Angst vor Bundesjugendspielen.

Hallo..
Mich würde mal interessieren, wie ihr handeln würdet...

Mein Sohn ist fast 9 Jahre alt und ziemlich unsportlich.
Laut ihm der unsportlichste der Klasse. Orthopädisch ist alles ok. Er hat es einfach von unserer Familie geerbt - leider
( wir haben Ergotherapie hinter uns ect ect - also an der Förderung hat es bisher nicht gefehlt, zu Hause versuchen wir auch viel zu machen, Radfahren Badmington ect.).

Nun stehen wieder die jährlichen Bundesjugendspiele an.
Und hier gibt es täglich Tränen, weil er Angst hat, der Letzte beim Laufen, Werfen und Springen zu sein.

Es war bereits in den ersten 2 Klassen so, daß er nicht mal eine Urkunde bekam, was ich persönlich eine absolute Frechheit finde, weil hier eigentlich das *mitmachen* belohnt werden sollte - aber ok.

Nun hab ich wirklich überlegt, ihn zu Hause zu lassen - also ihn zu entschuldigen für den Tag.
Mit der Lehrerin zu sprechen hat leider wenig Sinn.

Würdet Ihr ihm das auch ersparen und ihn daheim lassen?
Oder denkt ihr, neeee da müssen sie durch.
Ich mein, die Spiele sind halt jährlich, da kann er nicht immer fehlen, das ist mir schon klar.
Im normalen Sportunterricht macht er ausnahmslos mit, obwohl er da beim Mannschaften auswählen auch immer *über*-bleibt und dann den Schiedsrichter spielen darf.
Das tut echt weh, wenn er mir das erzählt, obwohl er das selten macht, er kann das gut verdrängen :-(
P.S. seine anderen Noten sind alle zwischen 1 und 2. Es ist also nur dieser leidige Sport.

Freue mich auf Eure Meinungen
Reli


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Ich würde ihn nicht entschuldigen.
Da muß er durch würde ich sagen.
Sport liegt ihm halt nicht so, dafür ist er in den anderen Fächern super.
Aber Sport muß sein, und deshalb gäbe es von mir keine Entschuldigung.

LG Katja

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Danke für Deine Antwort

Gruß Reli

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Ja, lass' ihn zuhause.

Ich habe die Bundesjugendspiele auch gehasst wie die Pest. Und ich kann nicht sagen, das das erzwungene Teilnehmen meinem Charakter irgendwie gutgetan hätte.
Im Gegenteil: Diese blöden Spiele haben meine Überzeugung, ich sei eine Sportniete noch verfestigt!
Bei Mannschaftssportarten kann man auch als Niete noch Spass haben - da verteilt sich die Blamage auf mehrere Schultern ;).
Bei diesen Einzelwettkämpfen wird man doch nur vorgeführt.

Grüsse
BiDi

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Seh ich ganz genauso.

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Danke für Deine Antwort :-), der Meinung bin ich auch..
aber trotzdem gut, das von anderen auch zu lesen

Gruß Reli

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hallo reli,

ich glaubte eben das du von meinem sohn schreibst, der jedoch mit der zeit schon 11jahre alt ist.

unsere bundesjugendspiele sind nun schon 2wochen zurück und auch ich überlegte ihn zu hause zu lassen wegen der hitze und der motivation die ihm dabei fehlte,..

ich weis wie sehr es ein mutterherz zerreißen kann, aber dennoch bin ich der meinung das die kinder keinen freifahrtsschein bekommen sollten, denn es gehört in´s schulleben dazu.

es soll nicht böse klingen, aber wenn sie merken das mutti einen entschuldigt, dann ist es nur eine frage der zeit, in der es immer wieder solch situatioenn gibt.

ermutige ihn, power ihn an und lobe ihn für sein durchhaltevermögen.


ich habe damals meinen sohn privat im schwimmen angemeldet, nachdem er einen schnupperkurs gemacht hatte und gefallen gefundne hatte. er ist schwer für etwas zu begeistern,. besser gesagt für nichts zu begeistern.

findet eine möglichkeit, in der er sich anch der schule, auf dauer gesehen, etwas nachgehen kann damit sich das in den kommenden jahren legt,


lg #winke

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Danke für Deine Antwort
Gruß Reli

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Hallo Reli,

ich würde ihn nicht freistellen durch krank melden.

Ruck zuck überträgt er das auf andere unangenehme Situationen und nimmt das dann auch mehr und mehr in Anspruch.

