Hallo,
ich bin immer noch total geschockt. Heute kam Post vom SPZ wo ich unsere Tochter vor 6 Wochen vorgestellt habe. Der Anlaß war mein Verdacht auf LRS der bei mir vor einem guten Jahr aufkam. Daraufhin habe ich auch bis jetzt auf einen Termin gewartet. Seitdem hat sich alles übrigens sehr gebessert.
Allerdings erwähnte ich bei dem Gespräch auch Wutausbrüche und Aggressionen die zu Hause auftreten. Meist weiß ich selber woran es liegt aber es ist schwer abzustellen, da es Streßsituationen zu tun hat die von Außen kommen. Ich kann sagen wenn es mir (uns) gut geht haben wir viel weniger Ärger. Darauf wurde bei dem Gespräch aber gar nicht eingegangen. Auch habe ich von einer großen Streßsituation gesprochen die vor der Einschulung lag, wonach manche Probleme erst begonnen. Dies wurde im Bericht gar nicht erwähnt. Übrigens höre ich von sehr vielen Eltern das Kinder mit Schulbeginn sich oft verändern.
Ihr Lehrer(2. Klasse) ist übrigens sehr zufrieden mit Ihr. Die Rechtschreibprobleme bestehen zwar immer noch, bessern sich aber immer mehr. Ansonsten ist Sie sehr gut, schreibt 1er und 2er.
Jetzt zu dem was mich so schockiert. In dem Bericht der auf einem Gespräch von 1,5 h basiert steht die Vermutung das Sie aufgrund kognitiver Überforderung aggressief reagieren würde und man überlegen muß ob Ihr nicht ein Schulwechsel helfen würde. Und das ganze "vor" einem IQ Test. Ich finde es eine Frechheit so einen Verdacht zu äußern. Natürlich macht mir so ein Brief Angst. Mein Mann sagt das es doch völlig egal ist, schließlich wissen wir das Sie nicht dumm ist, aber es verunsichert natürlich. Ich empfinde es als unprofessionell ohne jegliche Testung soetwas zu vermuten. Auch die vorgelegten Zeugnisse deuten nicht in so eine Richtung. Meine Tochter wollte absolut nicht zu diesem Termin. Und momentan frage ich mich auch ob man uns da helfen kann oder ob ich das Ganze abblase. Hilfe hätten wir vor einem Jahr haben wollen.
Was haltet Ihr davon? Mein Vertrauen ist jetzt schon dahin. Aber ich will natürlich das Beste für mein Kind.
Viele Grüße
monde
Wutausbrüche durch kognitieve Überforderung als Befund nach 90 min?
Hallo,
ich kann dir nur berichten was uns im SPZ wiederfahren ist und sagen das ich überhaut nichts mehr davon halte!
Mein Sohn hat eine Entwicklungsverzögerung und dadurch hat er sehr, sehr spät angefangen zu sprechen und hat sogar bis heute einige (aus-) sprachprobleme in der deutschen Sprache.
Als er mit knapp 3 in den Kindergarten kam, kam dort das Thema auf die Sprachschwierigkeiten und es wurde Logopädie empfohlen.
Da ich aber in Deutschland zum Kinderarzt gehe, mußte ich mit meinem Sohn also erstmal zum SPZ um Verschreibungen zu bekommen!
Wir haben ungefähr 1 1/2 Stunden im Wartezimmer gesessen, was für ein zu derzeit gerade 4 jähriges Kind nicht wirklich erholsam war.
Dann wurden wir zu der Dame hineingebracht.
Sie befragte mich kurz, dann legte sie meinem Sohn Karten vor und fragte ihn Sachen.
Er war total müde, hatte keine Motivation mehr mit zumachen und war zudem völlig überfordert.
Sie wiederholte nur ständig das er das ja auch dem Kindergarten kennen müßte und ich wiederholte ständig..das er die deutschen wörter sicher nicht aus einem niederländischen Kindergarten kennt, sondern höchstens von mir.
Mein Sohn hat dann aber noch bis zum Ende mitgemacht, er tat mir so leid, denn man merkte ihm deutlich an das er sie nicht mochte, die Situation nicht verstand und total verunsichert war.
Nach ein, zwei Motoriktests, hatte er es endlich überstanden und flüchtete auf meinen Schoß.
So diese ganze Prozedur hat genau 30 Minuten gedauert und danach wußte die gute Frau das mein Sohn ja nie richtig sprechen lernen wird und das wir sofort zurück nach Deutschland ziehen müssen und er in einen deutschen integrativen Kindergarten gehen muß, weil er sonst nur zwei halbe Sprachen lernt, wenn überhaupt!
Ich bin geschockt nach Hause gefahren und war völlig verzweifelt...habe hin und her überlegt.
