Hallo ihr Lieben,
im August steht bei meinem Sohn (dann gerade 4. Klasse) die erste Klassenfahrt an.
Er ist ein totales Heimweh-Kind, schläft nicht gerne woanders und weint jetzt schon immer, wenn das Thema "Klassenfahrt" nur aufkommt.
Einerseits habe ich Verständnis für ihn, da ich als Kind selber immer sehr starkes Heimweh hatte und vor allem Klassenfahrten abgrundtief gehasst habe. Damals habe ich mir geschworen, meine eigenen Kinder nie zur Teilnahme zu zwingen.
Jetzt als Mutter sehe ich das natürlich etwas differenzierter
Ich glaube schon, dass es seinem Selbstbewusstsein sehr gut tun würde, wenn er die Klassenfahrt "schafft". Aber was, wenn er tatsächlich so starkes Heimweh bekommt, dass er abgeholt werden muss? Ist dann nicht für alle Zeiten das "Heimweh-Problem" in Stein gehauen?
Habt ihr Tipps, wie man im Vorfeld so eine Klassenfahrt schmackhaft machen kann? Viel darüber reden oder lieber gar nicht?
Das Schullandheim vorher mal anschauen (ist ca. 45min. Autofahrt entfernt). Oder auf gar keinen Fall vorher hinfahren (nicht, dass er es erst recht doof findet)?
Also, her mit euren Tipps: Wie habt ihr eure Heimwehkinder in den Bus gekriegt?
Liebe Grüsse,
3wichtel
Klassenfahrt- Wie kann ich ihm Mut machen?
Hallo Du,
bei uns ist es immer heiß begehrt wenn das Lieblingskuscheltier
vor der Reise einen Spritzer von Mamas Parfum bekommt
und man den Mama-Geruch mitnehmen kann.
Vorher anschauen würde bei uns nichts nutzen,
sondern eher die Angst noch mehr schüren, aber das kommt ganz aufs Kind drauf an, machen gibt das auch Sicherheit.
Ansonsten hilft bei uns über die Ängste reden und in den Arm nehmen.
(Nicht sagen: "Du musst doch keine Angst haben" weil das dem Kind das Gefühl gibt es wird nicht ernst genommen und man darf keine Ängste haben.)
Vielleicht helfen auch Deine Geschichten von deiner Angst damals und wie Du sie überwunden hast und dann tolle Dinge erlebt hast, die du sonst verpasst hättest.
Liebe Grüße
Sunny
Gallo!
Ich finde es absolut falsch, gemein und grausam, ein Kind, das wirklich Angst hat, zu zwingen.
Würde ich auch niemals tun, wenn ich nicht sicher wäre, es schafft das(oder das Kind will selber, klar).
Ums Verrecken nicht.
Vielleicht hält es durch - hast du ja auch - und hast es gehasst und gelitten....war diese Erfahrung jetzt sooo wicgtig für dich, dass dein Kidn sie auch machen muss?
das wird ihn nicht stärken, sondern er wird es ertragen.
oder er schafft es garnicht.
Demütigung, versagensgefühl, evtl. Vorwürfe der leher,
Gespött anderer schüler - na, super Erfolg*ironie off*
Der Junge ist höchstes 10 und einafch nur ein kind, warum muss man es zwingen, seine eltern ne Woche zu verlassen, wenn man weiss, dass es darunter leidet?
Mein Sohn sollte letztes jahr fahren, da war er 7,5 - es war bei ihm genauso wie bei deinem Jungen - und spätestens als er vor Amgst und Kummer weinte, war klar, dass er keinesfalls fahren muss.
ich pfeif drauf, ob das Schulpflicht ist oder nicht.
Mein kind steht an erster Stelle.
ich weiss auch garnicht, warum das immer so ein Drama ist...in einigen jahren wird er auch problemlos mitfahren, diese zeit sollte man dem Kind geben.
Klar, man kann anbieten, es zusammen anzusehen...drüber reden...aber wenn ein Kind Amgst hat, heimweh, dann ist das so und dafür sollte man verständnis haben.
ich hjatte auch starkes heimweh - mein Papa hat mich abgeholt und dafür bin ich heute noch dankbar.
Vor Allem, dass von vornherein klar war, ich MUSS nicht fahren und wenn ich heim will, ist er sofort da.
das wurde auch völlig wertungsfrei und natürlich akzeptiert.
ich habe trotzdem später Reiturlaube gemacht, war viel bei Freunden über Nacht und bin mit 19 ausgezogen - also was soll es mir geschadet haben?
Vielleicht wäre es ein kompromiss, wenn ihr ihm anbietet, ihn jederzeit abzuholen, wenn es nicht geht?
