Wenn sich die Eltern nicht einig werden?

Was macht man, wenn sich die Eltern bezüglich der weiterführenden Schule nicht einigen können?

Fall: Kind mit Gymnasialempfehlung. Mutter will Kind trotzdem auf die Realschule schicken, weil sie der Meinung ist, dass der Druck und der Zeitaufwand auf dem Gymnasium zu groß für das Kind sind und ihm später, wenn es dann älter ist, trotzdem noch alle Wege, auch zum Abitur, offen stehen.
Vater sagt, wenn das Kind eine Gymnasialempfehlung bekommt, dann geht es auch zum Gymnasium. :-(

Und nun? Ach so - das Kind weiß selber schon gar nicht wirklich, wohin es möchte. Es hat Freunde, die voraussichtlich sowohl die eine als auch die andere Schule besuchen werden.

Was ist, wenn sich die Eltern nicht einigen können? #kratz

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Hallo,

vorweg von mir die Frage: Gibt es noch eine Orientierungsstufe? Bei uns gab es nach der 4 Klasse Empfehlungen und die 5. und 6. Klasse waren dann Orientierungsstufe. Das heißt, ich hatte ne gymnasialEmpfehlung und bin in der 5. und 6. Klasse dann auch auf das Gymnasium. Da wurde ganz normal der Gymnasialstoff durchgenommen, d
nach diesen 2 Jahren wussten sowohl die Eltern als auch die lehrer und Schüler wo der Stand ist und konnte dann entscheiden, ob es weiter geht mit dem Gamnasium oder halt auf die Realschule. andersrum gab es das natürlich auch, also 2 Jahre Orientierungsstufe Realschule und dann möglicher Wechsel. Wenn es so etwas auch heute noch gibt (find ich übrigens eine super Sache) wäre das die optimale Lösung für die familie.

LG Steffi

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Leider gibt es keine Orientierungsstufe mehr. Die Kinder bekommen nach der 4. Klasse die Empfehlung für die weiterführende Schule. Sie dann noch soooo klein, finde ich. :-(

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Hallo,

nimm Dir Dein Motto in der Visitenkarte zu Herzen.....

Alle Argumente sauber und sachlich gegeneinander abwiegen und dann die Entscheidung treffen. Die Lehrer befragen - schließlich kennen die das Lernverhalten des Kindes am besten.

Meine Meinung: Gymnasium - denn (falls nötig) absteigen ist leichter als aufsteigen.

Die Empfehlungen gibts doch erst im Frühjahr - bis dahin gibts noch jede Menge Noten und es tut sich noch was in die eindeutige Richtung!

LG diegute

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Ja, die Empfehlung gibt es erst im Frühjahr aber momentan sieht es ganz nach der Gym.-Empfehlung aus. Auch die Lehrerin ist der Meinung, vom Arbeitsverhalten passe das. Aber: ich sehe ja die Kinder, die dieses Jahr ihr erstes Gym.-Jahr haben. Die können einem nur leid tun.

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Hallo,

ich gehe davon aus, dass die Gymnasialempfehlung durch die Lehrer gut durchdacht ist. Kein Lehrer stellt eine Empfehlung aus, wenn er davon ausgehen muss, dass das Kind restlos überfordert ist. Ein wenig Vertrauen in die Lehrer sollte man schon haben. Ich würde es zum Gymnasium schicken.

Wenn das Kind wirklich nicht klarkommt, kann es immer noch auf die Realschule wechseln.

LG Anja

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Hmm...wie schon gesagt...schaffen würde sie es wohl. Aber wie sehen dann ihre Tage aus? Also zu welchem Preis? Keine Freizeit mehr, nur noch büffeln? :-(

Ich bin so ratlos.

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Hallo,

ich weiss ja nicht in welchem Bundesland ihr wohnt aber hier in BW müssen die Kinder auch in der Realschule viel büffeln.

Wenn sie ein Kind ist, das sowieso Freude am Lernen hat und einen gewissen Ehrgeiz, würde ich das Gymnasium bevorzugen.

LG
Barbarelle

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Versuchen, sachlich zu bleiben. Pro und Kontra durchdiskutieren. Sich über weiterführende Schulen (Aufbaugymnasium) Gedanken machen.

Zur Not bei den Schulen anrufen, ob das Kind jeweils einen Tag kommen kann, damit das Kind klar sieht.
LG
Anne

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Huhu,
gibt es bei euch eine gute Gesamtschule? Das ist in diesem Fall wohl die beste Wahl....
Ich finde diese Regelung, dass die Kinder bereits nach der 4ten auf die weiterführende Schule kommen, eh schwachsinnig (hatte übrigens letztens ein Gespräch mit unserer Klassenlehrerin, die das ähnlich sieht). Ich komme aus Berlin, dort gehen die Kinder 6 Jahre zur Grundschule und wechseln dann. Diese 2 Jahre machen soooo viel aus. Als sich bei mir die Frage stellte, war es die gleiche Situation wie bei euch: Gymnasialempfehlung, Mama wollte Realschule, Papa Gymnasium. Nur war ich mit 12 Jahren schon in der Lage, die ganze Sache einzuschätzen und habe mich für das Gymnasium entschieden. Ich habe dann zwar nach der 10 auf eine Fachoberschule gewechselt, weil mein Abi wohl nicht soooo doll geworden wäre, aber ich hatte dann perfekte Voraussetzung. Auf einem Gymnasium wird anders gelernt und gelehrt (Stichwort: selbstständig lernen lernen). Und dadurch hatte ich auf der FO einen Riesenvorsprung vor den anderen Schülern, die allesamt von der Realschule kamen und gar nicht wussten, wie selbstständiges Arbeiten überhaupt geht, weil sie auf der Real alles von den Lehrern vorgegeben bekommen haben...

