Früher Verlust(8/9SSW) - Wie weiter und wann nochmal versuchen?

Hallo Ihr Lieben

Ich schreibe hier, weil ich die letzten Wochen in einem Gefühlskarussell gefangen war und jetzt leider die Bestätigung habe, dass meine Schwangerschaft nicht intakt ist. Gestern hat man mir im Krankenhaus bestätigt, dass sich der Embryo seit der letzten Untersuchung nicht weiterentwickelt hat und immer noch kein Herzschlag sichtbar ist. Es war ein schwerer Schlag, und ich fühle mich im Moment einfach sehr traurig und leer.

Ausserdem bin ich unsicher, wie ich nun weiter vorgehen soll. Mein Partner und ich möchte uns etwas Zeit nehmen, um eine Entscheidung zu treffen, wie wir die Schwangerschaft beenden. Soll ich warten bis das Kleine von alleine geht, wiederum möchte ich nicht noch lange darauf warten... Aber eine Ausschabung möchte ich nicht, habe Angst danach Verletzungen in der Gebermutter zu behalten, denke wenn's nicht bald von selbst los geht, dann schon eher mit Medikamenten. Am liebsten wäre es mir das es bald von selber los geht... Was habt Ihr für Erfahrungen gemacht?

Gleichzeitig spüre ich bereist jetzt schon den Wunsch, es bald noch einmal zu versuchen. Vielleicht ist das mein Weg, Hoffnung zu finden. Und doch habe ich ein schlechtes Gewissen, ist das normal? Ich frage mich, wie es bei anderen wahr, die Ähnliches durchlebt haben. Hattet ihr auch den Wunsch, bald wieder schwanger zu werden und nach vorne zu schauen? Wie seid ihr damit umgegangen?

Es würde mir sehr helfen, von euren Erfahrungen und Wegen zu hören. Es tut gut, nicht allein damit zu sein.

Danke und liebe Grüsse
Tamara

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Hallo Tamara,

euer Verlust tut mir unendlich leid, fühlt euch gedrückt! ❤️
Es tut erst mal sehr weh und das darf es auch.
Ich bin in der 10. SSW und unser Herzchen hat bereits in der 7. Woche wieder aufgehört, am Montag kam die endgültige Bestätigung.
Ich habe auch größten Respekt vor der Ausschabung und habe morgen Termin in der Klinik. Ich habe mich zur medikamentösen Unterstützung entschieden, damit der natürliche Abgang einfach schneller geht.
Bisher hatte ich immer nur minimalste braune Schmierblutungen…ein Abgang also leider noch garnicht in Sicht.

Ich möchte auch recht bald wieder schwanger werden, habe aber auch Respekt davor, dass sowas innerhalb kurzer Zeit nochmal passiert. Auf der anderen Seite meinte meine Hebamme, dass die Chance auf eine baldige, gesunde SS sehr gut sei.
Du hast übrigens auch das Recht, auf eine Betreuung durch eine Hebamme…das wird von der KK bezahlt.

Und wie du sagst, damit nicht alleine zu sein, kann unglaublich helfen 🙏🏻🍀

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Liebe Jesspa

Vielen Dank für deine lieben Worte und dein Mitgefühl, das bedeutet mir viel! ❤️ Ich drücke euch ebenfalls ganz fest und kann so gut nachfühlen, wie es dir gerade geht. Der Schmerz ist schwer in Worte zu fassen, und ich merke auch, wie ich immer wieder zwischen Trauer und dem Wunsch nach einem Neuanfang schwanke. Dennoch tut es gut zu wissen, dass ich mit diesen Gefühlen und Gedanken nicht alleine bin, auch wenn ich mir natürlich wünsche, dass keiner von uns das erleben müsste.

Die medikamentöse Unterstützung klingt nach einem guten Weg – ich hoffe, dass alles so sanft wie möglich für dich verläuft. Deine Hebamme scheint dir eine wertvolle Stütze zu sein, und das ist schön zu hören. Ich habe zwar keine Hebamme, aber mein Freund, meine Familie und meine Freundinnen stehen mir bei und unterstützen mich, was mir sehr hilft.

Es ist ermutigend zu wissen, dass die Chancen auf eine gesunde Schwangerschaft trotzdem bestehen. Ich wünsche dir und uns allen, dass das bald wahr wird.

