Hilfe, mein Sohn hört schlecht, brauche Hilfe - Vorsicht lang!!!

Hallo,
wir waren heute mit unserem Sohn (7) beim Hörakustiker, weil ich in letzter Zeit das Gefühl hatte das er schlecht hört. Er versteht manche Worte einfach falsch, z.B. bei schwimmen versteht er springen und bei Fische versteht er Schiffe usw. Halt diese Wörter die ähnlich klingen. Er wird am Dienstag noch einmal NEU eingeschult. Die erste Klasse hat er bereits letztes Jahr schon gemacht, aber er wird zurück versetzt. Es hieß immer, er sei noch nicht so weit. Es war sogar die Rede von Sonderschule. Alles was mit Buchstaben zu tun hat macht ihm Schwierigkeiten. Im Rechnen ist er top, teilweise sogar weiter als die anderen in seiner früheren Klasse. Jetzt macht er halt die erste Klasse noch einmal, bekommt einen ganz neuen Start.
Der Hörtest beim Akustiker heute hat ergeben, das er sehr schlecht hört. Er sagte er müsste auf einer Scala (die er uns gegeben hat) weit über einem 20 jährigen liegen. Aber er liegt sehr weit darunter. In hohen und in tiefen Tönen. Wenn ich die Scala richtig lese steht er bei 30 dB/HL.
Kann mir von euch jemand helfen? Was kann ich für ihn tun? Muß er ein Hörgerät haben? Er hört auf beiden Ohren sehr schlecht, hatte auch immer sehr viele Mittelohrentzündungen, teilweise ist ihm der Eiter aus dem Ohr herausgelaufen. Fast immer war es so schlimm das er sogar Antibiotika nehmen musste. Ich habe Angst das er Hörgeräte haben muss und in der Schule gehänselt wird. Kann man sonst noch irgendwas machen, vielleicht mit Op, Röhrchen oder Hörschule?


lieben Gruß
Sabine

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Hallo,was sagte denn der Arzt?Der hat doch sicher eine Behandlung vorgeschlagen?Dem Kind muss doch geholfen werden,also ab zu einem Hals-Nasen-Ohrenarzt,der wird wohl wissen,was zu tun ist.Gruss Gaby

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Hallo,
beim HNO Arzt haben wir am Dienstag einen Termin. Ich bin mal gespannt was er sagt. Bisher waren wir beim Akustiker, der mir von Nachbarn (sie haben ein Kind mit Hörgerät) empfohlen wurde.

lieben Gruß
Sabine

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Hi,na dann hoff ich mal,dass es nicht sooo schlimm ist.Vielleicht gehts auch ohne Hörgerät#gruebel,aber wenn doch,hauptsache der Kleine hört richtig,dass ist am allerwichtigsten.Die Teile sind ja doch ziemlich unauffällig und die Kids gewöhnen sich schnell dran,alles Gute und liebe Grüsse,Gaby

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Der HNO-Arzt ist erst mal die nächste Adresse.
Der soll rausfinden, was das Kind hat, und wo die Ursachen liegen.
Vielleicht auch ein zweiter Arzt oder eine Uni-Klinik zusätzlich, die haben da viel bessere Geräte und können toll ins Ohr reingucken.
Das haben wir mit unserem Sohn auch so gemacht, da stand die Frage, ob die Hörgeräte reichen oder er ein CI bekommen soll. Er hatte auch so oft Mittelohrentzündungen, mit Ausfluss, so was greift die Hörknöchelchen an.

Wenn er Hörgeräte bekommen sollte und dann die Regelschule besucht, würde ich die Eltern und Kinder darüber informieren. Z.B. auf einem Elternabend darüber reden, was mit deinem Sohn ist, warum er das braucht, wie es funktiert usw.
Auch die Lehrerin sollte Bescheid wissen. Vielleicht kann man ja mit den Kindern gemeinsam was machen, wo man ihnen das mit den Hören und den Hörgeräten erklärt.
Die Unwissenheit über Schwerhörigkeit ist sehr groß, es gibt viele Vorurteile, leider wird oft Schwerhörigkeit mit Dummheit gleichgesetzt. Und das ist ja nun nicht so!

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Hallo Sabine,

wir haben auch einen schwerhörigen Sohn von 9 Jahren. Er hat Hörgeräte und geht zur Regelschule und wird nicht von den anderen Kindern gehänslt.
Wenn seine Hörkurve bei 30 db liegt ist er nur leichtgradig schwerhörig.

Wir waren mit unserem Sohn in Duisburg - Huckingen im SPZ, die sind auf schwerhörige Kinder spezialisiert. Die normalen HNOs haben da nicht so viel Ahnung.

Wenn du noch fragen hast schreib mir über e-mail.

Gruß Barbara

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Hallo Sabine,

also erstmal vorweg: ich bin selber ausgebildete Hörgeräteakustik-Meisterin.

Aaalso: erstmal würde ich Dir DRINGEND raten, einen Pädaudiologen oder eine Klinik mit Pädaudiologischer Abteilung aufzusuchen - denn nur sie sind auf Kinder spezialisiert.

Ein 0-8-15 HNO ist einfach in der Regel total überfordert, da er zum einen nicht die Testmaterialien hat, die man für Kinder braucht (es muss sowohl ein Ton- und ein Sprachaudiogramm erstellt wird, da kann man bei Kindern nicht das Testmaterial benutzen, was man für Erwachsene nutzt).

Den Hörtest macht ja normalerweise nicht der HNO-Arzt sondern eine Helferin. Und die können selbst bei Erwachsenen manchmal nicht gescheit audiometrieren.

Zumal es dann noch schwieriger wird, wenn das Kind (in diesem Fall Dein Sohn) die Mitarbeit verweigert oder keine verwertbaren Angaben macht.
Für die Kinderaudiometrie sind diese HNO-Helferinnen absolut nicht ausgebildet!

So, eine Hörkurve von 30dB HL entspricht einer leichtgradigen Fehlhörigkeit, die aber bei Kindern DRINGEND einer Behandlung bedarf (bei Erwachsenen würde man hier eventuell noch keine Versorgung anstreben).
Ob das nun operativ, apparativ oder medikamentös erfolgt, muss der Pädaudiologe entscheiden.

Falls er tatsächlich eine Hörhilfe benötigt, lasse Dir von dem Pädaudiologen die Adresse eines Akustikers geben, der sich mit der Versorgung bei Kindern auskennt (die Pädaudiologen wissen, welche Akustiker das sind).

Das ist jetzt erstmal ein grober Überblick.

Wenn Du weitere Fragen, Infos oder sonstwas benötigst, kannst Du mich gerne über meine VK kontaktieren, können auch gerne mal telefonieren.

LG,
Wiebke