An die Lehrer in einer dritten Klasse

Hallöchen,

ich hatte gestern Abend Elternabend. Hab meine Klasse nun schon seit der ersten Klasse und eigentlich hab ich immer drauf geachtet, dass die Kinder nicht so viele Hausaufgaben aufhaben.

1./2. Klasse so max. 20-30 Minuten

Jetzt haben sich die Eltern beschwert, dass die Kinder bis zu ner Stunde an den Hausaufgaben sitzen.

Aber das ist doch in einer dritten Klasse normal. Oder?

Ich hab heute mit dem Förderlehrer gesprochen und er findet meine Hausaufgabenmenge eigentlich ok.

Ich wollte jetzt nochmal im Elternbrief schreiben, dass Hausaufgaben bis zu einer Stunde normal sind. Brauche dazu aber noch irgendwo eine Seite mit nem "Gesetz".

Achso, in dieser Stunde ist aber das Lesen üben nicht mit eingerechnet. So nach dem Motto: Hilfe, ich muss jetzt abends auch nochmal mit meinem Kind lesen!

Könnt ihr mir helfen?
Vielleicht können auch mal Eltern schreiben, was sie empfinden!

Ich sag schon mal DANKE!!!!!!!!!!!!

LG Michaela

P.S. Ich hab allerdings bei "meinen" Eltern das Gefühl, dass die noch nicht bemerkt haben, dass wir in der dritten Klasse angekommen sind und die Kinder jeden Tag bis 13 Uhr Schule haben. Hier in Rheinland-Pfalz haben die Kinder bis zur 2. Klasse jeden Tag von 8-12Uhr und dann ab der 3. Klasse halt eine Stunde länger. (Volle Halbtagsschule)
Ich soll nämlich auch keine Hausaufgaben aufgeben, wenn ein Kind Geburtstag hat, damit die Feier weiterhin um 14 Uhr oder 14.30 Uhr losgehen kann. (Ich kam mir echt vor, wie im Kindergarten!)

1

keinen Tipp, nur mal schnell #liebdrueck mir war immer klar, dass ich keine Lehrerin werden wollte - zuviel Arbeit mit den unverschaemten Eltern. Meine Mami war Lehrerin (Mittelstufe) und hat echt die dicksten Klopper erlebt (von Bestechungsversuch bis zu Anrufen mitten in der Nacht und Drohungen...

Viel Glueck!

Catherina

2

#danke das #liebdrueck tut gut!:-)
Ach weißt du, eigentlich bin ich gern Lehrerin.
Man arbeitet ja zum Glück die meiste Zeit mit den Kindern und nicht mit den Eltern.

Aber es haben schon viele gesagt: Ab der dritten Klasse werden die Eltern schwierig! (Zum Glück bin ich beim ersten Notenzeugnis schon zu Hause!;-))
Sollte keine Beleidigung an die Eltern sein. "Meine" haben sich auch nicht alle verändert, sondern sind nach wie vor super nett und helfen, wo sie können.

Von Anrufen spät abends oder in den Ferien kann ich auch ein Lied singen!:-[

LG Michaela

3

Ich find den Sprung ziemlich heftig.

Erst in der 2. Klasse bis 12 Uhr Schule und dann maximal 30 min Hausaufgaben, dann kommen sie frisch aus den Ferien und sollen sofort eine Stunde länger in der Schule aufmerksam sein und zugleich mindestens doppelt so lange (wegen dem Lesen u.U. noch mehr) Hausaufgaben machen.

Ich glaube nicht, dass das alle Kids so durchhalten.
Und du hast sicher gemerkt, dass es mit der Aufmerksamkeit nach 12 Uhr nicht mehr so gut bestellt ist.
Noch schlimmer wird es den Eltern ergehen, wenn sie mit den ohnehin schon ausgepowerten Kids noch verhältnismäßig viele Hausaufgaben machen sollen.

Pädagogen sagen ja immer, man soll die Schüler da abholen, wo sie stehen.
Hast du sie schon der 2. Klasse an die Lernziele der 3. Klasse herangeführt? Wenn nicht, stehen deine Kinder am Ende der 2. Klasse.

Da jetzt so einfach eine eine Änderung zu erzwingen ist Quatsch. Kinder sind keine Maschinen, die kann man nicht mal eben so mit der Leistung hochschrauben.

