Gymnasium: normal oder bilingual?

Der Schulwechsel steht an... und ich hätte gerne ein paar Meinungen.

Meine Tochter hat in Deutsch und Englisch sehr gute Noten und die Grundschullehrerin meinte, dass ich mir Gedanken machen soll, was den bilingualen Zweig auf dem Gymnasium angeht.

Jetzt muss ich mich entscheiden, aber wie?

Nebenfächer werden dann zum Teil auf Englisch unterrichtet... Ist das nicht später zu schwierig?
Macht es Sinn, wenn man nicht ständig in Urlaub fliegt mit dem Kind? Oder ist es nur sinnvoll, wenn das Kind später im Ausland studieren möchte?

Das halte ich ehrlich gesagt für eher unwahrscheinlich.
Trotzdem bilingual?

Wenn das Kind einen Beruf lernen will, der nichts mit Sprachen zu tun hat, wäre dann der normale Weg der bessere?

Wie habt ihr das entschieden?

#blume
danke für jeden Tipp

palesun

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Hallo palesun,

ich war selbst auf einem bilingualen Gymnasium und habe bilinguales Abitur. Bei uns war es so, dass in der 5. Klasse erstmal nur das Fach Französisch gab, in der 6. kam Geschichte auf F dazu, dann Kunst, dann Erdkunde.

Allerdings französisch, aber wenn ich es heute nochmal zu machen hätte, würde ich auch englisch nehmen.

Wenn mein Sohn später mal gut in Englisch ist und er Interesse daran hat, dann möchte ich ihn auch auf ein englisch-bilinguales Gymnasium schicken. Englisch braucht man heute immer und überall.

Der Nachteil war bei mir damals, dass wir in Geschichte immer und immer wieder die französische Revolution durchgenommen haben und ich von deutscher Geschichte nicht soo viel mitbekommen hab (auf schulischer Ebene). In der 13.Klasse musste wir dann einen Geschichte-Zusatzkurs belegen, der dann versucht hat, alles aufzuholen.

Liebe Grüße,
Verena

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Also ich finds super!
Kenne mehrere, die solche Möglichkeiten hatten und es gut fanden.

Gutes Englisch ist immer wichtig.

Grüße
ballroomy

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Wenn ein Kind sprachbegabt ist, dann ist der bilinguale Zweig ein Segen.

Außerdem kann jemand der Schwierigkeiten hat - zumindest bei uns - auch wieder in den monolingualen Zweig wechseln.

Gruß

Manavgat

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Danke erstmal an alle.:-)

Werde mich mal informieren, ob der Wechsel zurück zum monolingualen Zweig auf diesem Gymn. auch möglich ist.

Ein weiterer Gedanke: sollte ein Kind nach der 6. Klasse zu schlechte Noten fürs Gymn. haben, ist es nicht möglich auf die Realschule oder die Gesamtschule zu wechseln.
Das Kind muss auf die Hauptschule. (soweit meine Information)

Wenn wir uns also jetzt für den normalen -> einfacheren? Zweig entscheiden, ist dann die Wahrscheinlichkeit größer, das Gymnasium zu "packen"?

Hach, kann mir einer folgen?;-)

Fehlt einem Schüler mit Fokus auf Sprachen nicht eine Menge "deutscher" Stoff?

Mach ich mit zu viele Gedanken?

Lieben Gruß
palesun

7

Das ist falsch gedacht.

Wer schon früh in einer fremden Sprache denken muss, der schult sein Hirn.

Gruß

Manavgat

4

Hallo,

unsere Tochter wollte unbedingt in Bili in der 5. War in Deutsch und Englisch in der Grundschule immer super.

Der Durchschnitt in Bili ist 3. Es macht ihr keinen SPaß mehr und in der 7. kommt ein Sachfach (bei uns Geschichte) dazu und sie hat schon gesagt da hat sie keinerlei Lust drauf.Von 27 Kindern sagen 20 sie haben keine Lust mehr, zu schwer und dann auch noch langweilig, kein Wort in deutsch.

Egal was das Kind später mal machen will (ich denke nicht, daß es das jetzt schon weiß) es schadet nicht, wenn es bili macht.

lg
Anja

6

Hallo Anja,

genau das ist meine Befürchtung...
Als wenn die Fächer (Geschichte...) nicht schon schwierig genug wären...
und immer nur Englisch...

Also kann deine Tochter das jetzt auch rückgängig machen?

20 von 27....das ist viel.

Danke schön.:-)

LG palesun

8

Hallo,

wenn dein Kind Interesse daran hat und in Sprachen gut mitkommt etc. dann würde ich definitiv das bilinguale Gymnasium vorziehen! Man kommt heutzutage einfach weiter damit.

Mein Sohn ist zwar erst in Gruppe 5 und die Grundschule geht hier (NL) bis Gruppe 8 ( was in D die Klasse 6 wäre), aber er möchte auch mal auf die Bilinguale Schule...er ist sich nur noch nicht sicher ob english oder chinesisch *lach*...wobei, wenn er bei seinem Berufswunsch bleiben würde liefe es wahrscheinlich auf english hinaus ( aber gut..er ist ja erst 9 da kann sich noch soooooooooooooooooooooooooo vieles änders)

lg

Andrea

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natrülich bilingual, wenn es möglich ist. es ist einfach besser, woher willst du wissen was studiert wird, auslandsjahr macht heute auch fast jeder, im beruf braucht man auch immer mehr englisch.

