Weihnachtstheater in der Familie - was tun?

Hallo,

bis zu unserer Hochzeit haben wir Weihnachten jeweils bei unserer Herkunftsfamilie verbracht.

Ich habe 5 ältere Geschwister, war an Weihnachten meist einige Tage vorher bei meinen Eltern, habe mit eingekauft, gebacken, Geschenke verpackt.
Meine ältesten Brüder haben Kinder und derzeit ist es so, dass sie abwechselnd ein Jahr 3 Feiertage bei meiner Mutter (Vater seit 4 Jahren verstorben) verbringen oder bei ihren Schwiegereltern.
An Weihnachten macht meine Mutter (Ü70) die meiste Arbeit: Dekorieren, Christbaum heimschleppen, Einkaufen, Kochen, Betten herrichten, Haus putzen. Alles ohne Auto. Meine Schwester hat ihr in den letzten Jahren das Plätzchen backen (viiiiele kg) abgenommen und beim Kochen geholfen. Meine anderen Geschwister tragen aus meiner Sicht nicht besonders viel dazu bei, dass es ein schönes Fest wird. Christbaum schmücken und Tisch decken oder mal dreckige Teller in die Küche tragen ist das, was sie so machen. Es ist schon viel passiert und meine Schwester fühlt sich ausgenutzt und möchte das Weihnachtsfest so nicht mehr. Kann ich absolut verstehen. Ist wirklich so, dass die einen bis Mittags schlafen/auf dem Sofa liegen/sitzen und essen und die wenigen anderen die Arbeit haben - hat für mich auch nicht viel mit Familienfest zu tun und es macht mich richtig richtig traurig.

Seit ich verheiratet bin und wir ein Kind haben, verbringen wir Heilig Abend zu dritt und besuchen unsere Familien jeweils an einem der Feiertage. Inzwischen wohnen meine Schwiegereltern 15 Minuten entfernt und meine Mutter ca. 2,5 Stunden.

Letztes Jahr begrüßte mich meine Mutter, fragte mich, wo meine Schwester sei und als ich antwortete, dass sie zum Kaffee kommen wird, brach sie in Tränen aus, weil sie nur zum Kaffee kommt und sie nicht alle Kinder (und ihren Mann, Trauer spielt da auch noch mit) am Esstisch hat. Meine Mutter bedient dann eigentlich ganze Zeit, hat kaum Zeit für Gespräche oder Spielen mit Enkelkindern.

Das in Tränen ausbrechen war mir schon zu viel und ich war traurig, dass sie sich scheinbar kein bisschen darüber freuen kann dass wir gekommen sind.

Dieses Jahr ist es von vornherein stressig: beide Brüder mit Familien wären nicht da. Einer ist bei den Schwiegereltern, der andere sagt, seine inzwischen Teenagerkinder möchten Weihnachten mal zuhause verbringen (das haben sie noch nie). Eigentlich ideale Voraussetzungen, dass es bei meiner Mutter für mich entspannter wird als die letzten Jahre.

Aaaber: Meine Mutter will meinen Bruder, dessen Kinder zuhause feiern wollen, am zweiten Weihnachtstag (da wo ich auch mit Familie kommen wollte) einladen, meine Schwester will dann Weihnachten nicht bei meiner Mutter verbringen, meine Mutter weint jetzt schon, meine Schwester weint, ich weine. Mein jüngster Bruder wollte Weihnachten auch nicht bei meiner Mutter feiern, weil er zuletzt von einem unserer großen Brüder wegen einer Lapalie ziemlich angeschrien wurde und würde es nun meiner Mutter zuliebe machen, aber nur unter der Voraussetzung, dass mein großer Bruder rausgeschmissrn wird, falls sich das wiederholt und er spricht schon davon, dass er beim nächsten Mal wenn sowas wäre, nicht an sich halten könne.

Jetzt weiß ich wirklich nicht mehr, etwas ich machen soll und freue mich leider wenig auf das Weihnachtsfest.
Ich überlege, gabz zuhause zu bleiben, bzw. Nur die schwiegereltern zu besuchen,aber eigentlich würde ich meine Mutter,Schwester und Brüder schon gerne sehen an Weihnachten. Habt ihr einen Rat?

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Klingt etwas wirr.