Und mit der Holzhammermethode und Gesetzestexten zu arbeiten ist erst recht daneben.
Du bist doch Pädagogin? - Da muss man die Leute führen!
Regeln aufstellen, Grenzen setzen...

Ich würde Lernziele definieren, so z.B.:
Da den Kids ohnehin schon eine Stunde mehr abverlangt wird, erst mal mit den Hausaufgaben ruhig anfangen. 15 Minuten am Tag.
Das steigert sich in den nächsten Wochen auf das übliche Pensum von 30 Minuten. Bis zu den Herbstferine dürfte das geschafft sein.
Lernziel: Bis zu den Weihnachtsferien die volle Stunde.

Ist denn das so schwer?

Und dazu >>Zum Glück bin ich beim ersten Notenzeugnis schon zu Hause!<< --> no comment.... #heul

4

Bin keine Lehrerin, und finde es manchmal auch heftig. Käme aber nie auf die Idee mich darüber aufzuregen.

Wer nimmt denn später auf die Kinder Rücksicht?? Niemand. Und ich finde es ok, wir sind auch in RLP und haben plözlich ne Stunde länger Schule und auch statt 30 Min., 50 Minuten mind. Hausaufgaben. Na und? Ist eben so, die 5. naht, alles andere ist einfach falsche Rücksichtnahme, die sich später rächt.

lg

6

Ja, bloß nicht überfordern die Kleinen... #augen

weitere Kommentare laden
5

Hallo Michaela,

unglaublich wie faul manche Eltern sind... und ich weiß nicht, aber meiner Meinung nach sollte das Lesen so nebenbei gehen - bei uns ist es normal, wir lesen alle sehr viel und auch mein Sohn liest Bücher (er ist 7).

Und wozu brauchst du ein Gesetz? Schreib, dass es so üblich ist und fertig. Was wollen die Eltern denn dagegen tun?
Du bist die Lehrerin.
Du bestimmst. #freu

Schau, dass die Kinder ordentlich was lernen und Übung muss ja auch sein. Gibt genügend ungebildete Leute auf der Welt.

Du machst das schon richtig so!

LG
nocheinmensch

9

Hallo,

danke für deine Antwort!

Bei "meinen" Eltern ist es halt manchmal so, dass sie was schriftliches brauchen (ein Gesetz oder so) und dann sind sie beruhigt.

Ich achte ja eh drauf, dass die Hausaufgaben nicht ausarten. Aber die einen Kinder brauchen nun mal länger als die anderen.
Und ich hab den Eltern auch gesagt, dass sie abbrechen sollen, wenn das Kind länger als 30-45 Minuten an einer Aufgabe sitzt, sich voll konzentriert, aber es trotzdem, aus welchem Grund auch immer, es nicht auf die Reihe bekommt. Kommt ja auch vor! Und da reiß ich keinem den Kopf ab.

Ich bin auch der Meinung, dass das Lesen mal nebenbei gehen kann. Dann liest man halt abends im Bett mal im Lesebuch statt in einem anderen Buch! So oft hab ich auch keine Lesehausaufgaben! Da sieht es in meinen Paralellklassen schon wesentlich anders aus.
Und ich hab auch das Gefühl, dass die von je her schon immer mehr Hausaufgaben aufhaben als meine Mäuse.

Da ist es dann halt so: Bist du nett und freundlich und gibst den kleinen Finger, musst du immer lieb und nett sein und die nehmen die ganze Hand.
Verstehst du, was ich meine!

Ich denke, dass ich an meinen Hausaufgaben auch nichts weiter ändern werde.
Ich will meine Mäuse super vorbereitet in die Hand meiner Vertretung abgeben. Was machen denn die armen Kinder, wenn die so richtig anzieht? (Mir tun die Kinder ja eigentlich jetzt schon leid, dass ich sie für den Rest der 3. Klasse verlasse!)

