Hallo,
ich habe mal eine Frage, möchte mal Eure Meinung hören:
Mein Kind geht in die 2.Klasse und neulich gab es einen Vorfall.
Ein paar Kinder (etwa 3-4) waren laut und haben gestört.
Ende vom Lied:
ALLE Kinder müßen nun eine DIN A4 schreiben mit den Worten:
Wir dürfen nicht laut sein.
Dazu gab es noch weitere normale Hausaufgaben, wie immer. Eben oben drauf noch diese Strafarbeit:
Was mein Kind mir nun sagt:"Mama, warum soll ich eigentlich noch ruhig sein in der Schule, wenn ich dann dafür bestraft werde. Kann ich ja auch laut rumschreien"
Mein Kind hat diese Extraaufgabe dennoch gemacht, wir betrachten es eben als Schreibübung aber nun hab ich das hier gefunden:
http://rlp.juris.de/rlp/SchulG_RP_2004_P53.htm
Absatz 2, Punkt 7
Was soll ich nun davon halten, das nächste Mal einfach die Schulordnung ausdrucken und den Absatz markieren?
Was macht ihr bei solchen Kollektivstrafen?
Ich hoffe mal dass ich nicht eine Abmahnung bekomme weil meine Kollegin Mist gebaut hat
Danke für Eure Meinungen.
buntstift
Kollektivstrafe 2. Klasse
Ich halte nicht viel von Kollektivstrafen, die der Lehrer meines Kindes fast inflationär einsetzt. Da sie aber gerne schreibt ist ihr das egal und mir auch.
Freilich könnte ich aus dem Internet irgendwelche Gesetzestexte ausdrucken lassen und dem Lehrer unter die Nase halten - mach ich aber nicht. Mein Kind hat noch fast 2 Jahre an dieser Schule und mit diesem Lehrer, das Kollegium hält fest zusammen ... also wäg ich ab, ob es sich lohnt (zum Wohle des Kindes) einen Aufstand zu machen.
LG
Barbarelle
Hallo,
sicher, ich möchte auch keinen Aufstand machen.
Ich erwarte aber von meinem Kind dass es sich an Regeln hält und sich benimmt. Verbockt mein Kind was, dann bin ich die Letzte die was gegen eine Strafarbeit sagt.
Aber ich erwarte im Gegenzug auch, dass die Rechte meines Kindes gewahrt werden, nicht nur die Pflichten erwartet.
Darum geht es im Leben denk ich auch. Man hat Pflichten als Schüler aber auch Rechte.
Ich will das auch nicht als Rumgemecker hinstellen bei der Schule, sondern einfach nur zeigen dass es mir eben NICHT egal ist was dort passiert und ich mich interessiere, einbringe und aber auch was sage wenn etwas Unrechtes geschieht.
Also nicht dass ich dann vor der Lehrerin stehe und expoldiere, eher freundlich, denn wir haben eine tolle Lehrerin
buntstift
Naja ... ich denke im Leben wird ihnen noch viel begegnen, dass sie einfach so akzeptieren müssen, ohne gross zu hinterfragen.
Du kannst ja mal die Lehrerin drauf ansprechen, was genau vorgefallen ist und sie evtl. sensibilisieren dafür, dass du es nicht ok findest und es ja eigentlich pädagogisch nicht gerade sinnvoll ist.
LG
Barbarelle
Hallo,
klar ist das nicht rechtens, aber ich würde den Teufel tun und mich deswegen beschweren! Vor allem dann nicht, wenn du die Lehrerin an sich toll findest!
Zuerst: Du machst dich nicht beliebt damit und musst mit den Lehrern dort noch über zwei Jahre gut auskommen.
Dann: Dein Kind wird es überleben, es ist kein Drama und man muss nicht aus jeder Kleinigkeit sofort einen Staatsakt machen.
Und ganz wichtig: Woher weißt du so genau, dass gerade dein Kind komplett unbeteiligt war? Klar sagt es das - würden die meisten Kinder (um besser dazustehen oder auch, weil sie einfach eine andere Wahrnehmung haben)!
Vielleicht hatte die Gute auch einfach einen schlechten Tag und war nicht gut drauf - wer weiß?
Ich finde es unmöglich, wenn jeder Schritt eines Lehrers auf rechtliche Grundlagen abgeklopft wird!
Gruß, Lena
Hallo,
ich weiß ja nicht inwieweit Du Dein Kind einschätzen kannst, aber ich kann es bei uns sehr gut. Davon abgesehen wurden die Eltern der Kinder die so gestört haben informiert, wir nicht.
Mein Kind kann auch eher schlecht lügen, dann wird nur rumgedruckst, man merkt das eben. Weiterhin waren viele Kinder einfach unheimlich traurig, eine hat geweint weil sie es unfair fand und es waren eben nur diese 3 und nicht die ganze Klasse
Ich beschwere mich auch nicht, ich möchte nur darauf hinweisen und evtl Kritik üben, was mit als Mutter durchaus zusteht.
