Stille Geburt 35. Woche - mache mir solche Vorwürfe

Hallo zusammen, ich muss mir das mal von der Seele schreiben. Wir haben bereits eine Tochter die 2 Jahre alt ist. Am 15.2.25 sollte unsere zweite Tochter geboren werden.
Am 3.1 hatte ich die normale Vorsorge bei der alles super war (CTG + Ultraschall). Am 6.1 merkte ich das irgendwas nicht stimmt, kaum Kindsbewegungen spürbar und ich hatte viele Übungswehen. Ich rief dann meine Hebamme an die kam zum Herztöne checken und Bauch abtasten, alles war gut aber Bewegungen gab es immer noch kaum welche. So ging das dann bis Donnerstag, da rief ich dann bei meiner Gyn an und konnte direkt kommen. Im Ultraschall und am CTG gab es keine Herztöne mehr. Keine Ahnung was passiert ist. Am 11.1 musste ich unsere Tochter in der 35. Woche still zur Welt bringen. Äußerlich sieht mit der Nabelschnur und der Plazenta alles gut aus. Ergebnisse habe ich noch keine. Es ist soooo schwer. Ich könnte nur heulen. Da dachten wir, wir sind ab Februar zu viert und komplett und jetzt klafft da eine riesen Lücke. Ich mache mir solche Vorwürfe das ich nicht direkt ins KH gegangen bin, dann hätte man sie vielleicht noch retten können in dem man sie früher holt. Die Hebammen im KH meinten aber auch dort hätte alles gut sein können mit den Herztönen und eine halbe Std später zb nicht mehr. Mich macht das so fertig. Dieses warum? Wieso? Hätte ich sie noch retten können? Wieso hab ich nicht mitbekommen das sie gestorben ist?
Ich weiß auch überhaupt nicht was das Problem war, vermute aufgrund von Eigenrecherche etwas mit meiner Plazenta. Sollte es eine Plazentalösung gewesen sein hatte ich weder Schmerzen/Krämpfe noch Blutungen.
Werden diese Vorwürfe jemals besser?

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Liebe Noway, ich musste das bisher nicht erleben, was du durchmachst. Aber ich möchte dir sagen, dass es mir von Herzen leid tut. Du trägst keine Schuld an dem, was passiert ist. Das Leben ist oft nicht nachvollziehbar und schon gar nicht fair. Ich habe nur eine MA in der 9. SSW hinter mir und mache mir Vorwürfe. Auch wenn ich rational weiß, dass ich nichts dafür kann. Ich fühle also mit dir.

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Danke dir ❤️

Nicht nachvollziehbar und schon garnicht fair trifft es ziemlich gut. Man denkt es trifft immer nur die anderen und aufeinmal ist man selbst betroffen...

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Das tut mir unglaublich leid für Dich und ich wünschte, wir könnten Dir ein bisschen was von Deinem Schmerz nehmen.

Du hast alles richtig gemacht und trotzdem ist die Katastrophe eingetreten. Das zu akzeptieren wird bestimmt dauern, aber ich bin mir sicher, dass es möglich ist - wahrscheinlich hilft nur viel Reden, viel Weinen, alle Gefühle zulassen.

Ich kann mir vorstellen, dass ich mir in Deiner Situation direkt professionelle Hilfe holen würde, um diesen Prozess zu begleiten. Vielleicht gibts auch Trauergruppen in Deiner Nähe, in denen Du mit anderen Betroffenen reden kannst. Hast Du da schon nach geschaut?

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Ich habe nächsten Montag mein Erstgespräch bei einer Psychotherapeuthin.
Ansonsten beginne ich Mitte Februar einen Rückbildungskurs für verwaiste Mütter.
Mir hilft es auch viel darüber zu reden aber die Vorwürfe werden nicht besser. Ich fühle mich als hätte ich als Mutter versagt und nicht schnell genug reagiert.

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Ach man, ich weiß gar nicht was ich noch sagen soll. Ich kanns nur erahnen, was du da mit dir herum trägst.

Du hast nicht versagt. Dein Baby hatte es so lange gut bei dir, denk immer daran. Irgendwas ist passiert was du nicht aufhalten konntest, aber du hast - nicht - versagt.

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Hallo♥️

Mein Beileid🥺und fühle dich gedrückt!!!

Ich habs auch gerade hinter mir. In der 39ssw.

Am 6.1.25 hab ich gemerkt, dass er sich weniger bewegt, hatte aber an diesen Tag auch so starke übungswehen. Dachte sicher ist er auch so erschöpft wie ich. Am 7.1 hab ich einfach gespürt, dass etwas nicht stimmt! Bin ins Kh gefahren und ja, leider die Nachricht bekommen, dass da kein Herzschlag mehr zu sehen/hören ist. Alle Untersuchungen davor waren immer super. Und aufeinmal so eine Nachricht zu bekommen ist echt schwer.
Ich mache mir auch sehr viele vorwürfe wie du. Denke mir, warum ich nicht schon früher ins kh gefahren bin oder besser und intensiver auf die Bewegungen geachtet habe.. 1000 Fragen und ich finde keine Antwort. Mein Kopf platzt. Ich hoffe sehr, es wird erträglicher.. tut mir wirklich leid, für deinen Verlust😔 Das Jahr hat schon mal schlecht begonnen fürs uns😮‍💨 wir hätten auch zu 4 sein sollen..

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Liebe diijana,
Ich wünsche dir auch alles gute für die kommende Zeit und es tut mir sehr leid für euren Verlust.

Ich kann dir nur das gleich sagen, wie der TE..
Es wird einfacher mit der Zeit und leichter mit der Trauer umzugehen..
Aber es dauert..

Alles gute ❤️

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Liebe Noway,
Es tut mir von Herzen leid was du durchmachen musst.
Bei mir jährt es sich nächste Woche das erste Mal. Ich musste meine erste Tochter in der 29 ssw still zur Welt bringen.
Ich hab mir und mache mir teilweise auch immer noch Vorwürfe und in meinen Kopf schwirren alle möglichen Fragen.. letzten Endes bringt das aber leider alles nichts.. es bringt dir dein kind leider nicht wieder. Bei uns wurde kein Grund gefunden und ich wüsste ehrlich gesagt nicht ob es besser/einfacher gewesen wäre einen grund zu haben.
Ich kann dich total verstehen und es braucht jetzt viel Zeit das ganze zu verarbeiten.. und glaub mir.. es wird besser. Die Trauer bleibt die gleiche.. auch jetzt heule ich mich noch oft in den schlaf.. Aber es wird, mit jeden tag etwas einfacher damit zu leben.
Ich wünsche dir noch alles gute ❤️

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Danke dir. Ich stelle es mir so grausam vor keinen Grund für den Tod zu wissen?
Ich denke mir immer: das Kind stirbt doch nicht einfach so im Bauch?

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Leider kommt es vor.. aus irgendeinen Grund..
Ich kann es mir auch nicht erklären und ja.. es ist grausam.
Manchmal denke ich auch, es wäre vielleicht leichter wenn ich wüsste sie war krank, oder hatte einen Herzfehler, etc.. Aber wie gesagt.. es würde nichts ändern.
Es ist einfach nur unfair und (sorry)...scheisse...
Anders kann ich es nicht ausdrücken..

Aber du kannst nichts dafür!
Aber ich weiß wie du dich fühlst. Die Gedanken bekommt man nicht einfach so los.