Realschulempfehlung nicht bekommen, was tun???

Mein Sohn hat die von ihm gewünschte Realschulempfehlung nicht bekommen, womit wir beide nicht einverstanden sind.

Bevor viele jetzt schreiben, dann hat er eben nicht das Zeugs dazu, das ist doch ok so – möchte ich erwähnen, dass die Kids mit extrem schwierigen Klassenarbeiten und strengen Bewertungen gedrückt wurden (das alles zu erzählen, würde den Rahmen sprengen), dass wir eine extrem hohe Anzahl an Hauptschüler zukünftige bzw. heutige Werkrealschüler haben und zum Vergleich nur 2 Gym Kinder in der ganzen Klasse. Hintergrund, die Grundschule möchte wohl ihre Schäfchen für die Werkreal behalten.

Bei uns in Baden-Württemberg gibt es die Möglichkeit eines Beratungsverfahrens und/oder einer Aufnahmeprüfung.
Für alle die das nicht kennen, in einem Beratungsverfahren werden die Kids in zwei Stunden mit einer Art Intelligenztest getestet. Nach der Auswertung entscheidet das Lehrerkollegium (in unserem Fall 5 Lehrer, die die Klasse unterrichten) über die Empfehlung. Falls diese wieder negativ ausfällt, können die Kids eine Art Prüfung ablegen, ein Vormittag in Deu der zweite in Mathe. Die Kinder können das Beratungsverfahren auch übergehen, und sich direkt zur Aufnahmeprüfung anmelden.
Die Prüfung (Durchfallquote mit Hilfe von google zwischen 70 und 80%) ist dann tatsächlich die letzte Entscheidung ohne Lehrerkonferenz.

Mein Sohn hat sich für das Beratungsverfahren entschieden und sollte er es nicht schaffen, möchte er die Prüfung ablegen.

Der Test fand am letzten Donnerstag statt. Es waren von den 4.Klässlern aus unserer Schule 14 !!! Kinder, die daran teilnahmen. Ich finde das sind extrem viele Kinder und ich weiß nicht, wer das Beratungsverfahren überspringt und direkt die Prüfung machen möchte – ich kenne bisher ein Kind, bis dato in Summe 15 unzufriedene Kinder.

Den Test hat eine Lehrerin aus einer anderen WKR Schule durchgeführt. Gestern folgte das Gespräch über das Ergebnis. Noten in dem Sinn gab es keine, nur eine Auswertung. Er lag mit allen Aufgaben im Durchschnittsbereich (überwiegend im mittleren bis oberen Durchschnitt) und bei 3 oder 4 Aufgaben über dem Durchschnitt.
Bei den Aufgaben aus dem logischen Bereich hat er am meisten gepunktet.
Ergebnis, laut Test-Lehrerin würde sie die Empfehlung geben. ABER, das entscheidet ja nicht sie alleine (weil sie das Kind ja nur vom Test her kennt), sondern wird in einer Lehrerkonferenz entschieden, von den Lehrern die das ganze Jahr über das Kind unterrichtet haben, in Summe 5, mit der Test-Lehrerin 6.
Dass die Lehrer das eigentliche Sagen haben, hab ich erst bei dem Gespräch gestern erfahren, ich bin davon ausgegangen, dass das Testergebnis ausschlaggebend sei.

Die zugehörige Lehrerkonferenz findet am Donnerstag statt. Nach alldem, was ich in der Schule, mit dem Rektor und der KL schon erlebt habe (verbale Prügel bis hin zu einem Kopfklatscher mit dem Mathebuch) bezweifle ich, dass mein „Schubladenkind“ die Realschulempfehlung bekommt, trotz dem eigentlich guten Test (wobei sich hier die Frage stellt, wozu wird so ein Test überhaupt gemacht, wenn im Endeffekt die Lehrer eh nach dem „deine-Nase-gefällt-mir-nicht-Prinzip“ entscheiden können).


Über das Ergebnis der Konferenz wird schriftlich informiert – ich gehe davon aus dass wir Samstag spätestens Montag Bescheid wissen. Bis dahin muss meine Entscheidung stehen ob und was ich unternehme, wenn die Empfehlung bei WKR bleibt.
Und da kommt ihr in Spiel :-)
Was würdet ihr tun, mit der Schule einen Gesprächstermin vereinbaren (hab mich bis auf den Kopfklatscher immer still Verhalten damit mein Sohn nichts ausbaden muss) – aber jetzt hat er wohl nichts mehr zu verlieren... aufs Schulamt gehen, gar nichts machen? Andere Tipps? Was würdet ihr tun?

