Zum Nachdenken und Erörtern

Hallo Foris,


Quelle: http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,679334,00.html


Jedes fünfte Kind in Deutschland wächst nur mit einem Elternteil auf, meist ist es die Mutter. Der fehlende Vater ist nach Erkenntnissen von Wissenschaftlern vor allem für Jungen problematisch. Selbst Jahrzehnte später haben sie ein erhöhtes Depressionsrisiko.


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MfG krypa


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Wie steht es mit den Kindern, die beim Vater aufwachsen?

Mal ganz ehrlich, Trennungen sind für alle Beteiligten schwierig und hunterlassen bei ALLEN ihre Spuren.
Trennungen von Elternpaaren passieren und sind manchamal zum Schutz der Beteiligten notwendig.
Alles in einem ist es nicht schön, aber so ist das Leben.
Die weibliche oder männliche Identifikationsfigur finden Kinder auch in neuen Partnern ihrer Eltern oder Vertrauten.
Das Risiko an Depressionen zu erkranken steigt, wenn ein Kind mehr Druck aushalten muss als es kann und/oder ihm suggeriert wird das er oder sein Leben nicht normensprechend ist ohne Vater oder Mutter.
Also weg vom Klischee das Mama und Papa zusammenleben müssen.
Und weg von Eltern sollten das Kind gerecht teilen.
Vielmehr sollte das Kind auf jedes Elternteil bedenkenlos zugreifen können, wenn es es braucht.
Kinder haben nicht ohne Grund Mama- und Papaphasen

Karna

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Dann sollte ich mein Kind also lieber gleich aufgeben?

Wäre ja auch nicht ganz so schlimm, oder? Denn für Mädchen ist eine Vaterfigur ja wohl nicht so wichtig wie für einen Jungen.

Ich will damit nur noch einmal darauf hinweisen, dass es auch Kinder gibt, die nur deswegen ohne ihren Vater aufwachsen, weil die Mutter dies aus rein persönlichen Gründen so beschließt. Dann müssen Kind und Vater für den Rest ihres Lebens aufeinander verzichten, nur weil die Mutter nicht über ihren Schatten springen und die gescheiterte Beziehung hinter sich lassen kann.

Solche Kinder und Väter haben nur EINE Hoffnung: dass man die Bedeutung des Vaters für das Kind als den Kindeswohl zuträglicher ansieht, als die üblen Launen der Mutter angesichts des (spärlichen) Kontaktes zum Vater dem Kindeswohl abträglich sind.

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@ zenturio :also ich glaub nicht das jungs mehr die väter brauchen,ich kenn es eher andersrum(ich selbst bin das totale papa kind)


hmm jedes kind braucht beide elternteile das istklar denn am anfang wenn ein elternteil fehlt ist es vll nicht so schlimm.aber dann sieht es die mitschüler die zb on vätern/müttern abgeholt werden.
und irgendwann will es den vater/die mutter finden!

ich finde es schlimm wenn einer der elternteile sich der verantwortung entzieht.es gibt aber auch elternteile wo es besser ist wenn sie weglebiben!zb welche die trinken,das kind nicht lieben,wenn zb der mann die schwangere frau schlägt finde ich auch das er damit auch sein kind aufs spiel gesetzt hat!

das thema ist perfekt zum diskutieren aber letztendlich geht es darum das das kind sicher und geschützt ist und wenn es das ist sollte es beide elternteile haben!

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Hi,

und was ist Deine Meinung dazu?

So long,
Errik

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Huhu,

das ganze hat zwei Seiten "unsere" Große mußte ab ihrem 14. lebensjahr ohne mutter auskommen, die sich vorher schon einen Dreck um sie geschert hat. Glaubst du die Große hat weniger gelitten?
Ihr Vater hat alles für sie getan was er konnte und noch darüber hinaus, aber egal was er versucht hat seine Ex hat sich einfach nicht mehr für ihr Kind interessiert...nur noch saufen und chatten.

Sicher ists schlimm das Kindern sooft ein Elternteil genommen wird. Ich verstehs auch nicht warum sich da soviele aus der Verantwortung stehlen.

