Bindung zu eurem Kind

Liebe Papas,

wann hattet ihr das Gefühl, eine gute Bindung zu eurem Kind aufgebaut zu haben? Wann habt ihr euch wirklich verantwortlich gefühlt?

Zum Hintergrund meiner Frage:

In unserem Leben waren eigentlich keine Kinder "vorgesehen". Als ich ungeplant schwanger geworden bin, haben wir uns dann aber für das Kind entschieden, wobei mein Freund das gefühlt viel schneller für sich klar hatte (er hat einen Sohn aus seiner vorherigen Beziehung, wusste also schon einzuschätzen, was es bedeutet ein Kind zu haben).

Mittlerweile ist unsere Tochter 5 Monate alt und irgendwie wirkt es, als ob er ständig genervt und angestrengt von ihr ist. Sobald sie mal jammert oder weint/ lauter ist, fragt er, weshalb sie "schon wieder meckert" und verdreht die Augen. Er motzt sie an, wenn sie nachts längere Zeit nicht wieder einschlafen kann (wir wechseln uns ab mit den Nächten). Kommt er nach Hause fragt er, ob sie "Theater gemacht hat".

Gefühlt fällt es ihm schwer, seine Bedürfnisse eine Zeit lang hinter ihre zurück zu stellen (es geht ja nicht darum diese völlig außer Acht zu lassen, aber mit einem Baby sind dann vielleicht nicht mehr sechs Stunden Zocken täglich drin sondern nur noch drei).

Mich macht es einfach so traurig und ich habe die Hoffnung, dass sich das ändert, wenn er eine bessere Bindung zu ihr aufbaut und mein 9 Monats-Vorsprung sich relativiert.

Darum würde ich mich über ein paar Erfahrungsberichte freuen.

VG
ZimtBlau

1

Mein Mann war nie genervt von seinen KIndern, er hat aber auch noch nie gezockt,
Familie war bei uns immer an erster Stelle,wenn man nicht arbeite war.
und auch meine Söhne kümmern sich rührend um ihre Kinder.
wir waren aber alle geplant schwanger, und nicht überraschend.
Vielleicht kann er mit so einem kleinen Kind einfach nichts anfangen, soll es geben

2

Genervt sein, kann ich nicht nachvollziehen aber ich kann dir berichten, dass meine Bindung auch erst später fester wurde als das Stillen vorbei war und ich einfach mehr Zeit alleine mit dem jeweiligen Kind verbrachte

3

Danke dir für deine Antwort, weißt du noch, wie alt deine Kinder da ca. waren? :)

Ich habe auch die Hoffnung, dass es sich noch ändert, allerdings verbringt mein Freund schon sehr viel Zeit mit ihr (Stillen klappte leider nicht, darum Flasche und mit den Nächten wechseln wir uns ab).

4

Nicht wirklich - es war nicht so, dass ich nichts mit den Kindern anfangen konnte und dann plötzlich schon. Im Nachgang kann ich nur eben sagen, dass es intensiver wurde als ich angefangen habe mit den Kindern was alleine zu machen. Da ich mich konkret an das Babyschwimmen erinnere, muss es aber schon vor dem Kleinkindalter gewesen sein.

5

Es ist gar nicht ungewöhnlich, dass Männer mit Babies erstmal nicht viel anfangen können. Bei vielen in meinem Bekannten Kreis waren die Kinder erst ab 1 Jahr wirklich mal mit dem Vater alleine ... Vielleicht auch wegen stillen. Und die Zeit alleine macht ja wirklich etwas emotional aus. Wenn Mann wirklich komplett verantwortlich ist und es keinen Mama back up gibt.

6

Bei Still-Babys kann ich mir das auch gut vorstellen. Bei unserer Kleinen klappte das leider nicht, darum bekommt sie die Flasche. Ab dem dritten Monat war sie 8 Stunden täglich mit Papa alleine, weil ich wieder in Vollzeit gearbeitet habe.

7

Und bei dem Mama-Backup kann ich dir nur zustimmen, das Papa komplett verantwortlich ist, macht nen wichtigen Unterschied! Darum haben wir solche Zeiten von Anfang an eingebaut, in denen ich auch nicht daheim bin :)