Ein wunderschönen guten Morgen
Wie die Überschrift vermuten lässt, möchte ich mal wieder über mein Lieblingsthema reden – Unterhaltszahlungen.
Aber dieses Mal geht es nicht um mich, es geht um einen Freund, mit dem ich mich am Wochenende ausgiebig über seine Situation unterhalten habe.
Die Situation: Ein Vater (KV), von der Kindsmutter (KM) getrennt, zwei Kinder (beide zwischen 6-11 Jahren), er ist nach der Trennung ausgezogen, zahlt Mindestunterhalt, er hat die Kinder jedes zweite Wochenende und eine komplette Woche im Monat
Wir haben uns am Wochenende über die reinen Zahlen unterhalten, und da ich ein wenig betrunken war, habe ich es mir sogar aufgeschrieben . Ich fand die Zahlen nicht wirklich verhältnismäßig (auch wenn die KM die Kinder öfter hat), aber das werden ja viele wieder anders sehen. Er will seine Kinder sehen und sich um sie kümmern, aber leicht wird es ihm auch nicht gemacht.
KV:
Ca. 1800 Euro Lohn/Gehalt
-550 Euro Miete warm
-472 Euro Unterhalt (insgesamt für beide Kinder)
= 778 Euro
KM:
Ca. 1800-1900 Euro Lohn/Gehalt (Stundenreduziert)
-600 Euro Miete warm
+438 Euro Kindergeld
+472 Euro Unterhalt
= 2110 – 2210 Euro
Ich weiß, da kommen noch viele andere Kosten hinzu, aber allein die Zahlen finde ich schon bemerkenswert.
Die KM lehnt das Wechselmodell ab. Warum bloß?
Dann soll der KV bei jeder Gelegenheit (Schulanfang usw.) noch Geld dazugeben. Oder er darf sich Vorwürfe anhören wie: Warum suchst du dir nicht einen Job wo du mehr verdienst?
Als ob das so einfach wäre? Und vor allem, warum soll er sich einen anderen Job suchen? Nur damit die KM mehr Unterhalt bekommt? Die KM meinte vor kurzem auch, ihr reiche das Geld nicht und war beim Jugendamt, woraufhin eine Neuberechnung durchgeführt wurde (die zwei Jahre waren aber wohl auch verstrichen). Aber wenn der KV sieht, was die KM in letzter Zeit für Anschaffungen getätigt hat, weiß er warum das Geld nicht reicht….aber hey, sie darf mit dem Geld machen was sie will .
Der KV ist echt am Verzweifeln. Er hat auch gesagt: Mit dem Bürgergeld gehts mir wahrscheinlich besser.
Gruß
Charlie
Unverhältnismäßigkeit von Unterhaltszahlungen
Ggf. liegt hier schon ein unechtes Wechselmodell vor, dann würde der erhöhte Aufenthalt der Kinder beim Vater bei der Berechnung des Kindesunterhaltes berücksichtigt werden müssen. Vielleicht geht er da selber mal in die Spur und wartet nicht nur auf die Aktionen der Mutter.
Das Wechselmodell kann weder von der Mutter eigensinnig abgelehnt werden noch hat der Vater ein Recht darauf. Das Kindeswohl steht obenan. Sind die Eltern nicht in der Lage, kooperativ in der Kindeswohlfrage miteinander zu aggieren, würde ein Gericht ggf. das Wechselmodell ablehnen...andernfalls kann er durchaus versuchen, seinem Wunsch nach einem echten Wechselmodell mit Hilfe eines Anwalts oder ähnl. deutlicher Ausdruck zu verleihen.
Kinder sind halt teuer. Schulanfang, Konfirmation, Skilager...das fällt *glaube ich* alles unter erhöhten Sonderbedarf und darf zusätzlich zum Unterhalt "verlangt" werden. Selbst ein normales Schulessen kostet inzwischen über 4€. Sind die Kinder in der Betreuung, dann geht zumiest das komplette Kindergeld schon nur für Betreuung und im günstigsten Falle noch Essen drauf....Ich würde ja allen raten, den Trennungsfall schon direkt nach dem postitiven Schwangerschaftstest zu klären...dann, wenn die Herzen noch hoch fliegen, Liebe und Respekt vorhanden sind und man dem jeweils anderen nicht einfach nur verletzt ans Bein pinkeln will.
VG
Hallo,
Interessanter Punkt. Vom unechten Wechselmodell habe ich noch nicht gehört und ich kann es meinem Kumpel ja mit auf dem Weg geben. Allerdings war er erst beim Jugendamt (Neuberechnung) und es wurde alles geprüft. Die Sachbearbeiterin weiß wie oft er die Kinder hat. Und ich kenne die Sachbearbeiterin, sie versucht wirklich den KV zu helfen.
