Hallo zusammen,
ich ärgere mich manchmal sehr über meine Tochter.
Ich komme eigentlich sehr gut mit ihr zurecht, ihre Klassenlehrerin auch und die Erzieherin in der Klasse auch.
Leider hat die Erzieherin dann nach einer unschönen Geschichte die Schule verlassen müssen.
Nun haben wir eine neue Erzieherin bekommen und die greift mir nicht konsequent genug durch.
Die Klassenlehrerin sagt mir, ich soll mir keine Gedanken machen, meine Tochter wäre schon o.k. und sie würde schon mit ihr klar kommen, aber es hagelt in der letzten Zeit Einträge, auch teilweise von der Klassenlehrerin.
Julia ist in der Klasse eine der jüngsten und oft läßt sie sich von anderen Kindern einfach zu Sachen mitreissen, zum Beispiel zu spät zum Stundenbeginn zu kommen, oder ein anderes Kind moppen, ohne selber nachzudenken und ohne an die Konsequenzen zu denken.
Die Konsequenzen sind natürlich diese Einträge.
Eine der besten Freundinnen meiner Tochter stört den Unterricht sehr häufig, bekommt auch fast nur 5 und 6, obwohl sie schon zusätzlich zur Ganztagsschule noch Unterricht hat und auch noch in den Ferien.
Dieses Mädchen wird wohl nicht versetzt werden, damit wäre schon mal ein Problem weniger.
Leider cliquen auch die anderen Mädel teilweise sehr zusammen und häcken viel Blödsinn aus.
Soll ich einfach über diese Zeit hinwegsehen, ober wie bringt ihr euren Kinder das bei, das mit nicht einfach jeden Blödsinn mitmachen kann?
Ich weiß, es bringt nix ihr den Umgang mit den Mädels zu verbieten, wie es z.B. eine andere Mutter macht.
Ich bin mal gespannt, was ihr schreibt ...
lG.
Oft nur Mitläufer ... warum läßt sie sich mitreissen?
Hallo,
wie alt ist Deine Tochter?
Ich erinere mich nur ungern an meine Schulzeit, wer nicht mitgemacht hat, wurde auch ausgegrenzt und zum Teil sehr gemobbt. Da blieb einem gar nichts anderes übrig.
Meiner Meinung nach muss das Problem an der Wurzel gepackt werden, also innerhalb der gesamten Klasse. Sprich die Lehrerin darauf an. Drüberweg sehen, bringt nichts, irgendwann ist vielleicht Deine Tochter mal die gemobbte.
Liebe Grüße
Heike
@ Heike
>wie alt ist Deine Tochter?
8 Jahre
>Ich erinere mich nur ungern an meine Schulzeit, wer nicht mitgemacht hat, wurde auch ausgegrenzt und zum Teil sehr gemobbt.
Bei mir war es teilweise auch so.
Aber da war ich schon größer und konnte damit umgehen.
> irgendwann ist vielleicht Deine Tochter mal die gemobbte.
Sie ist zwar sehr beliebt in der Klasse, bei Jungs und Mädels ... aber sie wurde auch schon mal gemobbt.
Die eine Freundin möchte sozusagen ganz über sie bestimmen, spricht Julia ihre eigene Meinung ab und wenn sie sich doch mal anders entscheidet, wird gemeckert, oder sogar geschlagen und getreten.
Heike
Hallo Heike,
gerade in diesem Alter kann man noch viel bewirken.
Und das gefühl, die Gemobbte zu sein, hat Deinen Tochter ja nun leider auch schon erlebt. Ich würde ein Gespräch mit der Lehrerin anstreben.
Liebe Grüße
Heike
Hallo,
seh ich das richtig, das du dich nur ärgerst ?
Konsequenzen hat es keine ?
Bei mir wäre daheim der Teufel los, wenn meine Kids andere mobben würden. Sei es als Anstifter oder Mitläufer....
Hallo Kawatina,
>seh ich das richtig, das du dich nur ärgerst ?
>Konsequenzen hat es keine ?
