Falsches nicht korrigieren

Wir haben zwar noch ein Jahr Kiga vor uns, aber ich bekomme schon jetzt einiges von der Schule mit und wunder mich sehr zu hören, daß in der 1. Klasse Rechtschreibfehler nicht korrigiert werden. Da kribbelt es mir schon jetzt in den Fingern, aus einem Mutta ein Mutter zu machen. Warum macht man das? Und, bringt es wirklich mehr, als das Schreiben direkt richtig zu lernen? Bin mal auf Eure Antworten gespannt.
Gruß
Gisela + Tom *23.09.08

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Ich denke es geht mehr darum dass die Mamas zuhause nicht die Fehler ausbessern sollen, dabei lernen die Kinder meist eher: "Die Mama wirds schon richten" anstatt selbst aufmerksam zu sein und seine eigenen Fehler zu entdecken.

Kesh

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Na ja, bei meiner Freundin ihrer Tochter ist es auch so in der Schule, dass Rechtschreibfehler nicht korrigiert werden...
Ganz nachvollziehen kann ich das auch nicht, bei uns werden schon kleine Diktate geschrieben, und wenn die Tulben nicht mit "p" geschrieben werden, ist das eben ein Fehler. Die Kids müssen in der Hausaufgabe die falschen Wörter richtig nach schreiben, was ich auch ok finde.
Ich korrigiere meinen Sohn (6) eigentlich auch... eigentlich... Letztens hat er mir ein Geschenk gemalt, es eingepackt und drauf geschrieben "für MAMA fon Luca". In dem Fall hab ich mich gefreut und das "klugscheissern" gelassen ;-)
lg bambolina

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Hi,

der pädagogische Hintergrund ist folgender:

a) Den Kindern nicht gleich den Spaß am Lesen und Schreiben zu nehmen
b) Die Verknüpfung zwischen Buchstaben und Lauten herzustellen

Kinder können dann oft sehr schnell eigene Texte schreiben. Wenn man immer nur auf die Rechtschreibung pocht, können Kinder nur Worte schreiben, die sie vorher geübt haben.

Irgendwann (ab Ende der ersten oder ab der 2. Klasse) werden dann natürlich auch Diktate geübt usw.

Wie man hier im Forum sehen kann, führt die alte Methode, nach der hier sicher noch fast alle gelernt haben, auch nicht automatisch zu einer guten Rechtschreibung. Viele Wege führen nach Rom. Wichtig ist es aber, nicht das Vertrauen der Kinder in den Lehrer zu untergraben, indem man zu Hause alles anders macht.

Gruß!

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Hallo,

mir persönlich geht es total gegen den Strich, wenn man das nicht ausbessern soll. Ich sage es meiner Tochter 3. Klasse immer, also in diesem Wort ist ein Fehler. Und sie schaut und findet ihn fast immer.

Ich frage mich immer, wie wir groß geworden sind, ohne Schaden zu nehmen. Es wurde immer verbessert, meine Leistungen waren trotzdem gut und den Spaß habe ich auch nicht verloren.

lg
leonie

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Hallo Leonie,

ja, da bin ich auch sehr unsicher. Dies soll man nicht, das soll man nicht...und wenn das Kind im Brunnen liegt, ist der Katzenjammer gross.

Heute hör ich von vielen Eltern deren Kinder in der 2ten/3ten Klasse sind: "Ach hätte ich da nicht auf den Lehrer gehört und meinem Gefühl vertraut."

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Hallo!

Kann mich elternzeit-papa nur anschließen.

In unserer Schule bzw. in der Klasse meiner Tochter wird nach dem Konfetti-Prinzip (weiß nicht, ob das offiziell so heißt #kratz) das Lesen und Schreiben gelernt.

Die Kinder haben sofort alle Buchstaben des ABC zur Verfügung. Sie lernen in ganzen Wörtern, nicht nur einzelne Buchstaben. Sie haben eine sogenannte Anlauttabelle, in der jeder Buchstabe für ein Wort steht.

Meine Tochter hat sehr schnell angefangen, ganze Sätze zu schreiben. Sie hat Ende letzten Jahres ein Tagebuch bekommenund hat da natürlich vieles in meinen Augen "falsch" geschrieben.