Vielleicht gibt ihm das Sicherheit?
Müsst ihr dann natürlich auch tun.
meine Tochjter ist übrigens in der Vorschule auf Klassenreise gewesen und wollte nicht mehr heim...sie fährt jetzt auch auf den Ponyhof mit einer Freundin im Sommer - sie ist da ganz anders...
lg
melanie mit 4 Kindern(8,7,3,1)
Natürlich habe ich ihm gesagt, dass ich ihn jederzeit abholen komme, wenn es nicht klappt.
Ich kann ja innerhalb einer Stunde da sein.
Ich habe ihm ausserdem natürlich auch gesagt, dass er nicht mit "muss", wenn es denn gar nicht geht.
Im Moment sagen wir nur:"Wart mal ab, das sind ja noch Monate. Und wenn es wirklich gar nicht geht, dann bleibst Du eben hier. Und wenn Du mitfährst und Heimweh bekommst können wir dich jederzeit abholen".
Mir geht es eher darum, dass ich meinen Sohn so einschätze, dass er immer erst "Anlaufschwierigkeiten" hat. Und wenn er es dann durchzieht ist es hinterher immer ganz toll gewesen.
Er ist halt ein kleiner Drama-König
Natürlich habe ich diese negativen Erfahrungen mit meinen Klassenfahrt nicht wirklich "gebraucht". Aber ich möchte auch nicht meine eigenen Ängste/Erfahrungen wertungsfrei zu den Erfahrungen meines Kindes machen.
Vielleicht ergeht es ihm ja ganz anders als mir damals und die Klassenfahrt wird total toll?
Diese Erfahrungsmöglichkeit möchte ihm nicht von vornherein versagen nur weil meine Erfahrungen so schlecht waren.
hallo
was sagt er denn dazu, dass er dann eben am unterricht, in einer nachbarklasse, teilnehmen muss?
Bei lediglich 45 Minuten Entfernung ist doch ein Abholen jederzeit möglich.
Er fährt mit Klassenkameraden weg und nicht in eine fremde Familie (z.B. Schüleraustausch). Bei Letzterem kann ich diese Ängste auch nachvollziehen.
Was spricht also letztlich wirklich dagegen es nicht zu versuchen?
ich würde nicht soviel Wind um diese Klassenfahrt machen. Klassenfahrten sind sehr wichtig für das Klassengefüge und ich finde dafür die 4.Klasse reichlich spät. Bei uns müssen Kinder, die nicht mitfahren in einen andere Klasse für diese Zeit, außer natürlich, sie sind krank.
Heimweh gehört dazu und muss ausgehalten werden. Mein obercooler Sohn hat auf der Klassenfahrt abends auch gejammert, dass er nach Hause will. Das hätte niemand gedacht, eben weil er immer so cool tut. Eigentlich hatten alle Kinder Heimweh, das bedeudet aber nicht, dass einer nach Hause wollte.
Ich denke, Du überträgst Deine eigenen Erfahrungen unbewusst auf Deinen Sohn und er reagiert, wie Du "erwartest" ebenfalls mit Ablehnung. Das soll kein Vorwurf sein, aber unsere Kinder haben feine Antennen.
Klassenfahrten sind toll: Man lernt den Lehrer ganz anders kennen, man kommt nachts ewig nicht zur Ruhe, weil es so aufregend ist. Wie sieht die Freizeitgestaltung aus? Lagerfeuer, Nachtwanderung, Wanderungen ? Ich denke, er wird kaum Zeit für Heimweh haben.
Optionen , wie z.B. das Abholen bei Heimweh solltest Du ihm gar nicht in Aussicht stellen.
Das mit dem Übertragen der eigenen Ängste wirkt nur auf den ersten Blick logisch:
Mein zweiter Sohn (jetzt erste Klasse) freut sich schon tierisch auf seine erste Klassenfahrt.
Und der hat ja auch die gleiche Mutter
Hi.
Mein Sohn kommt jetzt im Sommer zur Schule und hatte letzte Woche seine Abschlußfahrt mit einer Übernachtung vom Kindergarten aus.
Er schläft bei meinen Eltern und bei meiner besten Freundin.
Trotzdem hatte er irgendwie bammel vor dieser "Reise". Ich wollte trotzdem das er mitfährt weil ich ihm diese Erfahrung einfach mitgeben wollte. Und wir haben abgemacht. Das ich ihn jeder Zeit wieder abhole wenn er heimweh bekommt, egal ob abends,nachts oder morgens. Und siehe da. Ohne Probleme hat er mit seinen Kumpels dort geschlafen und war hinterher stolz wie Bolle auf sich selber . Und Mama erst .