Nein.
Natürlich habe ich mit ihr gesprochen.
Einmal nach jedem Eintrag und nachdem sie schon ein paar hatte, hab ich ihr gesagt, dass ich mir Sorgen mache, über ihre Zukunft.
Ich hab ihr gesagt, dass diese Mädchen und sie auch, wenn sie mitmacht, ja nicht bei diesen "Spielchen mit den Lehrerinnen" bleiben. Das steigert sich ganz klar, dass sieht man ja auch darin, dass eine Mitschülerin, die dann den anderen "nicht paßt" ... interessanterweise, weil sie den Unterricht stört, dann aufgelauert wird und vorsätzlich dann von der Clique dann Ärger bekommt.
Wenn das so weiter läuft, sind wir in ein paar Jahren da, dass z.B. mal einen Lippenstift klauen lustig ist, dann endet das aber auch nicht dabei sondern geht weiter ...
Ich hab sie gefragt, ob sie da wirklich weiter mitmachen will, wenn sie dann irgendwann von der Polizei nach Hause gebracht wird oder sogar im Gefängnis landet, keinen Job deshalb bekommt und so weiter ...
Danach war auch wochenlang Ruhe aber die anderen Mädels machen eben weiter und möchten, das Julia dazugehört.
Ich meine, was kann ich ihr denn noch erzählen, dass sie dort nicht mitmacht.
Welche "Strafe" trifft sie so, dass sie sich überlegt, ob sie wirklich mit denen Unsinn macht oder lieber Abstand nimmt?
Ich bin selber an der Schule ehrenamtlich sozialerzieherisch helfend tätig, ich bekomme dort mehr mit, wie andere Eltern.
Wir arbeiten in einer Ag an diesen Punkten, aber im Moment bin ich echt manchmal ratlos.
Hallo nochmal,
d. h. also, du hast ihr erklärt, was für Konsequenzen ein solches Verhalten in der fernen Zukunft mal haben kann? Ganz ehrlich, dass ist für ein 8-Jähriges Kind viel zu abstrakt. Sie kann sich nicht wirklich vorstellen, was das bedeuten könnte.
Sie muss unmittelbare Konsequenzen spüren, wenn sich ihr Verhalten nicht ändert. Z. B. Taschengeldsperre, Fernsehverbot, Hausarrest oder Ähnliches. Kommt halt darauf an, was für dein Kind eine Strafe ist.
Was sagen denn die Eltern der anderen Mädchen dazu? Vielleicht könnt ihr alle gleichzeitig euren Kindern harte Konsequenzen androhen, wenn sie sich nicht benehmen und das natürlich auch durchziehen.
Falls die Mitschüler auch auf dem Schulweg gemobbt werden, würde ich sie wieder zur Schule bringen und abholen, um das zu unterbinden. Natürlich nur, sofern du auch Zeit dafür hast.
Wäre sie größer, würde ich dir empfehlen, ihr das Buch "Die Welle" zu besorgen. Ich finde, darin ist sehr schön beschrieben, wie schnell man ungewollt zum Mitläufer wird und gemeine Dinge macht.
LG
Sassi
Hallo!
Das kommt mir sehr bekannt vor. Meine Tochter macht so etwas auch und die Lehrerin sagt mir immer wieder, es sei nicht meine Tochter, die sich den Blödsinn ausdenkt, sie macht aber nunmal mit. Das liegt daran, dass sie (in diesem Fall LEIDER!) sehr beliebt ist, mir niemandem streitet, sich immer für die "ungerecht" bahandelten einsetzt. Diese sich "ungerecht" behandelt fühlenden Mädchen sind allerdings Kinder, die ständig mit unterrichtsfremden Dingen beschäftigt sind. Dafür erhalten sie eine Rüge und meine Tochter meint dann, sie müsse diese Mädchen in Schutz nehmen.
Kein Wunder, dass diese Kinder um die Freundschaft buhlen.
