Krank-trotzdem Hausaufgaben machen?

Hallo,

ich frage für eine Freundin (meine sind noch nicht in der Schule). Ihre mittlere geht in die 3. Klasse. Hatte letztens eine fette Bindehautentzündung, klassisches Matschauge, die Lider verklebt, konnte kaum was sehen etc..

Die Schwester brachte ihr die Hausaufgaben aus der Schule mit, samt schriftlichem Kommentar der Lehrerin, das die Hausis 2 Tage nach Beendigung der Krankschreibung abgegeben werden müssen und bewertet werden.

Nebenbei: meine Freundin war mit ihrer Tochter nicht beim Arzt, Ihre Schwester ist Klinikärztin, die hat ihr die notwendigen Medis mitgebracht und nach 3 Tage war die Kleine ja auch wieder schultauglich. Nur die Hausaufgaben waren so ein riesen Batzen, dass das Mädel (das in der Schule zugegebenermaßen auch keine große Leuchte ist) es nicht geschafft hat, alles 2 Tage nach Ende der Krankschreibung abzugeben. Also hat sie ne schlechte Note bekommen und war total geknickt, zumal sie wirklich bis abends um sieben vor den Aufgaben gesessen hat.

Meine Freundin vermutet jetzt, das die Lehrerin von elterngenehmigtem Schwänzen ausgeht, weil kein ärztliches Attest vorliegt und sie dem Mädel deshalb eine reingedrückt hat. Ich bin ziemlich fassungslos über die Vorgehensweise der Lehrerin, ist das wirklich üblich? Kann sich meine Freundin dagegen wehren?

Gruß + Dank für die Info,

schwarzbaer

1

1. ich bin damals mit "matschauge" zur schule gegangen, schließlich macht man das auch mit gebrochenem arm. gerade, wenn das kind nicht so helle ist, sollte man doch versuchen, den schulbesuch zu ermöglichen.

2. waren es hausaufgaben? dann müssen sie doch alle anderen auch erledigen, warum soll sie die nicht schaffen? oder gab es extraaufgaben? auch diese sollten dem unterricht angepasst sein, schließlich ist sie den ganzen tag zuhause. warum schafft sie die nicht? - also müsste man schon wissen, wieviel sie aufhatte?

3. ein arztbesuch, auch wenn die eltern oder sonstwer ärzte sind, sollte doch möglich sein. grad wenn die lehrerin was anderes vermutet. bei bindehautentzündung muss es sich eh ein augenarzt ansehen und nicht eine normale 08/15 hausärztin, schließlich muss auch ins auge gesehen werden, um schlimmeres auszuschließen. das geht einfach nicht zuhause.

4. sollten die hausaufgaben begründet zuviel sein (wovon ich nicht ausgehe), sollte sie sich an das schulamt wenden und alles vortragen...

2

Hey!
Also das "Matschauge" kann ansteckend sein und deshalb sollten Kids mit Bindehautentzündung, bis die Symptome 2 Tage abgeklungen sind, daheim bleiben. Ausserdem sollte Kiga/Schule darüber informiert werden!

Ansonsten bin ich Deiner Meinung!

Gruss Sunny

3

Hallo

Mein Kinderarzt hat mir morgens Antibiotika gegeben und einen Tag später war sie wieder in der Schule.
Laura musste jetzt auch 2 Tage nacharbeiten und das war eigentlich kein Thema.
Wie kommt die Lehrerin denn darauf das sie schwänzen würde???#kratz
Gibt es einen Verdacht???
Das die Aufgaben nachgeholt werden müssen ist klar weil der Stoff ja auch in den Arbeiten vorkommt.

lg

weiteren Kommentar laden
5

Wieso könnte denn die Lehrerin "elterngenehmigtes" Schwänzen vermuten ?

Hat denn Deine Freundin keinen Zettel für die Lehrerin geschrieben und die Sache erklärt ? Ich würde das direkte Gespräch mit der Lehrerin suchen.

