Guten Abend !
Meine Tochter geht seit September in die 1. Klasse. Schon im Kindergarten fiel auf, dass sie schnell begreift, wissbegierig ist und einen erstaunlichen großen Wortschatz hat.. Auch Ihre Klassenlehrerin bestätigt mir, dass sie schön mitarbeitet, eine schnelle Auffassungsgabe hat und insgesamt schon sehr weit ist. So weit ,so gut. ABER... Die Lehrerin hat mir auch gesagt, dass sie frech ist (sagte z.B. zur Lehrerin, die einen Tag gefehlt hat :" Wo bist Du gestern gewesen ?!?" sehr streng, Hände in die Hüften gestemmt ) und andere Kinder frustriert, indem sie lauthals verkündet alles schon zu können. Auch reagiert sie wohl "genervt" , wenn einige Kinder etwas länger für eine Aufgabe brauchen (" Bist Du immer noch nicht fertig ? Das ist doch Pipi-einfach !)". Das alles ist mir sehr peinlich. Klar bin ich stolz, dass sie so schlau ist, aber diese Angeberei... Wir haben mit ihr geredet, aber es ist schwer in diesem Punkt an sie heran zu kommen. Wir haben in den letzten Jahren anscheinend zu viel durchgehen lassen, denn auch uns gegenüber vergreift sie sich oft im Ton und muß zu ALLLEM ihren Senf dazugeben. Wie kann ich ihr nur verdeutlichen, dass sie sich mit diesem Verhalten viel verdirbt (Freundschaften und das Wohlwollen der Lehrer) ? Ich kann ihr doch nicht total den Mund verbieten. Oder ist sie einfach unterfordert ? Sie redet oft schon wie eine Erwachsene. Neulich kam wieder so ein Hammer. Da sagt sie zu ihrer Freundin nicht etwa "Marie, kannst Du bitte die Figuren ausschneiden. " Nein, meine Tochte sagt von oben herab : "Marie, ich habe eine Aufgabe für Dich !"
Was würdet ihr diesem Kind nur sagen bzw. beim eigenen Umgang mit ihr beachten ?
Gruß,
Jodita
P.S. : Ich fürchte sie ist wie ich, im meinem ersten Zeugnis steht haargenau diese Problematik Intelligent+ überheblich
1.Klasse: Schlau aber überheblich und frech...
Hallo Jodita,
meine war genauso. Allerdings in der Vorschule fing das an. Sie wurde von den anderen Kindern "erzogen". Sie ließen sie links liegen. Das hat sie natürlich furchtbar verletzt. Es hat fast ein Jahr gedauert, bis sie begriffen hat. Nun geht sie seit September in die Schule, ist in der Klasse die Jüngste(5), kann schon lesen und hält sich aber sonst zurück. Sie möchte nicht wieder geschnitten und ausgegrenzt werden.
Klar, sie ist immer noch vorlaut und rechthaberisch und möchte die Anderen "erziehen", es hat aber mehr gebracht, wenn die Kinder ihr zeigen, daß sie es nicht wollen, als wenn ich es ihr immer wieder sage.
Schon mal überlegt, ob sie eine Klasse überspringen sollte? War bei meiner ein Thema, aber da sie sich trotz ihrer BEgabung und Intelligenz in ihrer Klasse sehr wohl fühlt, war ich nicht damit einverstanden. Vielleicht wäre das bei Dir eine Lösung.
LG
Karola
meine Freundin hat auch ein solch schlaues überhebliches Kind.
Und es stand in der Beurteilung in der Ersten Klasse. Er ist in der Schulzeit (jetzt 2. Klasse ) zum Einzelgänger gewurden. Die Kinder haben es satt , dass er immer der Bestimmer sein will und immer allen sagen muss, was er alles schon weiss und kann.
Dieses auf die Kacke hauen, haben wir aber bei unserem normal schlauen Sohn auch und erziehen ihn bewusst zu r BESCHEIDENHEIT. Das ist für die KInder sehr schwer greifbar. Wir versuchen es immer wieder zu erklären, was bescheiden und was angeberisch ist.