Schwierige Wahl, ein Glück habe ich noch ein paar Jahre, bis meine Maus soweit ist #schwitz

Lieben Gruß
Nina

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Du willst trotz klarer Empfehlung der Lehrer Deinem Kind die bestmögliche Bildung (und damit Zukunftschanchen) verwehren, weil Du Angst hast, es könnte sich überarbeiten und hätte dann nicht mehr genug Freizeit ?

Ist für mich nicht nachvollziehbar.

Jeder sollte die Möglichkeit haben, seine Fähigkeiten zu entfalten !
Wenn es nicht klappt...what shalls ! Einen Versuch war's wert. Gar nicht erst versuchen, wir Dir ewig nachhängen, ob es nicht doch geklappt hätte.

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Jetzt mal so ganz aus eigener Erfahrung gesprochen:
Meine Tochter (jetzt 5. Klasse) gehörte in der Grundschule mit zu den Klassenbesten. Sie hätte ohne wenn und aber sofort auf das Gymnasium gehen können. Eine Empfehlung wäre nicht nötig gewesen. Wir haben uns aber gemeinsam dagegen entschieden.

Warum?

1. Der Schulweg zum Gymnasium ist 25 min länger

2. Sie hat Hobbys, die wir nicht einschränken möchten

3. Den Weg zum Abitur verschließen wir in keiner Weise, denn nach der 10. kann sie immernoch eine Fachoberschule besuchen, wenn sie das möchte

Jetzt an der Realschule ist sie Klassenbeste. Sie lernt freiwillig und ist sehr ehrgeizig. Sie jetzt auf das Gymnasium zu schicken, hieße, dass sie diesen Erfolg wohl sicher erstmal nicht mehr haben wird. Warum soll ich ihr das nehmen?
Wie sich ihre Einstellung im Laufe der Pubertät entwickelt, weiß ich nicht. Aber auch da ist es sicher leichter, versäumten Stoff der Realschule nachzuholen. Im Fall der Fälle ;-)

Außerdem würde ich meinem Kind die Enttäuschung ersparen wollen, dem Gymnasium vielleicht doch nicht gewachsen zu sein. Denn der Weg zurück ist nicht zwangsläufig der leichtere, wenn man sich und anderen eine gewisse Art von Versagen eingestehen muss.

Ist aber nur meine Meinung und ich habe selbst ganz normal Abitur am Gymnasium gemacht. Lebe auch noch #schein

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"Sie jetzt auf das Gymnasium zu schicken, hieße, dass sie diesen Erfolg wohl sicher erstmal nicht mehr haben wird"

Normalerweise hätte sich dieses "Problem" ja gar nicht ergeben, wenn man gleich aufs Gymnasium geht.

Jeder Schulwechselhat seine Vor-und Nachteile.

Wenn man sich davon leiten lässt was alles schiefgehen könnte, dann muss man zu Hause bleiben.

Erst begründete Angst aufgrund der Vorgeschichte sollte in die Entscheidungen einfließen.

Nach Deiner Logik könnte man um sicher zu gehen, dass sie die beste in der Klasse ist sie sicherheitshalber in der Hauptschule anmelden.

Solange es keine Anhaltspunkte gibt, dass man das Gymnasium nicht schafft gibt es leistungsmäßig keinen Grund einen dort nicht hinzuschicken

Man wächst mit den Anforderungen. Man sollte nur nicht überfordern.

Aber weniger zu bringen/fordern als möglich ist, weil man (unbegründete) Angst vor Überforderung hat ist m:E. nicht das Wahre.

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Und woher kann ich denn im Vorfeld sehen ob es eine angemessene Anforderung oder aber Überforderung ist? Nirgendwo.
Meine Gründe lagen auch nicht nur darin, falls du meinen Beitrag richtig gelesen hast... Es war eine Vielzahl aus total unterschiedlichen Beweggründen.
Aber wie gesagt, das sollte jeder für sich selbst und vor allem im Sinne des Kindes entscheiden.
Wenn man aber deine Meinung liest, könnte man fast davon ausgehen, das ein Realschulabschluss nicht viel wert ist!

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Hallo,

im von dir genannten Fall würde ich der Mutter des Kindes raten über ihren eigenen Schatten zu springen.

Wenn ich nämlich meinem Kind NICHT zu traue den Druck und das Lerntempo auszuhalten, dann wird es das auch NICHT schaffen.

Wenn ich aber meinem Kind vertraue und ihm eine Chance gebe seine eigenen Fähigkeiten und seine eigene Belastungsgrenze zu finden, dann wachsen die meisten Kinder weit über das hinaus, was wir Mütter oft in unseren schützenswerten, kleinen Mäusen sehen...die wir doch gestern erst in den Armen gewiegt haben und die doch noch so zerbrechlich sind.

Vertrauen....Zutrauen..das sind wichtige Dinge.

Wie schon gesagt wurde, der Abstieg wäre um vieles einfacher als ein Aufstieg, aber wenn eine so klare Empfehlung gegeben wird, glaube ich gar nicht das ein Abstieg überhaupt in Frage käme.

liebe Grüße

Andrea

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Ich danke allen sehr, die sich an dieser Diskussion beteiligt haben. #danke

Ich nehme mir die Antworten zu Herzen. Es gab auch neue Denkanstöße! Ein bisschen Zeit haben wir ja noch, uns zu einigen und die hoffentlich beste Entscheidung für unsere Tochter zu treffen.

Lieben Gruß von
similia