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Und was sagt das uns? Das die Leute heute einfach zu schnell auseinanderrennen und sich trennen, in der Hoffnung etwas besseres zu finden. Miteinander reden, nach Lösungen suchen, für ein WIR kämpfen - das machen nur noch sehr wenige. Die Leidtragenden sind die Kinder, vor allem dann, wenn die Eltern auch nach der Trennung weiterstreiten, sich nicht wie Erwachsene verhalten, sonders sich gegenseitig den schwarzen Peter zuschieben. Darüber sollten einige mal nachdenken.#aha

In diesem Sinne, schönen Abend noch.

m.

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Was sagt uns das?
Mal nachdenken!



Augen auf beim Eierkauf?
Man(n) kann einmal in die Scheiße greifen und eine Frau erwischen, die aus welchen Motiven auch immer den Flash kriegt und nach einer Trennung das Kind vollkommen abschottet. Die vollkommen ( scheinbar ) geistesgestört ihr Kind dem Vater vorenthält.
Dann gibt es Frauen, die aus reiner Erfahrung und des immer wieder enttäuscht werdens ihr Kind vor der Willkür eines getrennt lebenden Vaters schützt und es dementsprechend nicht mehr rausgibt. Und die nach ein bißchen Bemühungen auch endlich erreicht, dass der "Vater" nur als Zahlemann dasteht.
Dann gibt es die Einzelfälle, die ihre Kinder / ihr Kind sogar direkt beim Vater lassen.
Und dann gibt es Menschen, die erwachsen und ungeachtet ihrer eigenen "Potenzprobleme" dem Wohl des Kindes nach handeln.

Die Frage ist nur, welcher Mann ( Vater ) möchte welche Variante? Und dann folgt eine logische Denkweise-nämlich, wie kann ich darauf hinarbeiten, dass ich ( zum Wohl des Kindes ) das beste Ergebnis erziele und was kann/soll ICH tun, damit es so ist?

Das wären meine Gedanken dazu. Denn jeder sollte bei sich anfangen. Die "Ich hau noch mal drauf, weil die Alte so gemein zu mir ist" Variante funktioniert nicht, denn damit ist niemandem geholfen!

Prozentual ( wenn es dazu überhaupt offizielle Zahlen gibt ) würde mich mal interessieren wie viele Väter zur Variante 1 gehören.

H.

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Schön geschrieben! #pro

Mein Exmann und Vater meines Sohnes hat den Kontakt zu seinem Sohn nach unserer Trennung so lange gepflegt, solange er keine neue Beziehung hatte - sprich er allein war. Er konnte unseren Sohn immer sehen und zu sich holen, so er und das Kind das wollten. Und das war beinah jedes WE. Telefoniert haben sie täglich. Aber kaum gab es eine neue Frau an seiner Seite, die lt. eigener Aussage meines Exmannes, eiferüchtig auf das Kind war, wurden die Kontakte immer weniger und problematischer. "Die Neue" ließ Vater und Sohn nicht eine Sekunde aus den Augen und intrigierte und stänkerte hintenrum gegen meinen Sohn. Bis dieser die Nase voll hatte und sich weigerte noch weiter zum Vater zu fahren. Ich schaltete mich ein und versuchte zu vermitteln. Ich habe meinem Ex aufgezeigt, wo meiner Meinung nach das Problem lag. Wir gerieten in Streit, weil er das alles nicht wahr haben wollte. Seine "Neue" hatte den Jungen ja "soo lieb". Und es konnte ja nur so sein, dass der Junge log. #augen Und von dem Moment an hatte er endlich einen Buhmann dafür, dass sein Sohn nicht mehr zu ihm kommen wollte (und ihm das letztendlich auch ganz recht war, weil es ja nur Stress mit seiner "Neuen" und dem Kind gab, er das aber nicht zugeben konnte). Und das war ich - die Mutter! #gruebel Und so vermittelte er das tatsächlich nach außen. Ich, die Mutter, habe das Kind beeinflusst und der Junge lügt, wenn er sagt, dass seine Neue ihn schikaniert habe. #klatsch

Ein eigentlich intelligenter Mensch hat sich von seinem Kind abgewendet in einer Zeit, in der das Kind ihn gerade gebraucht hätte (14 jähriger Pubertierender), weil seine Neue das Kind als störend empfand.

Boh...wieso kommt das eigentlich immer wieder bei mir so hoch, wenn ich auf das Thema stoße? #aerger

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Also, den Trend, dass in pädagogischen Einrichtungen (Kindergarten, Tageskinderstätte, Grundschule) immer mehr bis ausschließlich Frauen arbeiten kann ich bestätigen, ich war selbst früher als Lehrerin tätig.

