Wann ist man Sternenmama?

Wahrscheinlich kommt euch die Frage blöd vor.
Hintergrund ist, ich hatte zwei frühe Fehlgeburten, die mir noch immer sehr schwer im Magen liegen.
Ich hatte dann bei einer Selbsthilfegruppe für Sterneneltern angefragt und dort sagte man mir, dass dort eher Eltern mit späten Fehlgeburten sind, nicht dass ich mich "fehl am Platz" fühle.
Nun gibt es hier demnächst einen Gottesdienst für Sterneneltern und ich überlege, ob ich dort hin gehen kann oder ob das auch eher unpassend wäre.

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Hallöchen, ja verstehe was du meinst.
Also ich bei 6+3 das Herzchen schlagen gesehen hab, ab diesem Zeitpunkt war ich Mama. Leider hat das Herzchen bei 7+2 aufgehört zu schlagen und so bin ich nun eine Sternenmama. Da ich in Gedanken immer ein Mädchen gesehen habe das wir bekommen habe ich sie Maya genannt.
Ich glaube das muss jeder für sich selbst entscheiden. Bei fortgeschrittenen Schwangerschaften macht man vllt auch Abschiedfotos, Wochenbett und hat eine Beerdigung.
Was in den Selbsthilfegruppe ln thematisiert wird.

Bearbeitet von Kenna
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Es tut mir leid, dass du das auch durchmachen musstest.
Ich hatte zwei MAs jeweils in der 11. Woche und durfte davor auch schon jeweils einen Herzschlag sehen.
Ich habe nichtmal Ultraschallbilder, weil mein Arzt keine raus gibt. Irgendwie fällt es mir schwer einen Abschluss zu finden...

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Ja dann bist du doch definitiv Sternenmama sogar zweimal. Bei den MAs in der Frühschwangerschaft wird man alleine gelassen mit seinem Schmerz und seinen Gedanken. Grade hat man die Diagnose MA bekommen da soll man auch schon zur Normalität zurückkehren so erwartet es die Gesellschaft. Für die Trauer und die Gedanken der Frau gibt es dann keinen Raum...
Das ist echt schade mit den Ultraschallbildern. Mein FA druckt Bilder für 2 Euro aus bin froh das ich es habe. Vllt fragst du bei der nächsten Schwangerschaft nach ob das so wie bei mir geht.
Aber einen Mutterpass hast du bekommen oder ?
Vielen Dank für dein Mitgefühl ❤️

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Hallo Lieselotte,

ich hab meine Zwillinge in der 17.SSW verloren und ich fühle mich auch oft zwischen später Fehlgeburt und stiller Geburt hin und her gerissen. Ich sag nun einfach das was sich für mich richtig anfühlt. Für mich war es eine stille Geburt auch wenn sie weit unter 500g hatten.

Ich finde es schade, dass du keine passende Trauergruppe für dich finden konntest. Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass diese ganz unterschiedlich gemischt sein können.

Aktuell bin ich einer Gruppe, da waren die Verluste 17.SSW, 19.SSW, 22.SSW, 26.SSW und 32.SSW. Wobei die letzten beiden ihre Kinder noch lebend zu Welt gebracht haben und diese dann entweder ein paar Stunden oder Tage danach verstorben sind.

Ich war davor aber auch in einer anderen Gruppe da hätten wir vom Verlust in der 5.SSW bis zur 30.SSW alles dabei. Und das war auch total okay dort...
Also es gibt sicher auch Gruppe, wo es mit früheren Verlusten auch gut passt dabei zu sein.

Es bleibt natürlich die Frage womit du dich wohl fühlst, aber du bist und bleibst Sternenkindmama. Du warst schwanger und hast ein Kind erwartet. Damit bist du automatisch Sternenmama, da gibts keine Diskussion.