LG Michaela

11

Eltern können sehr viel tun.
Sich zusammen z.B. und sich dann gemeinschaftlich beim Schulamt beschweren.
Und egal, ob eine Lehrerin dann gut ist oder nicht, sie riskiert ihren Job!

weitere Kommentare laden
7

Hallo,
melde mich mal Mutter eines 3.Klässlers zu Wort.
Der Regelunterricht ist bei uns an 3 Wochentagen bis halb eins und zweimal bis zwanzig nach eins. Den Nachhauseweg mitgerechnet kommt mein Sohn um eins bzw. viertel vor zwei nach Hause.
Dann ist er erst mal angekommen!!!!Ausziehen,Toilette,Fingerwaschen,Essen und erzählen was in der Schule los war. Gegen zwei bzw. halb drei geht dann an die Hausaufgaben. Die liegen im Schnitt bei einer guten Stunde.Dann ist noch nichts extra gemacht. Wir haben jede Woche einen Rechentest mit Noten und ein Übungsdiktat mit Noten.
Zusätzlich gibt es dann die allseits beliebten Arbeitsmappen.Montag hat er eine Deutschmappe mit sieben Din A 4 Seiten mitgebracht die bis morgen fertig sein muß.
Am Montag war Elternabend und eine Mutter hat sich erlaubt zu fragen, wie ein Kind Anfang dritte Klasse das alles bewältigen soll. Die Kinder sind ja auch in der Regel noch im Sportverein....
Von der Lehrerin wurde dies ganz lapidar abgetan. Sie hätte auch sagen können kein Komentar.Daraufhin hat sich keiner der anwesenden Eltern mehr getraut was zu sagen.
Sie hat dann den Vorschlag gemacht die Übungsmappen am Freitag auszuteilen. Ich sagte dann, na gottseidank dann sind die Wochenenden ja auch gerettet.
War jetzt das ein oder andere schon ironisch, tut mir leid, aber ich kann das ganze Gejammer der Lehrer nicht mehr hören.
Seltsamerweise gibt es die Übungsdiktate vom Freitag frühestens Dienstags zurück. War ja schließlich Wochenende.

Nichts für ungut.Aber mach Dir mal Gedanken wie lange der Tag eines Drittklässlers tatsächlich ist.

10

Hallo,

ich weiß, dass meine Kinder auch zum Teil erst irgendwann 13.30 Uhr oder 13.45 Uhr zu Hause sind.

Bei mir wird das später mal nicht anders werden, weil wir auch auf einem Dorf wohnen.

Aber ich denke, dass sich einige Eltern noch nicht auf die neue Situation eingestellt haben. Da sind halt die Reittermine noch bei 15 Uhr oder eher! Ich muss doch aber aufgrund der veränderten Schulzeiten damit rechnen, dass die Kinder länger zu Hause bei den Hausaufgaben brauchen. Aber das scheinen einige noch nicht bedacht zu haben.

Meine bekommen jeden Tag eine Hausaufgabe in Deutsch und in Mathe auf. Ab und zu mal in Sachunterricht. Und das war es!
Lesehausaufgaben viel zu selten. (Da gibt es in den Paralellklassen mehr auf.)
Und ich kann doch nichts dafür, dass das eine Kind länger sitzt als das andere.
Gegen differenzierte Hausaufgaben waren sie auch. Weil die einen ja was anderes oder mehr aufhatten, als die anderen. Aber das dann letztendlich jeder gleich lange gesessen hat, wurde nicht gesehen.

Übungsdiktate etc. kündige ich gar nicht mehr an. Ich übe in der Schule genug und die Hausaufgaben sind dementsprechend ausgesucht.

War das mit den Mappen ernst gemeint? Und das mit den Tests?
Also, das finde ich auch übertrieben.
Wie gesagt, ich übe in der Schule für die Tests und richte die Hausaufgaben danach aus.
Das reicht in der Regel vollkommen aus.

Ich jammer höchstens mal richtig kurz vor den Ferien, wenn die Zeugnisse geschrieben werden müssen und noch einige tausend andere Sachen nebenbei erledigt werden müssen. ;-)
Mein Post war ja kein richtiges Gejammer. Ich bin mir halt nur durch gestern Abend ziemlich unsicher geworden und wollt einfach mal hören, was andere dazu meinen.

