7. biochemische Schwangerschaft in Folge :-(

Hallo ihr Lieben,

mir geht es gerade ziemlich schlecht, und ich muss mich ein bisschen ausheulen.

Ich habe heute erfahren, dass auch meine siebte Schwangerschaft sehr früh zu Ende geht. Ich bin gerade bei ES+19, habe Schmierblutungen und das HCG ist viel zu niedrig.
Es ist immer das Gleiche, immer genau dieselbe Zeit, in der die Schwangerschaft weggeht. Die Schwangerschaften waren immer spontan, ich werde bei jedem zweiten Versuch schwanger, obwohl ich schon 39 bin. Ist das nicht seltsam?

Als wir geheiratet haben, meinte mein Mann, er hätte gern fünf Kinder. Jetzt sieht es so aus, dass ich ihm nicht einmal eines "schenken" kann.
Es tut mir so schrecklich leid, und auch, wenn ich weiß, dass ich nichts dafür kann, habe ich solche Schuld- und Versagensgefühle. Ich denke immer, hätte er eine andere Frau geheiratet, wäre ihm dieser so wichtige Herzenswunsch sehr wahrscheinlich erfüllt worden.

Es ist so wahnsinnig gemein, immer wieder den positiven Test zu bekommen, sich Hoffnungen zu machen (wir versuchen jedes Mal eine andere Therapie) und dann kommt doch die Blutung, immer, IMMER am Übergang zwischen 5. und 6. SSW!

Dabei liegt es wahrscheinlich nicht mal an der Genetik, denn wir haben ICSI gemacht und drei genetisch gesunde Blastos einfrieren können. Ein Blasto wurde mir eingesetzt, hat sich nicht eingenistet, vielleicht weil 10 Tage nach dem Einsetzen meine Mutter gestorben ist.

Nun haben wir noch zwei übrig, aber ich habe solche Angst, dass die sich auch nicht einnisten werden oder doch nur wieder abgehen, weil eine handfeste Ursache für die Fehlgeburten nicht gefunden wurde. (Schwanger werde ich ja ratzfatz.)

Hab etwas erhöhte NK-Zellen in der Gebärmutter sowie fehlende antipaternale AK. PCOS und Schilddrüsenprobleme sind gut eingestellt, Myome und leichte Endometriose wurden dieses Jahr operativ entfernt.

Beim aktuellen Versuch habe ich sehr früh positiv getestet, habe im selben Zyklus prp-Behandlung bekommen und direkt nach positivem SS-Test IgVena. Ich dachte, nach der OP und den ganzen Therapien hätten wir dieses Mal gute Chancen (zumal bei der Vorschwangerschaft HCG unter 3 g Privigen ziemlich gut angestiegen ist, vor dem Abgang).
Aber nein, es war wieder nichts.

Ich bin wirklich fertig und mein Mann auch. So lange kämpfen wir schon (> 5 Jahre), und es kommt doch nur ein Fehlschlag nach dem nächsten.
Ich weiß, irgendwann werde ich mich wahrscheinlich damit abfinden müssen, aber ich weiß nicht, wie ich das tun soll.

Ich überlege, noch anderswo Meinungen einzuholen, aber überall heißt es, die Diagnostik ist ausgeschöpft. Ich habe auch immer den Eindruck, die Ärzte interessiert das gar nicht richtig. In der Gyn-Praxis werde ich auch nur noch mitleidig oder resigniert angeschaut. Ich komme mir da inzwischen richtig lästig vor.

Hat jemand von euch etwas Ähnliches durchgemacht oder kennt so jemanden?
Ein paar tröstende Worte, und wenn's nur "geteiltes Leid" ist, würden wirklich guttun (auch wenn ich sowas natürlich keinem wünsche). Hab leider niemanden außer meinem Mann, mit dem ich darüber reden kann.

Auf jeden Fall vielen Dank fürs Zuhören.

