Hallo zusammen,
wir sind in einer absolut furchtbaren Situation. Bereits in der 14. SSW wurden bei unserem Baby erweiterte Hirnventrikel (1.-3. Ventrikel) festgestellt. Diese sind auch heute (17. SSW) erweitert. Der BPD ist auch etwas zu groß (97. Perzentile). Alles andere, inkl. TORCH, Genetik, Plazentapunktion und dem Wachstum des Babys ist absolut unauffällig. Auch das, was im Gehirn stand jetzt da sein sollte, ist vorhanden.
Trotzdem stehen wir vor der Entscheidung, ob wir einen Abbruch durchführen sollen. Die Prognosen, dass wenn dieses vermehrte Hirnwasser so früh in der Schwangerschaft auftritt, sind wohl recht schlecht und meistens gibt es im Hirn noch andere Probleme (wie einen Balkenmangel etc.)..
Ich möchte einen Abbruch jedoch so weit wie möglich hinauszögern. Ohne zu wissen, was eigentlich das Problem/ die Krankheit ist, kann ich mein Kind nicht abtreiben. Gleichzeitig möchte ich einen Fetozid um jeden Preis verhindern. Im Internet liest man verschiedene Zeitangaben: Auf einigen Seiten steht, dass dieser bereits ab der 20. SSW durchgeführt wird, auf anderen wird von der 22. SSW gesprochen. Was ist denn nun der Richtwert?
Am Montag haben wir einen Termin in der Uniklinik in Köln, wo sich ein anderer Pränataldiagnostiker (DEGUM III) und ein Kinderneurologe nochmal unser Baby anschauen. Ich hoffe so, dass wir dort klarere Aussagen bekommen..
Danke im Voraus (vielleicht auch für Erfahrungen von euch?)
Lena
TW: Ab wann müsste ein Fetozid durchgeführt werden?
Hallo, das tut mir leid, dass ihr so um euer Baby bangen müsst! Ich weiß nicht, ob sich in den letzten Jahren rechtlich oder bezüglich Leitlinien was geändert hat, aber vor 7 Jahren wurde bei den Frauen die ich aus der Trauergruppe kenne in der 23. SSW kein Fetozid durchgeführt. Ab 24+0 würde ich sagen wird definitiv einer durchgeführt bzw. empfohlen, da ab dann das lebend geborene Kind intensiv-medizinisch betreut werden müsste. In der 20. bis 22. SSW bestehen keinerlei Überlebenschancen, daher halte ich einen Fetozid für unwahrscheinlich. Die 23. und 24. SSW ist so ein Zwischenbereich. Ich drücke dir die Daumen, dass sich noch alles zum Guten wendet!
Hallo, das ist schrecklich, dass ihr vor der Entscheidung steht, ich kann dein Dilemma verstehen. Meines Wissens nach wird ab der 20.SSW ein Fetozid durchgeführt, damit das Personal auf gar keinen Fall in die Situation kommt, auch wenn es aussichtslos ist, das Kind irgendwie am Leben halten zu müssen. Könnte mir aber vorstellen, dass das die Kliniken unterschiedlich handhaben. Wäre toll, wenn du schreibst, was Köln sagt.
https://www.fehlgeburt.info/totgeburt-spaetabbruch/ vielleicht findest du hier noch ein paar gute Infos für dich. Vg und einen "guten"Termin
Liebe Lena,
es tut mir so leid, dass bei eurem Baby diese Hinweise auf Fehlbildungen da sind. Eine schwere Zeit für dich als Mutter und euch als Eltern. Ist es euer erstes Kind?
Was haben die Ärzte in Köln am Montag sehen können? Mitten in der Diagnostikphase wird es Eltern oft nicht leicht gemacht, wenn sie in Ruhe abwarten wollen. Was bedeutet zum Beispiel schlechte Prognose? Was bedeutet es für euch als Eltern? Was spricht für Weitertragen - wurde euch diese Möglichkeit auch erklärt? Und die palliative Geburt? Bei allem Schmerz, den du erleidest, lese ich aus deinen Worten, dass du gut informiert sein willst.
Traue deinem Bauchgefühl. Deinem Baby geht es gut bei dir und du gibst ihm alles, was es braucht.
Von Herzen liebe Grüße!