Hallo,
ich habe lange überlegt, ob ich hier schreiben soll. Aber mir ist vor lauter Grübeln und Angstgefühlen schon total schlecht.
Meine Vorgeschichte:
Ich bin hochbegabt - das wurde jedoch erst erkannt, als ich erwachsen war.
Ich hatte ein schreckliche Kindheit und Jugend. Unter meiner Schulzeit habe ich ständig gelitten. Es war einfach furchtbar.
Ich wurde in jeder Klasse, auf jeder Schule von allen gemobbt, geschlagen, ausgelacht, bespuckt...
Es war wirklich der Horror.
Ich war einfach "anders", aber ich selbst kann nicht sagen, wie ich auf die anderen Kinder gewirkt habe.
Jetzt im Erwachsenenalter passiert mir diese starke Form von "Ablehnung" nicht mehr, aber abgelehnt werde ich immer noch.
Ich komme damit klar und mag mein Leben jetzt. Das finde ich schön. Dennoch habe ich unter meiner Schulzeit unheimlich gelitten.
Mein Problem ist mein Sohn.
Er ist jetzt 4 Jahre alt, hochbegabt und Asperger-Autist. Er ist mir in vieler Hinsicht so ähnlich.
Er ist lieb, hilfsbereit, ehrlich. Aber auch er wird abgelehnt, weil er anders ist.
Er ist nicht "eklig" oder so zu anderen, auch die Erzieher haben eigentlich kein "negatives" Verhalten an ihm bemerkt, aber sie berichten mir dennoch, dass andere Kinder ihn nicht als Spielpartner wählen und er keine Freunde hat.
Ich habe furchtbare Angst, wie seine Schulzeit verlaufen wird. Ich habe Angst, dass es so wird wie bei mir und er sich sonstwie anstrengt, nur um doch wieder tagtäglich mit der Nase im Dreck zu landen.
Könnt Ihr mir von euren Sorgen und Erfahrungen berichten?
Wie stärke ich ihm den Rücken?
Wie fange ich ihn auf?
Wie festige ich sein Selbstbewusstsein?
Ich brauche wirklich Hilfe, um da durch zu kommen und mein Kind nicht negativ zu beeinflussen.
Es fällt mir sehr schwer, daran zu denken, welcher Weg noch vor uns liegt.
Für ein paar Antworten wäre ich wirklich dankbar.
Und vielen Dank auch schon mal fürs lesen.
LG
Ich hab so Angst!
Wenn Du die Möglichkeit eröffnest, Dich per PN anzuschreiben, dann bekommst Du vielleicht Antworten...
Gruß
Manavgat
Hab ich gemacht, danke für den Tipp. Ich wusste das gar nicht.
LG
kannst du denn deinen sohn vom verhalten her mal ein wenig genauer beschreiben? wie stark ausgeprägt sind die autistischen züge? was meinst du selber, WARUM die anderen ihn ablehnen? insbesondere die eigenschaften, warum sie ihn ablehnen (also aus deiner sicht), das würde mich mal interessieren, bevor ich dazu was schreibe.
grüße von sina
Hallo,
mein Kleiner ist lieb, ehrlich, zurückhaltend.
Aber er ist auch bestimmerisch, hat einen "Dickkopf", ist also sehr festgefahren und wenig kompromissfähig und schnell abgelenkt.
Er erfasst die normalen Situationen, hält sich aber im Hintergrund. Oft versteht er nicht, welchen Nutzen bzw. welche Befriedigung die Kinder aus bestimmten Spielen ziehen.
Er zieht Befriedigung am allermeisten aus alleine spielen. Er mag jedoch auch spielen mit anderen, kann ihnen aber auch nicht so ein Spielpartner sein, wie ein "normales" Kind.
Danke für die Anregung, dass ich das aufschreiben sollte.
Es hat mir zumindest schon mal ein Stück weit den Horizont erweitert.
