Moin,
mein Sohn ist 6,5 Jahre und kommt im Sommer zur Schule. Habe ihn zum Schwimmkurs angemeldet, erstmal Seepferdchen. Ist ein Schulschwimmbecken, d.h. sehr schön und ruhig, aber die Tür wird zugemacht und man kann als Elternteil auch nicht zusehen ("dann wollen ja alle anderen Kinder auch dass ihre Eltern reinkommen") oder von außen hinein. Leider sehen wir so auch nicht wie die Kinder behandet werden oder welche Fortschritte sie machen...
Nun ist Wasser nicht gerade das Element meines Sohnes, er hasse Haare waschen, ist eher der vorsichtige Typ und geht überhaupt nicht mit dem Kopf unter Wasser. Er war dreimal zur Schwimmstunde und dann wollte er nicht mehr.Das letzte Mal davon hat er weinend auf der Bank gesessen und sich total verweigert - weil er tauchen sollte.
Zwischenzeitl. waren wir im Urlaub und siehe da: Mit meinem Mann schwimmt er wie ein Fisch (natürl. hapert es an der Technik, deshalb ja der Verein), springt -natürl. vorsichtig - ins Becken und hat auch schon einen Ring von der ersten Stufe geholt (einmal). Kaum sind wir zu Hause und gehen zum Verein, schwimmt er zwar, aber verweigert sich für alles andere und weint weil er zu mir will. Die Schwimmlehrerin meint nur: So geht das nicht. Ob er im Ki-Ga auch so wäre (nein) und ich soll mit ihm reden.
Klar, sie kann natürlich nicht so auf jedes einzelne Kind eingehen, aber vielleicht würde es ja mit etwas Einfühlung besser gehen.
Uaah! Natürlich will ich ihn nicht quälen, schwimmen soll ja Spass machen. Ich überlege ob ich den Kurs abbreche, selber mit ihm Schwimmen gehe und ihn so noch mehr ans Wasser gewöhne und es vielleicht in nem Jahr nochmal mit dem Kurs versuche. Wenn er etwas selbstsicherer ist.
Andererseits: In der Schule kann er auch nicht einfach abbrechen weil ihm etwas nicht gefällt. Ich finde er muss schon lernen dass man auch mal etwas durchhalten und machen muss was man nicht gerne macht.
Hat vielleicht jemand auch schon sowas durch?
Ich bin echt ratlos und habe schon Grübel-Nächte.
Vielen Dank fürs Antworten!
LG - Tina
Aus Schwimmkurs aussteigen?
Hallo,
mich macht es stutzig, daß dein Sohn ja privat mit seinem Vater dann ganz anders im Wasser ist. Da tastet er sich ja ran.
Meine Tochter war im Verein, sie hatte eine tolle Lehrerin und hatte Spaß.
Als diese dann aber länger krank war, kam eine andere, für mein Gefühl ein ziemlicher Haudegen
Und meine Tochter verweigerte sich auch sofort, ging nichtmal mehr ins Wasser rein, keine Chance.
Kam die vorherige wieder, war alles wieder top.
Vllt bin ich zu vorgeprägt, aber mag sein, daß dein Sohn mit der Art der Lehrerin Probleme hat?
Sicher kann man jetzt sagen, ein Kind müsse dadurch, in der Schule könne man sich das auch nicht aussuchen
Aber es geht hier nicht um Schule, sondern Schwimmen, zumal er ja ein bißchen ängstlich oder noch vorsichtig ist, was Wasser angeht.
Ich würde es sein lassen.
Wenn der Start so blöde ist, ist das doch Mist.
Und hier kann man noch entscheiden.
Oder suche einen anderen Kurs oder wechsle die Lehrerin, wenn es geht.
Ein ganzes klares JA auf deine Frage!
Bei meinem Sohn war es so, dass er zuerst in einem Schwimmkurs war, der ähnlich war wie eurer. Null Einfühlungsvermögen für die Kinder, die Kinder mussten untertauchen, ob sie wollten oder nicht.
Kinder heulten, die Mamas standen ratlos am Beckenrand und waren hin-und hergerissen, wie sie sich verhalten sollten.
