Hallo, ich würde meine Kinder gerne in eine Waldorfschule bringen. Mein Mann will das auf keinen Fall. Ich kann einfach nicht verstehen, woher die Vorurteile kommen. Es würde mich mal interessieren, was hier so über diese Schule gedacht wird und aus welchem Grund sie so unheimlich stark mit Vorurteilen belastet ist.
febe
Welche Vorurteile gegen Waldorf
Zum Thema Waldorfschule fällt mir der folgende Witz ein:
Mathematikunterricht
Hauptschule:
Ein Bauer verkauft einen Sack Kartoffeln für 50,- Euro. Die Erzeugerkosten betragen 40,- Euro. Berechne den Gewinn!
Realschule:
Ein Bauer verkauft einen Sack Kartoffeln für 50,- Euro. Die Erzeugerkosten betragen 4/5 des Erlöses. Wie hoch ist der Gewinn?
Gymnasium:
Ein Agrarökonom verkauft eine Menge subterraner Feldfrüchte für eine Menge Geld (G). G hat die Mächtigkeit 50. Für die Elemente aus G gilt: G ist 1. Die Menge hat die Herstellungskosten (H). H ist um 10 Elemente weniger mächtig als die Menge G. Zeichnen Sie das Bild der Menge H als die Tilgungsmenge der Menge G und geben sie die Lösung (L) für die Frage an: Wie mächtig ist die Gewinnsumme?
Waldorfschule:
Ein Bauer verkauft einen Sack Kartoffeln für 50,- Euro. Die Erzeugerkosten
betragen 40,- Euro und der Gewinn 10,- Euro. Aufgabe: Unterstreiche das Wort "Kartoffeln" und tanze deinen Namen.
Gruß
Ronja
Genau das Gleiche ist mir auch durch den Kopf gegangen.
Genial! Muss ich mir merken!!!
habt ihr euch beider mit steiners Ideologie auseinandergesetzt und steht dahinter?
lisasimpson
Wie gesagt, mein Mann ist dagegen und steht alles andere als dahinter, ich habe mich weniger mit der Ideologie auseinander gesetzt, als vielmehr beobachtet, wie es bei mehreren Bekannten und Freunden auf der Waldorfschule zugeht und ich bin begeistert!
febe
waldorfschulen erwarten schon von Ihren Schülern und deren eltern, daß man hinter der ideologie steht und diese auch lebt.
wenn dein mann schon nicht dafür ist, dann würde ich euch abraten.
wäre eine andere Schule mit reformpädagogischen konzeopt nicht eher was für euch (montessori, jenaplan o.ä.)?
lisasimpson
Hallo!
Natürlich gibt es viele Vorurteile gegen Waldorfschulen.
Aber: Es gibt ebenso viele gute Gründe, die tatsächlich gegen Waldorfschulen sprechen!
Das alles auszuführen, dauert ziemlich lange und ist hier schon zigmal gemacht worden. Schau mal in die Suchfunktion!
Gruß, Lena
Warum möchtest du denn gerne, dass dein Kind dahin geht?
Was genau stört deinen Mann daran?
Voruteile? Eigentlich nur, dass die Kinder dort nur ihren Namen tanzen können und die ganze Zeit im Wald rumhängen.
Alles andere sind für mich keine Vorurteile, sondern Tatsachen.
Die Kinder, die ich kenne, werden in der Waldorfschule mit Respekt und ihrem Wesen entsprechend behandelt, sie werden nicht vom Leistungsdruck erdrückt und haben keine Kokurrenzgedanken, all das ist im konventionellen Schulsystem mit seiner Kriegs und Nachkriegspädagogik nicht vorstellbar
febe
Wir leben aber nunmal in einer Leistungsgesellschaft. Konkurrenz ist ebenso an der Tagesordung, warum also Kindern jahrelang eine Traumwelt orleben und sie damit lebensuntüchtig machen?
Leistungswille und gesundes Konkurrenzdenekne sind außerdem nicht die schlechtesten Triebfedern.