Aber Test und Diktate sind ein gutes Stichwort! ;-)
Ich muss mir noch nen Mathetest für morgen (der erste!) ausdenken! Und Ausätze bzw. kleine Geschichten hab ich auch noch zum Nachsehen seit ein paar Tagen hier liegen. Das liegt aber daran, dass hier mit der Bewertung etc. alles im Umbruch ist und wir noch keine Ahnung hatten, was und wie nun benotet wird. Aber da werd ich wohl dann am Wochenende mal die Geschichten in Angriff nehmen. Wir haben uns nämlich endlich mal geeignigt.:-p

LG Michaela

18

Hallo Michaela,

ja das war ernst gemeint mit den Test. Das war bei uns schon in der 2.Klasse so. Wir haben auch in den Ferien immer was zu arbeiten. Mein Sohn mußte in den letzten Herbstferien ein Referat vorbeiten, das er direkt nach den Ferien halten sollte. Da wir in den Ferein verreist waren, blieb uns nichts anderes übrig, als die Unterlagen mit in den Urlaub zu nehmen.
So saßen wir dann am Strand und haben für die Schule gelernt.Verrückt.
Mit dem lesen muß ich Dir absolut recht geben. Das wird bei uns auch abends gemeinsam erledigt. Wir lesen dann abwechselnd jeder eine Seite.
Weißt Du viele Termine kann man gar nicht beeinflussen. Wenn das Training eben um vier losgeht kann ich nicht um 5 kommen.
Was mich oft ärgert ist die Tatsache, daß die Eltern von unserer Lehrerin voll verplant werden. So müssen wir zum Beispiel, die in der Schule gemachten Rechenaufgaben zu Hause kontrollieren und dann muß das Kind diese auch korriegieren. Laut Aussage der Lehrerin nutzt Sie diese Zeit lieber für andere Dinge???
Beim letzten Elternabend wurde uns auch gesagt was wir zu Hause noch alles mit den Kindern üben sollen, damit Sie mit dem Stoff schneller vorankommt??Bitte!!!
Natürlich gibt es auch in anderen Fächen noch Aufgaben für zu Hause. Sachunterricht, Flöte üben,Religiontest....
Wir wohnen in einem reinen Wohngebiet mit sehr vielen Kindern. Am Nachmittag sieht man vor 4halb fünf keine Kinder draußen spielen. Was die wohl alle machen???
Wird schon sehr viel verlangt und PISA hat den ein oder anderen Lehrer richtig in Panik versetzt, was unsere Kinder zu spüren bekommen.
Aber es ändert nix. Da müssen wir alle durch und müssen es unseren Kindern auch entsprechend vermitteln.
Liebe Grüße

weiteren Kommentar laden
16

Hallöchen

ich weiß garnicht warum sich die beschweren!!!

meine tochter ist jetzt auch in der 3.klasse....
sie hat 3 tage a 6std... 8.00- 13.45
und 2tage von 5std...8.00-12.45

dann läuft sie noch 15-20min nachhause... essen...kurze pause...vorkommnisse in der schule austauschen...umziehen...

und dann gehts an die hausaufgaben...
und da sie nicht gerade die schnellste dabei ist(läßt sich gern ablenken)da brauch sie schon mal 1 1/2std...
und sie meckert nicht rum.................



dannach kann sie noch spielen gehen....

um 18uhr spätestens muß sie dann rein.. und dann wird nochmal geübt
wenn diktat oder ähnliches anfällt dann bleibt sie freiwillig drin und büffelt....
und ich muß dazu sagen das sie das auch brauch!!!!!!!!!!

und ich nehm mir die zeit.. mit ihr... obwohl ich noch 2 andere kinder habe....(5jahre und 3monate)

in der 2klasse... hatte sie größten teils auch schon bis 12.45uhr unterricht...und die HA waren auch nicht gerade weniger....

und ich kann dir mit sicherheit sagen ...das es immer länger wird und auch die HA werden mehr... das ist völlig normal....

und was das mit den geburtstagen an geht... wovon träumen die.... ich geh auch nicht mehr zur arbeit wenn ich GEB hab...tztz
wozu gibt es denn das wochenende....???



LG Ivonne


35

Hallo Yvonne,

danke für deine Antwort!

Wenn ich eure Unterrichtszeiten sehe, dann meine ich, dass es uns hier ja richtig gut geht.;-)
Bis 13.45 Uhr im Unterricht sein, ist bestimmt sicherlich sehr hart. Bei uns sind da dann die Kinder alle schon heim.