LG,

lucky00

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Danke für Deine Antwort,
aber es bezieht sich wirklich nur auf diese Spiele.
Er muss in den Sportunterricht - und auch ansonsten bin
ich da konsequent. Da besteht keine Gefahr.
Aber so deprimierenden Situationen muss man sich nicht unbedingt aussetzen. Siehe die Antwort einer Userin unten , was das anstellen kann mit einem Kind.


Gruß Reli

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Habe schon in einem Posting hierzu geantwort.
Sport gehört zur Schule oder dürfen andere Kinder die Deutsch nur 5 schreiben - jetzt auch zu Hause bleiben ?
Natürlich ist es für Ihn nicht schön, aber meist Du für leistungsschwache Schüler ist Schule schön ? Die gehen jeden Tag mit Tränen in den Augen zur Schule.

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Danke für Deine Antwort.

Gruß Reli

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Sollen Kinder, die in Deutsch nur 5er schreiben, gezwungen werden an einem Aufsatzwettbewerb teilzunehmen, wo sie ihre Ergüsse auch einem Publikum vortragen müssen?

Es geht ja nicht darum, ihn vom Sportunterricht zu befreien. Es geht darum, ihn davor zu bewahren, seine Defizite öffentlich zur Schau stellen zu müssen.

Grüsse
BiDi

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Hallo,

ich schreibe dir jetzt meine ehrliche und politisch absolut unkorrekte Meinung. Bevor ich das tue, möchte ich betonen, dass ich, was Schule angeht, im Normalfall kein Pardon kenne - mein Sohn musste in der ersten Klasse zwei Stunden lang an den Hausaufgaben sitzen, weil er so getrödelt hat - da musste er durch, auch wenn er jeden zweiten Tag einen Wutanfall bekam. Ich würde ihm auch nie im Leben für den regulären Sportunterricht eine Entschuldigung schreiben, auch da muss er durch.

So, und jetzt kommt mein ABER:
Das, was du schreibst, zeigt, dass überhaupt keine Gefahr besteht, dass diese einmalige Situation auf andere Situationen übertragen wird. Du machst alles richtig - du achtest darauf, dass er zuhause Bewegung hat, du schreibst ihm keine Entschuldigungen für den regulären Sportunterricht, die Lehrerin hat kein Verständnis und lässt nicht mit sich reden (sie könnte ihm den Tag durchaus leichter machen...), orthopädisch ist alles in Ordnung.
Deshalb würde ich an deiner Stelle mein Kind zuhause lassen. Und zwar ohne mit der Wimper zu zucken.

Ich war auch solch ein unsportliches Kind, und leider hatte ich keine verständnisvolle Sportlehrerin, wie mein Sohn sie glücklicherweise hat (mein Sohn ist ebenso unsportlich wie ich, und super in allen anderen Fächern) - im Gegensatz zu meinem Sohn hatte ich deshalb massive Probleme mit dem Sportunterricht. Ich habe jede Nacht geweint wenn ich wusste, morgen ist wieder Schulsport. Ich hatte Bauchschmerzen, konnte nicht schlafen. Meine Eltern haben sich null darum gekümmert. Ich habe eine richtige Sportphobie entwickelt. Erst durch meinen späteren Mann (der sehr sportlich ist und mich immer wieder ermutigt hat), habe ich das abgebaut, aber es hat Jahre gedauert, bis ich mich wieder gern bewegt habe.

Deshalb: Lass dein Kind an so einem bescheuerten Tag daheim. Damit er nicht noch mehr Druck abbekommt. Kinder lernen dadurch in so einem Fall nämlich auch, dass die Eltern zu ihnen stehen. Und dass man aktiv unangenehmen Situationen aus dem Weg gehen kann, wenn sie unerträglich werden. Nein, er lernt NICHT, dass er deshalb JEDER unangenehmen Situation aus dem Weg gehen kann - er muss weiterhin in den regulären Sportunterricht! Aber wenn der Druck zu groß ist, kann man aus der Situation rausgehen. Ich habe mich damals völlig ausgeliefert gefühlt, das war ein Sch...gefühl. Das würde ich meinem Kind niemals antun wollen.

Und was der Kommentar einer Posterin angeht, dass leistungsschwache Kinder in anderen Fächern da auch jeden Tag durchmüssen - was für ein bescheuertes Argument, macht es die Situation dadurch für irgendjemand irgendwie besser??? Da würde ich lieber nach Wegen suchen, DIESE Probleme zu lösen, als darauf zu bestehen, dass andere Kinder genauso leiden.

lg, mit viel Verständnis für deine/eure Situation,
K.

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Dem kann ich mich nur anschließen.

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Vielen dank für Deine Antwort ..

Du siehst das richtig, es ist wirklich nur dieses eine Thema -
wo ich ihn sozusagen beschützen muss - ja, ich denke muss.

