Sorry, mein Text wird recht lang, aber ich muss mir meinen Frust von der Seele schreiben.
Bei mir wurde in der 8. Woche ein MA festgestellt, der Embryo hatte sich seit der 7. Woche nicht weiter entwickelt und mein Körper resorbierte ihn schon. Das ist mittlerweile meine 4. Fehlgeburt innerhalb genau eines Jahres.
Die anderen Fehlgeburten sind aber selbst innerhalb von zwei Wochen abgegangen. Dieses Mal hat es leider nicht funktioniert. Das HCG ist weiter gestiegen, die Fruchthöhle ist weiter gewachsen und ich habe keine Blutungen bekommen. Also habe ich mich für eine Ausschabung entschieden.
Den ersten Termin dafür habe ich letzte Woche Montag hier in Köln gehabt. Es war der absolute Horror. Ich wurde trotz festem Termin vier Stunden in einem Warteraum sitzen gelassen. Ohne Infos. Auch auf Nachfragen konnte man mir nicht sagen, wann ich dran bin. Ich hatte durch die Cytotec, die ich morgens vor der OP nehmen sollte, massiven Durchfall (über die Nebenwirkungen wurde ich nicht aufgeklärt). Der Durchfall im Zusammenspiel mit dem stundenlangen nüchtern sein hat mir meinen Kreislauf total zerschossen.
Als ich nach 4 Stunden Wartezeit dann anmerkte ( ich saß zwischenzeitlich dann ganz alleine dort, alle anderen Patienten waren mittlerweile bereits weg) dass es mir langsam körperlich echt schlecht geht und ich gern den Termin verschieben und nach Hause möchte wurde das einfach ignoriert.
Lange Rede kurzer Sinn… ich bin, als ich ne halbe Stunde später niemanden gefunden habe auf dem Flur und im Sekretariat, einfach gegangen. Hab dann angerufen an der Zentrale und gebeten, Bescheid zu geben dass ich die OP absage.
Ich war den ganzen restlichen Tag komplett fertig, psychisch und physisch.
Habe mich dann am nächsten Tag bei meiner Frauenärztin erkundigt, welches Krankenhaus alternativ in frage kommt und mich dann direkt in einem anderen KH in Bergisch Gladbach vorgestellt zwei Tage später.
Dort wurde ich sehr empathisch und liebevoll behandelt und mir wurde für diesen Dienstag ein OP-Termin gegeben.
Ich kam morgens an, wurde leider ein wenig von a nach b geschickt, bis klar war, wo ich hin muss und habe dann ein eigenes Zimmer bekommen, wo ich mich ausruhen konnte.
Um 11 Uhr war ich dann dran. Auch im OP waren tolle, liebe Menschen.
Ich war super schnell eingeschlafen und wieder wach. Hatte keine Schmerzen, konnte direkt 20 Minuten später was leckeres essen und zwei Stunden später nach Hause.
Mir ging es auch am Tag danach prima. Keine Schmerzen, keine Blutungen.
Donnerstag morgen dann ist es leider komplett umgeschlagen. Rücken-und Gliederschmerzen, Schüttelfrost, Fieber, das volle Programm, wie bei ner dicken Grippe.
Ich bin dann mittags wieder zur Frauenärztin, die mich direkt wieder zurück ins Krankenhaus geschickt hat. Die Gebärmutter war immer noch voll mit „irgendwas“.
Im Krankenhaus dann kam der Arzt dazu, der mich dienstags operiert hatte. Er meinte, es wäre nur altes Blut, was nicht abfliessen kann, weil mein Muttermund schon wieder zu war.
Er hat dann mit nem Katheter da rumgefummelt (😫😫😫) dann floss auch minimal was ab und gab mir Cytotec vaginal.
Er meinte es würde so bestimmt was kommen, würde mich aber gern am nächsten Tag nochmal wiedersehen.
Ich war erleichtert, weil ich wirklich wieder durchgehend Blutungen hatte und meine Angst vor ner erneuten OP wurde viel weniger.