Ich finde es toll, dass du zusammen mit deiner Tochter die Hausaufgaben machst! Das kann man ja auch nicht immer von allen Eltern sagen.

Ich hab mir auch schon mal überlegt, wie das bei uns ablaufen wird. Ich denke, dass wir uns dann gemeinsam hinsetzen und Schulsachen machen. Jeder an seinem Schreibtisch. Und wenn unser Kind Fragen hat, kann es dann zu mir rüber kommen. So sieht es dann aber, dass ich auch was tun muss. Wenn wir noch ein 2. oder 3. Kind bekommen, muss sich dieses bzw. müssen sich diese in dieser Zeit auch still beschäftigen. Irgendwann gehen ja eh alle in die Schule.

LG Michaela

P.S. Ich hab zu meinen Eltern gesagt, dass sie nach einer Stunde die Hausaufgaben abbechen sollen und evtl. später weitermachen sollen. Außerdem sollen sie jetzt erstmal aufschreiben, wie lange die Kinder für die Hausaufgaben brauchen.

41

Hey Michaela...


ich muß noch dazu sagen das unsere kinder ab der 1.klasse aufwachsen...
da hatten sie sogar im 2.HJ unterricht bis 11.45uhr....

ich versteh das einfach nicht... wir sind doch auch so groß geworden... und aus uns ist auch was geworden....und da haben unsere Eltern auch nicht rumgejammert...
ich bin sogar noch samstags zur schule gegangen....

ich hab immer einen schönen vergleich...

meine nichte ist genauso alt wie meine tochter....und auch gleiche klasse
sie wohnt im Westen...und wir im Osten.....

und wir sind im stoff um einiges weiter.. meine tochter ist im gleichen stoff auch "besser" als meine nichte....

mein bruder(im osten aufgewachsen) ist der meinung das"im westen" die schule nicht soo erst genommen wird wie "im Osten"....

ich setz mich mit meiner Tochter hin.. weil ich möchte das sie ihre HA gewissenhaft und richtig macht... es nützt ja keinen wenn sie, sich diese dann falsch einprägt...
ich mach dann nur bemerkungen ..helfen im direktem sinne tu ich ihr nicht....

das mit den zeit auf schreiben ist eine gute idee... auswerten ...und dann den mittelweg nehmen....wobei dann ich mir sicher bin..das einige eltern immer noch was zum meckern haben;-)


LG Ivonne







17

Hallo,

ich bin keine Lehrerin aber Mutter einer Tochter, die die 4. Klasse besucht.
Gestern hatten wir Schulpflegschaftssitzung und ich war mal wieder geschockt darüber, was für - sorry - bekloppte Mütter es gibt, die immer nur IHR Kind sehen, was für IHR Kind gut ist, wie IHR Kind das gerne hätte.....usw.
Der perfekte Schulalltag wäre:
Das Kind wird morgens auf dem Schulhof von der Klassenlehrerin persönlich empfangen, in die Klasse begleitet, am Besten trägt sie auch noch den viel zu schweren Tornister des Kindes. Dann zieht sie dem Kind die Jacke aus, Hausschuhe an, fragt nach dem Befinden und was es denn heute mal so lernen möchte. Möchte das Kind nichts lernen, sagt die Lehrerin, toll, das find ich prima, dann mach doch etwas anderes, was du gerne möchtest. In der Frühstückspause wird dem Kind die Brotdose geöffnet, das liebevoll hergerichtete Brot der Mutter (Rinden abgeschnitten) auf ein Tellerchen gelegt und dazu der Kakao eingeschenkt. Es kann in Ruhe aufessen und sich danach noch eine halbe Stunde auf dem Schulhof austoben, natürlich muss die Lehrerin dabei stehen, es könnte ja sonst hinfallen und nicht sofort medizinisch versorgt werden. Hausaufgaben gibt es natürlich maximal eine Aufgabe (3-2), damit das Kind pünktlich um 14 Uhr zum Ballett-Unterricht gehen kann #bla#bla#bla#bla

So oder so ähnlich hätten es wohl viele gerne. Ich finde Eltern - na ja wohl eher Mütter - waaaaahnsinnig anstrengend und möchte kein Lehrer sein.

