Sternentochter - Wie erzählt man den Geschwistern davon?

Hallo,

Ich bräuchte einen Rat. Ich möchte unseren Kindern (5½ Jahre - Tochter und fast 4 Jahre - Sohn) von ihrer Schwester erzählen, die ich in der 21. Ssw still zur Welt gebracht habe. Das Ganze ist nun 3 Jahre her. Die Beiden waren damals noch zu klein und wir Eltern zu verwirrt und traurig, um darüber zu sprechen. Ich habe mit Hilfe einer Therapie die Geschehnisse aufgearbeitet. Außerdem haben wir vor knapp 5 Monaten noch einen Sohn bekommen, was mich sehr glücklich macht.
Ich möchte, dass die Kinder von ihrer Schwester erfahren. Ich möchte, dass ihre Schwester trotzdem Teil unserer Familie ist. Ich möchte kein Geheimnis aus ihr machen.
Wie und wann erzähle ich am besten den Kindern von ihr?

Sie wurde in einem Grab mit anderen Sternenkindern des Jahres 2021 beerdigt und ich habe nach der stillen Geburt damals viele Fotos von ihr gemacht (auch bekleidet). Ich habe auch eine Geburtsurkunde und ein Kuscheltier, welches unsere Tochter nach der Geburt "gehalten" hat. Das sind die sichtbaren und greifbaren Dinge. Meine Kinder wissen, was Tod bedeutet. Sie wissen, dass der Körper dann leblos ist und bleibt. Der Lebensfunke/ die Seele / Persönlichkeit "fliegt zu den Sternen". Der Körper ist zu alt/ verletzt/ schwach um den Funken noch zu halten und zu beherbergen. So habe ich es ihnen versucht zu erklären. Die Kinder kommen zwar mit christlichem Gedankengut in Kontakt. Allerdings wollte ich Gott und Tod nicht verbinden, da ich selbst keinen Trost in dem Gedanken finde.

Mein Mann ist mir leider keine Hilfe, da er es den Kindern weiterhin verschweigen würde. Was mich außerdem bisher zurückgehalten hat, ist der ausgeprägte Wunsch meiner Tochter nach einer Schwester. Sie liebt ihren Baby-Bruder heiß und innig. Ich habe aber wirklich Sorge, dass die Offenbarung, dass sie eine Schwester hat, die nie gelebt hat, aus diesem Grund nicht verkraftet. Meine Tochter ist ein ziemlich starkes Persönchen, aber auch sehr feinfühlig, sensibel und tiefschürfend für ihr Alter.

Ich bin über Tipps, Meinungen und Ideen zu dem Thema dankbar!

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Hallo, ich kann dir leider noch nicht weiterhelfen, aber darüber habe ich auch schon nachgedacht. Mein Sohn ist jetzt 1 Jahr alt und seine Sternengeschwister wären 6 bzw. 7 Jahre alt. Unsere Sternchen sind auch in einem Gemeinschaftsgrab beerdigt, das wir regelmäßig besuchen, inzwischen mit unserem Sohn. Unser erstes Sternchen wurde in der 23. SSW geboren und wir haben im Wohnzimmer sein Foto stehen und eine Andenkenkiste. Daher denke ich, dass mein Sohn vielleicht irgendwann selbst Fragen stellen wird, wenn er das Bild sieht, oder wir auf dem Friedhof sind.
Es gibt sehr viele Bücher zu dem Thema, für eure Situation sogar mehr als für unsere, denn die meisten behandeln den Verlust eines Kindes, wenn bereits Kinder da sind. Ich habe noch kein Buch gekauft, aber diese fand ich im Internet ansprechend:
Ohne Worte: Eine berührende Bildergeschichte für Sternenkind-Geschwister
Joshua - Der kleine Zugvogel
Oder allgemeiner gehalten, das hatte mir eine andere Sternenmama gezeigt: Das unsichtbare Band - über die unzertrennliche Verbindung zwischen geliebten Menschen
Ich bin jetzt mit dir auf weitere Antworten gespannt und sende liebe Grüße!

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Lotte, deine Sternenschwester . Das ist auch ein sehr schönes Buch

Das Sternenkind Lotte verabschiedet sich selbst von ihrer Schwester Frida, nachdem sie in Mamas Bauch gestorben ist. Sie berichtet ihrer Schwester Frida von den schönen Momenten, die sie bereits in der Schwangerschaft wahrgenommen hat und erklärt, warum sie dann doch nicht bleiben konnte.

