Hallo,
meine Große kommt nächstes Jahr in die Schule. Bisher war ich überzeugt, dass sie auf die ganz "normale" Grundschule kommt. Hab mir über was anderes nicht wirklich Gedanken gemacht, da die Grundschule im Ort ist.
Jetzt hab ich mich mit 2 Mamas unterhalten, die ihre Kinder bei der Waldorfschule (in der Stadt nebenan) anmelden. Bei der einen war die Mama selber früher in der Waldorfschule und bei der anderen fand die Mama das Konzept dort gut.
Ich hab mal im Internet gegoogelt, was an Waldorfschulen überhaupt anders ist und fand Verschiedenes gar nicht so schlecht.
Was sind eure Erfahrungen mit der Waldorfschule? Ist es tatsächlich so, dass Waldorfschüler von anderen "gehänselt" werden, weil sie auf einer anderen Schule sind?
Liebe Grüße
Antje
Vor- und Nachteile Waldorfschule gesucht ???
Hier gab es schon jede Menge Diskussionen über Waldorfschulen, in denen eigentlich alles gesagt wurde.
Benutze mal die Suche!
LG Lena
Danke. Das werd ich machen.
vielleicht sind aber heute andere im forum unterwegs, die andere dinge zu sagen haben
lg
hallo,
waldorf finde ich gut, wenn es eine gute schule ist., da gibt es durchaus sehr große unterschiede zwischen den einzelnen schulen. alles steht und fällt mir der besatzung
ausserdem denke ich, dass es auch auf das kind ankommt.
mein großcousin hatte es an der normalen schule nicht so leicht. er ist sehr intelligent, hat aber oft sein temp. nicht unter kontrolle.
er kam auf eine waldorfschule udn ist regelrecht aufgeblüht.
lg,
schullek
Hallo,
mein Sohn geht auch auf die Waldorfschule. Ich konnte mir durch meinen Bruder (11 Jahre alt) erstmal das Konzept genaustens ansehen und bin begeistert gewesen. Vorher ist er auch schon auf einen Waldorfkindergarten gegangen und auch da war ich super zufrieden.
Hier wist Du wahrscheinlich nicht sehr viel Positives hören! Das Problem ist einfach das Menschen über diese Schulen urteilen obwohl sie nicht im geringsten Bescheid wissen und Ahnung haben!
Aber gut das es so ist, denn sonst hätten die Eltern die sich wirklich interessieren noch schlechtere Karten einen Platz zu bekommen!
Die Wartelisten sind trotzdem sehr lang!
Gehe doch einfach mal auf einen Infoabend in der Schule Deiner Wahl und spreche eventuell mal mit Eltern. So bietet es unsere Schule an den Infoabenden auch an.
Lieben Gruß
Lena
Naja, ich kritisiere auch extrem. Kenne mich aber aus, da wir das "Glück" hatten 3 Jahre in einem Waldorf-Kiga zu sein.
Ich bin seitdem so dermassener Waldorfgegner, extremer geht nicht mehr!
Also, nicht alle Kritiker haben keine Ahnung!
Ja, aber Kindergarten ist noch lange nicht Schule und diese Schule ist noch lange nicht die andere
Es gibt auch in diesem Bereich Unterschiede......wie in allen anderen auch...
http://www.amazon.de/Waldorf-Connection-Rudolf-Steiner-Anthroposophen/dp/3932710096/ref=sr_1_2?ie=UTF8&s=books&qid=1266165469&sr=8-2
Bitte kaufen, lesen und dann erst Entscheidung treffen. Denn bei Waldorf musst Du nicht nur das Konzept "anheimelnd, schön und pädagogisch" finden, sonder auch bereit sein, den kompletten (wirklich massiven) esoterischen Überbau mitzutragen (woran wir gescheitert sind! Stehe nicht auf Aussagen wie "Wir sind alle aus einem Kristall entstanden" oder "Dieses Kind muss Harfe spielen, die ganze Aura schreit nach Harfe" )
Befasse dich einfach mal genauer mit der Anthroposophie Rudolf Steiners. Ich habe Erziehungswissenschaften studiert und mich zeitweise mit verschiedenen reformpädagogischen Ansätzen befasst, vieles ist auch für meine Arbeit heute noch wichtig.
Waldorfpädagogik hat aber vielfach in meinen Augen das riesige Problem, dass sie sich aktuellen pädagogischen Diskussionen gar nicht stellt, dass Steiners Lehren auch heute noch nicht hinterfragt werden dürfen, das System sich also nicht neueren Erkenntnissen und Entwicklungen stellt etc.
Mir ist immer noch nicht klar, weshalb Kinder keine Gesichter malen dürfen. Die Kinder, die ich kenne, habe das dringende Bedürfnis, auch Gesichter zu malen, wenn sie Personen malen. Warum soll man sie daran hindern?