Gruß
Mrs. Peel

6

Hallo und danke für Eure Antworten. Ein paar Infos noch dazu, weil die Fragen gestellt wurden:
- Nein es gibt keinen begründeten Verdacht auf elterngenehmigtes Schwänzen, die Mutter hat ein Attest geschrieben, alle anderen Kinder der Familie waren in der Schule.
- Wenn ich meine Freundin richtig verstanden habe, hat Ihre Tochter zusätzlich zu den "normalen" Hausaufgaben sämtliche Aufgaben lösen müssen, die die Kinder im Unterricht in der Schule gemacht haben, dadurch war es so viel. Das nachgearbeitet werden muss ist keine Frage, aber doch nicht innerhalb 2 Tagen so viel, und dann noch eine schlechte Benotung weil sie es nicht geschafft hat, das finde ich extrem unfair.
- Das Kind konnte wirklich 2 komplette Tage kaum sehen, am 3. Tag ging es dann wieder. Ich sehe die Mädels praktisch jeden Tag, deshalb weiß ich, daß meine Freundin da nichts falsches erzählt hat. Nachholen während der Krankheit ging also praktisch nicht.
- Die Schwester ist keine "Feld-, Wald und Wiesenärztin" sondern eine Oberärztin an einer Berliner Uniklinik mit 15 Jahren Berufserfahrung. Die hat sich das Auge angeguckt und hatte auf Verdacht schon die richtigen Medis dabei, da meine Freundin ihr die Symptome telefonisch geschildert hatte.

Noch mal: ganz klar muss in der Schule versäumtes nachgeholt werden, aber m.E. muss man den Kindern Zeit dafür geben! Deshalb will meine Freundin dagegen vorgehen...

gruß, schwarzbaer

8

Hi,

wenn bei uns ein Kind krank ist (3. Klasse) müßen sowohl Hausaufgaben, als auch in der Schule behandeltes gemacht werden. Finde ich pers. nicht ok, denn wenn man krank ist, ist man krank.

Kenne ich von früher nicht. Hausaufgaben bekam man gebracht ok, aber das von der Schule mußte man nicht nachholen.

lg
leonie

7

Wenn meine Kinder mal wirklich krank waren mit hohem Fieber, mussten sie keine Hausaufgaben machen.
Anders z.B. bei Windpocken, es ging ihnen gut, sie durften aber nicht in die Schule gehen, dann haben sie die hausaufgaben gemacht.
Und bei drei Kindern habe ich noch nie von einem Lehrer eine Anweisung bekommen, dass Hausaufgaben nachgereicht werden mussten.
Das halte ich für reichlich übertrieben und sollte im Ermessen der Eltern liegen.

9

Hallo,

unsere Lehrerin gibt auch die Hausaufgaben etc. mit nach Hause, aber betont extra, daß diese nur gemacht werden müssen, wenn das Kind sich fit fühlt.

Benoten der Hausis finde ich schon eine Unverschämtheit und wenn ich die Mutter wäre, würde ich das Gespräch mit der Lehrerin suchen.

LG, Anja

10

Die Mutter hätte einfach nur die Hausaufgaben mit dem Kommentar: mein Kind ist erkrankt, liegt im Bett und kann die Hausaufgaben nicht machen

an die Lehrerin zurückschicken müssen.

Manchen Eltern fehlt einfach die nötige Zivilcourage. Allerdings muss bei uns ab dem 3. Tag eine Krankschreibung abgegeben werden.

Gruß

Manavgat

11

Bei unserer Schule ist es auch üblich, dass sowohl die Hausaufgaben als auch die Wochenplanarbeit (Aufgaben, die in der Schule gelöst werden müssen) nachzuarbeiten sind.

Jetzt habe ich gerade meinen Sohn mit Lungenentzündung zuhause... und könnte dieses Schulsystem gerade an die Wand klatschen. Von permanentem Husten geschüttelt und mit Fieber soll er nun den ganzen Summs durcharbeiten. Wenn ich ihm eine Entschuldigung mitgebe, warum er die Hausaufgaben/Wochenplanarbeit nicht machen konnte, kommt spätestens zum Ende des Halbjahres ein fetter Zettel mit noch nachzuarbeitenden Seiten in den Arbeitsheften etc. (hatte wir im letzten Jahr!). Werden die nicht vollständig ausgefüllt abgegeben, gibt es natürlich schlechtere Noten. Also: kein Entkommen!

Ich verstehe dieses System nicht. Gibt es vielleicht eine Anweisung vom Bildungsministerium, dass so zu verfahren ist? Oder sind das die Nachwirkungen des PISA-Schocks? - Wenn ich als Kind mit Masern, Keuchhusten etc. zuhause war... bestand meine einzige Aufgabe darin, gesund zu werden... und zwar vollständig. Warum gibt es das heute nicht mehr?

Ich überlege, demnächst mal eine Lehrerin, die krank zuhause ist anzurufen, um sie zu bitten, da sie ja jetzt so viel freie Zeit hat, meinem Sohn mal gerade Nachhilfestunden zu geben (bezahlt bekommt sie es ja schließlich).

Wütend und frustriert, Rübenigel