Nach Trennung des Kindes wegen in der selben Stadt bleiben?

Moin liebe Community,

meine Frage bezieht sich auf mein Kind 3.
Ich habe mich vor 2 Jahren dazu entschieden, Mutter und Kind in der Großstadt zurückzulassen, weil das Leben dort für mich die Hölle war (soziale Phobie).

Die Mutter wollte keinen Neuanfang mit mir und so habe ich mir ein neues Leben in meiner Heimat aufgebaut und zweifle nun an meiner Entscheidung.

Hier geht es mir sehr gut, aber ich lebe gut 400km / 5 Stunden entfernt. Wir versuchten erst das Wechselmodel und seitdem sie einen neuen Partner (und neues Kind) hat, besucht mich mein Kind alle paar Wochen.

Die Frage ist ob man zu liebe des Kindes seinen Wohnort wieder verlagern sollte in seine Nähe? Gerade die jungen Jahre sind doch so wertvoll.
Ich verpasse so viel, auch wenn die Zeit die wir miteinander haben sehr schön ist. Durch den neuen Familienanschluss meines Klndes fehlt ihm nichts und er kennt es auch nicht anders.
Ich fühle mich als Vater in meiner Rolle aber gerade sehr verantwortungslos mich gegen den Wohnort des Kindes entscheiden zu haben.

Danke für eure Meinungen.
Ahoi

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Hallo Roberte,
Die Frage ist nicht einfach zu beantworten.
Dein Kind ist noch sehr klein und kennt es nicht anders, zudem hat es mittlerweile ein Geschwisterchen und im Idealfall eine väterliche Bezugsperson im Lebensgefährten deiner Exfreundin gefunden.
Es scheint mir so, als ob du mehr vermisst als dein Kind.
Du hattest schwerwiegende Gründe wegzuziehen und kommst dort gut zurecht.
Solltest du jetzt wieder in die Großstadt gehen, weißt du nicht wie stabil du dort bist und ob es für dein Kind überhaupt eine Verbesserung darstellt.
Wenn ihr alle es schafft guten Kontakt zu halten und du zuverlässig für dein Kind regelmäßig da bist, würde ich es wohl so belassen oder gegebenenfalls außerhalb der Stadt in der Nähe etwas suchen.
Vielleicht kannst du mit der Mutter deines Kindes deine Befürchtungen oder Ideen dazu auch nochmal besprechen.

Alles Gute für dich

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Ich persönlich könnte nie 400 km von meinen Kindern weg ziehen.
Ich würde es auch nicht ertragen, sie nur alle paar Wochen einmal zu sehen.

Also von meiner Seite käme ein klares ja, ich würde für mein Kind nochmal umziehen, in seine Nähe.

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Und wie stellst du dir das Leben dann vor?

Meinst du dein Kind schreit dann hurra?

An wem liegt es das du das Kind nur alle paar Wochen siehst?

Bringt es was wenn du unglücklich bist?

Ist das Kind unglücklich?

Ist es die Angst das der Neue mehr Papa ist als du?

Nur umziehen reicht nicht

Bearbeitet von Thiely
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Hart aber Fair 🙌🏼

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Und die Großstadt ist so groß, dass der nächste ruhige Ort 400km entfernt ist? 🤔 es gab keinen näheren Ort, der die Bedürfnisse und die des Kindes hätten erfüllen können?

Ich finde es tatsächlich auch… schräg, so weit weg zu ziehen. Ich würde meine Kinder vermissen!

Deinem Kind „fehlt“ aktuell nichts, weils keine andere Wahl hat und sich natürlich arrangiert.

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2 Mio vs 50.000 .. bin in meine Heimat, komme aus einem kleinen Dorf.. war 10 Jahre unterwegs .. fern von Freunden und so .. ein Jahr lang alle Zwischenlösungen ausgetestet.. jeder in seiner Heimat war die beste Lösung .. auch Du hast Recht, dem Kind fehlt nichts .. Mama hat Heimat, Kids und Family.. der Vater muss damit zurecht kommen .. aber es ist hart ..
Danke 🙏

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Das wollte ich damit ganz und gar nicht ausdrücken!

Das Kind VERDIENT einen engagierten Vater, der Verantwortung übernimmt. Aber es hat darauf keinen Einfluss!

Wenn DU beschließt, nur alle paar Wochen als „Spaß-Dad“ ins Leben deines Kindes zu treten, muss dein Kind ja damit leben und sich arrangieren.