LG
Hallo,
oh das klingt wirklich nicht schön was Du erlebt hast, aber versuche nicht das auf deinen Sohn zu übertragen.
Mein Sohn ist auch 4 Jahre alt und er muß sich auch erst mal im Kindergarten zurecht finden, ansonsten würde ich versuchen ihn für Sport zu begeistern, vielleicht erst zum Kinderturnen und dann vielleicht ein Mannschaftssport, Selbstverteidigung ist auch toll, das machen meine Kinder und hilft! Mein Sohn 6 Jahre ist auch eher schüchtern und im Kiga vor ein paar Monaten ,haben die Erzieherinnen gesagt, das er viel mutiger geworden ist und das man merkt das es ihm gut tut.
Ich wünsche euch alles Gute.
Mehr kann ich dir leider nicht rate, das ist was mir so dazu einfällt, und Sport tut doch jedem gut
Lieben Gruß
nienicht
hallo!
Gibt es die möglichkeit einer Privatschule?
Schau dir doch mal reformpädagogische Konzepte in deiner Umgebung an (montessori, Jenaplan o.ä.) - dort funktioniert Integration von stärken und Schwächen oft besser.
Evtl. könntest du auch eine kostenübernahme erreichen ?!
ansonsten: gibt es bei dir auch den verdacht/ mutmaßung Asperger?
lisasimpson
Hallo,
an Privatschulen haben wir auch gedacht. Es gibt einige, genauer ansehen werden wir aber noch. In der Autismusambulanz sagte man uns, dass sie dort auch mit einigen Schulen und Lehrern zusammen arbeiten und wir eben nächstes Jahr (dann wird mein Sohn 5) uns Schulen anschauen werden.
Der Verdacht auf Asperger besteht/bestand bei mir tatsächlich. Es wurde nie getestet.
Für mich menschlich war es als ich erwachsen war, nicht mehr wichtig. Ich verstehe jetzt vieles besser und bin offener geworden und kann eben Situationen viel besser beurteilen als früher.
Ich habe mir irgendwann einfach gesagt, ich schaffe es lieber allein, als mich an einen Strohhalm zu klammern.
Aber schwer ist es schon.
LG
Ja, ich glaub dir, daß es heute für dich keine rolle spielt- was du an Kindheitserinnerungen beschreibst läßt die vermutung jedenfalls zu- denn alleine das begabtsein macht noch nicht unbedningt ein Kind zum außenseiter- und du hast ja offenbar wirklich heftig drunter gelitten.
Ich würde euch jedenfalls raten, euch einfach mal am tag der offenen tür oder bei den Infoveranstaltungen der privatschulen einen eindruck zu verschaffen.
Wenn ihr euch dort wohlfühlt und diese Ängste dort ansprechen könnt wäre schon viel gewonnen.
Es hängt nicht primär davon ab, welche schulart ihr wählt, aber ich denke, in einer schule, die wenig sensibel ist für solche themen, die wenig erfahrung hat und die Klassen wenig anleiten kann ist die gefahr größer, daß dein Sohn zum außenseiter wird, der darunter leidet (im gegensatz zu einem Menschen, der vielleicht nicht unbedningt enge bindungen braucht, aber trotzdem nicht gehänselt werden möchte)
lisasimpson
Das ist jetzt nicht böse gemeint. Aber wenn dein Sohn Aspergerhat, dann empfindet er es doch ganz anders als ein "normales" Kind, wenn er keine Freunde hat. Ist es nicht so, dass Menschen mit Asperger gar nciht unbedingt so viele Freunde brauchen und froh sind, wenn sie ihr Ding machen können? Ich kenne jetzt nur die eine Autorin, Nicole Schuster, die wollte, wenn ich sie richtig verstehe, lieber allein sein, sie brauchte unbedingt ihre Ruhe für ihre Studien.
Diese hier meine ich: http://www.nicole-schuster.de/
Die Seite ist ein wenig vernachlässigt worden, wie es scheint, aber Nicole Schuster hat sehr gute Veröffentlichungen zu dem Thema, schau dir das mal alles an!