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Hallo,
ich bin selbst Englischlehrerin und bei uns gibt es einen bilinugalen Zug. Mach dir mal jetzt noch nicht sooo viele Gedanken, man kann in den ersten Jahren (5+6) relativ problemlos aus dem bili Zug raus (teilweise auch rein, ist aber schwieriger), dh wenn es je nichts für deine Tochter ist, kann sie relativ problemlos wechseln, aber das würde ich bei der Schule mal nachfragen. So ist es eben bei uns!
Dann zu deinen anderen Bedenken:
Die Schüler im bili Zug haben die ersten Jahre mehr Englischunterricht (1-2 Stunden mehr) und später auch mehr Stunden Gesschichte/Erdkunde usw. da sie schon länger fur den Stoff brauchena, aber es heißt ja BI-lingual und nicht MONO-lingual, dh es darf auch mal Deutsch gesprochen werden und es kommt nicht so stark darauf an, dass richtig gesprochen wird. Aber dh natürlich auch mehr Unterricht, 1-2 Stunden pro Woche mehr als die nicht bilis. Aber ich finde die Möglichkeit wirklich toll und sehr sinnvoll, die Kinder können richtig gut Englisch nach den 8 Jahren und sind auch sehr motiviert. Allerdings muss man schon ein gewissen Interesse für die Sachfächer mitbringen, denn das wird ja dann auch verstärkt unterrichtet und bei uns gibt es im bili Zug nicht die Möglichkeit zu einer 3. Fremdsprache. Also: informiere dich doch mal bei den Gymnasien, ich finde die Möglichkeit SEHR gut und würde es auch bei sehr guten D+E Noten empfehlen und wenn die GS Lehrerin das sagt, die kann es ja gut einschätzen.
Ich würd's an deiner Stelle versuchen, wenn deine Tochter will. Falls du noch fragen hast, kannst du dich gerne melden.
Alles Gute
shorty

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Hallo Shorty,

danke schön.:-)

Jetzt bin ich etwas beruhigter.
Werde fragen, ob das möglich ist auf unserem Wunsch-Gymnasium.

Ich finde nämlich, dass sich erst später, also noch nicht in der Grundschule, zeigen wird, ob man wirklich so sprach-talentiert ist.

Also das Interesse an Geschichte und Erdkunde sollte groß sein?
Hm...

Muss leider jetzt los... Werde mich sicher nochmal melden.

Vielen Dank für deine Hilfe.

Schönen Montag
palesun

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Hallo,

ich war zwar von Klasse 5 - 10 auf einer Realschule, aber im bilingualem Zweig.
Bei mir war es halt so, dass es hieß entweder Realschule oder Gymnasium, aber da mein Bruder auf der Realschule war, meinte meine Mutter den einfacheren Weg zu wählen - dafür dann aber die Mitte (den bilingualen Zweig).

Anfangs habe ich auch gedacht:
oh oh, Erdkunde (ab Kl. 7) - Geschichte (ab Kl. 8) und Klasse 10 auch noch Politik in englischer Sprache dazu - das kann nichts werden (sind alles nicht meine Fächer; auch nicht wenn es auf deutsch unterrichtet wird).
Aber anfangs (Kl. 5 + 6) ist es noch leicht in eine "normale" Klasse zu wechseln auch während dem Schuljahr (war zumindest bei uns so; da die Lehrer noch sehr drauf geachtet haben, ob wir da wo wir sind auch richtig sind).

Bei uns war das auch so:
Wenn wir ein Schuljahr nicht geschafft haben im bilingualem Zweig und normalerweise sitzen geblieben wären, dann konnte man sich noch endscheiden -> wiederholt man das Jahr und bleibt im bilingualem Zweig oder geht man ganz normal das Schuljahr weiter dann aber in eine "normale" Klasse.

Auch 10 Jahre nach meinem Abschluss an der Realschule bekomme ich erstaunte Gesichter zu sehen, wenn jemand das Zeugnis der Realschule in der Hand hält und liest - bilingualer Zweig - (und die Erklärungen dazu).

Ich denke (wissen tue ich es nicht) wird auch auf dem Gymnasium gestaffelt, was Nebenfächer angeht; sodass man sich 1 Jahr auf eine neue Situation (Fach in anderer Sprache) und nachdem was ich erlebt habe (im bilingualem Zweig) reicht das auch so.
In den Fächer haben wir auch die Lehrer gehabt, die uns auch vorher schon in dem Fach auf deutsch unterrichtet haben (ständiger Wechsel gab es nur bei Geschichte).

Ach ja,
ich gehöre auch nicht zu den "Kindern" die mit der Familie große Reisen gestartet hat. Urlaub war immer innerhalb Deutschland - keine ständigen Flugreisen oder lange Fahrten ins Ausland, um mal für 2-3 Wochen in der gelernten Fremdsprache sprechen zu müssen.
Und? Es hat auch so hingehauen....
-die einzige, die mich aus der Klasse raushaben wollte, war meine Deutschlehrerin; aber der hab ichs gezeigt-

Ich hoffe,
ich konnte dir ein wenig weiterhelfen.
Wenn du noch persönliche Fragen hast, dann schreib mir einfach eine private Nachricht.

LG