Im Nachhinein wundere ich mich, dass ich nicht viel früher abgebrochen habe. Ich bin heute noch wütend auf mich, dass ich damals nicht auf meinen Instinkt gehört sondern mich von der Schwimmlehrerin habe überreden lassen. Es klang so überzeugend; sie sagte, alle Kinder würden anfangs weinen und später wäre das gar kein Thema mehr, und das würde dazu gehören, blablabla...
Ich bin mit meinem Sohn weiterhin hingegangen obwohl er jedes Mal geweint hat. Nie mehr würde ich das im Nachhinein so machen, und ich bin immer noch wütend auf die Schwimmlehrerin die den Eltern das so verkauft hat, dass es etwas ganz Normales sei. Ich bin selber Lehrerin und heute WEISS ich, dass diese Schwimmschule einfach nicht fähig war, pädagogisch angemessen mit den Kindern umzugehen und deshalb nach dem Motto gehandelt hat: Friss oder stirb. Ist ja viel, viel einfacher ,als wenn man mit Einfühlungsvermögen und pädagogischem Geschick handeln und agieren muss!!!!
Kurz und gut, ich knabber heute noch daran, wenn ich daran denke, was ich meinem Kind damals angetan hab.
Wir haben dann ein Jahr später (mein Sohn hat sich, als der Kurs aus war, komplett geweigert noch mal einen Schwimmkurs zu besuchen - es dauerte ein Jahr, bis er überhaupt bereit war, es noch mal zu probieren) eine andere Schwimmschule gefunden. Dort durften die Eltern mit dabei sein, und die Schwimmlehrerin hat kein Kind zu etwas gezwungen, was es nicht wollte. Sie hat ab und an sanften Druck ausgeübt, aber immer nur in vorheriger Absprache mit den Eltern und sie hat immer aufgehört, wenn sie gemerkt hat, dass es gar nicht geht.
Ergebnis: Mein Sohn (der damals in der 1.Klasse war und das einzige Kind seiner Klasse, welches noch nicht schwimmen konnte) hat drei Kurse besucht, hat sich jedes Mal riesig darauf gefreut, und heute geht er in den Schwimmclub bei der gleichen Schwimmlehrerin, taucht wie ein Profi , springt jauchzend mit Anlauf ins tiefe Wasser und hat einen Riesenspaß dabei.
Ich musste mir ganz ehrlich bei diesem Anblick schon ein kleines Tränchen aus dem Auge wischen, weil ich die Bilder noch gut im Kopf hatte, wie er sich an mich geklammert und geheult hat, als wir beim ersten Schwimmkurs waren.
Ich halte sehr viel von seiner jetztigen Schwimmlehrerin und finde sie absolut kompetent, während die andere Schwimmlehrerin eine pädagogische Niete ist! Übrigens haben viele Eltern im Bekanntenkreis ähnliche Erfahrungen mit beiden Schwimmschulen gemacht wie ich. Die eine Schwimmschule badet immer aus, was die andere verkorkst hat, das ist wirklich so.
Deshalb würde ich nicht zögern, den Kurs abzubrechen.
Deine Befürchtung, dein Sohn könnte dadurch "lernen", dass man etwas abbrechen kann was man nicht mag (und das auf die Schule übertragen) kann ich verstehen, mir ging es damals auch so. Aus heutiger Sicht kann ich dir aber bestätigen, dass das absolut nicht der Fall ist! Das ist etwas völlig anderes. Es ist eine absolute pädagogische Unfähigkeit der Schwimmlehrerin, wenn sie nicht in der Lage ist, ihren Unterricht auf dem Spaß und der Freude der Kinder aufzubauen!!! In der Schule sind die Lehrer glücklicherweise pädagogisch geschult und selbst wenn dein Sohn keine Lust hätte hinzugehen (was ich auf gar keinen Fall glaube, das war bei meinem NIE ein Thema!) würden sie ganz anders damit umgehen!
Bitte hör auf dein Kind und sucht euch eine andere Schwimmschule oder geht selber mit ihm schwimmen, aber brecht den Kurs ab! Und scheut euch nicht, von euren Erfahrungen weiter zu erzählen. Nur so ist die Schwimmschule gezwungen, ihr Konzept zu ändern und mehr auf die Kinder einzugehen.
lg
K.
Hallo Tina!
Auf jeden Fall abbrechen.
Nicht jedes Kind mag in einem Schwimmkurs schwimmen lernen- leider meinen viele Eltern, das müsse heute so sein.
