Hallo erstmal
Bin aktuell etwas verunsichert, wie ich mit der Situation umgehen soll. Daher bin ich gespannt auf eure Erfahrungen, Meinungen und Ratschläge.
Basis:
Tochter, Lina, 8 jährig, lebt seit kurz nach der Geburt nur bei Mutter, 250 km - 3 PW-Fahrstunden entfernt.
Ich 50 jährig, mit Partnerin und gemeinsamem 4 jährigem Sohn.
Seit jeher kommt Lina, plus/minus alle 14 Tage zu mir/uns. Alle mögen einander und freuen sich jedesmal auf das Wiedersehen.
Seit Lina in der Schule ist, wurde Schulseitig eine Verhaltensauffälligkeit festgestellt. Langer Rede, kurzer Sinn: Verdacht auf ADHS. Das ist ein spezielles Thema und nur nebensächtlich Teil der aktuellen Situation, bzw. in meiner Erinnerung der Beginn, der aktuellen Lage, was aber auch nur Zufall sein kann.
Der Beginn: Lina hat sich an einem Donnerstag/Freitag im Dezember 2024, bevor Sie dann eigentlich von Freitag Abend bis Sonntag Abend zu mir kommen sollte, in der Schule sehr auffällig verhalten, wonach ihre Mutter zum Gespräch mit der Lehrerin aufgeboten wurde.
Auf Grund des unartigen, ausufernden Verhaltens von Lina, hat dann ihre Mutter entgegen meiner Meinung, entschieden, dass Lina dieses Wochenende nicht zu mir kommen soll.
Sodann wurde es an JEDEM der Wochenenden, wo Lina zu mir kommen wollte, sehr schwierig. Sie wollte einfach nicht. Ohne einen Grund anzugeben, dafür aber 1000 Ausreden, warum es an diesem Wochenende jetzt gerade nicht geht.
Seit Dezember 2024 war Sie (Stand 22.01.2025) anstatt 4-5 mal, nur einmal paar Tage vor Weihnachten bei mir.
Wir haben 1-2 mal pro Woche telefonischen Kontakt. Sie hat noch kein eigenes Händy. Auch wenn ich absolut nicht der Typ, bin der andere von Ihrem Glück zu überzeugen versucht, so ist es halt bei der Tochter anders. Ich versuche sie ohne allzu starken Druck vom Besuch zu überzeugen und auch ihr wahres Problem zu eruieren.
Beim letzten Telefonat hat Lina gesagt, dass sie die 3 Stunden Fahrerei nicht mag, ihr es langweilig sei, sie Kopfschmerzen bekomme und sie hätte eben auch soviel zu tun daheim.
Bin gespannt auf euren Senf.....
8 Jährige Tochter "verweigert" Umgang
Ganz ehrlich - mir wäre es auch zu stressig, jedes 2. Wochenende 3 Stunden Fahrt (bzw. 6 Stunden - denn sie muss auch wieder zurück) auf mich nehmen zu müssen.
Hinzu kommt, dass sie mit 8 Jahren am Wochenende wahrscheinlich lieber mit ihren Freunden spielen möchte, statt unterwegs zu sein.
Warum wohnst du 250 km weg?
Wenn es irgendwie geht, dann zieh in die Nähe deiner Tochter. Dann kommt sie bestimmt auch wieder gerne zu dir.
Ich finde es bei Trennungskindern immer nicht fair, wenn die ganze Fahrerei an den Kindern hängen bleibt.
Wenn ein Umzug gar nicht geht, dann fahre doch du zu ihr.
Notfalls würde ich mir da für eine Nacht immer irgendeine Unterkunft mieten.
2 Mal im Monat sollte das doch finanziell drin sein.
Zumindest so lange, bis ihr eine bessere Lösung gefunden habt.
Alternativ: du verzichtest auf die Wochenenden und dafür verbringt sie in den Ferien anteilig mehr Zeit bei dir. Dann muss sie nicht so viel hin- und herfahren und ist am Stück länger da.
Danke für deine Meinung.
Die Mutter ist ein paar Monate nach der Geburt wieder nach Deutschland zurück und ich lebe in der Schweiz. Habe mein Geschäft hier und bleibe auch hier.
Die Mutter hat mir ihrem neuen Partner in Erwägung gezogen in die Schweiz zu ziehen, aber das war schon seit Jahren und wird wohl auch nicht innert Nützlicher Frist vollzogen.
Bei aller Liebe zu meiner Tochter: Ich habe meine Erwartungen. Vielleicht sind diese illusorisch, vielleicht auch eine Frage der Erziehung bei ihrer Mutter. Aber wenn ich regelmässig ihren Unterhalt bezahle, sie gerne zu mir und meiner ganzen erweiterten Familie und Bekanntschaft kommt (das sagt sie auch gegenüber der Lehrerin und ADHS-Sitzungen), ich ihr alles biete, was sie grundsätzliche gerne macht und wovon sie in Deutschland höchsten träumen kann, Skifahren, Schlitteln, Eislaufen, Schwimmbad, Klettern, Urlaub am Meer, etc. etc., dann erwarte ich auch eine minimale Gegenleistung. Zumal ich ja auch noch das Ballett in DE mit bezahle. Was ich geneigt bin einzustellen.
Meines Erachtens darf ich von ihr auch eine minimale Leistung erwarten. Das tu ich bei meinem 4. jährigen Sohn auch. Und hey: Hier leben die meisten im Paradies, es gibt Gegenden, da würden Kindern alles dafür tun, 3 Stunden in einem klimatisierten Auto zu fahren. Ja ich weiss, ist kein stichhaltiges Argument. Aber man sollte sich zwischendruch mal erden.
