Hallo,
meine große Tochter (9) macht mir Kummer.
Sie geht in die 3 Klasse, ist ein recht liebes und vernünftiges Mädchen, beides aber manchmal zu sehr in ihrer art.
Sie lässt sich relativ viel gefallen.
In der Klasse hat sich keine direkte Freundin mehr, sie hatte eine aber dieses Mädchen ist sehr dominant, hat versucht sie zu verändern und meine Tochter hatte auf dauer Probleme damit.
Es ging dabei z.b darum das meine Tochter Rosa und Prinzessinen mag und das andere Mädchen das völlig uncool findet und ihre Freundinnen sowas einfach nicht zu mögen haben.
Meine Tochter ist ehr der Typ still und unauffällig, im Gegensatz zu diesem recht beliebten Mädchen.
Nun erzählte meine große Tochter mir, das niemand in der Pause mit ihr spielen möchte, das man sie sogar regelrecht ausschließt.
Sie spielt dann in ihrer Verzweiflung mit den Freunden ihrer kleinen Schwester (1 klasse) aber das kann so ja nicht sein.
Ich sagte sie soll sich einfach den Mädchen ihrer Klasse anschließen, aber meine Tochter sagte sie wird weg geschickt, "mit dir möchten wir nicht spielen"!
Dieses dominante Mädchen hat sie deshalb sogar schon ausgelacht.
Genauso das Thema "Füller Führerschein.
Die Klasse macht gerade den Füllerführerschein, dafür bekamen die Kinder 25 Übungsblätter die sie selbstständig mit Füller, Bleistift, Kulli, Filzstift bearbeiten sollten.
Am ende der Übungsblätter kommt die Prüfung, nach erfolgreicher Prüfung dürfen die Kinder den Füller im Unterricht benutzen.
Meine Tochter hat die Übungsblätter seit letzten Freitag durch, aber sie weigert sich die Prüfung abzulegen, da sie die erste wäre und man sie dann als Angeberin bezeichnen würde.
Sie hat wohl einer Klassenkameradin davon erzählt das sie fertig sei, das bekam eine andere mit und meine Tochter sagte das die anderen Mädchen sie dann angezickt hätten.
Meine Tochter ist eine gute Schülerin, gehört aber nciht zu den besten.
Leider beobachte ich schon länger das sie nicht die Leistung bringt (sieht die Lehrerin genauso), die sie bringen könnte und ich befürchte das dieser Druck ihrer Klassenkameradin nicht ganz unbeteiligt ist.
Ich fragte meine Tochter schon öfter, warum sie nciht mal jemanden einlädt.
Sie sagt dann nur, "wenn denn? zu mir kommt doch niemand."
Einladungen außerhalb der Schule gibt es nicht.
Ich muss dazu sagen, das es z.t auch an mir liegt bzw lag, da ich länger krank war und es hier bei uns nicht gepasst hat.
Das ist inzw. aber vorbei, sie kann gerne Besuch bekommen, aber sie weiss nciht wen und es kann doch nciht nur daran liegen das sie niemanden einladen konnte, oder?
Ich habe gestern mit der Lehrerin gesprochen, sie wird darauf achten das meine Tochter mit einbezogen wird und den Füller Führerschein ablegt ohne angezickt zu werden.
Sie mag sowas gar nicht und achtet da in der regel auch drauf, aber sie ist eben nicht permanent anwesend.
Meine Tochter ist verzweifelt, sie hätte so gerne eine Freundin.
sie fragt mich immer "Mama, warum mögen die mich nciht? Ich bin doch immer so nett"!
Ja, vermutlich ist es genau das Problem, sie ist zu nett.
Leider benutzt meine Tochter ihre "Ellenbogen" nicht, lässt dich viel gefallen und ist manchesmal einfach irgendwie zu vernünftig.
Die Lehrerin sieht es übrigens genauso, aber was soll ich tun?
Sport hat sie 2 Jahre lang gemacht, momentan suchen wir was neues.
Ich mag sie nicht so traurig sehen, sie wird auch immer stiller.
