Umgangswochenenden gestrichen

Hallo ihr Llieben.
Bin neu hier und brauche dringend euren Rat.
Kurz zu mir: Ich bin der Olaf, bin 35 Jahre alt und Vater von zwei Söhnen ( 7 und 10 Jahre alt).
Zu meinem Anliegen:
Seit drei Monaten wohne ich nun ca 500 km von den Kindern entfernt da ich zu meiner neuen Partnerin gezogen bin.
Durch verschiedene Termine/ Geburtstage und Schulveranstaltungen habe ich die Kinder nun mittlerweile seit 8 Wochen nicht mehr gesehen. Normalerweise ist der Rythmus mit allen zwei Wochenenden drin.
Jetzt kommt von der KM immer wieder das mein großer Sohn „keinen Bock“ auf mich hätte und deshalb nicht kommen mag. Auch streicht man mir nun die Umgangswochenenden nur weil am Sonntag um 17 Uhr mein großer mit dem Sportverein was geplant hat.
Demnach wird einfach beschlossen das ich nur meinen kleinen zu holen habe ohne zu fragen ob das für mich in Ordnung ist oder nicht.
Auch ich habe der KM mitgeteilt das ich das so nicht akzeptiere und es mein Wochenende mit BEIDEN Kindern ist.
Die Antwort darauf war nur das es kein Frage ihrerseits war sondern eine Feststellung und ja anscheinend mein großer Sohn das selber so will.
Komischerweise sagt er bei mir immer etwas anderes.
Natürlich sollte der kleine darunter nicht leiden aber warum sollte Sie mit dem Finger schnipsen und alles soll dann so funktionieren.
Ich möchte mein Wochenende mit beiden Jungs haben und nicht nur weil ein furz quer hängt darauf verzichten und schon gar nicht nur weil sie mit dem Finger schnipst.
Also zu der Frage: den kleinen unabhängig davon trotzdem abholen oder auf das Wochenende mit beiden bestehen ?
Würde mich über Ratschläge freuen.
Grüße Olaf

Bearbeitet von Olaf90

Den kleinen holen ?

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Könnte der Große denn den Termin Sonntag 17 Uhr wahrnehmen wenn er bei dir ist? Wohl kaum...?

Du holst die Kinder? 500 Kilometer ein Weg? Heißt, die Kinder sollen jedes zweite Wochenende 1000 Kilometer reisen? Und du 2000 Kilometer?

Wenn du wenigstens zum Kleinen ein gutes Verhältnis behalten willst, dann solltest du ihn holen.

Oder kannst du nicht ein Zimmer vor Ort nehmen und deinen Umgang im Zuhause der Kinder wahrnehmen?

Das ist doch Stress pur für die Kinder 🤔 nen großen Teil vom Umgang verbringt ihr so ja eh nur im Auto.

Oder dass du nur die Ferien übernimmst, und die dafür komplett, oder zumindest großteils?

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Ich würde den Kleinen weiter holen, so lange er das noch mitmacht.
Langfristig würde ich jedoch empfehlen, andere Lösungen zu suchen, da du damit rechnen musst, dass auch er immer häufiger an Wochenenden eigene Termine hat, die mit eurem Umgang kollidieren.
500 km sind einfach eine sehr große Entfernung.
Könntest du dir für die Wochenenden eine Ferienwohnung in der Nähe mieten? Dann könnte der Umgang stattfinden, ohne dass die Jungs auf ihre anderen Termine verzichten müssen. Du könntest dann sogar an den Terminen teilhaben (Schulveranstaltungen, Sportveranstaltungen,...). Dadurch bekommst du einen tollen Einblick in das Leben deiner Kinder.
Alternativ die Wochenenden durch längere Umgangsblöcke in den Ferien ersetzen, so dass sich die Fahrerei wenigstens lohnt.

3

Mit der Distanz die du geschaffen hast, hast du auch ein Zeichen deiner Prioritäten gesetzt.

Was vermutest du, wie lange deine Kinder Lust auf min.4 h Fahrt pro Wochenendtag haben und auf ihre sozialen Aktivitäten am Wochenende für dich verzichten wollen?

