Hallo,
ich versuch mich jetzt kurz zu fassen.
Mein Mann hat einen 12 jährigen Sohn, dieser lebt bei seiner Mutter in einem anderen Bundesland.
Seit Beginn der Coronakrise geht der Sohn nicht mehr regelmäßig zur Schule und somit haben sich schon 48 unentschuldigte Fehltage angesammelt.
Das Jugendamt ist informiert und sein Sohn hat auch einen Betreuer bekommen.
Die Mutter geht früh bei Zeiten aus dem Haus um arbeiten zu gehen und sieht es auch nicht ein, später anzufangen um dafür zu sorgen, dass ihr Sohn pünktlich zur Schule geht. Bei einem Hilfeplangespräch wurde mein Mann nicht eingeladen, sondern der Betreuer meldete sich mit einer kurzen Sprachnachricht um zu berichten, dass das Jugendamt über Heimerziehung nachdenkt.
Außer der Vernachlässigung der Schule kommen auch andere Faktoren zum einsatz z.B. fehlende Hygiene, "falsche" Ernährung, keine Arztgänge usw ... Nur um einige zu nennen.
Jetzt zum wahrscheinlichen Problem:
Als mein Mann das hörte, vereinbarte er gleich einen Termin beim Jugendamt mit allein Beteiligten d.h. sein Sohn, die Mutter, der Betreuer und die Jugendamtsfrau um eine Lösung zu finden.
Jetzt gibt es aber die Jugendamtsfrau nicht mehr, sondern wir haben es jetzt mit einer neuen zutun.
Unsere Befürchtung ist, dass diese sich nun ihr eigenes Bild macht und sich die ganze Angelegenheit wieder unnötig nach hinten verzögert.
Nun zur Frage:
Da mein Mann nicht der perfekte Redner ist und sich auch nicht so gut vor Menschen ausdrücken kann, wollte ich wissen, was man alles für Argumente bringen kann, damit genau an diesem Tag eine Entscheidung getroffen wird und sich das nicht alles hinauszögert.
Vllt ist noch gut zu wissen, dass er seinen Sohn gerne zu sich holen würde, aber da er jetzt 12 Jahre alt ist, hat er ja jetzt auch ein Wörtchen mitzureden.
Wie soll er sich verhalten, wenn der Sohn weiterhin bei der Mutter bleibt und nicht zur Schule geht?
Hat er das Recht, ihn einfach zu sich zu nehmen?
Vielen Dank schonmal
Lg Nicole
Gespräch mit Jugendamt
dein Mann könnte sich mit dem Verein Väteraufbruch in verbindung setzen, dioe sorgen für einen Anwalt der ihn begleitete und das er Einsicht in die JA Akten erhält
Hei, danke für die Antwort.
Hab gar nicht gewusst, dass es sowas gibt.
Das Gespräch ist nächsten Donnerstag, so schnell bekomme ich keinen Termin 😔
Außerdem soll es ja so schnell wie möglich gehen und mit Anwalt dauert wahrscheinlich alles zu lange, wenn es dann noch übers Gericht läuft.
Hey!
Hat er das Sorgerecht?
Nein => beantragen.
Ja => einen Anwalt nehmen und dafür sorgen, dass dein Mann nicht übergangen wird.
Er sollte sich mehr dahinterklemmen, einen Anwalt nehmen und das Aufenthaltsbestimmungsrecht einklagen.
Der junge ist 12- wenn seine Mutter ihn vernachlässigt, muss er eben zum Vater. Das Jugendamt wird ihn nicht in die Wohngruppe schicken, wenn sie den kv als geeignet wahrnehmen.
Macht euch Gedanken, wie ihr den Jungen auffangen wollt, wenn er bei euch lebt. Er braucht Regeln, Strukturen und Liebe.
Geht davon aus, dass ihr ihm viel beibringen müsst: Körperhygiene, ein Familienleben, sich morgens fertig zu machen, anzuziehen, zu frühstücken...
Ich hatte mal ein Kind, das nicht mit uns anderen zusammen am Tisch essen konnte. Ehrlich, die Betreuerin hat das mit ihm geübt.
Daher würde ich euch raten, eine Erziehungsberatung zu konsultieren, wie der Junge bei euch am besten ankommt.
Wie ihr Regeln einführt, Strukturen, aber auch Liebe gebt, wenn es vielleicht anfangs nicht so gut läuft, weil er Angst vor Ablehnung hat.
Aber: Ihr braucht dringend einen Anwalt.
Welche Argumente fehlen euch?
Ich hätte ein paar.
Liebe Grüße
Schoko
Hey ;)
Ja er hat das Sorgerecht.
Normalerweise war er immer gern bei uns, allerdings nur in den Ferien und wir waren eher die "Spaßpartner". Regeln, Hygiene, Struktur gab es aber trotzdem und es hat auch immer alles supi geklappt. Nur jedes mal wenn er nach Hause kam, waren unsere Bemühungen umsonst, da er es dort nicht mehr umgesetzt hat.
:(
Er erwähnte auch öfter, dass er gern hier wohnen möchte, aaaber sobald er bei seiner Mutter ist, ist alles weg 🤔
Nun ist es mittlerweile so, dass er auch in dieses Sommerferien gar nicht zum Papa möchte, da er wohl viele Angebote wahrnimmt, die der Jugendclub bietet.
Ich denke mal, das wird auch eine große Rolle spielen, wenn das das Jugendamt mitbekommt (was es auch wird).