Mir ging es als Kind übrigens genauso, aber ich habe trotzdem keine Lösung.
Keiner will mit ihr spielen
Warum macht sie keinen Sport mehr ?
Wenn in der Klasse keine Kontakte da sind, dann sollte man im Verein
(muss ja nicht Sport sein ) aktiv sein. Zumal es deiner Tochter wohl eher an Selbstbewußtsein denn an Ellenbogen fehlt.
Sie hat Selbstverteidigung gemacht, 2 jahre lang ohne wirklich vorwärts zu kommen.
Nach 2 Jahren immer noch der Anfänger zustand, weil immer neue dazu kamen.
Sie verlor das Interesse (was ich irgendwie verstehen kann) und dafür wurde mir das einfach zu teuer, waren 40€ im Monat.
Sie würde gerne in Schwimmverein, aber die Vereine hier sind alle voll.
Das das Selbstbewusstsein leidet, ist sogar irgendwie nachvollziehbar.
Hi,
hat sie vielleicht irgendwelche Interessen? Schwimmen, Reiten, Turnen, Musik? Wenn sie vielleicht in einer anderen Gruppe mit anderen Kindern mit den gleichen Interessen zusammen kommt, hat sie in einem neuen Rahmen die Möglichkeit Kontakte zu knüpfen.
Eine andere Möglichkeit wäre es sie mit älteren Kindern zusammen zubringen.
Manchmal klappt es auch wenn man sich ganz ungezwungen "zufällig" trifft. Auf dem Spielplatz, Eisdiele, Zoo, Schwimmbad, etc...
So ist das Zusammenkommen nicht "geplant" (für die Kinder) und sie haben so evtl. gemeinsam Spaß.
Ich denke, ein Gespräch mit der Lehrerin war gut. So kann sie die Situation beobachten und evtl. vermitteln bzw. darauf achten.
Ich wünsche Deiner tochter alles Gute.
Liebe Grüße,
cassidy
Ich versuche schon sie in den Schwimmverein zu bekommen, aber der ist randvoll.
Ich muss wohl einfach weitersuchen.
Die meisten Klassenkameradinnen wohnen von uns aus gesehen hinter der Schule oder etwas weiter weg, leider nciht nebenan.
Es ist schon traurig wenn das eigene Kind nicht zu den anderern paßt. Meine Söhne sind auch so. Ich hoffe jetzt auf die 5 Klasse.
Ich finde es wichtig , dass du deine Tochter unterstützt , ihren weg zu gehen. Unterstützte sie in ihrer Art. Förder ihr Selbstbewußtsein , aber nicht die Ellenbogen.
Hat sie die Problme im Umgang schon immer gehabt ( Kindergarten, die ersten Klassen).
Wenn die Problme sehr stark sind, bei uns gib es in der Ergotherapie
Gruppen die Kinder unterstützen mit anderen zusammen zu kommen
Es gibt sehr viele Hobbies für Kinder in denen nicht ausgegrenzt wird.
Meine Jungen gehen zum Reiten ( therapeutisches Reiten) da wird jeder so genommen wie er ist. Da sind meine Söhne aufgeblüht.
Außerdem gehen sie zu den Pfadfindern, da ist Gemeinschaft pflicht.
Für die Schule es gib Programme die Klassengemeinschaft zu stärken, meine haben an Klasse 2000 , einem Zirkusprojekt und einem Ernährungsprogramm teilhenommen.
Hallo!
Meine Güte, ich dachte gerade jemand hätte über meine Tochter geschrieben.
Mit dem Unterschied, dass die Lehrerin meiner Tochter sagt sie sei selber schuld, weil sie eine eigene Meinung hätte und andere die angegriffen würden oft verteidigt. HÄÄÄÄÄÄH?
Meine Tochter wird auch ausgelacht: " Die Hilfsbereite, Blöde, die sich immer um alle sorgt, haha!"
Auch sie steht oft in der Pause allein da, oder wird verjagt, wenn ein bestimmtes Mädchen dies bestimmt.