Wenn ich es richtig verstanden haben, will deine Mutter ihre Kinder um sich haben. Bekommt das Weihnachtsfest alleine nicht mehr hin. Deine Schwester will nicht mehr das Dienstmädchen spielen und ihre Brüder bedienen. Die sich zu allem Überfluß auch noch gestritten haben. Eigentlich will und kann keiner mehr ein Fest für 3 Tage im alten Umfang durchführen.

Wie wäre es du holst deine Mutter zu dir für 2 Tage und am 3 Tag esst ihr bei deiner Mutter gemeinsam mit deinen Geschwistern. Jeder bringt was mit.

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Ja, richtig verstanden.
Meine Mutter würde es wohl schon auch alleine hinkriegen, aber meine Schwester und ich können das nicht mitanschauen, dass sie das alleine stemmt.

Meine Mutter ist dieses Jahr eingeladen bei meinem Bruder, der Weihnachten wegen der Kinder zuhause feiert und bei meiner Schwester, die sie und meine zwei anderen Brüder ohne Familie gerne bei sich hätte, da würde sie meiner Mutter gerne ein Weihnachtsfest bereiten, wo sie einfach mal die Füße hochlegen kann.
Meine Mutter will sich nicht festlegen und äußert, sie würde am liebsten zu Ihrem verstorbenen Mann gehen = sterben. Gleichzeitig versucht sie, es so hinzubiegen, dass doch alle Kinder zu ihr kommen.

Jeder bringt was mit - haben wir schon zu anderen Festen versucht, ist leider nicht möglich mit unseren Familienmitgliedern. Meine Mutter sträubt sich, dass Gäste Essen mitbringen, meine Schwägerinnen fühlen sich scheinbar überfordert davon, etwas mitzubringen, meine Brüder sollten einkaufen, mit vorbereiteten Zetteln und stellten die Mengen in Frage. Am Ende lag die Hauptarbeit dennoch bei meiner Schwester und mir.

Ich fühle mich wie in einem Rätsel ohne Lösung. Allen Recht machen kann ich es ohnehin nicht. Aber es mir recht zu machen, würde einschließen, dass es für meine Mutter, meine Schwester und meine zwei Brüder gut wird. Und darauf hab ich wenig Einfluss.

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Es ist halt schwierig so viele unter einen Hut zu bekommen. Ich verstehe deine Mutter. Ihr Wunsch ist für viele so nicht praktikabel.

Deine Mutter muß lernen, dass sie ihre Kinder nicht verliert. Sie sitzt auch nicht alleine zu Hause.
Schwiegermutter ging es genauso als ihre Tochter für sich entschied, Weihnachten ohne Eltern und Geschwister. Meine Mutter ist froh wenn meine Schwester kommt, genießt es jedoch auch ohne weil es nie einfach läuft und es Spannungen gibt.

Gefeiert wird bei uns, weil es weder für Mutter noch für Schwiegermutter zumutbar ist. Daher schlage es doch wirklich vor für 25 bei euch. Wer will ist willkommen.

Sie soll es ausprobieren wie es für dieses Jahr angedacht war. Vielleicht tut es ihr gut, alte Zöpfe abzuschneiden. Meine Schwiegermutter sagt zu mir sie hat zu Hause immer wieder das Gefühl ihr Mann ist da oder das muß ich ihn sagen oder erinnerst du dich noch daran zu fragen. Sprich ihr doch mal Mut zu Neues zu wagen

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Deine Mutter hat jetzt jahrzehntelang alle bedient und das Weihnachtsfest, wie aus dem Katalog, gezaubert.
Jetzt seid ihr dran!

Ich finde ihr solltet sie abwechselnd zu euch einladen, so dass sie mal die Füße hochlegen und einfach nur genießen kann.

Dieses Jahr könntest du sie zu euch einladen, nächstes Jahr vielleicht deine Schwester, dann die Brüder....

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Das find ich auch!

Es klappt leider nicht so ganz, weil meine Mutter sich auch scheut, ein Kind zu besuchen, weil sie ja noch 5 andere hat. Warum auch immer will sie am liebsten alle Kinder bei sich zu Hause empfangen. Dass sie alles machen muss, macht ihr nichts aus im einen Moment. Und im nächsten Moment beklagt sie sich über verschiedene Schmerzen und ist an Weihnachten abends natürlich erschöpft.