Lg bambolina

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Ich würde mal nen Anwalt zur Rate ziehen!

Fragen kostet nix und falls der was bewirken kann........

Du kannst auf alle Fälle nur gewinnen.

Aber gib nicht auf, es geht schließlich um die Zukunft deines Kindes!!!

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***Fragen kostet nix und falls der was bewirken kann........***

Seit wann arbeiten Anwälte unentgeltlich?

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Na ja, ich hatte noch nicht viel mit Anwälten zu tun, aber meines Wissens nach, ist auch eine Beratung kostenpflichtig.

Davon abgesehen, würde ich es erst in einem Gespräch versuchen, bevor ich damit "drohe" einen Anwalt zu Rate zu ziehen.

Ob ich nur gewinnen kann steht noch offen. Die haben es schon immer geschafft, es irgendwie hinzudrehen.

Auch wenn die Zukunfts mit einer WKR-Empfehlung nicht den Bach runter geht (heutzutage gibt es viel mehr Möglichkeiten auf Weiterbildung als früher) möchte ich dennoch nciht aufgeben

lg bambolina

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Hallo Du (lang nix mehr gelesen#schmoll).

Genau so einen Fall habe ich gerade miterlebt im Bekanntenkreis...ich fürchte nun fast, es scheint in BaWü gibt es öfter solche "Fälle". Meine Bekannten waren allerdings (obwohl keine Empfehlung) mit ihrem Sohn an der Realschule persönlich vorstellig und siehe da, der Rektor hatte keine Bedenken den Jungen aufzunehmen.
Du weißt aber sicher auch, dass es gerade in BaWü auch noch die Möglichkeit gibt nach der 5.Klasse in die weiterführenden Schulen zu wechseln, ja? Dazu benötigt ihr dann keine Aufnahmeprüfungen sondern "nur" entsprechende Noten.

Alles Gute für Euch und ganz liebe Grüße
mwi;-)

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Hei du auch #freu - ja ich weiß ich mach mich zur Zeit überall rar - bitte nicht persönloich nehmen #liebdrueck

Zugeben habe ich mich schon mit der WKR abgefunden, die neue Schule (auf der jetzigen bleibt er definitiv nicht) macht einen tollen Eindruck. Auch gehen einige von seiner alten Schule dort hin (sogar einer seiner besten Freunde, aus der Nachbarschaft), weil viele wechseln und nicht in der alten Schule bleiben möchten.
Aber mein Sohn will immer noch auf die Real.
Nun denn, er wird sich damit abfinden müssen, sollte er es nicht schaffen.

Mich würde es aber unendlich ärgern, wenn er den Test zwar bestanden hat, es die Lehrer in der Konferenz aber ablehnen.
Wie würdest du es deinem Kind erklären? Der Test war zwar ok, aber den Lehrern gefällt deine Nase nicht? Ich muss und werde wegen meinem Sohn bei einer Ablehnung auf jeden Fall eine Begründung fordern.

Ja ich weiß, dass wir in BaWü auch noch in der 5. wechseln können. Bei einem Nachbarskind war es letztes Jahr so. Ich kenne zwar seine Übergangsnoten nicht (muss mich mal schlau machen) seine Mutter meinte nur, er wäre der Klassenbeste gewesen.
Mein Sohn ist zwar nicht blöd, ich bezweifle aber dennoch, dass er das Zeug zum Klassenbesten hätte.

Danke für die alles-gute-Wünsche #liebdrueck
bambolina

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P.S. nochmals ich... wusste gar nicht, dass es "legal" ist ein Kind ohne entsprechende Empfehlung in einer Shule aufzunehmen...
Hm, das wäre ja auch noch ein Versuch wert #freu
#liebdrueck

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Hallo,

unsere Geschichte mag ich nicht aufschreiben, da das sehr umfangreich werden würde.