Wir haben folgendes gemacht: Meine Tochter ist sportbegeistert und klettert zu Hause gern auf Bäume (zu Hause hat sie allerdings auch Freunde). Also sind wir losgefahren und haben einen Kletterwald besucht. Natürlich war dies für alle beteiligten eine große Überwindung, aber wir haben "es" getan und meiner Tochter (9Jahre, 4. Klasse) hat es zunehmend Freude bereitet.
Ich habe ihr gesagt, dass sie sich von Niemandem, auch von Lehrern beleidigen lassen soll. Das sie ihren Mund aufmachen soll und insbesondere diesem einen Mädchen klar machen soll, dass sie nicht mehr Rechte hat als jedes andere Kind auch.
Lerne "Nein" zu sagen! Du bist es Wert geliebt und gemocht zu werden. Setze Dich genauso für Dich ein wie für andere, denn du bist dir der Nächste.
Es gibt auch Projekte (bei uns z.B. von der VHS) welche das Selbstbewusstsein von Kindern stärken lehren (auch im Umgang mit Erwachsenen zur Prävention - Kindesentführung, sexueller Missbrauch). Bei uns hieß dieses Projekt:"Ich bin doch kein Heini".
Es gibt auch Projekte zum Thema Mobbing in der Schule, bei denen die Täter zu "Opferhelfern" gemacht werden. In diesem Alter ist es nämlich meist so, dass die "Täter" das was sie machen oft sehr gemein finden, wenn sie eine solche Situation wie sie sie täglich selbst durchführen von anderen vorgeführt bekommen. Die "Täter" werden in diesem Projekt ganz bewusst darum gebeten das "Opfer" zu bestärken und zu unterstützen.
Setz´dich für dein Kind ein! Auch wenn die Lehrerin dir vielleicht auch irgendwann genervt sagt, dass sie das nicht so sieht und, dass dein Kind selber schuld hat.
Viel Glück und Erfolg für Euch!!!
Via
Hallo,
da haste aber was falsch gemacht....Rosa und Prinzessinnen SIND ätzend.
Deinem Kind fehlt es nicht an Ellenbogen sondern an Selbstbewusstsein.
Mir fällt dazu nur "Kinderpsychologe" ein.
Gruß Marion
Hi,
viele Mädchen mögen rosa und Prinzessinnen - eventuell bist du so eine Mutter die ihren Kindern diese Meinung in den Kopf setzt und deine Kinder solche Mädchen ärgern .....
Meine Jungs mögen grün, blau und weiß und finden Piraten recht gut - echt ätzend oder was?
Gruss
Grün, blau und weiß sind ZWEI Farben mehr als "rosa"
Meine Mädchen mögen rosa und Prinzessinnen AUCH - aber eben nicht nur. Auch Mädchen dürfen mit Piraten spielen. und Jungs mit Puppen.
hallo
viele vorschläge oder mehr ideen, gedankengänge hast du ja schon bekommen hier.
ich finde es ganz schlimm wenn kinder alleine sind.
und doch , leider ist es auch so, das mehrer dinge eine rolle spielen und man manchmal selber was ändern muss, man tut es ja für sich selber und nicht für die anderen.
in welchen verein gehen die anderen kinder? machen die irgendwas, wo sie einfach mit rein könnte? sie kann ja gerne rosa mögen, aber manchmal kommt ein "durchbruch" mit etwas coolem bei kindern an.
einladungen machen viel aus, ja. versucht es einmal mit einer einladung zu einer party? einen versuch ist es wert.
ein anlaß dazu nehmen vielleicht? fasching, geburtstag?
das sie deine tochter auch mal anders sehen.
l.g.