Gestern morgen bin ich also trotz immer noch schlechtem Allgemeinzustand guter Dinge wieder hin. Es wurde wieder Ultraschall gemacht und die Oberärztin meinte, es wäre leider immer noch viel zu viel drin und es wäre altes Plazenta-Gewebe, das konnte man wohl anhand des Dopplers sehen.
Sie riet mir dringend zu einer zweiten OP. Die Assistent-Ärztin die mich am Dienstag mit operiert hatte war auch anwesend und hat sich mehrfach bei mir entschuldigt dass ich nochmal operiert werden muss. Sie tat mir fast ein bisschen leid 🙈 Sie schien wirklich ein schlechtes Gewissen zu haben. Obwohl ich nicht glaube, dass irgendjemand da bewusst was übersieht😅
Naja… hab dann direkt einen Termin für eine Not-OP abends bekommen. Lief wieder alles tip top. Pünktlich zum EM-Start durfte mein Freund mich wieder nach Hause holen 🥰
Auch im zweiten Krankenhaus ist nicht alles glatt gelaufen…
Beide Male wurde ich erstmal ne halbe Stunde durchs halbe Krankenhaus geschickt bis ich „richtig“ war.
Gestern stand ich dann erstmal in einem voll besetzten Zimmer 🙈😂 Also die Organisation der Betten ist wohl überall recht schwierig und keiner fühlte sich so richtig verantwortlich.
Ich musste Dienstag selbst drauf hinweisen, dass ich eine Cytotec bekommen sollte vor der Op… auch dort musste ich deutlich länger auf die OP selbst warten, als terminiert war.
Gestern Abend wurde mir direkt was zu trinken angeboten, direkt vor der OP 😂😂
Es wurde vergessen, mir ein Namensschild umzumachen. Auch da musste ich selbst drauf hinweisen, weil ich nicht namenlos in einen OP wollte 🙈
ABER: dort herrschte eine viel bessere Kommunikation. Ich wurde nicht einfach in irgendeinem blöden Warteraum sitzen gelassen alleine. Ich wurde vorgezogen beim Narkosegespräch. Es wurde Rücksicht genommen.
Das macht schon viel aus.
Jetzt ist die Angst da, ob nun auch wirklich alles weg ist… hab schiss vor dem Kontroll-Termin nächste Woche…
Ich fühle mich immer noch sehr krank, bin tüddelig auf den Beinen,
dazu kommt das warten, ob und wann mein Zyklus sich wieder regeneriert…
Ich hoffe, dass ich das ganze Thema nun endlich abschließen kann. Das zog sich jetzt alles bis in die 11. Woche… psychisch ist das echt kaum auszuhalten. Drückt mir die Daumen ❤️
Zweite Ausschabung innerhalb einer Woche… Jammer/Erfahrungspost
Hei, das klingt wirklich schrecklich! Ein Glück, dass du’s jetzt (hoffentlich ein für alle mal!) überstanden hast.
Darf ich fragen - bzw. magst du sagen in welchem Kölner KH du die schlechte Erfahrung gemacht hast?
Ich habe vor ein paar Tagen meinen Bericht hier veröffentlich, ich war im Severinsklösterchen und bei mir hattest mit Cytotec geklappt, ich kam also um eine OP herum. Anmeldet hatte ich mich trotzdem und das Prozedere dauerte auch schön seine vier Stunden.
Alles Gute dir!
Oh man, du arme.. fühl dich erstmal fest gedrückt! Tut mir unendlich leid, was du alles durchmachen musstest.. ich drücke ganz fest die Daumen, dass du jetzt damit abschließen kannst und alles gut verheilt 🍀
Für alle die in Köln eine Ausschabung machen lassen müssen empfehle ich sehr das MVZ Gynäkologie OPZ Hürth. Ich hatte meine AS mit der absaugmethode dort. Kein unendliches warten auf einen Termin oder am OP Tag. Es lief alles sehr organisiert, ich kam pünktlich dran hatte ein kleines Räumchen für vor und nach der OP und alle waren sehr lieb und einfühlsam.
Hallo Nicole (😉)
Es tut mir sehr leid für dich, für euch. Die Situation wie du sie beschreibst ist leider keine Ausnahme, sondern eher der Standard.