Hauptschule ist keine Sackgasse - zwei derzeitige Lehrer meiner Tochter hatten einst auch "nur" einen einfachen Hauptschulabschluss ;-)

Mein Sohn hat auf einer Hauptschule die FOR mit Quali als einer der Besten erreicht und wird neben der Ausbildung noch das Abitur erreichen.
Meisterschule und Studium würde der Betrieb auch übernehmen.

Im Nachinein wegen verbalen Entgleisungen und Kopfklatscher zum Schulamt gehen, schaut nach verbittertem Elternteil aus, welcher sich nur rächen möchte.
So etwas muss man zeitnah erledigen. Du hast diese Chance leider vertan - rückblickend ständest du nicht besser oder schlechter da, wenn du damals mal den Mund aufgemacht hättest.

So seh ich das und so ist es uns ergangen.
Ich bin keiner der Friedfertigen, die glauben, das es von selber besser wird, wenn man immer seine Klappe hält. Viel schlechter hätte es ja auch nicht kommen können - oder?

Glaube nicht das Schulleiter untereinander nicht kommunizieren - auch das kann dir Wege versperren, wenn ein Rektor/rektorin mal einen netten Anruf beim Kollegen tätigt.

Wenn diese Schule aber so schlecht sein sollte und die Werkreal daran angeschlossen ist, solltest du zumindest eine gute Hauptschule für dein Kind suchen.
Gut heißt nicht unbedingt nah! Außerdem sind doch (zumindest in NRW Klasse 5 und 6) Oriontierungsjahre. Zeigt ein Kind dort besondere Leistung, kann es immer noch die Schulform wechseln.

Das die Klassenarbeiten besonders schwer waren, kannst du nicht entkräften, weil es immer heißen wird, das es auch Schüler gibt, die den Stoff ja gepackt haben.

Ich verstehe dich- keine Frage, aber das wird man dir so erklären.
Auch können so Sprüche kommen (kenn ich da ich ehrenamtlich oft als Zeuge saß - und manchmal mehr als nur Zeuge) das du ja nur frustriert bist, weil dein Sohn nicht die notwendige Leistung erbracht hat und Kinder von schlechten Schülern haben es ja auch nötig sich zu beschweren. Liegt ja dann immer am Lehrer.

Versteh mich bitte nicht falsch - aber damit mußt du rechnen, das man dir unterstellt, das du die Leistung deines Sohnes als Elternteil vollkommen falsch beurteilst und nur aus persönlicher Enttäuschung darüber nun so reagierst.
Auch wird man dir mitteilen, das du nicht beurteilen kannst ob der Stoff besonders schwer war.
Bei solchen Kommentare kann ich nicht mal als Zeuge ruhig auf dem Platz bleiben....und das hört man nicht gerade selten. Ich glaube einige Lehrer bekommen so etwas auf Seminaren eingetrichtert, denn die Sprüche sind immer die Gleichen - nicht selten untermalt mit netten Anekdoten, die sich bei genauer Nachforschung als Erfindung heraus stellen.

Von daher kannst du aufgrund der Zeugnisnote keinen Widerspruch/Beschwerde einlegen. Denn laut Arbeitsleistung kommt man ja auf den Schnitt - auch wenn dieser so gewollt ist.
beweisen kannst du dies nicht. Leider!

Somit würde ich mich mit Begründungen vom Lehrerverhalten in der Vergangenheit und zu schwerem Unterrichtsstoff doch zurück halten.
Am Rande erwähnen...vielleicht..aber nicht die Begründung darauf auf bauen, wenn die Vorfälle zeitlich weiter zurück liegen.
Im Nachhinein olle Kamellen hervor kramen, wird dir immer nachteilig angerechnet!

Gegen die Entscheidung über die Schulempfehlung -gerade wegen dem guten Testergebnis- kannst du selbstredend Widerspruch einlegen, der im Grunde auch an das Schulamt weiter geleitet werden müßte.
Damit dies nicht "zufällig" vergessen wird, solltest du deinen Widerspruch der Schulleitung zukommen lassen (Eingangsbestätigung/Zweitschrift unterzeichnen lassen) und nach negativem Bescheid direkt an das Schulamt senden. Dann entscheidet das Schulamt.

LG
tina

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Hallo Tina,

puh, du hast viel geschrieben, wo fange ich an ;-)

1. bei uns gibt es keine HS mehr, die wurde sozusagen mit der WKR zusammengelegt. Ein Vorteil an der ganzen Geschichte, die "Weiterbildungsmöglichkeiten" sind viel besser als auf der HS. Im übrigen hab ich mich im Gegensatz zu meinem Sohn mit der neuen Schule schon anfreunden können...