Steh sicher nicht da und mach da den Maxen, schon mal gehört das es Menschen gibt die auch freundlich aber bestimmt etwas sagen können.
Mein Kind wird sicher nicht von mir lernen, dass es alles hinnehmen muß was ist der Schule geschieht.
buntstift
Oder anders geschrieben: So erzieht man Duckmäuser.
Das Ergebnis kann man dann in 'Finanzen & Beruf' lesen, wenn dort über mobbende Kollegen, ausnützende Chefs, ungerechte Arbeitszeiten, mieser Lohn, etc., pp., berichtet wird und der Threadersteller sich nicht traut etwas dagegen zu unternehmen.....
Wie auch, er hat es ja von seinen Eltern nicht gelernt!
Viele Grüße
Trollmama
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Was mein Kind mir nun sagt:"Mama, warum soll ich eigentlich noch ruhig sein in der Schule, wenn ich dann dafür bestraft werde. Kann ich ja auch laut rumschreien"
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Du hast ein kluges Kind
Er zeigt eindeutig, wie schwachsinnig solche Kollektivstrafen sind.
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Was soll ich nun davon halten, das nächste Mal einfach die Schulordnung ausdrucken und den Absatz markieren?
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Gute Idee, mach das doch mal. Schreibe, daß dein Sohn sich an Kollektivstrafen nicht beteiligt und den Ausdruck dazu, fertig.
Und stachel am besten die anderen Eltern an.
Im Ernst.
Ich würde mein Kind keine Kollektivstrafen machen lassen.
Bisher gab es noch keine, aber ich habe hier schon genug darüber gelesen.
Ich schließe mich Ayshe absolut an.
Ich kann dieses : man muss Sachen tun ohne sie zu hinterfragen, du machst dich nicht beliebt, Geträller nicht leiden.
Mir wurde beigebracht mich nicht zu ducken, nur um mit allen lieb Kind zu sein und ich bin dafür sehr dankbar
Ich find das gut! Die haben Unfug gemacht (wir wissen aber nur deine Version ) und wurden zu Recht bestraft. Die Strafe ist absolut Alters-entsprechend und Gerecht.
warum soll ich eigentlich noch ruhig sein in der Schule, wenn ich dann dafür bestraft werde.
Wenn ihm die Strafen spaß machen, dann muss er natürlich weiter so machen.
Eine sehr merkwürdige Äußerung von einem Zweitklässler.
Klar ist das gut. Kollektivstrafen sind gut und der
Einzelne zählt nicht.
Wenn man 10 Leute fängt und davon 7 Straftäter sind kommen ja auch alle in den Bau. Hauptsache der Täter ist dabei.
Moment...... so ist es ja gar nicht.
Warum wohl nicht?
Und weshalb schreibt eigentlich sogar das Schulgesetz vor, dass Kollektivstrafen verboten sind?
Gruß
parzifal
P.S.
Kollektivstrafen widersprechen unserem Gerechtkeitssinn (wenn man denn eines hat).
Jemanden zu bestrafen, der völlig unschuldig ist, ist schlichtweg falsch.
Und wenn vor mir einer bei Rot über die Ampel fährt, dann werde ICH mit Sicherheit nicht meinen Lappen abgegeben.
Würdest du dich also gern für die taten anderer Leute bestrafen lassen? Findest du das echt richtig?
Eine solche klare Regelung fehlt leider in unserem Schulgesetz.
Du kannst und solltest den Lehrer mal darauf ansprechen (höflich und nicht aggresiv oder vorwurfsvoll). Ganz höflich fragen, ob dies denn nicht eine Kollektivstrafe im Sinne von Absatz 2 Punkt 7 gewesen sei.
Die meisten Lehrer geben kein Fehlverhalten zu und winden sich im Zweifel mit "die Kinder haben etwas falsch verstanden heraus".
Vermutlich wird das Ganze dann nicht als Strafe verkauft sondern als Hausaufgabe.
Ich war mal in der Schule weil nur die Jungen eine Strafe bekommen haben.
Da habe ich mal die Lehrerin angesprochen was da eigentlich los gewesen sei. Bei der Gelegenheit habe ich dann erwähnt, dass ich prinzipiell schon mit Kollektivstrafen (die leider nicht so konkret verboten sind wie bei Dir) ein Problem habe, da unser Rechtssystem solche eigentlich nicht kennt, insbesondere aber geschlechtsbezogene Strafen wohl nicht sein dürften (was natürlich keinesfalls der Fall ist: AGG).
War natürlich alles wie vermutet ein "Mißverständnis" der Schüler.
Den Lehrer dann aber nicht in die Enge treiben und darauf beharren, dass es eine Kollektivstrafe war. Das können die nicht ab. Fehler werden ohnehin nie eingestanden. Mehr als die Aussage, dass ein Missverständnis vorliegt erhält man so gut wie nie.
Zumindest eine gedankliche Auseinandersetzung hast Du damit erreicht. Und dann abwarten ob sich etwas ändert.
Alternativ bittest Du den Elternvertreter mit dem Lehrer zu sprechen. Dies ist sein Job.