Na hoffentlich setzt dein mann sich durch
warum?
Hallo,
in meinen FRauen weltfremd und keine progresive Pädagogik, die sich auch mal weiterentwickeln lässt - im Vergleich zu Montessori.
Wäre die letzte Schule, auf die ich mein Kind geben würde, zum Abi hin brechen sie ein, weil sie nie vorher mit Leistungsanforderungen konfrontiert waren.
Ich finde Rechtschreiben und Rechnen dann doch wichtiger, als wochenlang Pantoffeln zu filzen ...
LG
Sorry, sollte
in meinen AUGEN heißen ....
kommt davon, wenn man nebenher krabbelnde Zwillnge im Auge behalten muss ...
Morgen,
wir hatten das Thema Waldorfpädagogik in der Schule. Das Problem ist folgendes: Um dort Lehrer zu werden, musst du nicht mal studieren, teilweise übernehmen die Eltern den Unterricht.
Die Kinder haben in all den Jahren einen Lehrer, den sie als eine Art Vaterfigur ansehen.
Jedes Jahr oder jedes halbe Jahr, werden den Kinder Charaktereigenschaften zugeschrieben, die sie jeden Morgen aufsagen müssen. Z.B. Ich bin ein sehr unruhiges Kind usw.
Bestimmte Bücher sind verboten, weil dort ich glaube ein dunkelhäutiger drin vor kommt. Ich jedenfalls würde mein Kind auf keine Schule schicken, die rassistische Ansichten hat, was der Schule unter anderem auch vorgeworfen wird.
Auf der Schule können die Kinder keinen Schulabschluss machen, dass müssen sie an einer staatlichen Schule nachholen.
Sehr viel Elternarbeit, also die Eltern werden sehr gefordert.
Die Kinder werden eher berufsbezogenen erzogen, also handwerklich und der Fokus liegt nicht so sehr auf dem schulischen Unterricht.
Was ich darüber gelesen ahbe reicht mir, um die Waldorfpädagogig als Spinnerei ab zu tun!
Dann lieber eine Montessori Schule, von denen es aber leider nur wenige gibt.
lG germany
Oh gott, ich wollte mich eigentlich zurückhalten, aber was Du hier zum Besten gibst und auch noch als Tatsachen hinstellt, das ist ja echt heftig.
Es gibt definitiv keine Eletrn, die den Unterricht übernehmen.
Schau mal hier: http://waldorfschule-hessen.de/01_paedagogik/lehrerausbildung.php
Da stehen die Voraussetzungen, um unterrichten zu dürfen. Die Lehrer müssen eine Unterrichtsgenehmigung haben, wie an anderen normal Schulen auch. Nur haben sie eben noch eine zusätzliche Ausbildung (das hat wohl noch keinem geschadet).
Die Lehrer übernehmen keine Elternrolle, schon mal gar nicht eine "Vaterfigur", es gibt (leider, wie an anderen Schulen auch) mehr weibliche, als männliche Lehrer.
Den Kindern werden keine Charaktereigenschaften zugeschrieben, sondern sie werden gut beobachtet und passend zu ihrem Wesen werden schöne Sprüche herausgesucht, die die Kinder lernen.
Diese Sprüche beinhalten NIEMALS etwas negatives (Dein Beispiel ist wirklich völlig daneben, das würde ja an seelische Misshandlung grenzen, so etwas sagen zu müssen!). Es sind so eine Art Poesiealbumsprüche.
Beispiele findest Du hier: http://www.waldorf-ideen-pool.de/index.php?katid=235
Es gibt bestimmt keine verbotenen Bücher (ausser welche, die sowieso verboten sind) und Rassismus ist mir auf unserer Schule auch noch nicht untergekommen.
In der Klasse meines Sohnes sind ein halb-schwarz-afrikanisches Kind (sie hat noch weitere Geschwister auf der Schule), ein Kind niederländischer Herkunft, ein türkisches Kind, ein halb-jugoslawisches Kind. In anderen Klassen gibt es noch diverse andere Nationalitäten (asiatische, russische, polnische, indianische Kinder). Die Russischlehrer kommen aus Russland, eine aus Polen. Die Englischlehrer sind britischer Herkunft.