2. Natürlich bin ich keine, die immer die Klappe hält, in der Hoffnung es wird schon besser. Aber im Allgemeinen ist es so, dass viele Lehrer bei der kleinsten freundlichen Kritik das persönlich nehmen und da gehört die KL meines Sohnes dazu. Da er es eh schon schwierig hatte, er war kein Lieblingskind, sondern ein verbal-tret-Kind, hab ich mich eher im Hintergrund gehalten. So ungerecht das ist, aber die sitzen definitiv am längeren Hebel. Und sie hat es immer so hingedreht, dass mein Sohn Schuld war.

4. Den Kopfklatscher hab ich gleich am nächsten Tag geregelt, auch wenn das in meinem Posting vielleicht nicht so rüber kam. Der Lehrer war gleichzeitig auch der Rektor. Was soll ich sagen, er hat sich entschuldigt und ich hab ihm zum Gegenzug damit gedroht, sollte sowas nochmals vorkommen sitze ich nicht hier, sondern gehe gleich einen Schritt weiter. Es kam im übrigen nicht wieder vor...

5. Mein Kind habe ich - sollte er die Real nicht schaffen - schon längst auf einer anderen WKR angemeldet. Die ist zwar etwas weiter weg, aber definitiv die Bessere. Im übrigen kenne ich 6 andere Mütter (Dunkelziffer ist mir Sicherheit höher), die ihre Kinder ebenfalls aus der Schule nehmen und dort angemeldet haben, was nicht gerade für die jetzige WKR spricht.

6. Zu den Noten. Alle 4.Klässler sind komplett abgerutscht und das obwohl die 4. lt Rektor einfacher wäre als die 3. Von den vielen Gym-Noten-Kidner aus der dritten haben es nur 2 geschfft. Laut Rektor war das o-Ton halt ein "schlechter Jahrgang". Weiterhin kenne ich noch anderen 4.Klässler aus anderen Schulen. Deren Klassenarbeiten sind mitunter nicht zu vergleichen. Dass man dagegen nicht ankommt, ist mir auch klar - ich wollte es nur erwähnt haben.
Wenn allein aus unserer Klasse es nur 2 Kids aufs Gym geschafft haben und nur 5 oder 6 auf die Real dann frage ich mich schon, ob das am schlechten Jahrgang liegt.

7. Ich lege gegen die Zeugnisnoten KEINEN Widerspruch ein (und ich habe diesbezüglich auch nicht vor, die ollen Kamellen auszugraben, da ich rechtlich eh keine Handhabe hätte) - sondern würde einen einlegen, wenn er den Test bestanden hat und dennoch die Real nicht bekommen würde.

Schulamt ja - wobei ich denke, dass ein persönlicher Termin mehr bringen würde als einer von 100 Beschwerdebriefen.


lg bambolina

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Hallo,

bei einem Widerspruch gegen die Entscheidung kannst du auch persönlich hin gehen. Natürlich dann alles in Schriftform dabei haben.
Eine Beschwerde ist das übrgens nicht, da es um Versetzung und die Entscheidung der weiterführenden Schule geht, handelt es sich um einen Verwaltungsakt (oder so ähnlich) Ergo Widerspruch!

Bedenke, das dort Leute sitzen, die mal von Berufs wegen Lehrer waren - zumindest ist dies bei uns ausschließlich so. Da herrscht hin und wieder das Krähenprinzip, wenn die richtigen Leute miteinander studiert haben.

Habe auch nicht vor dir den Mut zu nehmen, sondern wollte dir nur aufzeigen, womit bzw. mit welchen Sprüchen du möglicherweise konfrontiert wirst.

Ich hatte mich bei meinem Sohn (Schnitt 2,8) für die Hauptschule entschieden oder entscheiden müssen, weil die liebe Rektorin und Klassenlehrerin bei den weiterführenden Schulen sogar angerufen hatte das man ihn bloß nicht nimmt.
Nur weil ich mich beschwert hatte das der Klassenlehrer meiner Tochter (die hatte dann auch unter Repessalien zu leiden) meinen Sohn auf dem Schulgelände, wo man gar nicht radeln darf, mit dem Rad angefahren und dann eine Biege gemacht hatte.