LG
Mely

36

Hallo Mely,

zum Glück sind nicht alle Eltern so!;-)

LG Michaela

19

Ich finde es seltsam, dass eine Junglehrerin im Forum fragt, anstatt beim Kultusministerium bzw. dem Schulamt nach dem Erlaß zu fragen! #kratz

Für 3. Klasse ist 1 Stunde am Stück gar nicht zu machen. Wenn, dann nur in Etappen. Ich würde den Eltern sagen, dass sie eine Eieruhr auf 15 Minuten stellen sollen. Das kann man maximal 4 x am Nachmittag machen und wenn zuviel Zeit vergangen ist, dann sollten die Hausaufgaben abgebrochen werden.

Es ist leider so: unsere Schulen schaffen beschädigte Existenzen. Die Kinder haben Schulangst, keine Lebensfreude mehr und rebellieren dann auf ihre Art. Was soll man da noch sagen.

Gruß

Manavgat

29

Hallo,

ich wollte einfach mal wissen, wie es bei anderen so ist.
Darf man das nicht?

Ich hatte mich gestern schon mit Kollegen besprochen, die meinten, dass ne Stunde für die Hausaufgaben normal seien.
Dann hab ich gestern Nachmittag super lange im Internet gesucht, weil ich mal irgendwo eine Seite gefunden habe, wo stand, wie viel Hausaufgabenzeit in welcher Klasse normal ist.

Ich bin im übrigen keine Junglehrerin mehr. Allerdings hatte ich in meiner Laufbahn immer nur mit den Kleinen (erste und zweite) Klasse zu tun. Das ist meine erste dritte Klasse, die ich dann im November so weit haben will, dass sie bei jedem Vertretungslehrer bestehen. Ich weiß ja nicht, wer da kommt! Leider!

Die angegebene Zeit für Drittklässler ist wirklich 60 Minuten. "Meine" Eltern begannen aber schon zu diskutieren, als ich einen Richtwert von 30-45 Minuten angab.

Und ich glaube nicht, dass ich mir den Schuh anziehen muss, dass ich beschädigte Existenzen schaffe. Im Gegenteil: Meine Kinder kommen gern in die Schule. Ich habe ein Kind dabei, was im letzten Schuljahr zu mir in die Klasse zurückgesetzt wurde. In seiner alten Klasse hat es sich geweigert, Hausaufgaben zu machen. Bei mir macht es sie jeden Tag freiwillig und hat Spaß dabei!

LG Michaela

31

Entschuldige, aber 15 minuten in der 3. Klasse???

Die Kinder gehen mittlerweile 2 ganze Jahre in die Schule, da braucht mann wohl nicht mehr mit ner Stechuhr daneben zu sitzen.

Mein Großer geht auch in die 3.Klasse.Er macht zwar seine Hausaufgaben im Hort, aber kommt auch ni vor 16.00 Uhr nach Hause.

Dann geht er zum Fussballtraining.
Danach lesen wir zusammen oder nehmen das 1*1 durch.

Wie sollte den, Deiner Meinung nach, der Alltag eines 3.Klässlers aussehen? ( um beschädigte Existenzen oder Schulängste zu vermeiden)

20

Hallo,

ich weiß nicht was "normal" ist, kann aber schon mal sagen, dass es bei uns ein bisschen anders läuft. Unsere Kinder bekommen noch keine Hausaufgaben für eine ganze Stunde am Nachmittag auf. Wir fangen genau da an, wo wir im letzten Jahr aufgehört haben. Ich nehme an, die Menge wird sich steigern.

Auf einen Drittklässler stürzen so viele neue Sachen ein, da muss man sie nicht gleich mit sooo vielen Hausaufgaben bombardieren.

Wenn ein Kind Geburtstag hat, bekommen unsere Kinder natürlich auch Hausaufgaben auf. Wir feiern am Samstag, da kann die Party um 14 Uhr steigen. Aber wer will das schon so früh?#kratz

Lesen und Rechnen üben ist bei uns immer auf - wir verteilen das über die Tage, je nachdem wie der Tag eben so läuft, mal mehr, mal weniger.

Und mal ehrlich, ich würde keinen Elternbrief schreiben und mich erklären. Wie sieht das denn aus?