Anne

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Hey
Fühl Dich erstmal umarmt
Ich verstehe dich gut und stecke wie du auch gerade in einer nächsten FG wahrscheinlich 😢
Wäre dann mit der ELSS mit Eileiter Entfernung Nummer 4
Auch wir versuchen es seit Jahren, beide gesund und ich bin gut eingestellt
Schwanger werden, ist bei uns auch nicht das Problem, da bleiben ist auch unser Problem
Sobald der Test, 2 Striche hat geht die Angst und Sorge los…
Niemand weiß bei uns woran es liegt
Mein Mann, ist mittlerweile soweit das er sagt gut dann eben nicht…
Ich leide jedesmal wie ein Hund und das warten ist pure Folter

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Hallo Nadine,
vielen Dank für deine liebe Antwort!
Du arme, ELSS mit OP ist ja auch noch mal richtig fies! Tut mir so leid, dass du das durchstehen musst. Das mit der Angst nach den zwei Strichen kenne ich auch nur zu gut! Beim ersten Versuch waren wir ganz aus dem Häuschen und mittlerweile denken wir auch, oje, was kommt jetzt. Bisher haben wir zumindest immer recht schnell erfahren, dass es nichts wird. Dieses ungewisse Bangen ist ganz furchtbar! Darf ich fragen, wie lange ihr es schon versucht?

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Wir versuchen es seit 4 Jahren
Allerdings, mittlerweile eher so nachdem Motto“ entweder es klappt, oder eben nicht „
Alles andere kann ich nicht mehr und hält auch unsere Beziehung nicht nochmal aus

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Hallo Anne,

erst einmal möchte ich dir sagen, dass mir dein Schicksal und deine wiederholten Verluste sehr nahe gehen und leid tun. Sowas hat niemand verdient, leider gibt es im Leben wohl keine Gerechtigkeit. Ich habe zwar den Verlust nicht so oft erleiden müssen wie du aber ich habe mich gerade hier neu angemeldet, weil auch ich gerade erfahren habe, dass meine 2. Schwangerschaft sich nicht weiterentwickelt hat. Die Fehlgeburt habe ich nun noch vor mir. Auch bei mir ist es so, dass ich mit 40 bzw. 41 Jahren nun 2x schwanger geworden bin, es sich eingenistet hat aber es sich ab einem bestimmten Punkt nicht weiterentwickelt hat. Ich bin dabei viel zu recherchieren, da ich mich damit nicht zufrieden geben möchte und man wie du sagst, von den Frauenärzten total allein gelassen wird. Auch würde ich gern ausschliessen, dass man immer wieder durch diese schlimme Erfahrung gehen muss.

Ich habe daher noch ein Tipp für dich, vielleicht kannst du da nochmal ansetzen.
Es wurde festgestellt, dass bei Frauen, wo sich der Embryo wiederholt nicht weiterentwickelt, Antikörper im Blut gegen Alpha-Enolase gefunden wurden. Diesen Bluttest kannst du bei einem Rheumatologen durchführen lassen, leider bekommt man fast nirgends einen Termin. Ich bin auch gerade dabei zu versuchen, einen Termin zu bekommen.
Natürlich ist es nur eine Möglichkeit von vielen, woran es gelegen haben kann, aber ich finde man kann mit den Verlusten besser umgehen, wenn man die Ursache kennt und irgendwo ansetzen kann.

Du wirst ja schwanger und es nistet sich ein, so wie bei mir, aber der Embryo entwickelt sich irgendwann nicht mehr weiter und daher finde ich den Ansatz, dass dein Immunsystem sich quasi gegen den Embryo richtet, gar nicht so abwegig.

Frauen, die davon betroffen sind, können dann auch erfolgreich mit sogenannten gepoolten polyvalenten Immunglobulinen behandelt werden und diese können die Antikörper unschädlich machen und dann kann man ein gesundes Kind bekommen.

Vielleicht hilft es dir weiter und ich wünsche dir viel Kraft durch die schwere Zeit. Ich weiss wie sich das anfühlt, diese tickende Uhr, diese Frauen um einen herum, die alle so einfach schwanger werden können und das Gefühl des Alleingelassenwerdens, aber du bist nicht allein, es gibt so viele Frauen, die dies durchmachen müssen, es geht immer irgendwie weiter.

Melde dich gern, wenn dir danach ist und wenn du möchtest, halte mich gern auf dem Laufenden.