Damit möchte ich sagen, das manchmal halt der Umweg über Hauptschule oder bei euch Werkrealschule nicht unbedingt schadet. Es ist ärgerlich ohnegleichenwenn so viele Kinder so schlechte Benotungen erhielten, weil der Unterrichtsstoff (vielleicht auch absichtlich) so schwer gestaltet wurde- keine Frage!
Ich würde auch alle Möglichkeiten ausschöpfen und dabei wünsche ich dir viel Erfolg.

Viele Grüße
tina



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hi
meine nichte hat direkt von der 5.klasse hauptschule nach schuljahres ende, in die 6. klasse realschule übergewechselt. sie brauchte noch ein jahr ca. nachhilfe, um den stoff komplett mit reinzubekommen. sie ist jetzt in der 9. klasse und ist super in der schule.
lg conny
ps auch in ba-wü

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Weißt du den damaligen Notendurchschnitt deiner Nichte? Würde mich echt interessieren.

Unser Nachbarskind hat letztes Jahr in der 5. auch auf die Reals gewechselt, allerdings war er Klassenbester (was ich meinem Sohn nicht ganz zutrauen würde) - nach den Noten muss ich erst fragen. Würde aber gerne vergleichen.

lg bambolina

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Hallo,

in Bayern - und ich denke, das wird bei euch ähnlich sein - gilt nach der 5. Klasse Hauptschule:

D/M/E 2,0 im Jahreszeugnis --> Gymnasium möglich (haben Schüler von mir auch gemacht)

D/M/E 2,0 im Jahreszeugnis --> Realschule 6. Klasse möglich

D/M/E im Zwischenzeugnis --> Realschule 5. Klasse möglich

LG,
delfinchen

PS: IN Bayern gibt es ne Seite: www.schulberatung-bayern.de
da kann man das alles abfragen. vielleicht gibt es das für bawü auch?

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Hallo!

Ich kann Dir nur kurz von meinen zwei größeren Töchtern berichten.

Die Große wollte ins Gymnasium, aber eine Lehrerin hielt sie zu unordentlich und zu chaotisch dafür. Wir waren im Beratungsverfahren, bei dem sie mit Abstand die meisten Punkte hatte und vom beratenden Lehrer unheimlich gelobt wurde, was ihr wiederum ein sicheres Gefühl gab. Leider umsonst, da die Konferenz sich dagegen entschied.

Meine Tochter war richtig erledigt, als erneut Realschulempfehlung ins Haus kam. Danach habe ich sie zu Aufnahmeprüfung angemeldet. Das alles passierte auf ihr Wunsch, mir hätte Realschule vollkommen gereicht. Tja, obwohl der Prüfungstermin eine Woche vorher bekannt war, sagte man ihn ihr nur einen Tag vorher. In der Nacht hat sie nur noch gebrochen und ich konnte sie am Morgen abmelden und eine neue Prüfung, zum Verdruss der paar involvierten Lehrer, verlangen.

Die Prüfung bestand sie dann auch.

Die ganze Zeit hatte ich das Gefühl, dass man ihr Steine in den Weg legt.

Ihre "kleine" Schwester wiederum bekam in der dritten Klasse eine Klassenlehrerin, die von einer anderen Schule zu uns kam. Die zwei Jahre mit ihr waren für die Kinder die Hölle. So ähnlich wie bei Euch. Die Arbeiten waren unverhältnismäßig schwer, zu häufig, die Kinder wurden ausgelacht und unterdrückt und am Ende konnte ich meine bis dahin fröhliche Tochter nicht wiedererkennen. Ich war die erste Mutter, die am Elternabend den Mund aufmachte. Danach war ich bei der Lehrerin unten durch, was mir herzlichst egal war. Durch das Zutun der Lehrerin ist die ganze Klasse "unruhig und unkontrollierbar" geworden (das waren ihre Worte), so dass die Schule einen Psychologen einschalten musste.

Ich brauche nicht zu erwähnen, dass die meisten Kinder eine Stufe "tiefer" empfohlen wurden. Die Lehrerin wurde versetzt am Ende des 4. Schuljahres.