Auch Mädchen fehlt die männliche Rolle, nicht nur im privaten Umfeld zu Hause sondern auch in der Schule.

Was ich bei Alleinerziehenden Müttern beobachten konnte war folgendes:
- bei Mädchen wurde die Tochter zu einer Art Freundin, es war ein viel zu gleichberechtigter Umgang, die Mutter war nicht mehr die erwachsene Respektsperson sondern jemand, der oft (unbeabsichtigt) Trost bei der Tochter gesucht hat
- bei Jungen wurde der Sohn eine Art Mann-Ersatz, viel zu viel Verantwortung wurde den meist erst kindlichen Jungs aufgedrückt, die einen "funktionierten" und waren eine Art "Mama-Söhnchen", die anderen haben bewusst und offensichtlich Mädchen abgelehnt ("Iiieh, die fass ich nicht an den Händen an, das ist ein Mädchen")

Eine Freundin von mir wuchs allerdings alleine mit ihrem Papa auf, sie zeigte sich meist recht rabiat und wirkte einfach sehr sehr burschikos...das hat sich erst im Studium geändert, als sie in einer WG mit Mädchen gewohnt hatte und auch erst dann war sie fähig, mit einem Mann eine Beziehung einzugehen

Erziehungshilfe finde ich nicht nur für Alleinerziehende wichtig, auch sonst muss man echt sagen, dass es zu viele "erziehungsunfähigen Erziehungsberechtigten" gibt, wie oft habe ich Situationen erlebt, in der Eltern ihre Kinder und deren Gefühle und Erlebniswelt überhaupt nicht mehr wahrgenommen haben...da sind mir schon oft die Tränen gekommen

Klingt jetzt blöd, aber der liebe Herrgott hat Mann UND Frau erschaffen mit der Absicht des gemeinsamen Lebens, dafür wird er sehr gute Gründe gehabt haben!
Inwieweit wir fähig sind, diese wissenschaftlich und rational zu begründen mag dahingestellt sein!

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Die Frage ist, wie es mit den Jungs steht, die ein schlechtes Verhältnis zum Vater haben. Die sich nie richtig angenommen und geliebt gefühlt haben. Die -trotz Anwesenheit- nie eine Beziehung zu ihm aufbauen konnten.

Geht es denen besser oder vielleicht sogar schlechter als den Jungs "ohne Papa"???

Was ich sagen will: Die perfekten Umstände gibt es wohl nicht. Ein fehlender Vater wirkt sich ganz sicher in irgendeiner Weise negativ auf die Entwicklung eines Kindes aus.

Aber es gibt auch bei nicht getrennten Paaren genug Faktoren, die die gesunde Entwicklung eines Kindes beeinträchtigen.

Schläge, Suchterkrankungen, häufiger Streit der Eltern, schlechtes Verhältnis zu einem der beiden Elternteile oder schlimmstenfalls zu Beiden...

Was ist schon perfekt?

Ein fehlender Elternteil ist EIN ungünstiger Faktor von vielen vielen anderen.

So what?!

Rosenrot

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#pro

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Ich denke, an dieser Stelle sollte eins immer klar sein. Im Vordergrund eines jeden Handelns sollte immer das Wohl des Kindes stehen. Sicherlich sind wir alle nur Menschen und den perfekten Menschen gibt es nicht, nur die perfekte Absicht.

Für eine störungsfreie Entwicklung eines Kindes sind zwei Elternteile notwendig, ein Vater und eine Mutter. So wie für die Tochter die Mutter die engste und WICHTIGSTE Bezugsperson ist, ist es der Vater für den Sohn. Von den Bedürfnissen eines Jungen, sorry, auch wenn hier viele aufschreien mögen, haben die meisten Frauen keine Ahnung. Sie beweisen es, indem sie den Umstand der fehlenden wichtigsten Bezugsperson mit "so what" umschreiben und mit nebensächlichen Faktoren vergleichen.

Ich kann in der Erziehung ein Mädchen und einen Jungen nicht auf einen Durchschnitt normieren, das funktioniert einfach nicht. Die Sozialverhalten sind einfach zu unterschiedlich.