Ich möchte nicht sagen, dass uns Argumente fehlen um den Jungen hier her zu holen, es liegt nur an der Umsetzung des Gesprächs.
Wenn man nicht so frei reden kann, weil man einfach nicht der Typ dafür is, wird es nämlich um einiges schwerer. Man weiß ja auch nie was für Fragen gestellt werden auf die man dann spontan am Besten auch noch die passende Antwort parat haben muss.
Ich bin auch davon ausgegangen, dass der Kv zuerst in betracht gezogen wird. Gerade weil er sich auch kümmern will und Heimerziehung bzw Wohngruppe vermeiden möchte.
Wenn sein Sohn aber jetzt sagt, dass er lieber in eine Wohngruppe möchte, kann mein Mann auch nichts mehr machen.
Ich hab versucht mich ins Kind hineinzuversetzen und habe mir gedacht, dass es vllt schön ist, wenn man zu Hause machen kann was man will, ohne Regeln, ohne Konsequenzen, ohne dass jemand " meckert" und es wäre bestimmt toll, wenn man in eine Wohngruppe in der Nähe kommt, man seine Freunde trotzdem jeden Tag sieht, die Schule nicht wechseln muss und sich nicht an eine fremde Umgebung gewöhnen muss.
Was ist denn, wenn die Jugendamtsfrau sagt ... Wir probieren das jetzt nochmal ein halbes Jahr bei der Mutter?
Ich denke kaum, dass mein Mann da einschreitet 😱
Das was er hätte sagen können, fällt einem dann erst ein, wenn man aus der Situation ist und nochmal über alles nachdenkt.
Das Gespräch ist diesen Donnerstag und ich hoffe echt, dass da eine Lösung gefunden wird. Denn es ist offensichtlich, das es bei der Mutter nicht klappt.
Wir wollten uns auch eigtl vorher mit dem Sohn treffen und ihm alles erklären, denn man kann ihn nicht darein setzen und er soll gleich eine Entscheidung fällen. Das ist bestimmt überfordernd. Er möchte ja seiner Mutter wahrscheinlich auch nicht weh tun und steht zwischen zwei Stühlen. 😔
Vielleicht hast du ja noch ein paar aussagekräftige Argumente, die ich meinem Mann vorher eintrichtern kann 🙊
Er hätte hier ein eigenes Zimmer, eine Schule wäre in der Nähe, Oma Opa und Tante wohnen 3-4 Haustüren weiter, er wäre nie alleine, ich bin auch immer da und ich denke hier würde er was fürs Leben lernen. Aber sind das genug Argumente?
Vielen lieben Dank schonmal
Ach und wegen dem Anwalt ... Darüber haben wir uns auch Gedanken gemacht.
Wenn er sich einen sucht ... Bevor das alles anläuft, bevor er Einsicht bekommt usw ist der Junge schon (wenn alles gut läuft) in der 7. Klasse. Wenn es dann noch vors Familiengericht geht, stehen wir da. Unser Plan war, ihn zu uns zu holen bevor das neue Schuljahr beginnt 😕
Deswegen wollte wir eine Lösung beim JA genau an diesem Gesprächstag finden.
Ganz ehrlich:
1.: Das Jugendamt wird 100%ig an DIESEM Tag keine Entscheidung treffen. Der Sachbearbeiter ist dazu nicht ohne sein Team berechtigt. Schnelle Entscheidungen sind nicht Sache des Jugendamtes.
2.: Man muss nicht ein Redner sein, man sollte nichts auswendig gelernt haben. Sonst kommt man einfach nicht glaubwürdig rüber. Dein Mann soll sich an die FAKTEN halten, die er offiziell weiß und nicht zusätzlich versuchen noch aufzumischen. Sinnvoll ist es dem Jugendamt zu erzählen, was er dem Kind zu bieten hat. Zu was ist er bereit?
Wie kann man 48 unentschuldigte Fehltage während der Corona-Krise bekommen, wo die Schulpflicht ausgesetzt war?
Bei uns rotieren die Sachbearbeiter eines Teams im Jugendamt auch ständig. Wir haben einen Wechsel alle paar Monate. Für die Kinder ist es furchtbar, aber das Jugendamt argumentiert so dass auf die Art und Weise jeder Sachbearbeiter jedes Kind kennt.
Hei,
danke für die Antwort.
Natürlich kann man nichts auswendig lernen, aber eine gewisse Vorbereitung find ich schon wichtig.
48 Tage kommen zustande, wenn man fast gar nicht zur Schule geht, darunter zählt natürlich nicht die Zeit, wo die Kinder zu Hause bleiben mussten.
Da es aber nicht das erste Gespräch ist, was er dort führen muss und der Betreuer meinem Mann berichtet hat, dass bereits über Heimerziehung nachgedacht wird, bin ich eigtl schon davon ausgegangen, dass sich am Donnerstag langsam mal was tut. Es wird ja immerhin nicht besser 😔
das Jugendamt trifft überhaupt keine Entschiedung, das macht immer ein Richter, aber eine Eilentscheidung geht innert 30 Min
Was kam denn raus bei dem Gespräch?
Es kam raus, dass jetzt erst etwas passiert, wenn sein sohne wieder mal die schule schwänzt .. Um es mal kurz zu fassen.
Also in meinen augen ein total sinnloses gespräch 😕
schade einerseits, weil ihr euch ja echt für den Kleinen einsetzen würdet. Aber andererseits kümmert sich jetzt vielleicht ja die Mutter doch etwas mehr.
Ich drücke euch jedenfalls die Daumen, dass es so oder so klappt bzw. besser wird.