Also, Du kennst Dein Kind am besten. Sie braucht Dich jetzt wie noch nie im Leben. Sei für sie da, zeig ihr Deine Liebe und Deine Unterstützung!

Alles Gute und liebe Grüße

Miss Bennett

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Hallo

danke für deine Antwort.
Puh, deine Tochter beide eigentlich haben ja einiges mit gemacht...
Hast du versucht, gegen den Konferenzbescheid etwas zu unternehmen?
Wie hat das mit deiner Großen auf dem Gym dann geklappt?

Also mein Sohn will es auch - unbedingt. Es könnte es von ihm auch gar nicht verlangen (obwohl uns die Lehrer immer vorwerfen, wir Eltern, eher Mütter würden die Kinder unter Druck setzen, deshalb sind sie so schlecht) aber was er nicht will, will er nicht und er würde komplett abblocken.
Da er es aber will, werde ich es auch unterstützen. Allerdings hat sein eh nicht besonders starkes Selbstbewußtsein in dem letzten Jahr enorm gelitten, was vielleicht auch die anfängliche Aufregung bei dem Test erklärte.
Trotzdem hat er den Test geschafft.
Ich hab mich auch total für ihn gefreut.

Nein, ich werde ihn auf jeden Fall in seinem Ziel weiter unterstützen. Er will die Aufnahmeprüfung machen, im Falle dass die Konferenz gegen ihn entscheidet.
Da er aber Angst davor hat sie zu versemmeln, würde ich die ihm gerne ersparen, zumal seine Chancen unter Angst eh schlechter stehen.

lg bambolina

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Bei uns ist das Gejammer auch immer groß. Von wegen gedrückt und nur so und so viele. Aber, da ich aus Bayern bin und die Aufnahmeprüfungen hier zentral nach einem fest vorgegebenen Schlüssel an einer fremden Schule stattfindet, sage ich immer. Lasst doch eure Kinder mitschreiben. Wenn sie wirklich nur gedrückt wurden, dann dürfte ja der zentral gestellte für alle Kinder gleiche 3-tägige Aufnahmeunterricht kein Problem sein.

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Ach doch hab gerade in den §8 und 9 (siehe im Thread weiter oben) gelesen, dass es bei euch auch zentral an der aufnehmenden Schule stattfindet. Wo ist also das Problem?
lg

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Allerdings sollte man abwägen, ob das Gejammer berechtigt ist oder nicht.

Ich hatte halt Vergleiche mit der Tochter meiner Freundin - andere Schule (reine Grundschule) und da gab es extreme Unterschiede bei den Klassenarbeiten und das nicht nur beim Schwierigkeitsgrad, sondern auch bei der Bewertung.

Klar gibt es auch die Aufnahmenprüfung. Wo die stattfindet weiß ich nicht, wobei mir persönlich für meinen Sohn an einer fremden Schule mit neutralen Lehrern lieber wäre.

Was mich erschreckt ist die Erfahrungswerte anderer Eltern über die Durchfallquote. Auch lt. Internet liegt die bei 70 und 80% - aus dem Grund wäre mir lieber, er tut das nicht machen, aber das ist seine Entscheidung

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Hallo,

ich kenne mich mit dem Schulsystem selber nicht aus, mein Sohn kommt erst dieses Jahr in die Schule.

Aber ich selber habe damals keine Realschulzulassung bekommen und sollte auf die Hauptschule.

Damals ist meine Mutter mit mir alleine zum Gymnasium gefahren und hat mich dort vorgestellt mit Zeugnis. Die haben meiner Mutter geraten es bei der Realschule zu versuchen.

Dort sind wir dann hin. Und die hatten keine Bedenken mich aufzunehmen. Mein Zeugnis war damals sogar guter Durchschnitt.

Ich würde an Deiner Stelle auf jedenfall Deinen Sohn bei einer höheren Schule mal vorstellen.

Ich selber bin dann auf die Realschule gegangen und später habe ich Fachabi gemacht.

Ich bin echt froh, dass meine Mutter sich damals für mich eingesetzt hat.

Yil

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Hallo zusammen,

zuerst mal vielen Dank für eure Hilfe.
Heute kam das Schreiben, per Stadtbrief. Mein Sohn hat es geschafft. Ich hätte das nie, nie, nie gedacht...

Er war so glücklich - und ich auch #freu

liebe Grüße
bambolina