Erster wichtiger Schritt: Spaß am Wasser und im Wasser!
Wenn Dein Mann das vermitteln kann, lernt der Kleine automatisch ohne viel Druck schwimmen, wenn er soweit ist, der Sommer ist ja jetzt erst da.
Geht einfach regelmäßig als Familie schwimmen.
Seepferdchen hin oder her... ist übertrieben, die machen das nur weil es Tradition hat- viele Kinder gehen danach auch noch unter, weil richtiges Schwimmen viel mehr bedeutet als eine Bahn durchzuhalten.
Manchmal kommt die Kondition erst mit sieben oder acht Jahren- vorher Wssersicherheit, dann richtig schwimmen.
LG, Marti (die von Berufswegen schon viele Kinder beim Schwimmenlernen begleitet hat)
Hallo,
also ich kann zum Thema Schwimmkurs nur so viel erzählen, den erstn Kurs hat Lukas bei Flipper gemacht, im Hallenbad des Krankenhauses, jedes Mal Tränen und Geschrei er will da nicht hin, die Frau war der totale Drachen, sie war ihm zu laut etc. klar hallts in so einem kleinen Raum. Wir haben ihn mehr oder weniger fertig gemacht... Geschwommen ist er nicht... Das war im Februar, der nächste mögliche Kurs war bei uns im Ortsansässigen Freibad, im August, durchgeführt von einer Sportlehrerin, ihm hats super gefallen, er ist ruck zuck geschwommen, und freut sich heute noch wenn er die Schwimmlehrerin trifft.
Keine Ahnung obs der Unterschied von 6 Monaten war oder ob ihm einfach die erste Lehrerin unsympathisch war und die Umstände.. Auf alle Fälle hats beim zweiten Mal super geklappt. Und im Vergleich war der Schwimmkurs 3/4 billiger, es hat ihm Spass gemacht und ich hätte ihn nicht zwingen sollen immer wieder zu dem anderen Kurs zu gehen...
LG Sandra
brich den Kurs sofort ab , es kann passieren das dein Kleiner bei solch einer Lehrerin???? die nächsten Jahre Angst vor Wasser bekommt. Ich bin Lehrscheininhaber in der DLRG und habe schon viele Kurse gegeben vom Seepferdchen bis zu Rettungsschwimmertraining für Gold. Schwimmen muß grundsätzlch Spaß machen und wenn jemand "muß" ist es KEIN Spaß.
Ich habe gerade mit Vorschülern immer erstmal im Hüfttiefen Wasser mit Wasserbällen gespielt und die Schwimmhilfen zum Herumalbern genutzt ( Brett, Röhre und Schlange... irgendwann und zwar recht schnell haben die Zwerge gemerkt das die Dinger sie im Wasser tragen und schon waren im Grunde schon die verschiedenen Beinbewegungen gelernt und zwar spielerisch. Wir haben "toter Mann" gespielt und sie merkten das das Wasser sie trägt und sie nicht untergehen. Das war es im Grunde schon , dann müssen die Kinder den Lehrer jagen und sie merken das , wenn sie mit den Armen "Brustschwimmbewegungen" machen sie viel schneller vorankommen.... und siehe da innerhalb von 2 Wochen ( Üben 2 mal die Woche) konnten bisher ALLE schwimmen.
LG Dirk
Hallo Dirk,
erstaunlicherweise schwimmt er ja, natürlich ist die Technik nicht toll, aber er hat schon zwei Bahnen durch geschafft. Er ist auch schonmal vom Rand rein gesprungen - 1x und ganz mutig. Und den Kopf unter Wasser hatte er auch schon. Aber eben nur wenn er gut drauf ist und seinen "Kopf" ausschaltet. Er hat einfach noch Angst. Und er macht es einfach nicht während der Schwimmstunde, da schwimmt er an und wenn er dann was anderes machen soll fängt er an zu weinen und schaltet auf stur. Eigentlich ja Quatsch.Aber die sagen mir wenn er sicher im Wasser sein will muss er tauchen können, damit er unter Wasser keine Panik kriegt.
Was soll ich tun?
Also ich glaube ich breche wirklich ab und geh einfach so zum Spass mit ihm schwimmen und lass ihn machen was er möchte, ohne Druck. Vielleicht traut er sich dadurch ja bald mehr zu.
Vielen Dank für Deine Antwort!
LG Tina