Alles Gute und Liebe,
Janin

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Liebe Janin,

vielen Dank für deine mitfühlenden Worte!
Tut mir leid, dass du das auch schon zum zweiten Mal erleben musst. :-( Und du hast recht, dieses Vergleichen mit anderen Frauen, bei denen das so einfach funktioniert, ist ganz furchtbar, die tickende Zeitbombe ebenfalls.

Die Alpha-Enolase-Antikörper habe ich schon testen lassen, die waren negativ. In Frage kämen noch Anti-Trophoblast-Antikörper (ATAK), hast du das schon mal testen lassen? Kostet wohl an die 400 Euro (zumindest laut Abortsprechstunde München) und die Konsequenz wäre Intralipid-Infusion, aber Omega 3-Infusion kriege ich sowieso, deshalb habe ich das bei mir erstmal zurückgestellt.

Die polyvalenten Immunglobuline habe ich jetzt zum zweiten Mal bekommen. Beim ersten Mal in ganz niedriger Dosis, diese Schwangerschaft war dann von den HCG-Werten noch am "erfolgreichsten" von allen (> 700), weshalb ich dachte, mit der vollen Dosis wird's klappen. Jetzt dümpelt der HCG aber wieder nur bei 140 herum, während ich schon schmierblute.
Aber vielleicht war der Grund diesmal doch genetisch? Da hilft dann ja kein noch so tolles Medikament.
Weil man in einer so frühen Phase keinen Embryo untersuchen lassen kann, bleibt diesbezüglich bei mir immer eine Ungewissheit.

Darf ich fragen, in welcher Woche deine Abgänge waren/ sind? Habt ihr den letzten Embryo untersuchen lassen können?
Ich wünsche dir auf jeden Fall ganz viel Kraft für die nächste Zeit. Falls du mit jemandem reden möchtest, kannst du mir sehr gern schreiben.
Und klar, ich halte dich bei mir auch gern auf dem Laufenden.

Alles Liebe,
Anne

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Liebe Anne,

guten Morgen und danke für deine Rückmeldung und deine Anteilnahme. Ich weiss, dass es nicht einfach ist anderen Trost zu spenden, wenn man selber in einem Loch ist, aber irgendwie ist es auch schön sich gegenseitig auszutauschen und zu sehen, wie viele andere Frauen ebenso schwere Zeiten durchmachen und sich gegenseitig Kraft zu spenden.

Bei mir hat heute morgen eine Blutung eingesetzt und ich hoffe, dass es dieses Mal alles auf natürlichem Wege abgeht. Bei der letzten FG musste ich mit Cytotec nachhelfen, das war sehr schmerzhaft und ich bin wegen eines Kreislaufzusammenbruchs ins Krankenhaus gekommen. Für mich war es ein traumatisches Erlebnis. Ich konnte damals nichts einsenden lassen, die Frauenärztin meinte zu mir auch dieses Mal, dass das nicht geht, obwohl ich zig mal gelesen habe, dass man das Embryo einsenden kann, das verwirrt mich, aber ich denke das ist nur möglich, wenn man eine Ausschabung oder Absaugung durchführt, wo sie das "Material" dann gleich einsenden können. Helfen würde es auf jeden Fall zu wissen, ob da eine genetische Störung vorliegt, aber ich gehe stark davon aus.

Bei mir ist es so, dass es nun zum zweiten Mal sich so bei SSW 6 nicht mehr weiterentwickelt hat. Somit muss es ja einen Grund geben, dass die Entwicklung gestört wird. Mein Partner hat bereits ein gesundes Kind und in meiner Familie gibt es keine genetischen "Probleme", aber eventuell ist man manchmal mit seinem Partner genetisch nicht kompatibel?

Habt ihr überlegt, mal eine kleine Verschnaufpause einzulegen, um euch etwas von den Behandlungen zu erholen, auch emotional? Darf ich fragen, ob ihr auf natürlichem Wege gar nicht mehr schwanger werden könnt oder ob es nur schwieriger ist?