Nicht dass du 2x operiert werden musstest, sondern der ganze Ablauf. Unser Gesundheitssystem ist eine Schande, und glaube mir, da ist eine Fehlgeburt weit unten in den Rängen. Mit einer FG bekommt man wenigstens recht schnell medizinische Hilfe, viele Menschen mit schwerwiegenden Krankheiten sterben bevor sie Hilfe bekommen. Unser System ist ein Witz, die Krankenhäuser überfordert mit Allem. Medizinisches Personal hat kaum mehr Empathie, ist unfreundlich und oftmals unfähig!
Ich muss immer lachen, wenn ich auf den sozialen Medien von den ach so armen Pflegekräften höre..Wie jeder sie bedauert und hochlobt. Wer dann aber mal selbst über mehrere Wochen/ Monate dieses absurde Gesundheitssystem in Anspruch nehmen muss, wird schnell merken wie wenig Menschlichkeit diese besitzen. Ich habe null Mitleid und schon gar kein Verständnis, wenn ich dann wieder höre wie du zum Beispiel behandelt wurdest.
Auch dass eine zweite OP nötig ist weil "so viel" zurückgeblieben ist, ist NICHT normal. Ja, es kann, und es sind Risiken einer Absaugung oder Ausschabung. Aber auch hier gilt, wenn ordentlich "gearbeitet" wird, passiert das nunmal nicht. Ich hatte im Mai meine zweite Absaugung ( keine Ausschabung). Ich hatte, außer bis ca 6 Stunden direkt nach OP noch nicht mal mehr Blutungen. Lediglich leichte Schmierblutung für die sogar eine völlig normale Slipeinlage ausreichte.
Ich wünsch dir alles Liebe und dass du das Erlebte gut verarbeiten kannst. ❤️
Vielen Dank für eure lieben Antworten.
Tatsächlich merke ich seit gestern, dass ich schwer wieder raus komme aus diesem Loch gerade. Es ist alles so grau. Mehr als Trauer und Wut empfinde ich gar nicht.
Ich habe aber zwei Töchter, die mich brauchen und einen Job, den ich sehr gern mache.
Ich habe nun einige Stellen per Mail kontaktiert, mit der Bitte, mir Möglichkeiten aufzunennen, wo mir geholfen werden kann. Ich denke alleine schaffe ich es gerade nicht. Körperlich wird es ja hoffentlich jetzt durch sein…
Das erste Krankenhaus war das in Köln Holweide. Die haben eine sehr gute gynäkologische Abteilung… hilft einem halt nur nix, wenn man nicht weiter kommt als ins Wartezimmer…
Hey du, es tut mir schrecklich Leid was du durchgemacht hast.
Ich habe fast was ähnliches durchgemacht. Ich wurde im Dezember 23 schwanger und hatte im Februar 24 eine MA in der 11. SSW (Herz wahrscheinlich schon in der 8. SSW stehen geblieben)
Am 15.2. wurde die MA bei meiner FÄ festgestellt und am 16.2. war ich morgens gegen 7 Uhr in der Notaufnahme unseres Krankenhauses. Nach vielem hin und her wurde ich um 13.30 Uhr operiert. Abends vor der Entlassung wurde ich nochmal von einem Assistenzarzt kontrolliert, er hat über den Bauch geschallt und war ganz komisch fanden mein Mann und ich. Er hat sich ein paar Bilder ausgedruckt und ist weggegangen. Als er wieder kam hatte er 8 Cytotec Tabletten dabei, die ich lt Oberarzt 3x täglich nehmen sollte. Gemacht, getan. Am Montag war ich zur Kontrolle da und es hieß alles ist weg , sieht gut aus.
Ich habe wirklich viel geblutet zuhause , aber mir wurde gesagt das wäre normal. Am 24.2 haben leichte Schmerzen angefangen und am 25.2 Abends waren sie unerträglich. Ich habe die halbe Nacht nicht geschlafen weil es so weh getan hat, nachdem ich mir paar Ibus reingepfeffert hab ging es und ich konnte 3 Stunden schlafen. Hatte den 26.2. dann einen Termin zur Kontrolle bei meiner FÄ und sie meinte dass noch Gewebe in der Gebärmutter ist und im Zervix Kanal, sie hat dann auch ein wenig was selber rausbekommen aber unter unerträglichen Schmerzen. Also wieder Überweisung ins Krankenhaus. Dort angekommen sofort wieder OP.