Ich habe selbst auch keine Ahnung, wie man das stoppen soll. Zumal es bei meiner Tochter zumindest so ist, dass sie selbst ihr Fehlverhalten gar nicht registriert. Erst, wenn es zu spät ist... und sie Ärger bekommt. DANN ist sie betroffen und es tut ihr leid. Aber daraus lernen? Fehlanzeige!
Die Lehrerin meint, da sie eine der jüngsten ist, fühlt sie sich zu den älteren Kindern hingezogen; sie sind ihre Vorbilder!
Meine große Hoffnung ist, dass das Ganze ein Ende hat, wenn sich die Grundschulklasse auflöst und die Kinder getrennte Wege gehen. Ich hoffe, dass dann der ein oder andere schlechte Umgang sich von selbst erledigt.
Aber die Charaktereigenschaft des Beeinflussbaren bleibt wohl erhalten....leider! Ich kann ihr nicht mal Vorhaltungen machen. Ich war selbst genauso.
Ich warte übrigens schon seit dem ersten Schuljahr sehnsüchtig auf den Tag, an dem diese Klassengemeinschaft ein Ende findet!!!!
Eine ebenso genervte
Cassiopeia
P.S. Ich kann zwar den ungeliebten Umgang in der Freizeit unterbinden - und das gelingt mir erfolgreich! - aber wenn die Kids dann in der Schule trotzdem zusammenglucken, kann ich GAR NICHTS daran ändern! Das ist ganz schön frustrierend!
Also den Umgang verbieten, kann nicht die Lösung sein.
Eine Bekannte von mir, die schon größere Kinder hat, hat mich davor gewarnt. Sie sagt, gerade was verboten wird, ist dann interessant.
Außerdem kann ich das nicht "überwachen" denn in der Schule wäre die Clique ja eh zusammen und ich kann ja nicht zur Lehrerin sagen, dass sie da auch den Umgang verbietet.
Das ist nicht durchzusetzen.
Sicher bin ich nicht gerade dafür, dass sie dann noch dieses Mädchen besucht.
Und das das Mädchen hierherkommt, geht auch nicht, wenn sie sich nicht benehmen können.
Hier bei uns im Haus gibt es Regeln und wer sich nicht daran hält, braucht auch nicht zu kommen.
Da haben wir im Moment die Abmachung, dass das nicht geht, solange sie immer noch Einträge gibt und solange sie sich noch beeinflussen läßt.
Das sie sich beeinflussen läßt, sehe ich, wenn ich selber in der Schule bin, um mit den Kindern zu lernen.
Die Schwierigkeit mit Julia ist es eben, dass sie Grenzen braucht.
Das braucht jedes Kind, dass ist mir schon klar
Nur komme ich bei Julia am besten weiter, wenn ich bei ihr einen Punkt erwische, der ihr einleuchtet.
Wie vorhin bei dem Beispiel mit dem Aufräumen, dass wenn sie das nicht macht, ihre Sachen dann wegkommen.
Sie hat dann die Wahl, selber aufzuräumen oder die Sachen sind weg. Wenn ich ihr das erkläre und ihr erkläre, dass das Wohnzimmer "unser" Zimmer ist und nicht nur "ihreres" dann versteht sie das und wenn ich die Sachen wirklich mal wegräumen muss und sie dann in den Keller wandern, gibt es auch keinen Trotzanfall oder Geschrei oder so.
Hier gibt´s eigentlich keine Strafen wie Fernsehverbot oder Hausarrest.
Wir machen eher mal so Listen, wo dann für richtiges Verhalten Punkte gesammelt werden und für nicht erwünschtes was weggestrichen wird und da Kinder ja Taschengeld bekommen sollen, bestimmt Julia z.B. so die Höhe des Taschengeldes (in einem bestimmten Rahmen natürlich nur).
Aber solche Entwicklungen oder Lebensphasen, Verhaltensänderungen fielen bisher in den häuslichen Bereich.
Nun ist das Problem aber sozusagen "außer Haus" und nun fehlt mir da der Lösungsansatz.
Versteht ihr mein Problem?