Fühl dich gedrückt und ganz viel Kraft für die nächste Zeit 🥰

Tamara

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Hallo liebe Tamara❤️ mir tut es leid zu hören, was du gerade durchmachen musst.
Bei mir war es damals so ähnlich. Ab der 6.ssw SB, aber es hat sich weiterentwickelt, ab der 8.ssw dann kein Herzschlag mehr und in der 9.ssw leider der bestätigte Abort. Da ich schon seit 3 Wochen SB hatte (mal mehr mal weniger) und meine FÄ wusste, dass ich jung und einen KiWu habe, hat sie in der Klinik für mich angerufen und einen Medikamentösen Abgang für mich empfohlen, womit ich auch total einverstanden war. Alles war für mich besser als eine OP. Der Arzt in der Klinik war nicht begeistert davon, aufgrund seiner Erfahrung. Ich bekam somit Freitag, Samstag und Sonntag jeweils Vormittags intravenös eine ME Spritze in der Klinik. Sonntagabend hatte ich es dann geschafft. Der Arzt wollte mir am Montag erst nicht richtig glauben, bestätigte es aber dann per Ultraschall. Ich bin ehrlich, es waren echt sehr starke Schmerzen (Wehen und Krämpfe) da es ja schließlich eine kleine Geburt war, aber ich bin so unfassbar stolz auf meinen Körper, dass er das so hinbekommen hat.
Mach das, womit du und dein Herz einverstanden seid❤️

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Hallo liebe Bine 196

Vielen Dank für deine lieben Worte und dass du deine Erfahrung mit mir teilst. Es tut mir leid, dass du das auch durchmachen musstest. Es hilft mir sehr zu wissen, dass ich mit diesen Gefühlen und Gedanken nicht alleine bin und dass du stolz auf deinen Körper sein kannst, wie er das gemeistert hat. Das gibt mir Mut!

Ich habe mich ebenfalls für einen natürlichen Weg entschieden, und es sieht so aus, als ob mein Körper den Prozess bereits eingeleitet hat. Die Schmerzen waren auch bei mir sehr intensiv, wie du es beschrieben hast, es fühlt sich wirklich wie eine kleine Geburt an. Trotz allem bin ich froh, dass es auf diese Weise passiert und dass ich jetzt Schritt für Schritt loslassen kann.

Danke nochmal für deine Unterstützung und für deine ehrlichen Worte. Es ist schön, so viel Mitgefühl hier zu finden. Ich hoffe, dass auch du weiter positive Erfahrungen auf deinem Weg machst und wünsche dir alles Liebe.

Liebe Grüsse
Tamara

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Hallo, kennst du diese Info schon https://register.awmf.org/assets/guidelines/015-076p1_S2k_Frueher-Schwangerschaftsverlust-im-1-Trimenon_2024-10.pdf Ihr könntet es auch medikamentös versuchen? Vg

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Hallo Kiwu61

Danke für deine Nachricht und deinen Infoseite.
Ich bin froh hat mein Körper selber entschieden und hatte einen natürlichen Abgang.
Liebe Grüsse
Tamara

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Hallo liebe tamsi,
dein Verlust tut mir sehr leid.
Ich habe gerade ähnliches durch. In der 9. SSW würde festgestellt, dass das Herzchen bereits seit 1 Woche nicht mehr schlägt. Ich hatte da bereits leichte Schmiedeblutungen.
Jetzt, knapp 3 Wochen später ist die Fruchtblase samt Baby von allein abgegangen.
Für mich war es ein guter Weg. Hätte das nicht funktioniert wäre ich nächste Woche den medikamentösen Weg gegangen. Für mich war es wichtig den Weg zu gehen, um besser mit der Fehlgeburt zurecht zu kommen.
Gott sei Dank ist da auch mein FA sehr entspannt und hat mich zu nichts gedrängt.

Weiterer Kinderwunsch bin ich mir total unsicher. Einerseits ist der Wunsch da, andererseits aber auch die Angst wieder eine Fehlgeburt zu haben.
Aber wahrscheinlich werden wir es erstmal einfach laufen lassen.....

LG und alles gute für dich ❤️

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Liebe Dibuda86

Vielen Dank, dass du mir deine Geschichte erzählt hast. Es tut mir sehr leid, dass auch du durch diese schwere Zeit gehen musstest. Ich verstehe so gut, was du meinst, der Wunsch, es möglichst natürlich geschehen zu lassen, gibt einem die Möglichkeit, es selbst in Ruhe zu verarbeiten. Es ist beruhigend zu hören, dass dein Frauenarzt dich da so unterstützt hat und dir die Zeit und den Raum gegeben hat, die du gebraucht hast.
Ich bin auch froh das mein Körper selber entschieden hat und glaube auch das es für mich der beste Weg war.