LG Marion

28

Hallo Marion,

ich denke nicht, dass alle Kinder jeden Tag bis zu ner Stunde an den Hausaufgaben sitzen.
Ich hab z.B. ein Zwillingspärchen in der Klasse, die total unterschiedlich brauchen.
Woran soll ich mich messen?

Ich habe eine Zusammenfassung des Elternabends geschrieben. In diesem habe ich nocheinmal bemerkt, dass die Geburtstagsfeiern wochentags halt später angesetzt werden sollen und ich habe nocheinmal die empfohlenen Zeiten der Hausaufgaben mit reingeschrieben.
Ich selbst habe ja den Eltern gesagt, dass ich der Meinung bin, dass es in der 3. Klasse schon angebracht ist, dass die Kinder 30 - 45 Minuten Hausaufgaben machen. Und damit die Eltern sehen, dass wir noch quasi unter der Durchschnittszeit liegen, hab ich das einfach aufgeschrieben.
Bevor ich den Brief ausgegeben habe heute, hab ich ihn aber noch einigen Kollegen gezeigt. Die waren alle der Meinung, dass ich ihn so mitgeben kann.

Wir hatten jetzt einige Tage, wo die Kinder 30 Minuten rechnen sollten und dann aufhören sollten. Das hat ihnen auch Spaß gemacht. Natürlich kam dann auch noch Deutsch hinterher oder vorneweg. Und da ist es schon mal länger geworden. (Vielleicht 45 Minuten.)

LG & Danke für deine Antwort!

Michaela

42

Hallo,

wenn du sowieso schon Übungen machst, bei denen die Kinder nach 30 min. aufhören sollen, dann nimm doch einfach den Durchschnitt - fürs erste.

Wir brauchen auch immer etwas länger für die Hausaufgaben als andere. Nicht, weil es so schwer wäre - aber da gibt es zwischendurch immer so viele andere "wichtige" Dinge.

LG Marion

21

Hallo Michaela,

meine Tochter braucht für ihren Heimweg 30 min., mit dem Mittagessen ist 1 Stunde vergangen, bis sie mit den HA anfangen kann.
Was danach kommt, ist von Tag zu Tag unterschiedlich.
Dies hat 2 Ursachen:

1. Hat meine Tochter sehr unterschiedliche Tagesformen
2. Gibt die Lehrerin extrem unterschiedlich viele HA auf.

Daher lautet mein Tipp:
Versuche jeden Tag gleich viel aufzugeben. Nicht einen Tag extrem viel und am nächsten kaum etwas oder gar nichts - das führt zu großem Unmut bei den Eltern, da diese von der Erwartungshaltung der Kinder genervt sind. Haben die Kinder nämlich mal keine HA auf, dann erhoffen sie dies gleich auch für den nächsten Tag. Wird diese Erwartung nicht erfüllt, sind sie muffelig.

Unsere Lehrerin gibt leider gerne gerade bei Mathe jede Menge Aufgaben des gleichen Typs auf - das ist langweilig.
Nach der 15. (von locker 80) Aufgaben hat meine Tochter dann keine Lust mehr, obwohl sie durchaus keine schlechte Schülerin ist.

Ich würde mir also wünschen, wenn die Lehrerin die Aufgaben mischen würde, so dass sie abwechslungsreich sind. Gut fänd ich auch, wenn es täglich Mathe + Deutsch wäre und nicht einen Tag nur Mathe und am nächsten nur Deutsch. Die Menge müßte natürlich entsprechend kürzen.
Wäre Kontinuität nicht gut?

Zur HA-Zeit:
Meine Tochter geht in die 4. Klasse und hat bereits in der 3. an ganz schlechten Tagen auch mal 2,5 Stunden für die HA gebraucht. Das habe ich mir ein paar Mal angesehen und bei den nächsten Gelegenheiten nach 60 min. die HA abgebrochen und dann einen netten (!) Kommentar ins Heft geschreiben.
Denn eines ist klar: Es waren nicht zu viele HA, es war das Löcher-in-die-Luft gucken, was so viel Zeit gebraucht hat!

Unsere Lehrerin sagt, dass die Kinder - natürlich mit kurzen Pausen - 60 min. konzentriert HA machen sollen.
Tja, KONZENTRIERTE 60 min. können 90min, 150min. oder gar länger bedeuten.