Ende vom Lied war, dass tatsächlich bei der ersten OP nur die Fruchthöhle aber nicht der Embryo entfernt wurde und ich am 25.2 deshalb Wehen bekommen habe, da mein Körper gemerkt hat da stimmt was nicht. Ich vermute dass der Assistenzarzt, der den Montag nach der 1. OP über Bauch geschallt hat, schon gesehen hat, dass was nicht stimmt aber der Oberarzt nicht auf ihn gehört hat und gehofft hat dass es mit den Tabletten abgeht.
Gerade bin ich in der 4. Woche schwanger und hoffe dass alles gut geht.
Wünsche dir nur das Beste ♥
Hey,
Deine Geschichte tut mir sehr leid und man mag es sich gar nicht vorstellen.
Auf der einen Seite muss man sagen, alles sind Menschen und wo Menschen handeln, passieren Fehler. Mein Eindruck in den Kliniken ist heutzutage aber, Hauptsache schnell. Und das geht nicht, denn das geht zu Lasten der Patienten.
Ich selbst war am Montag und Dienstag in der Klinik zur Vorbesprechung. Montag war mit Untersuchung. Nachdem wir endlich mal dran waren, war die „Beratung“ ok aber doch irgendwie einseitig.
Am Dienstag musste ich erneut kommen, zur narkosevorbesprechung. Die Ärztin war nett und wirkte kompetent. Danach mussten wir nochmal auf die Station zum besprechen der letzten Sachen.
Das war die absolute Katastrophe! Bereits auf dem Heimweg sind wir nochmal in die Klinik gefahren, da mir schlussendlich die Tabletten vergessen wurden mitzugeben. Nach dem Termin hatte ich 3 verschiedene Angaben, wann meine 2 cytotec einzunehmen sind. Die Angaben gingen von, am Vorabend bis hin zu am Morgen. Die letzte Auskunft war dann 10 Uhr (sollte um 11:15 erscheinen, eingeteilt war ich wohl gegen 13 Uhr).
Ich bin mit so einem schlechten Gefühl heute morgen zu dem Termin gegangen, dass mir ganz Angst und bange war.
Hatte jedoch das Glück, dass unser KH in einem ganz anderen Ort einen ambulanten OP haben. Da können sie gewährleisten, dass man ohne endlose Verzögerungen aufgrund Notfälle auch wirklich in aushaltbarem Zeitpunkt dran kommt und im
Schlimmsten Fall sogar auf einen anderen Tag geschoben wird.
Dort herrschte eine komplett andere Stimmung, kein unangenehmes Gewusel, alle entspannt und freundlich. Auch im OP hatte ich noch 2 fragen. Alle waren auch dort verständnisvoll und meinten, das gehört geklärt um mit einem guten Gefühl starten zu können. Da merkt man einfach mal, was so eine unterschiedliche Stimmung ausmachen kann.
Ob alles schlussendlich gut verläuft weiß ich natürlich noch nicht. Die OP verlief wohl gut und
Komplikationslos. Da wohl viel ausgesaugt und geschabt werden musste (war 12. SSW, Wachstum ebenfalls bis 12. SSW mit 4,7cm des Embryos). Aus diesem Grund wurde nach der OP wohl noch ein US gemacht zur Kontrolle. Da fragte ich mich insgeheim schon, sollte das nicht Standard sein? Wieso riskiert man für die Frauen eine zweite OP? Was ich auch schlecht sagen kann, es waren einige Ärzte anwesend, die teils wirklich h gutes Wissen hatten. Mein Versicherungsststatud ist privat versichert. Aber eine zwei Klassen Gesellschaft im OP wäre ja auch ein Unding, dass z.B. aus Kostengründen auf ein US verzichtet wird.
Ich wünsche dir eine Heilung des Körpers aber vor allem deiner Seele nach dem erlebten!
Und ich drücke dir so die Daumen, dass du das ganze Prozedere nicht mehr erleben musst ♥️