Dein Großer ist jetzt schon im Konflikt, denn einerseits will er dich sehen
(schreibst du) und andererseits will er an seinen schulischen/ sportlichen und sozialen Aktivitäten teilnehmen.

Und da stehst du da mit: "...es mein Wochenende mit BEIDEN Kindern ist..."
Und:" und nicht nur weil ein furz quer hängt darauf verzichten und schon gar nicht nur weil sie mit dem Finger schnipst."

Es wäre EUER Wochenende und deinem Sohn hängt kein Furz quer, sondern er möchte an sozialen Aktivitäten teilnehmen.

Entschuldigung , in den 3 Monaten die du weg bist hast du deine Kinder 2 Monate nicht gesehen.
Sie sollen also nach 2x sehen in 3 Monaten freudig bereitstehen ?
Das funktioniert bei größeren Kindern selten.

Du bist nie auf die Idee gekommen, dir vor Ort ein Zimmer am Wochenende zu nehmen und mit ihnen Aktivitäten zu unternehmen oder zur Schulveranstaltung zu gehen usw?

Wir hatten auf sowas auch keine Lust.
Es wurde letztlich so geregelt, dass unser Vater zu uns fuhr und vor Ort etwas mit uns unternahm.
Wenn wir in seinem Wohnort waren, weil wir die Großeltern besuchten, mussten wir ihn besuchen- das wollte unsere Mutter so.
Und in den Sommerferien waren wir 14 Tage dort.

Ich denke auf so etwas ähnliches wird es im zunehmenden Alter deiner Kinder hinauslaufen.
Deine Rechte sind dir unbenommen, die kannst du auch durchsetzen- nur stehen deine Rechte im Einklang mit den Bedürfnissen deiner Kinder?
Was ist dir wichtiger?

Schwierige Frage, ich weiß.

4

Klar hast du ein Recht auf Umgang mit beiden Kindern, aber wer möchte schon freiwillig alle 2 Wochen 1000km im Auto sitzen?
Bei uns wohnt die Familie so weit weg und ich hätte darauf keine Lust, da alle 2 Wochen hinzufahren... Wir fahren so alle 2-3 Monate... Ich fahre an sich gerne Auto, aber die 4-6h jedes Mal Freitag Abend hin und Sonntag Mittag zurück sind mit Kids halt einfach anstrengend und nervig. Bin froh, wenn wir es über Ferien planen können und wenigstens ne Woche dort sind... Funktioniert aber eher selten, meist über Weihnachten und evtl mal Ostern oder Herbst, wenn was ansteht....
Du hast die Distanz geschaffen... Hast du vorher mal mit den Jungs geredet, ob sie die Strecke ständig fahren möchten?
Ich würde auch sagen, stressfreier ist eine Ferienwohnung in der Nähe der Jungs, wo ihr euch treffen könnt. Dann können sie auch ihren Terminen nachgehen und du teilnehmen, was ja auch schön ist

5

Du tuest so als ob die Kindsmutter Schuld wäre, aber das ist nicht der Fall. sondern du, weil du diese große Entfernung geschaffen hast.
Welches Kind möchte jedes 2. Wochenende stundenlang im Auto verbringen, nur weil der Papa seine Prioritäten verlagert hat. Nämlich zu seiner neuen Partnerin, ergo denkt dein Großer er wäre dir unwichtig und lässt es dich spüren.

Nimm dir eine Ferienwohnung und zeige ehrliches Interesse an deinen Kindern inkl. ihrer Wochenendaktivitäten.

6

Vielleicht hat der Große Lust dich zu sehen, aber keine Lust auf so viel Fahrerei für nur ein Wochenende. Fahr hin, hol den kleinen ab und nutz die Gelegenheit, auch mit dem Großen zu reden. Auch wenn er nicht mit will, du musst ja eh eine Pause machen von der langen Fahrt, dann kannst du ja mit den Kindern gemeinsam irgendwo was essen und dich mit beiden über die Situation unterhalten.