Du hast ja wirklich schon viel in Bewegung gesetzt und testen lassen, das ist immerhin gut, da du einiges ausschliessen konntest. Darf ich fragen, ob die die Bluttests auf Antikörper im Kinderwunschzentrum machen lassen hast? Ich war in meiner letzten Partnerschaft mit meinem Partner in der Kinderwunschbehandlung wegen seiner Unfruchtbarkeit und wir hatten auch eine erfolglose ICSI, danach wurde erst entdeckt, dass ich einen Polypen hatte, dann folgten zwei Ausschabungen des Polypen. Ich empfand das damals alles als sehr kräftezehrend, gerade die ganzen Spritzen, aber ich hatte wohl gute Eizellen und auch sonst hatten sie damals nichts gefunden außer den Polypen. Ich habe mich da aber nie richtig gut aufgehoben gefühlt, denn der Polyp wurde erst nach der Icsi entdeckt, was mich sehr geärgert hat, auch wegen der hohen Kosten und auch meinen Progesteronmangel haben sie meiner Meinung nach nicht gut behandelt. Auch hatte ich einen Eisenmangel. Naja, alles Dinge die ich dann selber angehen musste aber die halt Einfluss nehmen können.

Leider fühle ich mich in meiner Frauenarztpraxis nicht gut aufgehoben, man bekommt (erneut) gesagt, dass sich das Embryo nicht weiterentwickelt hat und dann steht man da, wird nach Hause geschickt und kann sehen wie man damit umgeht. Man kann sich irgendwie nur selbst helfen. Darf ich fragen, wo in Deutschland du wohnst? Vielleicht liegt es auch an Berlin.

Habt ihr schon überlegt, wie es jetzt bei euch weitergeht?
Es tut mir sehr leid, dass nun bei dir wieder eine Schmierblutung eingesetzt hat. Das traurige ist, dass man sich über eine Schwangerschaft gar nicht mehr freuen kann, einfach weil die Angst so groß ist, dass es wieder schief läuft. Wie du schreibst.
Ich denke manchmal ist es gut, trotz des Alters, eine Pause einzulegen und mal alles sein zu lassen, damit der Körper sich erholen kann. Ich glaube, das ist auch ein dauerhafter Stressfaktor, also dieser innere Stress, der ja permanent vorhanden ist. Aber ich weiss, es ist schwer, die tickende Uhr eben und die Angst, dass es vielleicht nie klappen wird.

Entschuldige den langen Text, ich wünsche dir viel Kraft für die kommenden Tage und kümmere dich gut um dich. Hast du Menschen, die in der Zeit für dich da sind, zum Reden oder Kraft spenden?

Alles Liebe,
Janin

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Hi, ich mache gerade meine 12. FG ( hoffe hab mich nicht verzählt ) durch. Seit 2020. habe allerdings auch schon Kinder an der Hand, nur will es seit 2020 nicht mehr halten !
Biochemische ss hab ich auch und nicht mitgezählt…
Bei mir gibt es so 7./8. Woche ein Entwicklungstop.
Schilddrüse und Gerinnung ist alles ok🤷‍♀️
Bin mittlerweile 44 Jahre und klar das Alter ist nun der nächste Punkt. Hab es wie gesagt seit ich 40 bin. Schwanger werde ich tatsächlich auch ohne Probleme.
Vielleicht habt ihr Lust auf eine Gruppe? Also gerade diejenigen die auch schon sooo viele FG erlitten haben ?

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Vielen Dank für deine Antwort. :-)

12 Fehlgeburten? Oje, das durchzustehen muss wahnsinnig kräftezehrend gewesen sein!
Gut, dass du schon ein Kind hast, das zeigt ja auch, dass dein Körper es prinzipiell "draufhat", ein Kind auszutragen.
Entstehen deine Schwangerschaften spontan oder macht ihr künstliche Befruchtung?
Die Idee mit der Gruppe klingt toll, ich würde sicher beitreten. Wie gründet man hier eine Gruppe?
Ich wünsche dir auf jeden Fall ganz viel Kraft für diese schwere Zeit, fühl dich gedrückt!

Bearbeitet von Anne1585
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Nein entstehen spontan ohne große Probleme…

Du musst auf Postfach und dort auf Gruppen und da kannst du zb erstellen :)

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Hallo, als Idee könnt ihr auch hier einmal querlesen www.fehlgeburtforum.de, vielleicht sind da noch ein paar anregungen dabei. viele grüße