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Ich kann verstehen, dass du mit einer Sozialphobie nicht in einer Großstadt leben kannst.
Trotzdem finde ich 400 km Entfernung wirklich heftig.

Das dreijährige Kind kann den eigenen Vater nur "alle paar Wochen" sehen und muss dafür jedes Mal eine mehrstündige Reise auf sich nehmen. Das finde ich heftig.
Besonders, seit ich eine Dokumentation über Scheidungskinder gesehen habe. Ein mittlerweile Erwachsener ist, seit er 5 (?) Jahre alt war jedes zweite Wochenende zu seinem Vater geflogen (innerhalb Deutschlands) und das haben im Rückblick alle Beteiligten bereut.

Ich würde versuchen, in einen kleineren Ort möglichst nahe am Wohnort deines Kindes zu ziehen, damit ihr häufiger und entspannter Zeit miteinander verbringen könnt.

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Was genau wurde da bereut?
Welche Optionen hätte es gegeben?
Haben sich neue Familien ergeben?
Hat das Kind
negative Auswirkungen durch die Entfernung mit ins Alter genommen?

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Nicht 400km weit weg zu ziehen!

Natürlich dem Kind fehlt ein VATER. Ein Vater ist kein Samenspender, der ab und zu mal schöne Zeit mit dem Kind verbringt wie Urlaub, Ferien und co. Dafür sind Oma und Opa da.

Du hast per Gesetz eine Erziehungspflicht, der kannst du gar nicht nachkommen. Aber kann KM ja auch alleine machen...

Bearbeitet von TabaLilly
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Eine schwierige Entscheidung. Ich denke, der Großteil der Eltern hier kann sich nicht vorstellen, "freiwillig" 400 km Entfernung zum Kind zu schaffen. Ich könnte es tatsächlich auch nicht, würde das einfach nicht übers Herz bringen, mein sehr kleines Kind so weit entfernt zu wissen. Wie traurig, Du bekommst ja kaum was mit vom Kind und das wird ja tendenziell mit dem Älter werden des Kindes noch weniger. Durch die Schule gibt es nicht mehr die Möglichkeit z.B. einen Montag ans Besuchswochenende anzuhängen. Dein Kind wird bald feste Freunde haben, die Freunde werden zu Geburtstagen einladen - auch an einem Tag, an dem Du eigentlich Besuch vom Kind bekommen würdest. Einschulung, das erste Fußballturnier, die bestandene Seepferdchen-Prüfung.. so vieles was Du verpasst.
Dir ist klar, dass der Stiefpapa mit jedem Jahr seine Rolle im Leben deines Kindes festigen wird?
Ja, klar, es gibt viele Kinder, deren Eltern weit entfernt voneinander wohnen. Aber bei Dir hört es sich nicht so an, als hättest Du Riesenprobleme mit der Ex, die z.B. auch Grund für eine große Distanz wären. Oder als würde Dir Dein Kind nicht so viel bedeuten.
Wenn es nicht die Großstadt sein darf oder kann, käme eventuell ein netter kleinerer Ort in der Nähe in Frage? So dass der Umgang mit Deinem Kind viel mehr werden kann, Du ihn z.B. an einem fixen Tag in der Woche immer in den Kindergarten bringen kannst usw.
Klar, das wäre ein Neuanfang für Dich, weg aus dem Heimatdorf. Das ist auch sehr schwer. Letztlich musst Du wohl entscheiden, wie wichtig Dir Deine Paparolle im Leben ist.

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Wechselmodell bei 400 km Entfernung. Weder du noch die Mutter offenbar ganz bei Trost. Kein Bewusstsein, was dem Kind zugemutet wird, Hauptsache, beide Eltern haben gleichen Anteil am Kind (und nicht: das Kind hat, was es benötigt).

Gehst du die "sozialen Phobien" wenigstens an?

Tipp: Auch in Großstädten gibt es ruhigere Zonen, die es ermöglichen "soziale Phobien" auszuleben und zu behalten. Jep, das schreibe ich ganz bewusst so, denn oft erlebe ich, dass diese "sozialen Phobien" nicht angegangen werden, sondern zu Lasten anderer ausgelebt und beibehalten werden. Das ist beonders dann ganz fies und egozentrisch, wenn Kinder betroffen sind.

Tipp II: Kein Kind profitiert in den ach so wichtigen "jungen wertvollen Jahren" von so einem Gedöns und einem Vater, der sich in den eigenen Befindlichkeiten ergeht. Denn das tust du gerade.

Tipp III: Werd' erwachsen.

