Frustrationstoleranz bei 6 3/4 Jährigen

Hallo,

brauch mal einen Tip von Euch!

Also mein fast 7 jähriger Sohn hat eine sehr geringe Frustrationstoleranz. Ich muss sagen, es ist nur zu Hause bzw. wenn ein Elternteil oder wir Beide dabei sind.

Es gab so gut wie noch nie irgendwas im Kindergarten oder wenn er ohne "uns" bei Freunden, Tante, Onkel war/ist.

Die Erzieherin im Kindergarten meint das sei die Frustrationstoleranz, die bei ihm eben noch nicht so gut ausgeprägt ist und das würde schon noch kommen. Aber ich warte vergebens. Ich meine bis zum 5-6 Lebensjahr war es noch ok, aber so langsam hab ich echt keine Lust mehr irgendwas mit ihm zu machen, weil es fast immer Gejammere und Geplärre gibt. Noch dazu ist noch eine kleine Tochter da mit 20 Monaten.

z.B. fast jedesmal beim Einkaufen, wenn er nichts bekommt. Er sagt dann immer wir haben so viel, Auto, Haus, Bücher, Laptop usw. und er bekommt gar nichts.
(dass wir ja alles bezahlen müssen bzw. bezahlt haben und dafür arbeiten, hab ich ihm erklärt, aber ich glaube, dass ist in dem Alter zu viel verlangt, oder?

oder er darf (jetzt fast gar nicht mehr) am Wochenden 15 Minuten an den Computer und spielen. Die Eieruhr läutet, er ist am Verlieren und tickt dann total aus. Da schreit er dann, aber wie, läuft hinauf und haut die Türen zu.

wenn wir irgendwo hinfahren und es dann diese Shops gibt, wo es allerhand Kram zu kaufen gibt, in einem Freizeitpark oder auf einer Burg usw. immer das Gleiche, obwohl ich vorher schon meinstens sage, dass nichts gekauft wird.

Manchmal hört er auch nicht, z.b. wir waren ein paar Tage in den Bergen. Da geht er bis ganz vor an den Abgrund, obwohl ich schon 6 mal gesagt habe, er soll da weg gehen bzw. da gar nicht hingehen, nicht so nah an den Abgrund. Nach ewigem Hinreden hört er dann endlich und sagt "na gut".

So ist er ein ganz normales Kind. Klettert gern auf Bäume, ist im Sportverein, hat viele Freunde. Gut, er war schon immer sehr impulsiv, und hat einen enormen Ehrgeiz. Führt die Truppe der Nachbarskinder meistens an. Die laufen ihm dann alle nach. #augen

Er ist dann wieder so lieb und nett, kann auch alleine in seinem Zimmer sitzen und Lego bauen.

Ich weiß, er ist ein Kind, aber ist es denn zuviel verlangt, dass das jetzt einfach besser wird.

Er kommt in 3 Wochen in die Schule.
Vielleicht braucht er auch eine neue Herausforderung?
Dann wirds vielleicht besser.

Was hab ich oder wir falsch gemacht?
Ich hab immer versucht konsequent zu sein.
Kennt jemand ein gutes Buch oder eine Internetseite?
(Hab nichts rechtes gefunden)
Hat wer Tips für mich?
Ich denke schon an einen Kinderpsychologen.

Ich würd mich echt über Ratschläge freuen.

Danke
LG
orangi

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hallo,

du hast die sache schon auf den punkt gebracht. ich denke er sucht aufmerksamkeit und weiß nicht so richtig wie. das ist in dem alter aber auch nichts ungewöhnliches. wenn er zur schule geht, hat er viel mehr möglichkeiten eure aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.

und noch was. 15 minuten computer sind meiner meinung schlimmer als garnicht. ehrlich.

der computer gehört zum heutigen leben dazu. wenn er sich so ärgert, dass er verliert, lasst ihn doch keine spiele mit wettkampfcharakter spielen. es gibt wunderbare lernspiele für kinder seines alters. von löwenzahn zum beispiel. die machen spaß, fördern die wahrnehmung und man kann nicht verlieren.
und der absolute vorteil solcher spiele ist, dass ihr es mit ihm zusammenmachen könnt. so kann man auch mal etwas länger spielen und gemeinsam den papa besiegen.

viele grüße maren

2

Hallo,

danke erstmal.

die Computerspiele sind keine Wettkampfspiele, sondern Geschicklichkeitsspiele. Die er auch mit dem Papa spielt, und wenn es dann nicht so klappt, ist der Papa schuld.

Löwenzahn ist mal ein guter Tip!

Ich hab mich noch nicht so mit Cpmputerspielen befasst, da er ja fast noch nicht spielen darf, eben WE oder halt gar nicht.


Liebe Grüße
orangi

3

Oh mann, klingt fast so, als würdest Du über meine beiden Grossen reden!
Wir versuchen mittlerweile gelassen zu bleiben.
Wenn sie wirklich in der Öffentlichkeit austicken (in Geschäften, Souveniershops, etc.) nehme ich sie zur Seite und sage ihnen sehr eindringlich, dass ich erwarte, das sie sich besser benehmen. Die anderen Menschen hätten schliesslich auch das Recht auf einen ungestörten Einkauf.
Und wer sich nicht benehmen kann, muss das nächste Mal im Auto warten (natürlich nicht im Hochsommer bei brütender Hitze).
Ich habe das Gefühl, dass es mit zunehmendem Alter besser wird.
Vor allem, seit beide ihr Taschengeld haben. Wenns jetzt Gejammer gibt, sag ich nur "Hast Du noch Geld dafür? Nein? Tja, dann musst Du halt sparen"

4

Danke,

tut gut zu wissen, dass es anderen genauso geht.

Taschengeld führ ich jetzt dann ein, wenn er in die Schule kommt, dann schaun wir mal.

Liebe Grüße
orangi