Kind will zu mir ( Papa ) ziehen.

Schönen guten Abend.

Mein Sohn 10 Jahre alt würde gerne zu mir ziehen wollen (Papa)
Die Mama ist natürlich dagegen und redet es dem Kind auch so ein, verneint es und möchte einen triftigen Grund dafür haben. So erzählt er es mir.
Er traut sich auch nicht weiter darüber mit seiner Mama zu sprechen obwohl ich ihm schon sagte er soll es versuchen da es wichtig ist.

Mein Sohn hat dafür noch ein paar Monate bedenk Zeit um sich sicher zu sein ob er es wirklich möchte mit allen vor und Nachteilen.
Den Gedanken hat er auch schon mehrere Monate mit dem Umzug und hat es selbst angesprochen bei mir und meiner Freundin.

Beim Umzug nächstes Jahr wäre er 11 Jahre alt und 4 Monate später wird er 12 und besucht dann zum Schulwechsel 2026 die 7. Klasse.

Sollte er sich nach einem Jahr sagen er möchte lieber doch wieder zur Mama zurück stehe ich diesem auch nicht im Wege denn es dient dem Wohl des Kindes und es ist sein Leben und seine Entscheidung und diese Unterstütze ich.

Braucht mein Sohn ein triftigen Grund das er gerne von Mama zum Papa wechseln möchte?
Da wir es eigentlich unter uns klären wollten aber die Mama strikt dagegen ist und einen Grund verlangt vom Kind.

Wie würde es im Falle das die Mama dagegen ist weiter ablaufen?

Wechselmodell kommt leider nicht in Frage, da die Entfernung zu groß ist.

Mit freundlichen Grüßen

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Das ginge in dem Alter gegen den Willen der Mutter nur über das Gericht.

Das ist ein langes und teures Verfahren, weil ein Gutachten eingeholt werden muss (ca. 10.000 Euro nur für das Gutachten). Die Kosten zahlen komplett die Eltern.

So ein Verfahren ist für alle, gerade für das Kind, sehr belastend.

Aus welchem Grund möchte Dein Sohn zu Dir ziehen? Das müsste zunächst klar benannt werden.

Insofern hat die Mutter schon absolut Recht, dass sie einen Grund will.

Ohne triftigen Grund wird übrigens auch das Gericht nicht einem Wechsel anordnen. Da ist das gewohnte Umfeld für das Kind wichtiger - zumal ein Schulwechsel anstünde und auch der bisherige Freundeskreis / Sportvereine usw. wegbrechen würde.

Daher sieht es derzeit auf der Basis schlecht aus für einen Wechsel.

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Kleine Ergänzung:

Hier in meinem Bundesland reichen keine 10 TSD Euro.
Das wird dir angekündigt vor Beginn des Gutachtens.
Rechnung ist dann über 20 TSD.

Also Vorsicht vor den Kosten bei Streitigkeiten vor dem Familiengericht.

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Ich wüsste nicht, warum es zwingend ein Gutachten geben muss.

Der Unterschied ist hier m.E., dass nicht der KV die treibende Kraft ist, der das Kind gegen den Willen der Mutter zu sich holen will, indem er zum Beispiel die Erziehungsfähigkeit der KM infrage stellt, sondern es der Wunsch des Kindes ist.

Je nach geistiger Reife und Aussagen vorm Richter wird auch der Kindeswille in diesem Alter schon berücksichtigt, dazu muss es kein Gutachten geben. Beim Papa darf ich den ganzen Tag Fernsehen oder bekomme immer Schokolade reicht natürlich aber nicht als Argument aus.

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Hallo,

da muss man sich schon sehr sicher sein, dass das Kind das wirklich möchte und ihm die gesamte Tragweite klar ist.

Vielleicht kann er mal eine Pro und Contraliste schreiben? Ich denke damit kann er mit seiner Mutter besser sprechen und mehr Verständnis ernten. Vielleicht kann er auch mit dir darüber schauen davor.

Es geht dann eben nicht so simpel wieder zurück, denn eure Entfernung ist wohl zu groß, also hieße das dann auch Schulwechsel, oder? Freundewechsel etc.. vielleicht gibt es einen Grund, warum er ais seinem gewohnten Umfeld raus möchte, irgendwas ist vorgefallen, er flüchtet vor etwas Unangenehmen oder was weiß ich.
Das würde ich schon ergründen.
Dass die Mutter es einfach abwiegelt, kann ich persönlich aus Sicht des Kindes nicht ganz nachvollziehen. Für sie ist es natürlich auch schwer, das eigene Kind gehen zu lassen. Damit hat sie sicher nicht gerechnet und sich das alles anders vorgestellt, hat Ängste usw.

Alles Gute.

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Ich würde ein ruhiges Gespräch mit der Mutter führen. Wenn es sein Wunsch ist, sollte man dem auch nachkommen. Er ist alt genug. Du könntest ja auch zB Probewohnen vorschlagen, sodass dein Sohn erstmal erlebt wie es tatsächlich werden wird :)
Es wäre schade, wenn sich die Mutter querstellt, weil sie nicht loslassen kann oder keinen Unterhalt leisten will. Dann würde ich den Gerichtsweg gehen.
LG M

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Ich gehe mal davon aus, dass dein Kind für diesen Wunsch einen triftigen Grund hat - den kann er doch sicher formulieren?

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Ich würde die Gründe schon erfragen und darauf bestehen. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es nämlich manche nur darum geht, dass der andere "cooler" oder "chilliger" ist. Und dann kommt demnächst die Pubertät und wenn Eltern ständig diesem hin und her zustimmen, passiert es ganz schnell, dass die Kids das nutzen und immer dort hinzu wo sie gerade weniger Gegenwind bekommen. Hier waren es Themen wie "bei Papa darf ich mir die Haare färben" und später als sie zurück wollte "Papa ist doof, da muss ich was im Haushalt machen, soll abends das Handy abgeben usw.". Beim ersten Mal haben wir den Fehler gemacht und uns darauf eingelassen und nicht gefragt warum sie wechseln möchte. Ein Jahr später wollte sie plötzlich wieder wechseln und da fragten dann alle "Warum" und es kam ans Tageslicht. Wir haben dem nicht nachgeben. Denn man kann nicht jedes Jahr lustig das Jugendamt beauftragt mal wieder den Unterhalt neu zu berechnen und alles was dazu gehört wie Ummeldung usw.

Das Kind ist vermutlich jedes zweite wo bei dir richtig? Natürlich ist da alles entspannter bzgl. der Regeln. Bei Mama gibt es da mehr, weil sie sich darum Kümmern muss, dass in der Schule alles läuft, dass das Kind zu einem selbstständigen und verantwortungsbewussten Menschen erzogen wird, es muss was im Haushalt gemacht werden, es wird nicht jedes Mal ein netter Ausflug genau, weil eben notwendige Dinge anstehen.

Sollte es wirklich triftige Gründe geben, bin ich voll auf deiner Seite und sage "Ja, es geht um das Kindeswohl". Hast du denn schon mal nach den Gründen gefragt?

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Ich würde mit dem Sohn zum Jugendamt gehen und dort gemeinsam Vorsprechen, sowie Informationen einholen.

Wenn die Mutter leider dagegen ist müsstest du dir einen Fachanwalt hinzuziehen.

Habt ihr das gemeinsame Sorgerecht? Das gemeinsame Aufenthaltsbestimmungsrecht?