Bearbeitet von moon.in.june
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Wir wollen mal nicht feindlich werden bitte.

Es findet kein Wechselmodell statt, aber es wurde versucht regelmäßige Besuchszeiten zu integrieren.

Es ist sehr spannend zu beobachten, dass stets der Vater das Problem zu sein scheint.

Ich habe mein Leben und/oder eine kleinere Stadt angeboten, die Mutter wollte partout nicht weg aus der Großstadt wegen Joboptionen und dem schönen Leben (Restaurants, Sauna, etc.)

Für mich zählen andere Dinge eine Rolle (Natur, Ruhe, ungefährliche Straßen), jetzt lebt das Kind an einem Ort (Kita neben SBahnstation, Drogenviertel, vierspurige Straße vor der Tür) und ich muss diese Entscheidung, die ich nicht beeinflussen konnte emotional ausbaden?

Wird hier eigentlich auch mal drüber nachgedacht, dass eine Frau nicht nur das Kind bekommt sondern auch bestimmt wie und wo es lebt? und das es da auch sehr egoistisch zugehen kann?

Ich möchte in 10 Jahren nicht an einem Ort aufwachen, an dem ich gelebt habe, weil ich „musste..“ erwachsen ist auch Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen - sich zu trennen und oder eigene Wege zu gehen.

Bei meiner Frage ging es darum, wie wichtig die ersten Jahre sind und ob es ähnliche Situationen gibt - um neue Lösungsansätze zu finden.

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Die ersten Lebensjahre Deines Kindes sind natürlich sehr wichtig für Eure Bindung, Eure gemeinsamen Erlebnisse. Und die späteren Jahre sind genauso wichtig, da gibt es meiner Meinung nach keine Priorisierung - alles zählt! Auch mit 22 braucht Dein Kind Dich bestimmt noch!

Du musst für Dich entscheiden, welche Gewichtung Du hast. Wenn Du sagst, Du möchtest in Deinem Heimatort bleiben (dafür gibt es ja auch Gründe) dann wirst Du akzeptieren müssen, dass Du im Leben Deines Kindes nur eine kleinere Rolle spielen kannst und wirst. 400 km Entfernung sind einfach sehr viel. Das kann man evtl. 1 x im Monat machen mit der Fahrerei!

Das heißt ja auch nicht unbedingt, dass Ihr letztlich keine gute Papa-Kind-Beziehung haben könnt. Nur anders halt, als wenn Dein Kind Dich 2 - 3 mal pro Woche um sich hätte.

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Ich sehe es etwas anders als die bisherigen Meinungen...
Deinem Kind geht es, laut deiner Schilderung, soweit gut. Es hat eine "Kernfamilie". Es hat ein gesichertes soziales Umfeld.
Es hat viele Personen, die es lieb haben.
Natürlich sind 5 Std Fahrt sehr viel! Das geht nicht ständig. Vielleicht 1x alle 5/6Wochen... einfach auch, weil es für das Kind Stress ist. Du wirst eine Nebenfigur sein. Aber, wenn du gut "im Alltag" integriert bist, eine gern gesehene.
Meine Schwiegerfamilie wohnt auch knapp 400km entfernt. Die Kinder lieben Oma und Tante. Die kommen übers längere WE regelmäßig zu Besuch. Seit dem 4 Geburtstag fahren sie 1 Woche zusammen, ohne Eltern, in den Urlaub.
Ich an deiner Stell würde überlegen, damit das Kind nicht so regelmäßig den langen Fahrtweg hat, zumindest jedes 2 mal eine kleine Fewo in der Nähe der Familie zu nehmen und dort die Zeit zu verbringen.
Unsere Kleinste ist jetzt vor 3 Wochen 3 Jahre alt geworden und wenn Oma und Tante bei uns sind, sind wir Eltern quasi abgeschrieben.
Es kann also durchaus gut werden. Du musst dir bewusst sein, dass du keine Entscheidubgsgewalten und keine Alltagsbindung haben wirst.

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Danke für Deinen wertfreien Mutmachenden Beitrag.

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Hallo.

Ich muss zugeben, dass mich "2 Mio vs 50.000 EW" in Verbindung mit "Sozialphobie" schon etwas irritiert hat. Hatte gedacht, da käme "2 Mio vs 500 EW" oder so.
Es gibt doch bestimmt ruhige/beschauliche/natureingebettete Dörfer um die Großstadt, die nicht so weit entfernt sind und dir und deinem Kind die Möglichkeit geben, euch öfter ohne Riesenfahrerei zu sehen. Ich würde es zumindest versuchen.

