Hallo zusammen,
ich muss einfach mal darüber reden oder mir die Gedanken die ich mit mir herum trage irgendwo schreiben.
Es ist so, ich habe eine 10 j Tochter und eine 17 j Stieftochter. Seit 11 Jahren sind wir verheiratet. Haben uns ein schönes Leben aufgebaut, mit Haus, Auto und pipapo...
Seit ca. 5 Jahren haben wir bereits mit unserer großen immer Probleme gehabt. Waren ständig bei Beratungsstellen (kirchlicher und Jugendamt). Seit 1 Jahr haben wir in Bezug auf Sie eine Familienhilfe und endlich einen Therapieplatz für die große. (Alles wegen loslassen von der Mutter). Jetzt bessert sich alles "Gott sei Dank". Vielleicht liegt es auch am älter werden der Tochter, man(n) weiß es nicht
Mein Verhältnis zur kleinen war immer gut, sie ist gefühlt für mich auch die einzige, die mich versteht bzw einordnen kann.
Zu meiner Person, ich bin im grunde kein böser Mensch. Ich möchte keinem was schlechtes oder sonstiges. Innerlich bin ich ein sehr herzlicher und sehr emotionaler Mensch. Und genau da liegt mein Problem, INNERLICH.
Ich kann es nicht nach außen tragen, auch wenn ich mich soviel Anstrengen kann wie ich will. Ich schaffe es nicht dies nach außen zu tragen. Es gibt Situationen, wo die Kinder (positiven) Quatsch machen auch mit meiner Frau zusammen und ich einfach so gerne mitmachen möchte, aber es einfach nicht kann. Dann überlege ich zu lange und denke wie peinlich es von Mir als Mann wäre, dass auch zu tun. Oder bekomme manchmal Rückschläge, wenn ich dann mal Spaß mache oder so, kommt dann was wie "bist du bescheuert" oder "Papa das ist nicht witzig". Dann weint mein Herz innerlich!
Meine Frau sagt immer, auch zu anderen, dass ich sowieso immer nur gerne alleine bin, aber das stimmt nicht! Ich habe sehr gerne alle um mich herum, kann es aber nicht so zeigen wie ich möchte. Die Kinder denken das ich sooo streng bin und böse manchmal, aber das liegt meiner Meinung nach daran, dass wenn ich sie manchmal nicht bremse tut es keiner, weil meine Frau zu lieb einfach ist. Dann werde ich wieder in die Schublade gesteckt.
Wenn ich alleine bin, lasse ich meine Gefühle raus und denke sehr viel nach. Deswegen hat meine Familie mich auch erst ein paar Mal weinen gesehen, weil ich das mit mir selber ausmachen "MUSS". Ich habe leider niemanden mit dem ich darüber reden kann, der mir Tipps geben kann, der mit zuhört und zeitgleich auch versteht.
Ich wäre doch aber so gerne ein lustiger, liebevoller und gesehener Vater. Ich gebe alles für meine Familie. Habe sämtliche Therapiestunden etc mit der großen mitgetragen, dass ganze Leid was wir als Familie hatten dadurch. Gehe jeden Tag arbeiten, habe sehr viel lernen müssen und war oft weg, um besser zu verdienen damit die Kinder ein sicheres und gutes Leben haben.
Mehr und mehr kommen aber meine Gefühle, warum zum Teufel kann ICH das nicht zeigen?!
Tut mir leid das ich hier euch volltexte :D und wenn es hier nichts zu suchen hat, bitte ich die Admins dies zu löschen.
Danke Euch.
...wenn ich ein "guter" Vater wäre....
Ich denke du gehst mit dir selbst etwas zu hart ins Gericht?
Also Quatsch machen, rumalbern allein macht doch keinen guten Vater aus.
Und wenn du für sowas einfach nicht der Typ bist, dann ist das so und das ist auch okay!
Und ein Elternteil ist ja meistens der etwas strengere, was aber nicht heißt das die Kinder nicht trotzdem wissen und spüren, dass man sie genauso lieb hat.
Zeigst du den Kindern auf andere Art und Weise deine Zuneigung? Zeit zusammen verbringen, in den Arm nehmen, sagen daß du sie lieb hast?
Die Kinder haben ja auch bereits ein gewisses Alter erreicht, wenn es dich bedrückt und du das Gefühl hast deine Zuneigung nicht richtig zu zeigen, könntest du es ihnen schriftlich mitteilen, sowas wie "auch wenn ich es vielleicht nicht immer so zeigen kann und nicht oft sage, aber ich habe dich sehr lieb usw"
Wenn du an einer Therapie interessiert bist es aber keine Plätze gibt, könntest du auch mal nach Online Coaching schauen.
Hallo!
Wie hat es sich denn für dich angefühlt hier deine Gedanken aufzuschreiben?
Vielleicht könntest du ja als ersten Schritt deiner Frau einen solchen Brief schreiben und ihr kommt dann ins Gespräch .
Oft hat ja das eigene Elternhaus große Auswirkungen wie man mit Gefühlen umgeht und welches Bild man von sich als Mann bzw Männlichkeit entwickelt. Da könntest du Antworten auf das warum finden.
Vielleicht gibt es auch eine Art Männerberatungsstelle/ Männergruppe bei euch in der Nähe. Vielleicht fehlen dir einfach auch männliche Vorbilder bzw. der Austausch mit Männern.
Alles Gute!
> kommt dann was wie "bist du bescheuert" oder "Papa das ist nicht witzig". Dann weint mein Herz innerlich!
Sei mal 'cringe'. Dad jokes haben auch ihren Sinn. Nahbar sein. So ein Augenrollen von den Kindern ist ja keine Ablehnung, nicht echt jedenfalls. Jedes Gefühl bewegt - 'cringe' bzw deusch vielleicht am ehesten zu beschreiben als eine milde Fremdscham kann darüber auch verbinden. Die Kinder lieben dich ja unter der Ebene des Augenrollens.
Die eigenen Teenager darf Mann gern so triggern. Ist bei uns im Haus schon Ritual.
Es ist auch OK, wenn du dich deinem Mädchen- und Frauenhaushalt nicht verletzlich zeigen willst. Hast du eine Männergsuruppe, in der du dich fallen lassen darfst, Blödeln, Raufen, Scherzen aber auch ehrlich sein kannst? Alles ist gut, hauptsache halbwegs regelmäßig, um Verbundenheit und Vertrauen aufzubauen: Von Mannschafftssport, Kegelfreunde, bis zur Selbsthilfegruppe. Da findet sich etwas. So gelöst kannst du auch daheim selbstbewusster mit Gefühlen sein.