Um auf angenehmere Zeiten zu kommen, muss meine Tochter nun stets die HA-Zeit schätzen, bevor sie startet. Sie trägt die Zeit in eine Tabelle ein, stellt dann eine Stoppuhr und trägt später die wirklich benötigte Zeit ein. Danach bewertet sie sich selbst mit 1 bis 3 :-).
Ich übertrage das Ergebnis (Gesamt-HA-Zeit + :-) )in unseren Familienkalender, der für alle gut sichtbar im Flur hängt.

Bei uns hilft es! Sie ist deutlich schneller - und macht weniger Fehler!!!
Allerdings wird es auch sofort wieder schlechter, sobald wir damit aufhören. #kratz

Vielleicht wäre das ein Tipp für die Eltern, deren Kinder angeblich so ewig für die HA brauchen?

Zu den Geburtstagen:
Unsere Lehrerin kontrolliert, ob ein Kind immer seine HA hat.
Hat es sie zwischen 2 Ferien immer gemacht, so gibt es als Belohnung einen HA-frei-Gutschein, den es einlösen darf, wann es möchte.
Hat es die HA einmal vergessen, muss es sie nacharbeiten, bekommt aber schon keinen HA-Gutschein mehr.

Meine Tochter spart diese Gutscheine für Geburtstage und andere besondere Anlässe auf. So kann sie an solchen Tagen dann wirklich auch einmal die HA weglassen.

Natürlich kannst Du als Lehrerin nicht an jedem Tag, an dem ein Kind zu einem Geb. eingeladen ist oder eingeladen hat, die HA ausfallen lassen!

Ich finde das System mit den Gutscheinen super, denn so werden die Fleißigen Kinder belohnt.
Die Kids sind auch sehr stolz darauf!

LG,
Ina

26

Hallo Ina,

ich habe im letzten Schuljahr auch Hausaufgabengutscheine verteilt. Zum einen hatte ich sie im Adventskalender und zum anderen hatte ich bereits in der ersten Klasse ein Belohungssystem eingeführt, wo man sich auch einen Gutschein verdienen konnte. Da ich ja nur noch bis November da bin, wollte ich dies in diesem Schuljahr einmal aussetzen.
Im nächsten Schuljahr finde ich die Idee gut, dass ich Hausaufgabengutscheine zum Geburtstag verschenke.

Ich kontrolliere auch jeden Tag die Hausaufgaben. Wer sie nicht hat, muss sie selbstverständlich nacharbeiten.

Deine Idee mit der Zeit einschätzen, dann messen und alles eintragen finde ich super! Das werde ich mal den Eltern vorschlagen. Sie können es ja auch im Hausaufgabenheft eintragen. Dann habe ich auch einen Überblick.

Bei mir gibt es jeden Tag Mathe und Deutsch auf.
Wir hatten auch schon die Idee (mit dem Förderlehrer), dass die Kinder "nur" 30 Minuten Zeit für die Matheaufgaben haben. (War dann eine Aufgabe mit 5-6 Päckchen im Buch.) Sie sollten dann halt abbrechen und die Eltern sollten kontrollieren. Das kam auch gut an. Aber erstens kann man sowas nicht jeden Tag machen und zweitens war danach ja auch noch Deutsch dran. Und dann störte es halt, dass die Kinder bis zu 45 Minuten saßen.
Ich finde auch, dass eine Abwechslung in Mathe unbedingt nötig ist! Da kann ich die Kinder verstehen, wenn es langweilig wird.

Ich finde es schwer, die Hausaufgaben jeden Tag im gleichen Maße zu stellen. Manchmal bietet es sich z.B. zu Übungszwecken einfach nicht an. Oder ich erlasse einfach auch mal ein Fach für alle Kinder, weil sie darin total konzentriert und fleißig mitgearbeitet haben. Das finden sie auch immer ganz toll, wenn ich sie damit lobe. (Da kam es schon mal vor, dass wir die Hausaufgaben bereits im Unterricht gemacht haben, weil die Kinder schneller waren als ich dachte. Und warum soll ich ihnen dann nicht mal nen z.B. Mathefreien Nachmittag gönnen?)

LG & Danke für deine Antwort
Michaela