleiben deiner Ärzte kannst du grad Einfluss nehmen.

Aber auf dich selbst und deinen Körper schon.
Angst und Panik lösen Stress aus, der zur Ausschüttung von Stresshormonen führt, die wiederum deinen Körper - und damit natürlich auch den deines Babys beeinflussen.

Das Beste, was du also gerade für euch beide tun kannst, ist zu versuchen, dich zu entspannen. Nimm ein Bad oder eine warme Dusche, leg die Hände auf deinen Bauch und geh mit dem kleinen Leben dort in Kontakt. Ganz ruhig und friedlich.

Als meine Mutter mit mir schwanger war, hatte sie ganz lange immer wieder Zwischenblutungen. Bis sie die Ungewissheit und die damit verbundenen Angst nicht mehr ausgehalten hat. Auch die Anweisung der Ärzte, sie müsse den Rest der Schwangerschaft liegen, kam für sie nicht infrage.
Also hat sie sich irgendwann hingesetzt und mit mir liebevoll Klartext geredet:
"Wenn du in unsere Familie kommen möchtest, dann bist du herzlich willkommen. Wenn du es nicht möchtest, dann entscheide dich bitte, zu gehen. Der Abschied wi es mir weh tun, aber die Ungewissheit macht mich krank. Und ich möchte eine gesunde Mama sein. Auch für die anderen, die mich brauchen."

Danach hatten sich die Zwischenblutungen erledigt.
Ob das nun daran lag, dass ich die Absicht meiner Mama mitbekommen habe oder nur daran, dass sie damit für dich selbst eine klare Haltung eingenommen hat, die Ruhe in ihren Körper und ihr Hormonsystem brachte, spielt keine Rolle.
Aber in beiden Fällen war es der wichtigste Schritt überhaupt.

Deinem Baby, deinem Sohn und dir selbst hilfst du am Besten, wenn du ruhig wirst, gut für dich und deine Körper sorgst und in Kontakt gehst. Denn damit reguliert du dein - und eure Nervensysteme und den Hormonhaushalt und hältst auch dem kleinen Leben in dir damit wieder alle Möglichkeiten offen.
Wenn es ein Abschied wird, wird er so ein wenig leichter und friedlicher werden.
Wenn dein Baby bleiben möchte, machst du es ihm damit um ein Vielfaches leichter.

Ich weiß, dass das nicht einfach ist. Und ich weiß, dass du es trotzdem kannst. Weil wir Frauen genau das können.
Fühl dich mal ganz lieb umarmt
Mareike