Den Kinderwunsch und die damit verbundene Angst spüre ich auch. Die Hoffnung auf eine erneute Schwangerschaft ist da, aber gleichzeitig ist diese Unsicherheit, ob es wieder nicht gut gehen wird. Deine Einstellung, es einfach ein bisschen laufen zu lassen, finde ich schön und ermutigend. Werde ich auch versuchen.

Danke dir nochmal für deine Worte und alles Gute auch für dich/euch.
Fühl dich gedrückt ❤️

Liebe Grüße,
Tamara

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Fühl dich gedrückt ❤️

Den meisten Frauen geht es so, dass sie nach einer frühen FG eigentlich kaum abwarten können wieder schwanger zu werden.

Und körperlich spricht auch überhaupt nichts dagegen, dass man mit einer erneuten Schwangerschaft ein paar Monate warten sollte, ist veraltet.

Mache es so, wie es sich für dich richtig anfühlt. Auch bezogen auf das Ende der Schwangerschaft.

(Ich habe alle möglichen Varianten durch, alle haben Vor- und Nachteile. Eine AS würde ich nach Möglichkeit immer versuchen zu vermeiden, aber an sich ist die OP nicht schlimm).

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Liebe luthien86

Vielen Dank für deine liebe Nachricht und deine ehrlichen Worte. Es hilft sehr zu hören, dass ich mit diesem schnellen Wunsch nach einer erneuten Schwangerschaft nicht alleine bin. Die Vorstellung, bald wieder einen neuen Versuch zu wagen, ist tatsächlich ein kleiner Lichtblick in dieser schweren Zeit.

Dass es körperlich unbedenklich ist, gleich wieder schwanger zu werden, beruhigt mich auch sehr. Ich denke, ich werde einfach auf mein Gefühl hören und dann entscheiden, was für mich der beste Weg ist.

Eine Ausschabung möchte ich ebenfalls möglichst vermeiden. Auch wenn die OP medizinisch nicht schlimm ist, fühlt es sich für mich richtiger an, wenn mein Körper den Abschluss selbst in die Hand nehmen kann. Und bin Auch froh das er dies nun auch so wie es aussieht gemacht hat...

Danke dir nochmals für deine liebe Unterstützung. Fühl dich auch gedrückt! ❤️

Liebe Grüsse
Tamara

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Hallo Ihr Lieben

Ich wollte euch kurz berichten, was in den letzten Tagen bei mir passiert ist. Es war eine schwierige und emotionale Zeit, und ich denke, hier kann ich offen darüber sprechen.

Am Samstag begannen die ersten Schmierblutungen, und am Sonntag wurde es dann ernst. Zuerst kamen Krämpfe, die im Laufe des Abends ziemlich stark wurden, bis die Blutung richtig einsetzte. Der Schmerz war heftig, und es war emotional unglaublich belastend, aber ich bin erleichtert, dass mein Körper den Prozess von allein eingeleitet hat. Ich habe noch Bauchschmerzen und Blutungen, aber das Schlimmste scheint überstanden zu sein.

Heute Nachmittag habe ich noch einen Termin im Spital zur Kontrolle, um sicherzustellen, dass alles vollständig abgegangen ist. Trotz der Erleichterung ist es schwierig, alles zu verarbeiten. Emotional geht es auf und ab, manchmal fühle ich mich stark und bin bereit, positiv in die Zukunft zu schauen, aber dann überrollt mich die Trauer wieder, und ich muss einfach weinen. Gleichzeitig bin ich aber auch dankbar für die schönen Momente, die ich erlebe, vor allem mit meinem Partner, der mich immer wieder zum Lachen bringt und mir so viel Halt gibt.

Ich hoffe sehr, dass ich bald wieder voller Freude auf eine neue Schwangerschaft blicken kann, auch wenn ich weiß, dass mich diese Erfahrung weiterhin begleiten und sicher auch Sorgen mit sich bringen wird. Mir hilft es, zu wissen, dass ich nicht allein bin und dass ich hier meine Gedanken und Gefühle mit Menschen teilen kann, die das vielleicht selbst durchgemacht haben

Danke, dass ich hier darüber sprechen kann, das hilft mir wirklich.

Liebe Grüsse
Tamara