Ansonsten könnte es durchaus sein, dass du immer weniger eine Rolle im Leben deines Kindes spielst.
Ich kann da leider aus Erfahrung sprechen. Mein Ex-Mann ist knapp 700km von unserem Dorf (5.000 EW) in sein Heimatdorf (1.000 EW) gezogen. Mittlerweile - unsere zwei großen sind Teenager - sind Freunde und Hobbies wichtiger als der Vater. Er sieht sie in den Sommerferien für ca 2 Wochen. Familienleben und Alltag bekommt er gar nicht wirklich mit, da die zwei die Telefonate nur dann führen, wenn sie es wollen und auch einfach auflegen, wenn sie "etwas besseres zu tun haben".
Mein Partner, der in der Zwischenzeit schon länger kümmernder und beständiger Teil ihres Lebens ist, als es der Vater war, weiß wesentlich mehr von den beiden. Auch der Wunsch, endlich den Nachnamen meines Partners (und der kleinen Halbgeschwister) anzunehmen (obwohl ich noch den Ehenachnamen trage wie die zwei großen), wird immer stärker. Von der ältesten kam mittlerweile sogar der Spruch "Ich freue mich schon drauf, wenn xy [die 2 Jahre jüngere] 18 ist. Dann könnt ihr heiraten [UHV fällt dann eh weg] und wir können alle 6 den neuen Nachnamen haben. Der Papa [mein Partner; selbstgewählte Bezeichnung der beiden großen, um Verwirrung bei den Kleinen zu vermeiden] kann dann unser richtiger Papa werden [Erwachsenenadoption]. Der andere hat ja eh kein Interesse an uns." Bei dem Statement musste ich erst einmal schlucken, aber irgendwie hat sie Recht.

Das sollte man in seine Überlegungen miteinbeziehen, bevor man nur seine eigenen Befindlichkeiten in den Vordergrund stellt. Klar soll man auf seine Bedürfnisse achten, aber dem Kind zu Liebe sollte man sämtliche Möglichkeiten ausloten und auch mal kleinere Unwägbarkeiten in Kauf nehmen.
Zumal es ja eine absehbare Zeit ist - wenn das Kind mit +/-20 studiert oder eine Ausbildung anfängt, kann man ja immer noch an seinen Traumort ziehen.
Ich wünsche dir, dass du eine Möglichkeit findest, die deinen Bedürfnissen und die deines Kindes gerecht wird.

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Ich habe drei Mal komplett neu angefangen in meinem Leben und habe daraus gelernt, dass man wegen Job / Liebe seine Heimat/Bedürfnisse nicht vernachlässigen/ verlassen sollte … weil wenn das vorbei ist, sitzt man allein in der Fremde .. diesen Schritt, fremde Stadt, allein, nur wegen dem Kind, wollte ich nicht nochmal gehen, am Ende hat das Kind auch nichts von mir, wenn ich 20 km entfernt lebe.. die täglichen Dinge kann ich dann trotzdem nicht leisten, weil man immer ne gute Stunde Fahrzeit einrechnen muss um überhaupt in oder aus der Stadt rauszukommen .. Ich habe ein sehr gutes Verhältnis mit der Mutter, und wir haben das erstes Jahr sehr gut zusammen als kleine Familie funktioniert was auch der Junge mitnimmt ins Leben .. aber ich finde mich selber inzwischen in der Konstellation als Belastung weil sie versuchen mich immer wieder zu integrieren - damit das, was Du erlebt hast, nicht passiert .. jedoch befürchte ich auch, dass das der ganz normale Lauf der Dinge ist und ich nur die Option habe, in direkte Nähe zu ziehen (wegen Alltag, Kita, Schule, Freizeit, etc.) oder das alles am Ende doch vergebene Liebesmüh ist.. (hatte auch schon über Kontaktabbruch nachgedacht bzw. Wurde mir als Möglichkeit empfohlen)
Danke erstmal für Deine Meinung und Einsicht in eure Entwicklung.

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"diesen Schritt, fremde Stadt, allein, nur wegen dem Kind, wollte ich nicht nochmal gehen,"

Sagt doch alles. Als Erwachsener willst du nur im Heimatdorf leben, woanders ist es dir nicht zuzumuten. Woanders Kontakte haben und nicht allein sein wohl auch nicht. Und schongar nicht nur wegen des Kindes. Tja. Da hat das Kind halt echt Pech gehabt mit seinem Erzeuger.

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