Mit Ablehnung meinte ich, dass er die KM mal aufs Wechselmodell angesprochen hatte und sie meinte nur: Nein, möchte ich nicht.
Wahrscheinlich müsste es dann übers Jugendamt und Anwälte laufen. Jedoch weiß der KV nicht, ob er es mit der Arbeit alles unter einen Hut bekommt.
Gruß
Charlie
Das ist kein „unechtes Wechselmodell“, sondern man nennt das „erweiterten Umgang“. Das führt auch zu einer entsprechenden Berücksichtigung beim Unterhalt.
Aber dein Freund hat das nicht. Üblich ist beim Residenzmodell nicht nur jedes 2. Wochenende, sondern auch noch ein Tag jede Woche. Bei deinem Freund ist der Tag jede Woche eben zusammengenommen zu 1 Woche pro Monat. Kommt aufs gleiche raus.
Aber ab Januar zahlt er trotzdem weniger, da Mangelfall. Der Selbstbehalt steigt ab 2023.
Ich äußere mich mal zu den Zahlen von dir nicht, denn soweit ich weiß, gibt es einen Selbsterhalt, der niccht unterschritten werden darf.
Täte er hier aber. Von daher.... sehr seltsame Geschichte. ;)
Aufmischstory, hm?
Bei deiner fantastischen Geschichte hast du aber (bewusst?) angenommen, dass die Mutter reich aus der Nummer raus geht, während dein armer Freund fast am Hungertuch nagt. Das ist aber sicher nicht Fakt. Sondern eher, dass die Mutter wahrscheinlich Betreuungskosten hat, Hobbykosten hat, wesentlich mehr Nebenkosten hat, Schulsachen finanziert, Klassenfahrten stemmen muss, Klamotten, Drogerieartikel, Schuhe, wesentlich mehr Lebensmittel usw für die Kids zahlen muss als dein Freund.
Hallo,
du darfst dich gern äußern, dafür habe ich die Zahlen genannt . Und ich hatte erwähnt, dass dort ggf. noch viele andere Kosten eine Rolle spielen.
Ich kenne sein bereinigtes Netto nicht, aber bis auf wenige Kilometer zur Arbeit und ich glaube 75 Euro für die Wohnung, wird da nicht viel angerechnet. Ich habe die Berechnung nicht durchgeführt, aber es sollte doch grob hinkommen.
Aufmischstory ...nein, dann hätte ich es anders geschrieben und der Artikel wäre wohl nicht veröffentlicht worden .
Ich sage nicht dass die KM reich aus der Sache geht, aber ich sage es ist unverhältnismäßig. Und wie bereits erwähnt werden beim KV auch noch weitere Kosten geltend gemacht (Klassenfahrt, Schule, etc.). Oder glaubst du der KV zahlt nur den Unterhalt und nichts weiter? Glaubst du, die Kinder nehmen ihre "Drogerieartikel" immer von der KM mit zum KV? Nein, der KV kauft das auch alles.
Gruß
Der Selbstbehalt wird doch gar nicht unterschritten.
550 Warmmiete plus ca 750 zum Leben ergibt rund 1300 Euro.
Der KV sollte schnellstens zusehen, eine besser bezahlte Stelle zu bekommen oder ein Zweitjob. Egal wie man es dreht und wendet, 472€/2 Kinder ist schon hart an der Grenze ...damit meine ich, zu wenig... Jedes Kind braucht wöchentlich etwa 100e für Lebensmittel, etwa 80e für Kleidung und sonstige - rechne wirklich nur die Nötigsten Anschaffungen (rund ums Jahr gerechnet), wenn die Kinder noch Sport treiben oder Musik, Nachhilfe brauchen, da fängt der Spaß mit 30e/Unterrichtsstunde gerade erst an. Ich weiß nicht, in welchen Traumfwelt du lebst, aber es ist finanziell mega anstrengend Kinder großzuziehen. Und ich muss es als Mutter von 4 ja nun genau wissen.
Also - er hat Kinder, also Ärmel hochkrempeln und arbeiten. Wenn es in seiner Branche nicht möglich ist, dann sich was ganz anderes suchen. Zweitjob, wenn nötig. Heulen können wir alle. Aber er kann halt als einziger dagegen was unternehmen.
Würde mein Kind wöchentlich 100 Euro wegessen und Klamotten zu 80 Euro benötigen, hätte ich längst die Babyklappe bemüht....