Mein Sohn war wie gesagt gerade 4...und das bedeutete das er mit seinem kaum vorhandenen Selbstbewußtsein und seinen großen Schwierigkeiten mit Veränderungen, sich gerade so an seine Schulklasse und vor allem seine superliebe Lehrerin gewöhnt hatte und sich einigermaßen sicher fühlte in der Schule.
Es wäre eine Katastrophe für ihn gewesen dort wieder weg zu müssen...nach Deutschland und vor allem diese ( zumindest ja für ihn vorhandene) Zurückstufung..er fühlte sich als Schulkind und sollte zurück in den Kindergarten!
Mein Mann ( sein Stiefvater) überliess mir die Entscheidung...signalisierte mir aber das er mich bei allem unterstützen würde, egal ob wir hier das Haus verkaufen würden um nach Deutschland zu gehen, oder ob wir hier blieben.
Wir sind geblieben..denn ich habe auf mein Bauchgefühl gehört und meinen Sohn, nach Absprache mit Logopädin, Schulärztin und Lehrerin, in seiner Klasse gelassen.
Gut es gab immer wieder mal Probleme da er eben "anders" war als die anderen und bei allem mehr Zeit brauchte, doch was soll ich sagen...heute gehört er zu den wirklich guten Schülern in seiner Klasse, er spricht einwandfrei niederländisch und ein doch recht gutes Deutsch ( der schetismus ist allerdings immer noch da, da der im niederländischen ja nicht trainiert wird).
Lange rede ...kurzer Sinn:
ICH persönlich glaube nicht daran das nach 30 oder wie in eurem Fall 90 Minuten derart schwerwiegende Diagnosen getroffen werden können. diese ganze Art der meisten Spzs ist ganz einfach ein Abbild dafür wie wir Patienten in Zukunft behandelt werden...zack..zack...der nächste bitte! Individalismus zählt da gar nicht mehr.
Höre auf dein Gefühl....und hole dir eine zweite Meinung, das habe ich zum Glück auch getan.
liebe Grüße
Andrea
Hallo,
das ist völlig hirnrissig (ich wollte erst lächerlich schreiben, aber zum lachen ist es ja nicht).
Unsere Tochter hat ziemliche Probleme mit Wutausbrüchen (mal mehr, mal weniger). Da das Problem mal deutlicher, mal weniger deutlich war, haben wir lange nicht wirklich etwas unternommen (außer natürlich die Auslöser zu Hause zu thematisieren, wenn gerade alles ruhig war). Jetzt haben wir doch mal testen lassen, heraus kam, dass sie hochbegabt ist (was wir aufgrund anderer Sachen schon vermuteten). Der Schluss von "Wutausbrüchen" auf "Überforderung" ist also keinesfalls zwingend.
Zu dem zweiten Beitrag: Jeder ernsthafte Kinderpsychologe weiß, dass ein Test jegliche Aussagekraft verliert, wenn die Atmosphäre nicht stimmt. Das ist bei Kindern ganz wichtig (und ein guter Lehrer weiß das auch).
Was ist das eigentlich, ein SPZ? Gibt es hier nicht.
Liebe Grüße,
ez-p
Huhu,
doch natürlich gibts das in Deutschland und zwar meist bei den größeren Kinderkliniken.
SPZ heißt Sozial Pädiatrisches Zentrum!
Dort muß man, um nur eines von vielen Beispielen zu nennen, hin wenn man mehr als eine sehr eingeschränkte Anzahl von Ergotherapieverschreibungen braucht, bzw. wenn man dann die 60 verschreibungen ausgenutzt hat, muß man wieder hin oder aber 3 Monate Pause machen. Bei Logopädie wird man anfangs auch oft hingeschickt, später dann meist eher zum pädiatrischen Audiologen um Wahrnehmungstörungenetc. auszuschliessen.
Ja eigentlich gehe ich auch davon aus dass das jeder Kinderpsychologe wissen sollte, aber die Dame dort ( ebenfalls Kinderpsychologin) hat das völlig ignoriert.
Zu unserem großen Glück wohnen wir in den Niederlanden und die "Schulärzte" ( schwer zu erklären...aber hier werden Kinder und jugendliche regelmäßig in einem Zentrum von Kinder und Jugendmedizinern untersucht, ist ähnlich wie die U-Untersuchungen und doch wieder anders *grübel* schwer zu erklären eben) hier sind deutlich besser drauf, wie ich finde.
Hier ists komischer Weise auch ohne Probleme möglich gewesen meinen Sohn auf der "normalen" Schule zu lassen, es haben eben ALLE zusammengearbeitet damit er es schafft. Also die Schule ( Lehrer, Schulgesundheitsbeauftrage ( gibts in D glaube ich nicht)), Wir, Schulärzte, Logopädin und Ergotherapeutin standen in ständigem Kontakt und...wir hatten recht, es hat funktioniert!
liebe Grüße
Andrea
Hallo
Mich würde interessieren,was für Tests genau ihr habt machen lassen und wo....wir haben ähnliche Probleme mit unserer Tochter....
A.