Für eure Familie kann ich nur sagen KLARE REGELN zum Respekt aufstellen. Alles was du durchgehen lässt, rächt sich später .
Simone
Es ist als hochbegabter Mensch, noch dazu wenn dieser noch ein Kind ist, nicht möglich in der Geschwindigkeit anderer Menschen zu arbeiten!
Stell Dir vor, Du sitzt in einem Ferrari. Die Türen sind verschlossen und Du kannst nicht aussteigen. Alle anderen fahren Dreirad. Jetzt besteht Deine Aufgabe darin, die Strecke A bis B zurückzulegen. Dann gibst Du Gas, fährst los und siehst im Rückspiegel die anderen nicht mehr. Also hälst Du an und wartest (was sehr nervend und langweilig für dich ist). Du lässt die anderen an Dir vorbeifahren und startest später. Aber Du bist nie dort, wo Du sein sollst. Entweder Du bist zu weit oder Du kriegst nix mit! Und zu allem Überfluß wirst Du noch beschimpft und ständig aufgefordert, Dich gefälligst anzupassen!
Das ist in etwa die Situation eines hochbegabten Kindes.
So wenig, wie Du von einem Sonderschüler ein normales Tempo verlangen kannst, so wenig geht das bei einem hochbegabten Menschen.
Und frech ist Deine Tochter nicht, sondern pfiffig. Wäre sie ein hochbegabter Junge, würde sie weniger reglementiert werden. Überheblich ist übrigens kein Adjektiv, mit dem ich ein Kind der Grundschule beschreiben würde. Hier hat eindeutig die beurteilende Lehrkraft kein pädagogisches Geschick und vielleicht sogar ein Problem mit sich selbst.
Ich empfehle Dir dringend, Dich an die "Deutsche Gesellschaft für das hochbegabte Kind" zu wenden. Und zwar bevor! Deine Tochter traurig oder gar depressiv wird, weil sie in der Schule (und vielleicht auch noch zuhause) statt Lob und Förderung Ablehnung erfährt.
Gruß
Manavgat
"Und frech ist Deine Tochter nicht, sondern pfiffig. Wäre sie ein hochbegabter Junge, würde sie weniger reglementiert werden"
Das sehe ich aber ganz anders.
In meiner Grundschulklasse war ein notorischer Angeber-Junge, und der wurde aufgrund seiner Angeberei gehänselt und keiner wollte am Schluß mehr was mit ihm zu tun haben. Daraufhin hat er sich mit seiner Angeberei zurückgehalten.
Ein ehemaliger Arbeitskollege von mir war auch so ein Angeber (mit teilweise sehr phantasievollen Geschichten ) und über den haben sich die restlichen Arbeitskollegen zum Schluß nur noch lustig gemacht, bis dieser Mann gemerkt hat, daß "weniger manchmal mehr ist".
Besserwisserische, angeberische Mädchen sind genauso schlimm wie besserwisserische, angeberische Jungen.
Ein Nachbarsjunge von mir ist so ein Besserwisser, und den lobt sicher keiner für seine "Besserwisserei" (außer seine Eltern )
Und bei der Tochter der Ausgangsposterin sehe ich auch schwarz, was ihre soziale Kompetenz betrifft, wenn da nicht dringend was getan wird.
Selbstbewußt zu sein ist das eine, aber seine Mitmenschen damit ständig vor den Kopf zu stoßen, ist das andere.
Ich weiß wirklich nicht, woher du deine Behauptungen nimmst, daß heutzutage ein Junge für Sachen gelobt wird, für die ein Mädchen getadelt werden würde
LG,
J.
P.S.: woran machst du übrigens fest, daß das Mädchen hochbegabt ist? Ich war in der Grundschule meinen Mitschülern teilweise auch weit voraus, aber von Hochbegabung kann bei mir keine Rede sein.