Ansonsten bin ich so konsequent, wie du es beschrieben hast, mit Hausaufgaben ect ect.
Da ist es klar, da muss er durch. Aber genau das, was Du geschrieben hast, wie es Dir erging, das möchte ich gerne vermeiden.


Gruß Reli

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Hallo Reli,

Ja, ich würde ihn frei stellen!
Ich war selber sehr unsportlich im Kindesalter, woanders lag ich sehr gut mit den Noten, aber Sport war einfach nur die Hölle. Und ich kann Deinen Sohn da gut verstehen, es geht hier nicht darum das man immer zwangsweise durch gewisse Sachen durch muß. Wenn man es so nimmt, dann ist es ja nur eine Frage des Selbstbewußtseins, welches auch automatisch leiden wird. Und du schreibst selber, das er den anderen Sport immer mitmacht, darauf kommt es an.
Mit Kindern kann man auch reden, ich kann auch Ausnahmen verkünden und trotzdem wieder Alltag einkehren lassen.
Ausnahmen gehören ebenso dazu, und wenn es ihm so schlecht dabei geht, dann muß man ihn quasi schon fast beschützen vor der eigenen angst. Nur so lernt er auch, das man ihn ebenso ernst nimmt!

Alles Gute...

Julia

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Da muss er durch. Wenn er in Mathe schlecht wäre, würdest du ja auch nicht überlegen, ihn zu den Arbeiten Zuhause zu lassen (oder?)
Seine Stärken liegen woanders und das musst du ihm erklären. Man kann nicht in allen Dingen gut sein und arbeite lieber an seinem Selbstwertgefühl als ihn schwänzen zu lassen. Damit machst du es ihm nicht leichter, im Gegenteil.

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Würde jemand ein Kind, das in Mathe schlecht ist, zu einem Mathewettbewerb zwingen, wo es sich vor Publikum bis auf die Knochen blamiert?

Das ist doch der passende Vergleich!

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Der Vergleich hinkt, weil an solchen Wettbewerben nie ganze Schulen teilnehmen. Und wenn doch, dann haben auch alle Schüler mitzumachen.

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Hallo.

Meines Erachtens muss er da durch ... wenn er schon die absolute Niete im Sport ist, dann soll er sich wenigstens nicht wie ein Mädchen aufführen (bzw von seiner Mutter dazu gemacht werden) ... viel mehr solltest Du in stärken, dass er es mit Fassung trägt ...

... oder willst Du, dass er seine gesamte Schulzeit als Turnbeutel-Vergesser und Weichei gilt (und glaub man, dass das kommen wird) ...

... wenn Du ihn aber stärkst (und nicht, meiner Meinung nach, falsch beschützt), kann er seine Unsportlichkeit irgendwann auch mit Humor nehmen und das merken dann auch die anderen.

Bei uns an der Schule gab es anstatt Bundesjugendspiele (die waren freiwillig) Turnfestspiele (also Geräteturnen und die Teilnahme war Pflicht), davon waren die meisten Jungs übrigens ganz und gar nicht begeistert ...

... ich war immer unter den ersten 10 ... mein Bruder immer unter den letzten 3 (durchs Judo konnte er noch nicht einmal einen anständigen Purzelbaum) ... mir war es peinlich, Thema Fremdscham ... er fand es ausgesprochen witzig:-)

Okay, mein Bruder war auch nicht komplett unsportlich ... vielleicht könntest Du ja doch noch eine passende Sportart (außer Schach und Synchron-Schwimmen) finden, die das Selbstbewusstsein Deines Sohnes stärkt, so dass er über seine anderen sportlichen Schwächen eines Tages lachen kann ...

... und mal ehrlich ... die Sportnieten kommen auch später im Freibad bei den Mädels nicht besonders gut an.

Schön, dass er nur 1er und 2er schreibt, aber sieh zu, dass er kein Nerd wird ... dann können sich die guten Noten nämlich ganz schnell ändern, wenn Frust entsteht, dass er bei anderen gar nicht ankommt. Jungs profilieren sich auch nun mal über Sport (Wettkampf) und Körperlichkeit ... und Mädels finden das toll (wir reden von einem Alter, in dem man das andere Geschlecht anfängt zu entdecken, später zählen sicher verstärkt auch andere Wert) ... der Nerd ist immer nur der Beste Freund, wenn überhaupt.

Gruß von der Hedda.

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Und das Leben ist ein Groschenroman...

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Was für eine "qualifizierte" Antwort ... laß mich raten, Du gehörst zu den weiblichen Nerds ... die gibt es ja bekanntermaßen auch.

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