236 Euro je Kind monatlich reicht dicke!
Plus das Kindergeld, von dem alleine wir Hobbys, Wäsche, Schulbedarf, Hobbybedarf, Schulessen, Busgeld usw bezahlen. Obendrauf auch noch 236 Euro? Wow.
Da lohnt sich das Hobby Kinderkriegen ja echt.
Da wäre ich mir nicht so sicher. Wenn man mal das Mehr an Wohnkosten berücksichtigt, dadurch, dass ein Zimmer mehr pro Kind benötigt wird, dann kann allein das schon je nach Gegend 200€ pro Kind ausmachen. Dazu kommen noch Betreuungskosten, Dinge des tägllichen Bedarfs, Ausgaben für Hobbies und Vereine etc. Letzteres geht oft in den dreistelligen Bereich pro Monat, beispielsweise wenn ein Kind Musikstunden bekommt oder reitet. Plus eben der Aufwand, den man mit der Fahrerei hat. Mein Freund meinte mal, er hätte Anrecht auf die Hälfte des Kindergeldes, schließlich sind es ja auch seine Kinder. Als ich ihm dann mal die Ausgaben vorgerechnet habe und er dann gesehen hat, wie viel ich jeden Monat noch über das Kindergeld hinaus für unseren Nachwuchs ausgebe, war das Thema vom Tisch
Und wieder mal ein Mutterbashpost von dir. Herrlich. Alle paar Wochen/Monate schreibst du, wie ungerecht Väter doch behandelt werden und wie gut es Mütter doch haben. Aber du vergisst dabei jedes Mal folgendes: Kinder sind teuer. Kita, Essen, Schulausstattung etc. kosten einfach Geld. Und wenn die Kinder bei der Mutter leben, trägt sie halt die Kosten. So einfach ist das.
In deiner Wunschvorstellung haben Mütter und Väter wohl gleich viel Geld, aber die Kosten soll bitteschön die Mutter alleine tragen. So funktioniert das aber nicht
Was du auch jedes Mal ausblendest: Väter waren an der Zeugung des Kindes beteiligt und haben deshalb eine Verantwortung für das Kind. Und ganz ehrlich: Wären die Eltern noch zusammen und würden ihre Elternrolle ernstnehmen, hätten beide auch nicht mehr Geld für sich. Einfach weil Kinder nunmal Geld kosten.
Ich habe es doch geschrieben, es ist mein Lieblingsthema . Bashen will ich jedoch niemanden.
Auch in meinen anderen Artikeln habe ich nie bestritten das Kinder teuer sind. Ich stelle nur dieses Unterhaltkonstrukt teilweise in Frage. Und Schulanfang/Klassenfahrt sind jetzt auch nicht jeden Monat.
Ja natürlich war er bei der Zeugung beteiligt und er will auch für die Kinder da sein! Ist ja nicht jeder wie ich .
Gruß
Moin Ezkaton,
kleiner Nachtrag meinerseits. Wenn sie noch zusammen wären, würden sie zumindest 1x Miete + Nebenkosten u. Strom sparen. Was jetzt auch nicht wenig ist.
Gruß
Guten Morgen,
ich bin in ähnlichen Lager nur umgekehrt - also quasi die Mutter und unterstütze sie, dass dein Kumpel sich um mehr Einkommen kümmern soll.
Ich will nicht jammern, die Kinder und ich kommen zurecht.
Aber trotzdem haben auch meine Kinder ein zweiten Elternteil, der aber aufgrund des geringen Verdienstes (Job nach der Trennung gewechselt) gerade keinen Unterhalt beisteuern kann. Sie geht in Arbeit auf, "bei der man nicht denken muss und für ihre Miete reicht", wie sie sich freut.
Und auch mir werden Anschaffungen/Urlaub meinerseits unter die Nase gerieben.
Der Punkt ist aber, dass ich im Monat mehr Geld als die "2110 – 2210 Euro" habe. Trotzdem muss ich mich einschränken. Ob mir mehr für mich bleibt als wenn ich Unterhalt zahlen müsste, glaube ich nicht.
Hallo,
wenn die KM zu wenig verdient, sollte sie ihren Job wohl lieber noch mal wechseln? Oder sich einen zweiten Job suchen.
Einschränken müssen wir uns wohl alle, der eine mehr, der andere weniger.
Wie hoch ist denn die Miete bei dir?
Und wie sieht es aus, wenn die KM Unterhalt zahlen kann?
Gruß
Ich zahle keine Miete aber trotzdem muss noch ein paar Jahre Darlehen, Heizöl, Strom usw. bezahlen. In Summe wohl so 800 EUR/Monat.
