Hallo zusammen.
Ich schildere mal meine Situation. Vielleicht erkennt sich ja der ein oder andere wieder.
Ich lebe seit 3 Jahren von der KM getrennt. Die Vereinbarung über das Umgangsrecht mit unserem gemeinsamen Sohn sieht 3 Tage die Woche ohne Übernachtung vor. Ich wollte damals lieber mit Übernachtung, aber dazu komm ich noch. Die Vereinbarung ist sehr flexibel. Da die Kindesmutter vollzeit arbeitet, konnten es auch mal 3, 4 oder 5 Tage die Woche werden. Hat auch bis zum Sommer 2024 sehr gut geklappt.
In den letzten Monaten baut der Kontakt und die Bindung seitens meines Sohnes immer mehr ab. Es gibt einen neuen Partner im Leben der KM der super mit ihm zurecht kommt. Und das freut mich. Aber die Gesamtumstände führten dazu, dass der Kleine, übrigens 4 1/2 Jahre alt, immer weniger das Bedürfnis hat, Papa zu sehen.
Ich unternehme etwas mit ihm, mache das worauf er Lust hat, man kuschelt auch mal, wir reden viel. Aber Stück für Stück entfernt er sich von mir.
Da er mehrmals vor einigen Monaten sagte, er würde gerne mal bei mir Übernachten, habe ich die KM darauf angesprochen. Dort hat er es auch erwähnt. Wurde aber abgelehnt weil er sein gewohntes Umfeld nicht verlassen soll nachts. Nicht mal am Wochenende. Auch damals als er klein war, hatte ich die Idee, ihn mal bei mir Übernachten zu lassen. Wurde abgelehnt. Als die KM dann überraschend ins Krankenhaus musste, lebte er von jetzt auf gleich eine Woche bei mir. Es lief alles perfekt. Danach führte ich die Idee erneut an mit dem Hinweis, hat ja sehr gut geklappt die 6 Tage. Vielleicht irgendwann hieß es.
Problem bei mir ist, ich streite nicht gern mit der KM. Weil dann wird mir das Leben an so kleinen Stellen schwer gemacht. Ich bekomm dann fast gar nichts mehr mit außerhalb der regulären Tage. Deshalb ließ ich es so laufen, ohne Übernachtung.
Und jetzt wo ein neuer Mann da ist, werden Tage nicht mehr so eingehalten, oder man hat was vor. Ist auch alles okay. Aber man wünscht sich dann auch ein wenig Unterstützung von der KM. Es gab Zeiten da wollte er nicht zurück zur KM, ich habe ihm immer gut zugeredet und pro KM argumentiert.
Wenn es so weiter geht wie aktuell, werde ich die Bindung gänzlich verlieren. Man spürt sowas, es geht über eine Phase hinaus. Und ich merke, wie es mich belastet. Eigentlich wie es mich zerreißt. Ich bin nicht so der emotionale Mensch, weine jedoch mehrmals die Woche aufgrund der Situation. Weil die Ablehnung seinerseits ist so stark und tut sehr weh.
Ist auch nicht so, dass ich mit ihm nur Friede, Freude, Eierkuchen habe. Ich gehe mit ihm zum Arzt, Augenarzt, Krankenhaus etc. Hab früh signalisiert das mir viel an ihm liegt. Aber die KM lässt mich spüren, dass es jetzt jemand gibt der es ebenso gut macht. Für mich ist das kein entweder oder, sondern ein gemeinsam.
Deshalb weiß ich auch nicht ob es nur vom Kind ausgeht oder ob es so vorgelebt wird das es auch ohne Papa geht.
Bin ratlos und darum hier. Der Kleine ist meine größte Stärke und meine größte Schwäche zugleich. Hab mich selten so verletzlich gefühlt.
Kind distanziert sich vom Vater
Das tut mir sehr leid und muss sich wirklich fies anfühlen für dich.
Wie oft siehst du deinen Sohn denn momentan wenn die ursprüngliche Vereinbarung gerade nicht eingehalten wird?
Wenn die bisherige Variante aus welchem Grund auch immer gerade nicht zu funktionieren scheint, würde ich mal das Gespräch mit deiner Ex-Partnerin suchen. Frag sie doch einfach mal, ob sie eine andere Idee für den Umgang hat, die vielleicht für euch alle besser funktioniert als die einzelnen Tage, bzw. sind es ja sowieso nur die jeweiligen Nachmittage, oder?
Vielleicht ist sie ja mittlerweile auch bei Übernachtungen aufgeschlossener. War eigentlich das Wechselmodell nie Thema bei euch?
Ich lasse mal das emotionsgeladene Drumherum weg, da das schwer zu beurteilen ist von außen, aber ich kann es auf jeden Fall nachvollziehen, dass es dir damit nicht gut geht.
Dass vor 3 Jahren ein Umgang ohne Übernahme vereinbart wurde, kann ich verstehen, denn da war das Kind 1,5 richtig? Obwohl auch das Situationsabhängig ist, da das auch möglich gewesen wäre. Da kommt es einfach darauf an wie intensiv der KV im ersten Jahr des Kindes an der Erziehung und Betreuung beteiligt war. Bei uns wäre das basierend auf der Bindung zu beiden Elternteilen möglich gewesen.
Aber ein Umgang sollte auch dem Alter angepasst werden. Sofern es mit 1,5 eventuell gründe dafür gegeben hat, dass eine Übernachtung bei dir nicht dem Kindeswohl entsprochen hätte, sieht das nun anders aus. Mit 4,5 kann ein Kind auch ein übernachten. Mein Sohn übernachtet seid er 3 ist auch mal alleine bei der Oma. Da sollte doch nichts dagegen sprechen, wenn ein Kind mit 4,5 beim KV übernachtet. Es klingt leider so, als wurdest du dir helfen lassen müssen vom Jugendamtes oder sogar von einem Anwalt (je nachdem wie verfahren die Situation ist).
Ein Umgang könnte sogar bis zum Wechselmodell weiter entwickelt werden. Ihr seid beide die Eltern!!! Fange jetzt an zu kämpfen und nicht erst , wenn das Kind erst 10 ist. Ja Jugendamt, Gericht, klingt alles blöd, aber wenn man mit der KM nicht reden kann, kann man nicht mit ihr reden 🤷🏼♀️