Bekommt ihr Unterstützung wegen des Asperger Syndroms? Therapiemäßig, beratungstechnisch?
Es gibt ja immer mehr Kinder mit Asperger (oder die Diagnose wird häufiger gestellt als früher, früher war man dann wohl einfach nur ein wunderliches Kind und eben Aussenseiter), also wird es sicherlich auch Elterngruppen und ähnliches geben. Da gibt es dann Möglichkeiten, sich auszutauschen und vielleicht finden sich da auch Freunde bzw. Menschen, die verstehen, wie es einem geht. Auch für deinen Sohn, meine ich jetzt.
Ansonsten gibt es bei uns Dinge wie die Kinderuni, da werden "speziell begabte" Kinder gefördert, sie sind mit Kindern zusammen, die ähnliche Begabungen haben und können dort einen "normalen" Status einnehmen. Eben weil alle anderen genauso "anders" sind, weisst du?
Informier dich mal, was es für Angebote bei euch gibt!
Alles Liebe euch!
Und: Dein Sohn hat einen großen Vorteil: Ihr wisst, was mit ihm los ist, es gibt unzählige Möglichkeiten, sicherlich mehr als in der Zeit, als du ein Kind warst. Das macht für ihn alles anders, als es für dich war. Besser. Ganz sicher. Auch, wenn er vielleicht nicht der beliebteste Junge im Kindergarten ist. Ihr liebt ihn und unterstützt ihn, das ist viel Wert.
G
Hallo,
vielen Dank für Deine aufbauenden Worte.
Du hast recht, mein Kleiner spielt auch gern allein und es geht im hinten vorbei, ob er nun Freunde hat oder nicht.
Das ist auch nicht das Problem.
Schikane, Mobbing, Schläge, Hänseleien und Demütigungen anderer Kinder sind "mein" Problem früher und meine Angst heute.
Ich möchte nicht, dass er durch so eine Kinderhölle gehen muss.
Ich untertreibe auch nicht, es war für mich wirklich grauenhaft und ich habe angst, wegen mir und wegen ihm, dass er auch sowas erleben muss.
Aber trotzdem danke.
LG
Du hast recht, das ist etwas anderes, als im Kindergarten allein zu spielen. Holt euch Unterstützung, psychologische, damit er sich Muster aufbauen kann, um sich zu schützen. Nicht überall im Land gibt es Schulen und das nötige Geld für spezielle Kinder, die meisten "Besonderen" müssen sich in der Regelschule zurechtfinden und geraten da tatsächlich in eine Hackordnung, die du schon kennen gelernt hast.
Ich wünsch dir viel Kraft und deinem Sohn eine tolle Schulzeit!
L G
G
Hast du dich mal mit dem Verein für Hochbegabte in Verbindung gesetzt?
Ich kann mir vorstellen, dass es da einen Tipp gibt wo es eine gute Anlaufstelle für Euch gibt.
Hi,
da dein Sohn hochbegabt ist, hat er auf einer normalen Schule nichts zu suchen! Er muss dahin wo er die Möglichkeit hat seine Fähigkeite zu nutzen, und vor allem auszubauen!
In einer normalen Schule wird ihm langweilig und er geht unter! Förderung in dem Sinne passiert da einfach zu selten!
Es gibt sicher Psychologen oder Stellen die sich auf sowas spezialisiert haben, die können dir sicher helfen und Schulen nennen!
Der große Vorteil wäre dann er sieht das er mit der Hochbegabung nicht allein ist! Und findet dort auch leichter Anschluss und Verständnis!
da dein Sohn hochbegabt ist, hat er auf einer normalen Schule nichts zu suchen! Er muss dahin wo er die Möglichkeit hat seine Fähigkeite zu nutzen, und vor allem auszubauen!
Selten so einen Müll gehört.
Mein Rat: wer keine Ahnung hat, einfach mal nichts sagen.
Gruß
Manavgat