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Den Kleinen auf jeden Fall holen! Soll er das Gefühl kriegen, du willst ihn alleine nicht sehen? So werden Kinder in Machtkämpfe zwischen Erwachsenen gezogen. Und dann braucht es dringend neue Absprachen, bzw. ein offenes Gespräch mit dem Großen. Du sprichst davon, dass der Rhythmus jedes zweite Wochenende drin ist. Wie soll es denn schon einen Rhythmus geben, wenn du vor 3 Monaten weggezogen bist und die Kinder seit 2 Monaten nicht gesehen hast? Ihr seid alle noch in der Phase euch völlig neu zu finden und vor allem bei den Kindern spielen Trauer und Enttäuschung mit Sicherheit eine Rolle. Wie oft hast du die Kinder vor deinem Umzug gesehen? Der Große hat ein immer aktiveres Sozialleben, mit der aktuellen Regelung werdet ihr die nächsten Jahre nicht glücklich werden, da sie die Bedürfnisse der Kinder überhaupt nicht berücksichtigt. Du hast ein neues Leben und danach sollen sie sich jetzt richten. Bestimmt vermisst er dich und möchte dich sehen, aber halt nicht ,,so". Der Vorschlag mit der Ferienwohnung vor Ort ist super, damit wärst du tatsächlich in ihrem Alltag präsent. Und in den Ferien können sie ja für etwas längere Zeit zu dir kommen.

Bearbeitet von sunny91
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Als Scheidungskind muss ich dir leider sagen: ich hätte definitiv keine Lust gehabt, jedes zweite Wochenende 10 Stunden oder noch mehr im Auto/ Zug zu sitzen!

Vor allem hätte ich keine Lust gehabt meine Hobbys zu streichen, nur weil mein Vater lieber zur neuen Partnerin gezogen ist als in meiner Nähe wohnen zu bleiben. Und ja, da wäre bei mir als Kind auch der Gedanke gewesen: "Dem Papa ist seine neue Frau wichtiger als ich."

Du musst bedenken: das hauptsächliche Leben, die Hobbys und die Freunde deiner Kinder sind an ihrem Hauptwohnort. Bei dir haben sie wahrscheinlich "nur" Papa, aber keine Freunde, Veranstaltungen etc. Gerade dein großes Kind kommt gerade in das Alter, in dem Eltern immer uninteressanter werden.

Wenn du die Kinder zwingst, zu kommen, treibst du sie von dir weg. Ich würde daher auch - wie schon andere geraten haben- entweder längere Umgänge in den Ferien vereinbaren oder mir am Wohnort der Kinder eine Ferienwohnung nehmen.

Bitte verstehe mich nicht falsch. Ich bin lange erwachsen und sehe einige Dinge heute anders, z.B. wie wichtig einem Menschen eine Partnerschaft sein kann und dass das Wegziehen nichts damit zu tun hat, dass du deine Kinder weniger liebst als deine Partnerin. Aber: ich habe das selbst erlebt und möchte dir daher die Sichtweise zeigen, wie ich sie als Kind hatte.

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Warum hast du diese Distanz geschaffen, wenn du deinen Umgang mit deinen Kindern haben möchtest? Handlung und geäußerter Wunsch stehen hier im Kontrast.

Für meinen Mann wäre es damals nicht in Frage gekoppelt von seinen Kindern weg zu ziehen. Kindergeburtstage, Sportveranstaltungen, Verabredungen mit Freunden usw. ist alles eben nur möglich, wenn sie in der Nähe von ihrem Wohnung sind. Die mittlere ist aktuell 13 und ist so schon manchmal nur noch Teile der Wochenenden da, da sie eben Sportveranstaltungen hat. Immerhin ist dann immer noch der Rest des Wochenendes möglich. Bei 500 km entfernt geht das nicht. Umso älter die Kinder, umso wichtiger wird das eigene soziale Leben und man grenzt sich von den Eltern ab. Das ist das normale Leben.

Geh auf Konfrontation und du verlierst deine Kinder komplett...finde Lösungen, die auch für die Kinder funktionieren. Lange Urlaub bei dir machen oder so.