Hallo,
meine Tochter (10) hat schon seit der ersten Klasse Probleme mit den anderen Schülern. Zum Hintergrundverständnis einfach mal ein paar Informationen: Zum einen war sie entwicklungsverzögert und ist muskelhypoton, und dadurch Im Gangbild und Bewegungsmuster einfach auffällig. Kognitiv gibt es keine Schwierigkeiten, sie ist eine normale, durchschnittliche Schülerin auf einer Regelgrundschule.
Allerdings ist in 2007 im Frühjahr mein Mann verstorben. Meine Tochter war damals anwesend und hat auch den ganzen Notarzteinsatz mehr oder weniger mitbekommen. Lt. Psychologin hat sie eindeutig ein Trauma und wird jetzt seit einem halben Jahr (wir haben eine Psychologenodyssee hinter uns) vernünftig therapiert. Dazu kommt durch Hänseleien schon im Kindergarten, ein völlig vermurkstes Waldorf-Kindergartenjahr und diverse andere Dinge ein 'nicht mehr vorhandenes' Selbstwertgefühl.
Die Auswirkungen, mal mehr, mal weniger: schnelle Reizbarkeit, Streitereien mit anderen Schülern, Heul- und Wutanfälle wegen Nichtigkeiten.
Ich weiß, dass mein Kind schwierig ist, und sie wird ja auch therapiert, aber was soll ich denn sonst noch machen.
Jetzt ist es so, dass übernächste Woche Klassenfahrt ist. Gestern wurde die Raumbelegung festgelegt und meine Tochter kam nach Hause und sagte mir, dass kein Kind mit ihr in einem Zimmer schlafen will. Die Lehrerin sagte daraufhin nur zu meiner Tochter, naja, das wird sich dann vor Ort klären. Was soll ich denn mit so einer Aussage anfangen. Das wird doch dort Diskussionen ohne Ende geben. Sie tut mir so leid. Am liebsten würde ich sie zu Hause lassen, aber das kann es doch auch nicht sein, oder?
Was würdet Ihr von einer Pädagogin erwarten? Oder, wenn Ihr selbst Lehrerin seid: Was würdet Ihr in einem solchen Fall tun?
Ich habe die ganze Zeit gedacht, okay, das vierte Jahr kriegen wir jetzt auch noch rum, die weiterführende Schule sehe ich als neuen Anfang, aber jetzt geht das neue Schuljahr gleich wieder so los. Dabei hat sich ihr Verhalten wirklich gebessert. Aber wie heißt es so schön: Ist der Ruf erst runiert ...
Ach so, sie hat schon einige Freunde, aber leider nicht in ihrer Klasse.
LG
Mein Kind ist Außenseiter
hallo
ganz ehrlich das muss die hölle für deine tochter sein!!!!
meine meinung ehrlich? beine in die hand und melde sie um! sofort..
es kann nicht sein das eine lehrerin kein bisschen! ihr hilft..
lg
Vermutlich wäre das nicht der richtige Weg, aber ich glaube, ich würde mein Kind zu Hause lassen. Es täte mir zu sehr leid. Was möchte sie selber denn? Möchte sie mit auf Klassenfahrt?
Ggf. auch das Gespräch so schnell wie möglich mit der Klassenlehrerin suchen?
Ach - das ist wirklich eine doofe Situation.
Alles Gute
simsim
Hallo!
So ein ähnliches Problem kenne ich auch...
Ich würde sie wahrscheinlich nicht zu Hause lassen. Dadurch wird sie wieder mehr ein bisschen Außenseiter.
Ich würde Dir raten selber einmal mit der Lehrerin zu sprechen was die Klassenfahrt betrifft. Ich denke so eine Raumbelegungsplan ist relativ.
Was sagt den der Therapeut dazu?
Mein Sohn musste in den Ferien eine Woche in die Ferienbetreuung und er hat auch ziemliche Schwierigkeiten (keine Freunde in der Klasse, Außenseiter). Aber dort MUSSTE er sich arrangieren. Der erste Tag war schwierig, aber dann ging es viel besser als ich jemals gedacht hätte.
VG
Neddie
Danke für Eure Antworten. Ja, sie möchte mit auf Klassenfahrt. Obwohl es für mich oft schwer ist, in sie 'reinzuschauen'. Sie erzählt mir sehr wenig oder tut Dinge mit einem Achselzucken ab, obwohl ich dann schon denke, dass sie bestimmte Dinge verletzen. Die Psychologin sagt, das ist eine Art Schutzverhalten für mich, heißt: sie versucht mich vor Sorgen zu schützen. Na toll.