Da die Scheidung läuft, hat die KM angekündigt künftig Unterhalt zahlen zu wollen, dafür den Umgang weiter zu minimieren. Mal sehen was kommt. Im Endeffekt kann ich sie schon verstehen, da sie meine Finanzen und mich kennt, weiß sie, dass es für die Kinder reicht und mehr Geld es mir nur leichter machen würde oder ich mich nicht einschränken müsste.
Ich kenne übrigens noch andere alleinerziehende Väter, bei denen es ähnlich läuft. Mal keinen oder nur einen symbolischen Unterhalt.
Bis auf ein paar rhetorische Fragen kommt da aber nicht viel rum bei deinem Beitrag. Eine Runde jammern für den "Freund"? Dann doch bitte Kennzeichen mit "SiLoPo"
Da musste ich doch glatt mal SiLoPo googeln ...und ja, ich werde es das nächste Mal machen.
Gruß
Hallo,
ganz ehrlich, bei so einer Mutter, würde ich alles gerichtlich vereinbaren! Gerade wegen der vielen Zeit, die dein Freund mit seinem Kind verbringt.
Zudem hat sie es dann schriftlich!
Mein Mann hat auch so eine kleinliche Ex, die sich um jeden Cent Alimente streitet! 🙄
Glücklicher wurde sie in den letzten Jahren dadurch nicht! 🤔
Sie meinte auch, dass mein Mann bei Kleidung oder Schulanfang dazu zahlen muss. 🤦🏼♀️
Ich denke das letzte kam deswegen, da ich mit dem KV meines Sohnes was anderes vereinbart habe! 😏
Hallo Alysianna,
zumindest sollte man es übers Jugendamt versuchen. Übers Gericht kostet es doch auch wieder Unmengen an Kohle für den KV?
Was hattet ihr vereinbart?
Gruß
Hallo Charlie!
Ich bin aus Österreich, hier hat mein Mann nicht viel bezahlt, da er 1. keinen Anwalt hatte und 2. Gerichtskostenhilfe beantragt hat.
Wie es in D ist, weiß ich nicht.
Vereinbarung zwischen mir und KV (etwas länger):
Mein Ex und ich haben keine geregelten Umgangszeiten, da er fast 200km weit weg wohnt. Er sieht unseren Sohn nicht oft (ca alle 4 Wochen übers WE, früher kam er ca alle 3 Wochen 1 Tag).
Wir hatten irgendwann gerichtlich €150,- vereinbart. Er machte damals eine Ausbildung und eigentlich wäre der Betrag ca. 70,- gewesen und mein Ex hat freiwillig mehr bezahlt.
Mittlerweile hat er die Ausbildung beendet und arbeitet VZ und ich könnte es erhöhen, aber mir ist das Verhältnis zwischen uns wichtiger!
Dafür zahlt er mit, wenn unser Sohn z.B. neue Schuhe, Jacke etc. braucht.
Er geht dann mit unserem Sohn einkaufen.
Manchmal schenkt er unseren Sohn einfach so Geld (zum Sparen, für seinen PC etc.)
Ich würde es übertrieben finden, wenn ich über €450,- bekomme (soviel zahlt mein Mann).
Mir wäre es auch zu schade, immer wieder zum Jugendamt/Gericht zu laufen, damit ich ein paar Euro mehr bekomme. Sowas verstehe ich nicht! 🤯
Finde es schlimm, wenn Frauen Macht über das Kind und Geld ausüben wollen! Dann auch immer das schlechte Gerede über den KV. 😢
Durch meinen Mann und seiner Ex-Frau kenne ich halt auch diese Seite... 😐
LG
Und jetzt ist zur grossen Freude auch gerade die neue DDT rausgekommen, wo der Unterhalt wegen der Inflation noch mal kräftig erhöht wird.
Das Väter aber nicht plötzlich 10% mehr verdienen und auch in der Lebenshaltung die gleiche Inflation haben, ist ja egal.
Ich finde es ungerecht. Das System ist veraltet.
Ohh wie schön, dann darf ich statt 423,50 Euro, nun 463 Euro zahlen
Ich denke, ich werde mir einfach einen Arbeitgeber suchen, wo ich 500 Euro mehr netto im Monat habe .
Ich finde auch die Spreizung zu krass. Es ist schon ein Unterschied ob ich 1901 Euro oder ob 2300 Euro verdiene.
Gruß
Das geht doch aber allen Bürgern so, nicht nur Unterhaltspflichtigen. Keiner bekommt mehr Geld (vielleicht abgesehen von Politikern, die sich munter den Inflationsausgleich selbst zahlen).