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Es gibt teilweise Parallelen. Ich habe eine Tochter in der Schwangerschaft verloren. Meine Tochter, die danach geboren wurde, hätte so gern eine Schwester. Ich habe, glaube ich, schon immer, also mit 2, 3 Jahren von der Sternenschwester erzählt. Es gibt Aufklärungsbücher, da werden Fehlgeburten etc. thematisiert. Meine Sternentochter war chromosomal gesund. Wenn ich mich recht erinnere, hatte deine Sternentochter das Turnersyndrom? Ob das Im Gespräch mit den Geschwistern hilfreich ist? Bei deiner Sternenschwester gab es einen Grund, dass das Herz aufgehört zu schlagen oder so. Ich glaube ich würde mich dazu beraten lassen. Ich drücke dir auf jeden Fall die Daumen.

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Hallo
Meine Situation ist etwas anders als bei dir; vieleicht hilft es dir Trotzden weiter.
Mein Sohn war bei meinen Fehlgeburten zwischen 2 und 6Jahre alt. Er weiss schon seit er sich ein Geschwisterchen wünscht, dass diese bei den Sternen leben und als Schutzengel auf ihn aufpassen.
Ich habe ein Kinderbuch "Sternenkinder vergisst man nie". Das habe ich meinem Sohn erzählt als er ca. 5Jahre alt war und ich eine weitere Fehlgeburt hatte. Jetzt steht es in seinem Bücherregal und manchmal möchte er, dass ich es ihm erzähle. Es beinhaltet Geschichten von Geschwisterkinder erzählt. Einige erleben die Tot/Fehlgeburten mit, andere kennen ihre Geschwisterchen nur aus der erzählung der Eltern. Ich finde es total schön geschrieben und die Sicht der Kinder macht es in meinen Augen sehr verständlich.
Mein Mann war zu beginn auch nicht begeistert davon, dass ich gegenüber unserem Sohn so offen war. Aber ich denke Kinder können solche Themen so viel einfacher und unkomplizierter erfassen und verstehen als wir Erwachsenen ihnen das zutrauen.
Alles gute dir
liebe Grüsse

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Da Krankheit und Sterben von Babys zu meinem Beruf gehören, reden wir zu Hause offen darüber.

Irgendwann habe ich den Kindern gesagt, dass es noch ein anderes Geschwister vor dem 3. Kind gegeben hätte, dass das aber in Mamas Bauch gestorben ist.
Die Situation entwickelte sich ganz natürlich bei einem Spaziergang. Die Kinder sprachen davon wer jünger oder älter ist und setzten sich so in Beziehung zueinander. Der Zeitpunkt erschien mir passend.

Ich habe oft den Eindruck, dass meine Kinder sehr schätzen, wenn ich mit ihnen über "echte" Themen spreche. Gerade dann ist es wichtig auf eine gute Wortwahl zu achten. Ehrlich, aber auch kindgerecht.

Es werden Rückfragen kommen, aber vielleicht noch nicht sofort. Solche Fragen sind gut, weil sie das Gespräch lenken. So dosieren die Kinder den Informationsfluss selbst.

Nur Mut. Alles Gute!

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Hallo, dein Verlust tut mir leid (auch wenn schon 3 Jahre her)


Ich und mein Mann haben es unseren Sohn (2 1/2) direkt gesagt , aber auch aus dem Grund weil wir schon in der 35.ssw waren und er mitbekommen hat wie ich per RTW abgeholt wurde und ohne Bauch und Baby wiederkam und das wir alle sehr traurig waren und bis jetzt noch immer sind! Wir haben ihn offen gesagt auch mit den Bildern „Du hast eine hübsche Schwester sie ist jetzt ein Engel👼🏻 und wohnt bei den Sternen 🌟, genau wie deine Zwillingsschwester 🌟und die anderen beiden Babys 👶🏻🌟🌟“ er hat es recht gut aufgenommen und dank der Rebornpuppe „Maja“ lernt er auch damit umzugehen und die Angst das es nochmal passiert zu verarbeiten!

Wir sind kurz nachdem geschehen / Verlust gemeinsam zum Psychologen und auch ihm war es wichtig das wir da offen unserem Sohn gegenüber sind und es okay ist auch vor und mit ihm zu weinen 😭 er war auch schon 2 mal mit beim Grab und hat uns geholfen es hübsch zu machen! 👼🏻💔

Lg und hoffentlich findest du einen guten Weg Deinen Kids das zu erklären!

MamamitHerz2024+ 3⭐️1👼🏻im ❤️+ 👦🏼🩵an der Hand und 29+1🩷🤰