Es ist nicht meine "gefühlte" Wahrheit, dass Mädchen anderes sozialisiert werden als Jungen, sondern das ist durch soziologische Studien schon seit langem bekannt.
Das Verhalten des Mädchens und die beschriebenen Situationen weisen auf Hochbegabung hin. Wäre sie bei uns in einem Kurs, würde ich den Eltern jemanden zur Testung empfehlen.
Auch wenn Du jemanden kennst, dessen Oma jemanden kennt, wo es anders war, so widerlegt das keinen Trend. Aber egal.
Im übrigen studiere ich Bildungswissenschaften und habe auch schon einige Semester Soziologie hinter mir. Von meiner langjährigen Erfahrung im Unterrichts- und Erziehungsbereich mal abgesehen.
und: ich bin selbst betroffen.
Gruß
Manavgat
Es ist eine Sache, ob sie überheblich ist udn MEINT immer alles besser zu wissen, oder ob sie wirklich besser ist. Und dann kommt dazu, dass es nicht verkehrt ist, wenn Kinder stolz auf ihre Leistungen sind. Das musste ich meiner Tochter erst beibringen und nun hätt ich denselben text schrieben können wie Du, nur dass mir das noch nicht zu denken gegeben hat. Außer der Frechheit, ja. Aber ich denke, dass der Wechsel vom KiGa zur Schule das bewirkt. Nun hat sie mehr mit Jungen (frechen) zu tun und versucht natürlich auch einiges. Ich halte das für normal. Sie müssen ihre eigenen Erfahrungen machen, auch wenn damit Freundschaften kaputt gehen. Da kann man nicht intervenieren um sie zu schützen. Das würde später noch schlimmer werden.
Wenn es nach einigen urbia-Schreiberinnen geht, ist jedes zweite Kind hochbegabt. Könnte natürlich sein, aber das wär mit Sicherheit schon früher aufgefallen.
Wie eine Vorschreiberin schon empfohlen hat, feste Regeln tun gut. Ansonsten erstmal so hinnehmen, darauf hinweisen, dass es andere nicht witzig finden, wenn jemand ständig angibt, mehr würde ich nicht tun. Nach ein paar Monaten gucken, was sich getan hat.
Ein Gespräch mit der Lehrerin könnte auch Klarheit bringen. Vielelicht kann sie ja besonders gefördert werden, wenn sie ihre Aufgaben rascher erledigt (Extraaufgaben) ?
Hallo Jodita!
Im Kindergarten hätte man über die pfiffigen Äußerungen Deiner flotten Tochter sicher noch gelacht....und was ist jetzt??
Wir haben hier eine 6-Jährige, das Schuljahr ist noch jung und schon werden soziale Anforderungen an sie gestellt, die sie natürlich überfordern. Sie wird vermutlich nicht mal genau wissen, wovon ihr alle sprecht und was ihr von ihr wollt.
Ich würde sie einfach mal machen lassen!
Mein Großer ist heute (4.Klasse) auch noch fallweise etwas neunmalklug unterwegs aber durchwegs nur noch zu Hause.
Von der Schule kommen schon lange keine Klagen mehr. Das haben die Mitschüler längst mit ihm ausgemacht.....
LG Sybille
Hallo
Mal ehrlich: Ich finde das überhaupt nicht frech,(Wo warst...)man könnte auch sagen die Lehrerin hat ihr gefehlt und sie hat ihr Fehlen bemerkt und sich nur etwas unbeholfen ausgedrückt.Finde ich ja überhaupt nicht schlimm.Ich glaube alle Kinder sagen mal:"Ich kann das besser","oder bist du immer noch nicht fertig?".
Da kann man auch aus einer Mücke einen Elefanten machen.Ich denke auch die anderen werden ihr schon zeigen,wenn es ihnen zuviel wird.
Und die Lehrerin hat diesen Beruf gelernt,sie sollte wohl in der Lage sein,adäquat zu reagieren,wenn ein Kind sich so verhält,und es zur Ordnung anhalten.