Ich glaub, nach diesem Weihnachtsfest verkünde ich direkt, dass wir 2025 zuhause bleiben und jeder, der mag, gern an einem Weihnachtstag kommen kann, aber sich bitte auch auf irgendeine Weise einbringt.
Und dieses Weihnachten muss ich irgendwie überleben.

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So ähnlich läuft es bei uns auch ab . Meine Mutter hatte einen Hirn Tumor und besteht trotzdem jedes Jahr darauf alles komplett alleine zu machen. Wir haben so oft versucht es anders zu machen. Ich habe alle zu mir eingeladen letztens Jahr,trotz neugeborenen nur damit sie nichts machen muss. Davor das Jahr haben wir es im Restaurant versucht. War alles ein Reinfall. Dieses Jahr sollte es bei mir stattfinden, aber meine Mutter hat nun doch entschieden dass sie es machen will. meine Schwägerin und ich sollten eigentlich was mitbringen, jetzt aber doch nicht mehr. Meine andere Schwester kommt immer spontan auf die letzte Sekunde und bringt Drama mit und mein Vater ist der Grinch höchstpersönlich. Aber wehe sein Rotkohl steht dann nicht auf dem Tisch. Also wie du siehst, dass typische Chaos. Ich werde mich dieses Mal sehr zurück halten. Und werde auch pünktlich zum Essen kommen. Meine Mutter tut mir zwar leid und ich weiß dass sie sich den ganzen Abend beklagen wird wie fertig sie ist, aber ich nehme es mir nicht mehr zu Herzen . Das ist glaube ich son Mutter Ding . Und ich erwische mich ja auch dabei wie ich mich beklage das mein Mann zu wenig im Haushalt macht ,ihn aber nichts machen lasse ,weil ich es besser mache 😜

Frohes Weihnachtschaos ❤️

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Mein Rat an die Brüder wäre: Erwachsen werden. Das ist doch Kindergarten. Also bei uns fliegen auch die Fetzen, wir sind sehr viele Kinder und teilweise auch sehr unterschiedlich, aber wenn einer von uns ernsthaft die Eltern ersuchen würde, den anderen aus dem Haus zu werfen, wäre Holland in Not 😁 In unserem Alter klärt man seinen Stress doch bitte alleine und bringt nicht die Eltern - in eurem Fall die alte Mutter - in so eine absolut unmögliche Situation. Das ist ja peinlich.

Bei uns läuft es an Feiertagen und Familienevents so, dass die Aufgaben klar vorher (!) verteilt werden und jeder was mitbringt. Gerade bei meinen jüngeren Brüdern kannst du bei den meisten vergessen, dass die was kochen, aber sie können Tische decken, spülen, Getränke besorgen, Brot kaufen... Also es gibt keinen Grund, dass man nicht von Anfang an alle mit einplant. Es gibt doch auch Ehefrauen zu den Brüdern, vermute ich - kommen die auch nicht auf die Idee, sich da mal einzubringen?

Ja, das klingt vielleicht unromantisch, Feste so durchzuplanen, aber wenn jeder was davon haben will, geht es gar nicht anders. Ich finde das auch immer total nett, wenn ich weiß: Das Geschirr nach dem Abendessen ist nicht mein Problem, ich kann mich faul auf die Couch schmeißen, denn ich war schon beim Kaffeetrinken dran. Das entspannt die Sache total, eben weil keiner ständig "Jemand müsste jetzt...aber die könnten doch auch mal...ich mach das jetzt nicht schon wieder...ich raste aus, die sind so faul..." denkt. Sowas versaut die ganze Feier.

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Das ist wahr.

Ich wünschte mir, dass das bei uns auch so funktionieren könnte. Tut es leider nicht. Wenn meine Schwester oder ich etwas sagen (helft mal mehr mit, statt auf dem Sofa zu faulenzen), werden wir als hysterisch oder empfindlich hingestellt.