Ich verstehe dich; ich bin auch immer mit Leib und Seele dabei, wenn meine Kinder leiden und in der Gemeinschaft versuchen, sich zu behaupten. Prinzipiell stehe ich auf der "anderen Seite", mein Kind gehört zu denjenigen, die sich behaupten können und in der Gruppe mitbestimmen. Er hat einen Freund, der sehr still und zurückgezogen ist. Was mir da aufgefallen ist, dass er sehr wenig Selbstbewußtsein hat und in vielem anders ist als die Mehrheit der Klasse. Dadurch wirkt er "schräg" und "komisch" und hat außer meinem Sohn kaum Feunde. Mein Sohn hat auch viele schräge Ansichten, ist aber in der Lage, durch seine selbstbewußte Art dazu zu stehen und sogar andere zu überzeugen, dass das ok ist. Es fällt mir auf, dass Mütter von stillen oder wenig selbstbewußten Kindern die anderen oft als "Ellenbogenmenschen" bezeichnen. Dadurch wird das dann gleich als wenig wünschenswert klassifiziert und den Kindern signalisiert, dass die anderen die komischen sind. Das ist halt auch nicht dafür förderlich, die Kinder mutiger und selbstbewußter zu machen.
Sie muss lernen, ihren Mund aufzumachen und sich zu behaupten, sie muss ja keine Redelsführerin werden. Möglichkeiten dazu sind Sportarten, die das fördern, Pfadfinder oder andere Aktivitäten.
Alles Gute
Liebe Seluna,
als ich deinen Beitrag gelesen habe wurde ich sehr traurig. Es ist schlimm, wie grausam andere kleine Kinder sein können.
Ich habe selbst eine sehr schlimme Grundschulzeit (seelisches und körperliches Mobbing) hinter mir und das angeknackste Selbstvertrauen kommt erst sehr spät wieder.
Kann sie vielleicht die Klasse oder sogar die Schule wechseln?
Ich hätte es mir damals gewünscht.
Hallo,
Du wirst es nicht gern hören, aber Menschen, die keine Freunde haben tragen daran auch eine Mitschuld. Das Temperament ist da nicht so entscheidet, auch ruhige zurückhaltende Kinder werden gemocht. Meine Kinder sind ziemlich wild und haben in ihrem Freundeskreis trotzdem auch stille Kinder.
Es gibt aber Eigenschaften, die man an anderen nicht mag: Überheblichkeit, Ideenlosigkeit, Petzen, andere mit Sprüchen verletzen und vor den Kopf stoßen, fehlende Hilfsbereitschaft usw. Ich kenne Deine Tochter nicht, aber da es schon Dir so ging, solltet ihr überlegen, woran es liegt. Fehlt es Deiner Tochter an Einfühlngsvermögen und sie "nervt"? Ergreift sie nie die Initiative und ist deshalb langweilig? Besteht sie beim Spielen immer auf ihren Regeln und will bestimmen? Spielt sie sich oder ihre Leistungen in den Vordergrund?
Wichtig ist, sich selbst zu mögen, so abgedroschen es klingt. Was sind ihre Stärken? Kann sie gut zuhören? Ist sie sportlich oder musikalisch? Ist sie witzig und kann Anekdoten gut wiedergeben? Sie muss sich nicht verbiegen, aber dennoch kann sie nur sich ändern, nicht andere. Ein Schulwechsel würde nur das Problem verschieben, abgesehen davon wird sie immer auch in Gruppen zurechtkommen müssen.
Alles Gute!
Ganz schön wahr, was du so schreibst.
Es ist nicht leicht, das eigene Kind objektiv zu beurteilen, aber nötig.
Wir haben das Gleiche erlebt.
Es hilft dem Kind eben nicht, die Schuld nur bei der "bösen" Umwelt zu suchen. Es lebt nun mal in dieser Welt und muss sich vernetzen können.
Die Balance zwischen Rückenstärken und konstruktiver Kritik ist die echte Kunst.
Wir als Eltern werden NIE objektiv sein, für uns werden sie immer die hübschesten und tollsten sein- und das muss auch so sein. Aber mit steigendem Alter ist nicht mehr unsere Meinung die wichtigste, sondern da zählt die der Freunde und Mitschüler.
Wichtig ist, aber auch immer die Stärken zu sehen. Mein Sohn hat wahrscheinlich eine LRS, da muss ich mir oft seine Stärken in Erinnerung rufen, um nicht zu glauben, er sei einfach dumm.