Ich würde daher auf jeden Fall zu dem Gottesdienst schauen. Ich glaube so ein Rahmen kann gerade Allerheiligen sehr gut tun 🫶

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Es tut mir so leid zu hören, was dir widerfahren ist - einfach nur traurig, in jeder Hinsicht...

Geh unbedingt hin. Du bist Mama von zwei Sternen-Kindern, ganz klar. Du hast Leben in dir getragen, also bist du Mama.

Ich finde es zwar ok, dass du darauf aufmerksam gemacht wurdest, dass die anderen Eltern in der Gruppe spätere Fehlgeburten hatten. Ich selbst stufe mich hier automatisch auch etwas zurück (hatte eine MA in der 13. SSW) - keine Ahnung weshalb. Ich schliesse aber nicht aus, dass die anderen Sterneneltern von späten Fehlgeburten hier weniger werten würden und dich und deinen Verlust genau so ernst nehmen würden, dich also herzlich in ihrem Kreis aifnehmen würden.

Hör auf dein Herz!

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Ersteinmal tut es mir sehr leid. Auch, dass du dort von den Gruppenleitern so abgewiesen wurdest. Das muss aber absolut nicht heißen, dass du es ebenfalls von den anderen Eltern der Trauergruppe wirst.
Ich habe 2 frühe Fehlgeburten, eine Stille Geburt in der 20. Woche und einen Verlust eines Kindes mit 3 Monaten erlebt und für mich persönlich differenziere ich schon.
Weiß aber dennoch über meine Gefühle nach den beiden Fehlgeburten und würde da jede Frau ernst nehmen, die in unsere Gruppe kommt.
Außerdem tauscht man sich in diesen Gruppen auch allgemein aus, über Kinderwunsch, in diesem zusammenhang Ängste und Sorgen.
Diese Fragen hat jede Sternenmama, egal ob 6. SSW, 15. Oder 32. SSW.
Ich möchte dich ermutigen, es einfach auszuprobieren.

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Ab Herzschlag würde ich sagen. Vorher fühlt es sich für mich noch nicht wie ein Baby an .

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Ich kann mir vorstellen, dass sie dir nicht absprechen wollten, eine Sternenmutter zu sein.
Die Trauer ist schon anders (nicht schlimmer oder weniger schlimm, sondern einfach anders), wenn man ein Kind früh oder spät verloren hat.
Wir waren in verschiedenen Selbsthilfegruppen, weil wir verschiedene Trauersituationen hatten. Die Gespräche waren einfach andere, ob man das Kind um die Geburt herum oder ganz am Anfang verloren hat. Völlig ohne Wertung.
Da kann man sich wirklich schnell fehl am Platz vorkommen, obwohl man absolut eine Sternenmama und die Trauer absolut berechtigt ist.

Für mich waren Sterneneltern immer Eltern, die in der Schwangerschaft ein Kind verloren haben.
Deshalb sage ich auch über mich, dass ich ein Sternenkind habe, weil die anderen beiden nach der Geburt gestorben sind.
Per Definition sind Sternenkinder ursprünglich Kinder, die in der Schwangerschaft geboren wurden, bevor sie einen Eintrag im Personen- und Sterberegister bekommen konnten (vor der 24. Woche oder weniger als 500 g). Das wurde dann erweitert auf alle Kinder, die in der Schwangerschaft oder kurz nach der Geburt gestorben sind, und dann auf alle Kinder.

Ich denke: Wenn man sich als Sternenmama fühlt, dann ist man auch eine.
Du bist sogar nach Definition eine.

Geh zum Gottesdienst.
Wir waren einmal bei einem und der war genau darauf ausgerichtet, wenn man das Kind in der Schwangerschaft verloren hat. Es wurde sogar aufgenommen, dass manche ihr Kind in den ersten Wochen und manche erst um die Geburt herum verloren hatten. Es wurde also wirklich deutlich, dass alle Eltern im Gottesdienst angesprochen werden und alle Eltern einen Verlust hatten.