Sehr viel Elternarbeit: Ja, dadurch lebt die die Schule, alle gestalten mit und es ist eine wunderbare Atmosphäre, da die Räume schön eingerichtet sind. Fast alles entsteht durch Elternarbeit, sonst könnte man sich das nicht leisten. http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Waldorfschule-Klassenraum.JPG
Die Kinder werden nicht berufsbezogen erzogen, sondern es wird einfach sehr großer Wert auf kreative und handwerkliche Fähigkeiten gelegt, da dadurch u.a. ein Gegenpol zum "verkopften" Lernen der anderen wichtigen Fächer gesetzt wird.
Selbstverständlich können die Kinder an der Schule einen Schulabschluss machen. Es stehen der Haupt-, Real-, Waldorfschulabschluss und das Abitur zur Verfügung, also alle normalen Schulabschlüsse sowie eben noch der künstlerische Abschluss durch den Waldorfabschluss (zusätzlich zum normalen Schulabschluss). Die Kinder müssen dazu keine andere Schule besuchen und die Zahl der Abiturienten liegt im Bundesdurchschnitt.
Alles in Allem spiegelt genau Dein Post alle Vorurteile wieder.
Und die werden munter weitergegeben, ohne sich selbst davon oder vom Gegenteil überzeugt zu haben.
@ TE:
Ich glaube, viele Vorurteile entstehen, weil es leider einige Anthroposophen gibt, die sehr hochnäsig durch die Gegend laufen und sich als etwas besseres empfinden. Das macht keinen guten Eindruck...
Ich bin auf jeden Fall begeister von unserer Schule und von dem Kozept.
Da ich selber Lehrerin bin (an einer normalen Grundschule), merke ich jeden Tag wieder, wie unser normales Schulsystem krankt und wie gut die Herangehensweise der Waldorfschule ist.
LG,
H.
ich war auf einer Waldorfschule bzw. auf 3 verschiedenen aber das was du schreibst hab ich nicht erlebt....
lg
Tja, also meine "Vorurteile" (bzw. mein Wissensstand, der sicher nicht aktuell ist):
- Comic- und Fernsehverbot
- es wird sich nett um die Kinder gekümmert, aber zum Abitur hin gibt es arge Schwierigkeiten
- eigenartige Ideologie im Hintergrund.
In unserer Waldorfschule machen die meißten Kinder das Abitur.
Ich habe mir das System angesehen, weil ich erst auch einen Platz wollte. Mir gefielen die Lehrer überhaupt nicht. Außerdem war der Umgangston der Kinder in der Pause sehr unangenehm.
Wir worden nicht genommen.
An den Waldorfschulen reagiert auch das Geld , Eltern aus finazell gut gestellten Familien werden gerne genommen. die können auch Tv, Computer und allen technischen Schinckschack haben. Sie brauchen nicht einmal Wert auf Ökologie und Waldorfgedanken haben.
Bei uns sind die Eltern die ihren Kinder den Stress auf den "Elite " Schulen erstsparen wollen. Aber nicht mit den "Dummen" auf den staatlichen Grundschulen zusammen unterrichtet werden wollten.
Hmm, da muss ich Dir auch noch antworten, ich habe über Dir scho auf denb Beitrag von "germany" einiges geschrieben.
An Waldorfschulen regiert nicht das Geld.
Die Finanzgespräche, in denen der Elternbeitrag festgelegt wird, finden grundsätzlich erst nach der Aufnahme der Kinder statt. Eben um soziale Benachteiligung zu vermeiden.
Es ist eine Solidargemeinschaft in der die "Reichen" eben etwas mehr zahlen und die "Armen" so mitgetragen werden können.
Es gibt auch Familien, die vorübergehend gar nicht zahlen könne, diese werden mitgetragen.
LG,
H.
dem kann ich nur zustimmen.
lg