Sicher ist es etwas ungewohnt und auch bei uns hatten viele Eltern Bedenken, ob die Kinder richtige Rechtschreibung lernen. Aber um so mehr sie schreiben und lesen, um so mehr Praxis bekommen sie. Außerdem fangen die Lehrer ab Ende der 1. Klasse auch schon mal an zu korrigieren. Die Kinder lernen etwas "richtig" zu schreiben und nicht einfach nur, weil es ein Erwachsener so sagt.

Ich persönlich finde diese Methode sehr gut. Vor allem, weil die Kinder sehr schnell einen Erfolg sehen und nicht nur auswendig lernen.

Herzliche Grüße!

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Hi,

auch uns wurde vor Schulbeginn gesagt, wir hätten die Rechtschreibung unseres Kindes nicht zu verbessern. Wir haben uns viele Gedanken drüber gemacht, und letztendlich locker doch korrigiert. Unserem Sohn (jetzt 2. Klasse) hat es nicht geschadet. Ich glaube, eher im Gegenteil. Seine Lehrerin sagt, daß er besondere Fähigkeiten im Fach Deutsch hat ;-)
Wir haben dieses Thema auch durchgesprochen, als wir beim schulpsychologischen Dienst waren. Und der Herr dort war total dagegen. Er zeigte uns Diktate von Kindern, die so (ohne Korrektur) das Schreiben lernen..... und? Es war grauenhaft!!!! Im Übrigen handelte es sich nicht um Diktate aus der 1. oder 2. Klasse! Es waren welche aus der 5. und 6. Klasse!

LG

magda

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Hallo, Ja, so ist das heutzutage!
Die Kinder lernen nicht per Alphabet das lesen und schreiben, sondern per Umlauttabelle...
Bei uns hängt in der Klasse diese Tabelle an der Wand, darauf ist ein Haus, in dem Haus sind Bilder z.Bsp.:
A-Apfel, B-Biene,C-Clown usw.
dann gibt es noch Au,Ei usw.!
Mein Sohn hat es chon richtig gut drauf, er liest und schreibt sehr gerne, und macht nur noch selten Fehler!
Klar kribbelt es einem in den Fingern, aber es ist schön wenn man sieht das die Kinder ganz allein Fortschritte machen!
Du glaubst gar nicht wie schnell das geht!;-)
Aber ich muß dazu auch ehrlich sagen, das auch ich etwas erschrocken war, Du darfst mit Deinem Kind auch NICHT vorraus lernen, sonst lernen Sie es in der Schule anders und kommen durcheinander!#schock

Freu Dich auf die ersten falsch geschriebenen Briefchen von Deinem Kind über die Du schmunzeln kannst, in denen aus Hase-Has(wegen dem stummen *e*) wird und aus lieb-lip!
Verware die Briefe auf und zeige Sie Deinem Kind wenn es älter ist...:-D
Das ist eine schöne Erinnerung!

Liebe Grüsse
Christine

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Hallo,

bei meiner Tochter korrigiere ich auf Wunsch der Lehrerin auch nicht (was mir schwer fällt), oft hilft es aber, Wörter überdeutlich auszusprechen ... zumindest fällt meiner Tochter dann oft auf, was sie falsch geschrieben hat. Auf die Art und Weise reduzieren wir die Anzahl der falsch geschriebenen Worte ohne "Korrektur" schon ganz schön...
Grüße

moewe2027;-)

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Bei uns darf man schon drauf hinweisen, am besten aber so, dass man zum genauen Hören der Wörter animiert. Leider klappt das ja nicht immer. Manches wird halt anders geschrieben als gesprochen.
Ich glaube daran, dass viel lesen auch hilft, da die Kinder die Wörter da ja sehen.
Meine Tochter schrieb letztens als Lieblingslied: "Ich bin ein Komiber".
Als ich kapiert hatte, was gemeint war, klappte die Hinhörmethode ganz gut: Gum-mi-bäääärrr.

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Hallo,

ich hab mich da bei meinem kleinen Bruder (heute dritte Klasse) auch sehr gewundert. Die durften und sollten schreiben wie Kraut und Rüben. Jetzt hat ers aber echt gut drauf und er liest supergerne, schreibt schnell und fehlerfrei. Scheint also zu funktionieren ;-)