Dazu kommt , das ist ganz richtig, die Verweiblichung der heutigen Gesellschaft. Wer den roten Faden des Lebensweges verlässt, der steht am Rand. Nur, wer definiert diesen Lebensweg? Richtig, immer öfter Frauen. Wenn Frauen in der Erziehung immer alles so richtig machen würden, wie sie glauben, wäre das Partnerschaftsforum leer. Da gäbe es kaum Ausheulbeiträge. Bitte nicht falsch verstehen, das ist kein Vorwurf, das ist lediglich die Umschreibung mangelhafter Rahmenbedingungen. Kleines Beispiel: Ich werde nie verstehen, warum meine Tochter zu den gefühlten 1000 Haargummis, Spangen, etc. noch welche dazu braucht. Klar, ich kann mit ihr einkaufen gehen aber das ist nicht das Gleiche, wie wenn eine Frau das tut. Meine Freundin und die Freundin des Ex meiner Freundin können mit meiner Tochter zusammen Ewigkeiten mit so was verbringen. Finde ich gut, tue ich mich sofort raus. Wir Männer spielen in der Zwischenzeit Fussball oder machen was anderes.

Themenwechsel. Wenn ich meine Ex höre, wie sie die Behauptung aufstellt, dass mein Sohn wie ich sei, dann frag ich mich, wie oft sie dieses Behauptung auch meinen Sohn hören lässt. Gott sei Dank wird mein Sohn nicht in eine Mannrolle reingedrängt.

Anders mein Vater. Mein Opa ist kurz vor Kriegsende als kaufmännischer Leiter einer Firma freiwillig an die Ostfront gegangen. Der Drops war für ihn schnell gelutscht, die Gefangenschaft hat er nicht lange überlebt. Mein Vater war mit 6 Jahren Familienoberhaupt einer 6-köpfigen Familie. Der hat keinen blassen Dunst, was die Berücksichtigung eigener Wünsche im Leben angeht. Trotz, für Kinder extrem wichtig, ein Luxus, den er sich nie leisten konnte. Gegen eine Frau durchsetzen? Was ist das? Solche Bilder werden weiter gegeben, die sorgen in der Entwicklung von Kindern für ungeklärte Fragen, für Überreaktionen, für Überforderung.

Ich empfehle jedem, der sich nur halbwegs ernsthaft für das Thema interessiert das Buch "Auf dem Weg zur vaterlosen Gesellschaft" von Alexander Mitscherlich.

Eine Anmerkung am Rande: Es dauert mindestens fünf Generationen, bis sich die Folgen einer Kriegskatastrophe in Punkto Pädagogik normalisiert haben. Gut, wir haben keinen Krieg, unsere Kinder aber trotzdem Probleme. Unsere Kinder haben in ihrer Entwicklung genug Probleme mit sich selbst. Die brauchen ihre Denkleistung für die Lösung ihrer Probleme und sollten nicht durch die Inkompetenz ihrer Eltern noch zusätzlich gebremst werden.

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Mitunter einer der besten Beiträge, die ich hier je zu lesen bekommen habe!
#pro

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"Themenwechsel. Wenn ich meine Ex höre, wie sie die Behauptung aufstellt, dass mein Sohn wie ich sei, dann frag ich mich, wie oft sie dieses Behauptung auch meinen Sohn hören lässt."

das hören mein ältester und die 2 jüngsten Söhne schon mal.
Aber einfach, weil ich in ihrer Mimik oder ihren Worten ihren Vater gespiegelt sehe. Im übrigen sind diese Äußerungen nie negativ und sie vergöttern ihren Vater.
Ist also nicht schlimm für sie, wenn sie dem Menschen ähneln den sie lieben.
Der Zweite hört so was kaum, denn wenn man nichts Nettes über den Vater sagen kann, sollte man lieber schweigen. Allerdings ist sein Vater in seinem Leben nicht präsent und er fragt selten nach (max 1-2 mal im Jahr wenn der Vater sich per Post meldet)
Sollte der Vater nicht eigentlich genauso angeprangert werden, weil er sich dem Sohn entzieht?
oder ist es ok, weil ein anderer Mann seine Stelle so gut wies geht vertritt?
Generell finde ich es am Besten, wenn ein Kind auf beide Elterteile bedenkenlos zugreifen kann, wie es selber dies will.
Wenn es nicht in Loyalitätskonflikte gerät, wenn es zwischen Mutter und Vater wechselt und bei jedem Wechsel ohne Vorwurf willkommen ist

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