Aber auch ein Schulwechsel, gerade jetzt in der 4. Klasse, ist wohl nicht ideal. Sie hat ja auch in der Schule ständig einen Wechsel. 1. Klasse - Klassenlehrerin, 2. Klasse - Klassenlehrerin schwanger und im Mutterschutz, Vertretung, 3. Klasse - Klassenlehrerin wieder da, 4. Klasse, Klassenlehrerin wieder schwanger, ab den Herbstferien im Mutterschutz.
Ich habe mal einem Psychologen aufgezählt, was sie bisher erlebt hat und der hat nur den Kopf geschüttelt und gesagt, das hält kaum ein Erwachsener aus. Aber was soll ich denn machen. Ich versuche, das Beste draus zu machen und hoffe im Moment nur, dass wir irgendwie die 4. rumkriegen und sie mit möglichst wenig Kindern aus ihrem Jahrgang in die weiterführende Schule geht. Vielleicht schafft sie dort einen komplett neuen Anfang.
Sie geht auch in die Ferienbetreuung und die Nachmittagsbetreuung und dort klappt es recht gut (mit einigen kleinen Ausnahmen).
Und ich denke auch, sie einfach zu Hause zu lassen, macht sie nur noch mehr zum Außenseiter, zumal sie ja gerne fahren will (sagt sie zumindest).
LG
hallo
ich würde sie umschulen. ein jahr ist sehr lang.
ich würde mich umschauen welche schulen in frage kommen und ich würde dort einen termin machen.
meine tochter hatte auch viele wechsel hinter sich, ich sehe wechseln nicht immer als lösung, aber manchmal ist es einfach das beste.
ich hatte damals die probleme vorher angesprochen, aber sie nicht als problem hingestellt. sie wurde dort super aufgenommen dann. es wurden kinder festgesetzt die sich in den ersten tagen um sie kümmern mussten, ihr alles zeigen sollten und so kamen auch erste kontakte zustande.
wegen der klassenreise, finde ich auch nicht unbedingt, das zuhause bleiben noch mehr ausgrenzt. es geschehen keine wunder auf klassenreisen, klar kann es wegen unternehmungen oder deine tochter mal mit anderen augen erkennen sich dort zum positiven wenden, aber ob es tatsache so läuft bei kindern in dem alter?
ich finde, das da sehr viel an die lehrerin hängt und das würde ich vorher klären. also ob sie die probleme erkennt und ob sie bereit ist zu versuchen deine tochter zu integrieren und auch ganz offen und ehrlich deine ängste sagen. vielleicht kann sie dich beruhigen und versucht schon lange deine tochter mit reinzukriegen in die klassengemeinschaft, vielleicht bemüht sie sich auch nicht genug.
aber das wirst du im grunde genommen selber erkennen müssen.
aber schließe ein wechsel nicht aus, vielleicht ist das einfach eine lösung für euch.
l.g.
Guten Morgen,
habe dein Posting eben gelesen, und kann dir als "Opfer" mal antworten.
Ich kann dir nur Raten für deine Tochter sofort eine neue Schule aufzusuchen, denn deine Tochter leidet und auch mit einer Therapie wird es nicht besser, denn sie ist ja jeden Tag dort und erlebt dieses Trauma jeden Tag aufs neue. Ich wurde auch ausgrenzt und es ist verdammt schwer, ich habe nie zu meinen Eltern gesagt "Schult mich bitte um" sondern nachdem ich die Schule geschwänzt habe, irgentwann kamen sie von selbst drauf, sie haben sich mit der Derektorin unterhalten und die auch mit meiner "damals neuen Klasse" und es hat mir sehr geholfen ich wurde sehr liebevoll aufgenommen.....
Weiteres musste ich erleben, dann in der "Folgeschule" ab der 7.Klasse - ich wurde gemobbt ganz ganz schlimm und ich habe es irgentwann nicht mehr ausgehalten und habe auch da die Schule hingeschmissen, ich wurde geschuppst und geschlagen und ich leide heute noch unter Starken Psychischen Depressionen - willst du das deine Tochter das auch hat noch später starke Depressionen hat, ich wollte mir oft das Leben nehmen, habe Abschiedsbriefe geschrieben etc.
Ich kann dir aus sicht eines "Opfers" nur dazu raten dich schnellstens nach einer neuen Schule umzuschauen, nicht erst nächstes Jahr sondern sofort..... Und ich hoffe das Sie es dort besser hat....
liebe grüße
kleinermuck
Mein sohn ist auch entwicklungsverzögert.
ich merke schon schon im engsten kreis das manche sich genervt fühlen weil er anders ist als andere.
er versteht einiges nicht und so.
und nun wird er nächste woche eingeschult und ich bin froh das ich ihn erstmal auf die förderschule schicke das er mitkommt und die kinder die dort sind alle irgendwas haben und dann nicht als aussenseiter gelten