Eure Erfahrungen mit Flexklassen / jahrgangsübergreifendem Unterricht?

Hallo,

wie sind Eure Erfahrungen mit Flexklassen / jahrgangsübergreifendem Unterricht?

In unserer Grundschule gibt es 2 Klassen flex mit jahrgangübergreifendem Unterricht Klasse 1 und 2 und eine Regelklasse. Da die Zahl der Anmeldungen für die Regelklasse jedes Jahr die Zahl der Anmeldungen für die Flexklassen um ein zig-faches übersteigt, werden regelmäßig Kinder gegen den Elternwillen in die Flexklassen verfrachtet. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit hat es meine Tochter auch erwischt.

Das Grundkonzept finde ich zwar sehr schlau, aber da es an der materiellen und personellen Untersetzung hapert, fürchte ich, daß die Kinder dabei nichts lernen und wenn Sie in der 3 dann mit den Kindern aus der Regelklasse zusammengemischt werden, den großen Einbruch erleben. (bei uns finden 80% der Teilungsstunden, in denen ein 2. Lehrer dabei ist um zu fördern und neuen Stoff einzuführen, wegen Krankheit und sonstigem pipapo nicht statt)

Beim Elternabend in der Schule hat mir im Gespräch mit der zuständigen Flex-Lehrerin gegruselt. Wenn mein Kind nach Waldorfgrundsätzen unterrichtet werden soll (wurde von der Flexlehrerin explizit erwähnt), schicke ich es in eine Waldorfschule und nicht in eine staatliche Grundschule! Ich gebe zu, ich bin ein sehr leistungsorientierter Mensch - aber meine Tochter ist es (ohne mein Zutun, mal abgesehen vom elterlichen Vorbildverhalten) auch, und ich fürchte, das sie sich bei der in den Flexklassen vorherrschenden Kuschelpädagogik langweilen wird und dann zum Klassenkasper o.ä. wird. Das ist jetzt schon in der Vorschule zu beobachten, ich bin von den Erziehern bereits darauf angesprochen worden.

Wie sind Eure Erfahrungen, sehe ich das zu schwarz? Ich habe uns präventiv schon mal auf der ebenfalls nahe gelegenen privaten Grundschule angemeldet, aber dort gibt es leider auch ein paar Dinge die mir nicht gefallen. Eigentlich hoffe ich ja immer noch, daß ein Wunder geschieht und Mara in unserer zuständigen Grundschule in die regelklasse rutscht.

Ich weiß im Moment wirklich nicht so richtig, welche Schulform für Mara die richtige ist... Vielleicht helfen mir Eure Erfahrungen ja weiter.

danke, schwarzbaer

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hallo


ich frage mich echt wie du zu dem schluß kommst das man in einer flexklasse weniger lernt als in einer regelklasse. die kinder haben keinen frontalunterricht und lernen nach ihrem eigenen tempo. ist das Kuschelpädagogik???? also auch wenn sie etwas schneller sind als andere kinder wird das gefördert.
in unserer flexklasse unterrichtet auch "nur" eine lehrerin- warum sollten es auch mehr sein als in einer regelklasse??? generell wäre es wünschenswert 2 lehrkörper in jeder klasse zu haben, ob regel oder nicht. ich bin von dem konzept flexklasse begeistert, und wenn ich meine tochter mit freundinnen vergleiche die auf regelschulen gehen stelle ich fest das sie auf dem gleichen stand sind. flexklassen haben eine positive wirkung auf das sozialverhalten. rücksichtnahme und hilfsbereitschaft lernen die kinder, und das wirkt sich auf das schulklima aus.


also ich bin ein großer fan des flexkonzepts. aber das ist natürlich wie überall- alles steht und fällt mit der lehrerin!


lg marcela

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Hallo,

ich habe keine guten Erfahrungen mit Flex gemacht.

Wenn du ein "begabtes" Kind hast, ist Flex in Ordnung. Wenn du ein Kind mit Defiziten hast, ist Flex der letzte Sch***.

Ich bin froh, dass mein Sohn den Quatsch hinter sich und inzwischen sogar Spaß an der Schule hat.

LG Marion

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Hallo,

für meinen Sohn war es die Hölle!!!!
Er ist mit 5 als Kann-Kind eingeschult worden, weil wir ihn im Kiga nicht mehr halten konnten.
Die ersten 2 Monate waren traumhaft, er war engagiert, motiviert und hat gelernt. Dann kam ein Lehrerwechsel, der unseren Sohn hat einbrechen lassen.
In Mathe ist er überdurchschnittlich und in Sprache leider sehr schwach. Doch gefördert wurde es nicht. Wir konnten uns anhören, dass wir ihn nicht fördern. Dann fiel der Lehrerin eine Lese-Rechtschreib-Schwäche ein, die wir durch ein SPZ als völlig haltlos abklären lassen haben.
Die gesamte Klasse hatte dermaßen hohe Defizite im Bereich Sprache.
Im Sommer sind wir umgezogen und er geht in eine "normale" 3. Klasse und ich hatte jetzt den ersten großen Elternsprechtag hinter mir. Mein Sohn ist der Schwächste im Fach Deutsch und wird wohl die 3. Klasse wiederholen müssen! Für mich ist es nicht weiter schlimm und ich habe da auch keinerlei Ehrgeiz ihn in 12 Jahren durchs Abi zu bringen. Aber ich mache mir viele Vorwürfe, dass ich nicht vorher schon die Reissleine gezogen habe!! ICH bin es schuld, dass ihm der Unterricht nicht mehr Spaß macht.

Ich würde es im deutschen Schulsystem nicht befürworten. Überforderte Lehrer, zu große Klassen, zu viele "Problemkinder" (in der Klasse meines Sohnes waren 50% Kinder mit Migrationshintergrund, die teilweise nicht einen Satz Deutsch konnten!!!).

Lieben Gruß,
Rehlein