Natürlich versuche ich auch, dass Sie in Urlaubszeiten zu mir kommt, aber das ist auf Grund meiner wirtschaftlichen Lage auch nicht immer unter einen Hut zu kriegen.
Davon ausgehend, dass Du sie abholst und wieder zur Mutter zurückbringst, solltest du versuchen, die Fahrt für sie angenehmer zu machen. Das kann ja auch eine tolle "Exklusivzeit" mit dir sein, bevor sie in deine neue Familie kommt und Nähe aufzubauen. Viel Zeit für ungestörte Gespräche. Leg eine Pause einl, zum Toben oder Eis essen oder McDonalds. Auf der Rückfahrt darf sie vielleicht mal eine Serie auf dem Tablet schauen (falls sie das sonst nicht darf/macht).
Hier hilft wirklich nur, dass der Umgang "gedreht" wird.
Für das Kind sind alle 2 Wochen 3 Stunden fahrt einfach zu viel. Das ist verständlich und echt erstaunlich, dass das Mädchen es bisher mitgemacht hat.
Also muss eben der Vater zum Kind fahren....
nachdem die Mutter weghgezoegn ist., muss sie das Kind eigentlich bringen, das wäre die Rechtslage
Dann hätte das Kind ja trotzdem die 6 Stunden Fahrerei.
Generell bin ich der Meinung, dass Umgang in dem Alter kein Wunschkonzert ist und wie Schulbesuch dazugehört, natürlich nur solange sonst in der Beziehung zum Umgangsberechtigten alles stimmt. Allerdings finde ich auch, dass man zum Wohl der Kinder dass nicht völlig starr sieht und zB auf Hobbies Rücksicht nimmt und mal tauscht. Aber Umgang an sich wäre nicht diskutierbar.
Aber 3 Stunden pro Fahrt ist viel, zu viel. Ich fahre öfter zu meiner Familie übers Wochenende, das sind nur zweieinhalb Stunden, aber alle zwei Wochen wäre mir das definitiv zu viel. Wenn ich nicht oft noch eine dritte Übernachtung dranhängen würde, wäre der Erholungswert gleich Null. Dir machen die Fahrten anscheinend nix aus, aber nicht jeder tickt so, ich fahre zB auch als Beifahrerin nur sehr ungern Auto.
Ich würde versuchen, eine andere Lösung zu finden, also zB nur noch jedes vierte Wochenende Umgang bei dir, dafür vermehrt Umgang in den Urlauben oder an langen Wochenenden. Oder jedes zweite Umgangswochenende kommt sie nicht zu dir, sondern ihr verbringt in ihrem Wohnort ein Papawochenende, vielleicht hat ja deine neue Familie auch Lust ab und an mal mitzukommen und ihr macht zusammen zB alle zwei Monate einen kleinen Kurzurlaub in der Nähe des Wohnorts der Tochter.
Und wie andere hier, finde ich deine Erwartungshaltung viel zu hoch: Du bist als ihr Vater zu Unterhalt verpflichtet, das ist keine freiwillige Leistung, für die sie dir in irgendeiner Form Dankbarkeit zeigen müsste. Liebe/Treffen von einer 8jährigen im Gegenzug zu Unterhalt zu erwarten, finde ich echt schräg (höflich formuliert).
Vielleicht könntest du ein WE hin fahren und 1 WE kommt sie zu dir. Dann ist es für sie nur 1 WE im Monat. Und ich würde den Fahrttermin auf den Fr und So legen. Dann ist der SA einfach auch frei.
Allerdings ist es mit nem ADHS Kind vielleicht auch stressig so nach der Schule am Fr bei viel Autoverkehr... Meine Kinder 8 und 10, müssten das auch nicht alle 2 Wochen haben. Die sind froh, wenn am Fr Mittags Schluss ist, sie zu Hause sind und nix mehr machen müssen. Wir versuchen die HA auch unter der Woche fertig zu bekommen. Aber so 1x im Monat ist es vielleicht auch schön, wenn ihr dann Ausflüge o.ä. macht.
Und ich gebe den anderen Recht... nein, du kannst von deinem Kind nichts erwarten! Du erwartest nämlich schon, dass es damit klar kommt. Trennungskind zu sein. Das wird es nicht super finden. Du kannst erwarten, dass sie sich selbst die Schuhe anzieht und ihr Lieblingsspielzeug einpackt. Sonst nix.
Die Erwartungshaltung ist wirklich unangebracht.
Vielmehr darf das Kind hier mehr erwarten vom Vater und damit meine ich nicht Geld, teure Erlebnisse etc.
Kleines Geheimnis: Solche Luxusdinge, die Du beschreibst, sind Kindern in dem Alter weitgehend egal. Wichtig ist vielmehr, dass sie sich ernstgenommen fühlen, geborgen sind und auf sie eingegangen wird.
Deine Tochter kann mit 8 Jahren den Wert der Dinge, die Fu zahlst, gar nicht begreifen. Das kommt erst deutlich später. Daher kannst Du auch von ihr für Geldleistungen keine Dankbarkeit erwarten.
Was das Kind jetzt braucht, ist emotionales Verständnis von Dir für ihre Lage und ihre Bedürfnisse.
2 mal 3 Stunden Autofahrt ist für ein Kind - gerade mit ADHS - sehr belastend.
Hier ist der Vater gefordert und muss das Kind entlasten. Und das geht, sofern der Umgang alle 2 Wochen bleiben soll, nur indem der Vater das Wochenende beim Kind verbringt.