Meine Schwägerinnen checken das teilweise schon, aber reagieren aus meiner Sicht unmöglich. Auf die Idee, sich mehr einzubringen, kommen sie eher nicht. Eine sagte, sie hätte keine Lust mehr zu kommen, weil meine Schwester und ich ihr leid tun. Eine andere schenkte meiner Mutter Fotos von ihrem Plätzchen backenden Kind, aber hatte kein einziges mit zum Familienfest gebracht. Beide bleiben sitzen, sogar wenn ihre eigenen Kinder etwas brauchen und warten, bis meine Mutter oder auch ich eine Lösung finde(t). Jedes Jahr werden die "Traditionen" an die Wünsche (nicht Bedürfnisse) der Enkelkinder und ihrer Eltern angepasst, uns Kindern fehlen dann halt die alten Traditionen.
Als meine Mutter noch backte, verschenkte eine meiner Schwägerinnen die Plätzchen meiner Mutter an ihre Freunde. Inzwischen bringt sie schon paar Plätzchen mit immerhin. Also es wird besser, aber es ist wirklich viel passiert, viele Kleinigkeiten, aber in Summe einfach ärgerlich und meine Schwester hat halt überhaupt keine Lust mehr da drauf.

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Ist nicht optimal, wie die Schwägerinnen reagieren, aber ich sehe da deine BRÜDER in der Pflicht!
Warum bringen die Brüder keine selbstgebackenen Plätzchen mit?

Irgendwie steckt eure Familie da schon noch in festen Rollenklischees.
Die Brüder lassen sich von allen Frauen aus der Familie bedienen und legen selbst die Füße hoch.

Ganz ehrlich - da kann ich die Schwägerinnen ein Stück weit verstehen, dass sie darauf keine Lust haben.

Je mehr ich lese, desto mehr erscheinen mir die Brüder und ihre verstaubten Ansichten der Kern des Problems zu sein....

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Kannst du -evtl zusammen mit deiner Schwester- nicht mal ein ruhiges Gespräch führen und versuchen, die dazu zu bringen, mal ein paar Gänge zurückzuschalten? Das liest sich mega anstrengend.

Wenn sie nicht möchte, dass Gäste was zu essen mitbringen, wäre es eine Option, zumindest einen Teil des Essens zu bestellen oder Essen zu gehen?
Viele Kilo Kekse backen ist doch auch nicht zwingend notwendig. Dann werden eben nur 2 Sorten gebacken und noch was dazugekauft.

Derjenige, der dort übernachtet, kann sein Bett selbst überziehen.

Oder ihr trefft euch mit allen mal abseits der Feiertage, da ist es für alle deutlich entspannter. Und Weihnachten besucht sie alle mal reihum.

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Deine Brüder sind ja wirklich peinlich, tut mir leid. Sie sind erwachsen. Aus dem Alter, sich von Mami von vorne bis hinten bedienen zu lassen, sollten sie lange raus sein. Dass sich ganz selbstverständlich ihre Ehefrauen und ihr beiden Schwestern sich dann um das Fest kümmern sollt, finde ich auch eine absolute Frechheit.

Einkaufen, Tisch decken, Bude vorher putzen, einen Baum besorgen und aufstellen…das kann auch ein Mann, der sich „hinter dem Herd“ eher nicht sieht.

Deine Mutter müsste aber auch mal über ihren Schatten springen: sie kann es nicht all ihren Kindern recht machen, ohne selbst dabei unter die Räder zu kommen. Entweder besucht sie also jedes Jahr (oder jeden Feiertag eben) jeweils 1 Kind und deren Familie oder sie veranstaltet die Familienfeier bei sich, lässt aber JEDEN EINZELNEN etwas dazu beitragen.

Zu einem Kompromiss zwingen kannst du aber leider niemanden. Bevor DU dann die Feiertage immer mit Stress und Bauchschmerzen verbringst aufgrund der familiären Situation, würde ich mich dann klar rausziehen. Deine Mutter ist jederzeit bei euch willkommen, aber du beteiligst dich nicht mehr an einer großen Familien-Weihnacht wenn nicht jedes einzelne Kind bereit ist, anzupacken.

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Vielleicht ist ein fester Termin für ein Familientreffen sinnvoller, als DAS unbedingt an Weihnachten zu erzwingen.

Wir treffen uns, als Familie am ersten Sonntag im März, zum Frühstücken in einer Restauration. Super. Das entlastet Weihnachten total. Mittlerweile sind wir um die 50 Menschen.....