Und weshalb dürfen Kinder ihre Kreativität nicht ausleben, sondern lernen stricken und müssen dabei alles das gleiche Muster in den gleichen Farben stricken? Da ist "normale" Didaktik doch sehr viel freier und individueller.
Was soll durch Eurythmie erreicht werden? Sieht nett aus und macht vielleicht Spaß, aber muss es deshalb einen so hohen Stellenwert im Schulleben einnehmen?
Ist es richtig, Kinder am Beginn ihrer schulischen Laufbahn in vier Kategorien einzueilen und sie für den Rest ihrer Waldorfzeit entsprechend zu behandeln (vier Temperamente nennt Steiner es wohl)? Ich habe in einer Klasse mindestens 30 Temperamente sitzen und behandle sie dementsprechend und die Schüler haben stets die Möglichkeit, sich zu verändern. Waldorf schreibt das jeweilige Temperament gewissermaßen in die Akte, die von Lehrer zu Lehrer wandert und dieses Temperament ist auf Ewig festgeschrieben...
In der Schule in meinem Heimatort durften die Schüler bis von etwa fünf Jahren noch kein Fussball spielen - auch nicht in ihrer Freizeit Aber warum nicht? Wie kann eine Schule ihre Schükler derat maßregeln, statt sie in ihrer individuellen Entwicklung zu unterstützen?
Ich komme aus einer Gemeinde, in der die Waldorfschule großen Einfluss hatte und viele meiner Freunde waren "Waldis". Ab einen gewissen Alter konnten diese die Konzepte der eigenen Schule nur noch belächeln... In der Oberstufe wurde es aber richtig hart, alle tollen pädagogischen und didaktischen Konzepte Steiners griffen nicht mehr und die Schule wurde viel stärker noch als staatliche Oberstufen zur reinsten Paukschule. In Zeiten des Zentralabiturs dürfte das sich noch verstärkt haben.
Einige sind dann zu uns gewechselt, hatte aber vor allem in Mathe und Naturwissenschaften große Schwierigkeiten, da einfach Berge an Stoff fehlten.
Eine gute Freundin von mir ist selber Waldiabsolventin, heute selber Lehrerin an einem normalen Gymnasium: Sie belächelt einerseits ihre Schulzeit und die "Waldorfspinnereien", andererseits beklagt sie sich auch darüber, dass sie im Studium Defizite hatte, die nur mühsam aufzuholen waren. Noch heute bekommt sie regelmäßig Post ihrer Schule mit der Bitte, zu spenden.
Ich bin grundsätzlich begeistert von reformpädagogischen Ansätzen, aber mir erscheinen Hermann Lietz-, Frenet- oder JenaPlanschulen deutlich besser: Sie sind offen für Veränderungen und haben eben einen pädagogischen und keinen anthroposophischen Hintergrund. Dieser erscheint mir nämlich äußerst sektenartig, je nach Schule.
Dass man aber auch heute noch nicht die Thesen Steiners hinterfragen darf, finde ich sehr bedenklich! In einem solch' (selbst)kritikfeindlichen System käme ich nicht zurecht. Jede Weiterentwicklung und Aktualisierung wird so blockiert.
Dem kann ich nur beipflichten!
Das spiegelt exakt meine Erfahrungen mit Waldorf wider.
Hallo,
finde Deinen Beitrag sehr gut.
LG, Anja
Hallo Antje,
hast du denn die Möglichkeit dort mal beim Tag der offenen Tür reinzuschauen? Bei der Waldorfschule hier gibt es so einen Tag, da können die Eltern und Kinder die Schule kennenlernen und sich informieren. Würde das mal machen und schauen, wie sie dir gefällt. Ich finde, Waldorfschulen haben viele gute Ideen (Schüler werden gemeinsam bis Klasse 8 unterrichtet, erst dann Trennung; Hauptunterricht; viele handwerkliche Dinge usw.) aber vieles finde ich auch nicht gut (halten sich nicht an den staatlichen Lehrplan, benutzten kaum Lehrbücher usw). AUßerdem finde ich, dass es sehr schwer ist, zu wechseln. Dh wenn dein Kind erstmal 4 Jahre auf einer Waldorfschule war, ist es nicht leicht dann ins Gym. oder auf die RS zu wechseln (wegen der Lehrpläne). Deshalb denke ich, wenn Waldorfschule, dann auch mit der Absicht, dort sein Abi oder die mittlere Reife zu machen. Ist also eine schon relativ langfristige Entscheidung.
Ich denke, hier gibt es viele, die entweder pro oder contra Waldorfschule sind und so sind auch die Bücher, die du lesen kannst. Es gibt leider kein "neutrales" Buch, das dir pro UND contra aufzeigt und selten gibt es neutrale Meinungen dazu ...
Alles Gute