MA 10. Woche mit Cytotec um AS zu vermeiden - Erfahrungsbericht aus Köln

Liebe Community,

In den letzten Wochen habe ich viel hier im Forum gelesen - was mir wahnsinnig geholfen hat. Daher möchte ich nun, wo es so gut wie „überstanden“ ist, meine Erfahrungen mit euch teilen und so anderen Frauen in ähnlichen Lagen hoffentlich helfen.

Mein Baby (erste Schwangerschaft, 32 Jahre) hat sich leider ab der 8. Woche nicht weiter entwickelt, kein Herzschlag, nur die Eihülle mit Dottersack. Meine ganz wundervolle Gynäkologin hat mich über die drei Optionen „Warten“, Medikamente und Ausschabung informiert und mir empfohlen nicht länger als 10 Tage zu warten, um ins Krankenhaus zu gehen. Erfahrungsgemäß würde es der Körper dann nicht alleine schaffen.

Mein Wunsch war ein natürlicher Abgang, ich wollte um jeden Preis eine OP vermeiden, da ich noch nie einen solchen Eingriff oder eine Vollnarkose hatte und in mir allein die Vorstellung schon Panik ausgelöst hat. Ein sexuelles Trauma in der Vergangenheit trug da gewiss seinen Teil dazu bei.

Leider konnte mir meine Gyn die Medikamente nicht mitgeben, da sie kein Notfalltelefon besitzt. Wenn ich wegen des Blutverlustes umgekippt wäre und mir etwas passiert wäre, hätte sie die Praxis zumachen können. Es fiel ihr wirklich schwer, aber sie musste mich dazu ins KH schicken.

Hier im Forum las ich von der Klinik in Kempen, die Medikamente aushändigt, meine Gyn empfahl mir das Severinsklösterchen in Köln sowie die Uniklinik, beide hätten Cytotec schon für zuhause raus gegeben. Kempen war meine erste Station und leider ein Reinfall, nach der Untersuchung schrieb die Ärztin einen Arztbrief an meine Gyn mit der Bitte das Medikament zu verschreiben, obwohl ich ihr versicherte, dass das nicht ginge. Also holte ich mir eine neue Überweisung von meiner Gyn und bin ins Severinsklösterchen. Da ich telefonisch tagelang niemanden erreichte, bin ich einfach hin. Gegen 16 Uhr war keine Gyn mehr in Hause, aber ich habe in der Notaufnahme für den nächsten Tag direkt einen Termin erhalten.

Rundum alle dort waren sehr einfühlsam, freundlich und empathisch - es war nur leicht irritierend, dass ich bei der Aufnahme bereits so behandelt wurde, als würde ich eine AS bekommen. Bei der Ärztin konnte ich alles klären und da mein Mumu noch komplett dicht war, gab sie mir direkt 9 Cytotec zur oralen Einnahme (die letzte vaginal) dreimal täglich mit. Ich habe auch einen OP Termin 7 Tage später erhalten, falls es nicht klappt, und habe das ganze Prozedere der OP Anmeldung durch gemacht - letztlich bin ich aber glücklich nach Hause.

Hier nun ein Einblick in den Verlauf:

Freitag
14:30 Einnahme 1. Cytotec auf dem Heimweg vom KH
15:15 erste leichte Krämpfe
18:30 normal starke Krämpfe
19:00 Beginn Blutung
19:45 Koagel, starke Blutung, starke Krämpfe sowie 500mg Paracetamol
20:30 Einnahme 2. Cytotec
22:00 Stuhlgang plötzlich und weich sowie weitere 500 mg Paracetamol
23:00 weitere 500mg Paracetamol wegen sehr starker Krämpfe
die ganze Nacht sehr starke Blutung
vmtl. um 4:00 Abgang der Eihülle

Samstag
8:00 und 14:00 Einnahme 3. und 4. Cytotec, weiterhin starke Blutung mit Koagel
20:00 Einnahme 5. Cytotec

Sonntag
Blutung und Krämpfe wesentlich weniger, 3x Cytotec am Tag

Montag
9:30 Einnahme letzte Cytotec
11:30 starke Krämpfe (weniger schlimm als am Samstag) u d 500 mg Paracetamol, Besserung ab 14:00
22:30 250 mg Paracetamol

Dienstag und Mittwoch
Check bei meiner Gyn, es ist alles gut abgegangen, da es aber noch einen kleinen hotspot gibt, gab sie mir zwei Tabletten Arthotec von Pfizer mit, was Misoprostol und Diclofenac entspricht, die ich am Dienstag Mittag und Mittwoch morgen nahm. Daraufhin blutete es wieder etwas mehr, aber wie eine normale Regel.

Nach der nächsten normalen Periode gehe ich dann nochmal zu ihr, um zu prüfen, ob alles fein ist.

Es waren durchaus sehr fordernde und schmerzhafte Tage und ich habe jetzt einen Eindruck wie sich Wehen anfühlen. Dennoch würde ich genauso wieder entscheiden.
Wenn ihr auch eine OP vermeiden wollt (obwohl ja klar ist, dass jeder Weg, den ihr wählt Vor- und Nachteile hat, keine Frage, und das auch nicht immer geht, manchmal muss sie sein), dann bleibt dran und versucht es in mehreren KH, um euch eine Zweit- oder Drittmeinung einzuholen. Sicher sind die Medikamente nicht für alle der passende, richtige Weg und ich hatte „Glück“, dass ich noch so früh in der Schwangerschaft war. Aber vielleicht geht es euch ja ähnlich und mein Bericht ermutigt euch.

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Hallo, ich habe bei meiner Fehlgeburt eine ganz andere Erfahrung mit Cytotec gemacht. Ich hatte die übelsten Magenkrämpfe, die sich bei mir auch nicht wie die Wehen bei den Geburten meiner zwei anderen Kinder anfühlten, sondern wie der schlimmste Magen-Darm-Infekt. Eine Blutung hat sich leider auch nicht eingestellt und ich empfand die AS dann als sehr erleichternd. Ich hätte mich auch sofort für die OP entschieden, aufgrund eines sehr großen Myoms wollten die Ärzte es aber lieber anders versuchen.

Aber schön, dass es bei dir so gut geklappt hat 🍀