Achso ,bevor ich bezahlt habe, habe ich es mit ihm besprochen, weil wenn er patu nicht hätte fahren wollen, wäre mir das Geld zu schade.Das würde ich an deiner Stelle auch erstmal abkären Nicht das du ihn gar nicht erst in den Bus bekommst und das Geld ist futsch
Gruß Annette
Hallo,
meine Tochter war letztes Jahr (in der 2. Klasse) im Landschulheim. Sie hatte im Vorfeld große Ängste, hat auch abends mehrfach geweint und wollte nicht wirklich mitfahren. Ich habe dann mit der Lehrerin gesprochen. Wir haben ausgemacht, dass ich sie - wenn sie es möchte - entweder abhole oder ich auch dorthin zum Schlafen kommen kann. Das haben wir ihr so gesagt. Am Morgen der Abfahrt gab es dann noch mal ein trauriges Gesicht. Aber sie hat den Aufenthalt ohne Probleme gemeistert (im Gegensatz zu manch anderem Kind). Es war ihr denke ich einfach wichtig zu wissen, dass sie wenn sie es nicht möchte, dort auch nicht alleine schlafen muss.
LG bluehorse
Nur eine Antwort aus meiner Richtung, ohne eine Meinung abzugeben.
Ich selbst mochte Klassenfahrten nicht.
Ich war beliebt, hatte Freunde, eigentlich keine Angst.
Dennoch mochte ich nicht.
Meine Eltern respektierten das und ich durfte Zuhause bleiben, immer.
ich wurde nicht gehänselt, weil ich nicht mitfuhr und mir ging es gut, weil ich nicht "genötigt" wurde mitzufahren.
Achso, zuhause bleiben hieß nicht mitfahren. In die Schule (Parallelklasse) musste ich trotzdem.
Hallo, ich habe auch so einen Kandidaten zu Hause. Inzwischen ist er schon 13, aber übernachten mag er weiterhin nicht woanders. Kurze Klassenfahrten von ein oder zwei Nächten schafft er inzwischen mit ach und krach. Er fährt aber unglücklich hin und kommt völlig geschafft unglücklich zurück. Ich geb im dann immer Bachblüten Notfalltropfen (vielleicht wär das auch was für euch?) mit, das scheint ihm etwas zu helfen. Nun sollte er vor Kurzem für eine Woche 700 km weit weg auf Klassenfahrt. Er hat dann die Nacht vorher nur über der Toilettenschüssel gehangen, nichts ging. Wir haben ihn dann abgemeldet, sind zum Arzt, er wurde für einen Tag krankgeschrieben und den Rest der Woche ging er in die Schule. Der Arzt sagte auch, erzwingen kann man sowas nicht und Heimweh kann auch richtig krank machen.
LG
Hallo,
meine Tochter ist genau das Gegenteil von deinem Sohn. Sie ist schon mit 5 Jahren das erste mal alleine mit dem Schwimmverein weg fahren und könnte ständig unterwegs sein.
Ich würde gar kein großes Tamtam drauß machen. Ich denke je mehr ihr davon redet oder sogar da hinfahrt und euch es anschaut, um so mehr stellt ihr es als etwas besonderes, großes hin, aber eigentlich ist es doch "nur" eine Klassenfahrt.
Auch würde ich nicht zu oft betonen, dass Du in notfalls abholst sonst nutzt er es noch aus. Ich würde es mehr so hinstellen, dass er es sowieso schafft und es ihm gefallen wird und notfalls würdest Du ihn auch abholen, aber das ist ja eh nicht nötig weil es ganz toll wird.
Wenn Du mit ihm redest und es nicht so rüber bringst, dass Du davon überzeugt bist das es ihm gefällt und selber zeigst, dass Du dir unsicher bist, wirst Du auch dein Kind verunsichern.
Wenn meine Tochter weg fährt, nimmt sie meistens ein getragenes (aber nicht schmutziges ) T-Shirt von mir mit und schläft in dem. Auch will sie immer ein Bild von mir mitnehmen.
Wir Mütter packen unseren Kindern auch immer "heimlich" Süßigkeiten ein, so dass die Kinder Abends heimlich im Zimmer naschen können. Für die Kinder ist das ganz toll und sie erzählen immer daheim dann ganz stolz, wie sie schnell die Süßigkeit unter der Zudecke versteckt haben, als die Betreuerin ins Zimmer kam und das die Betreuerin es ja gar nicht mitbekommen hat
Hast du denn schon mal mit der Lehrerin gesprochen? Sie kann dir doch sicherlich auch ein paar Tips geben und/oder zumindest deinen Sohn bißchen einschätzen.
LG janamausi
P.S. Wenn Du meinst, dass er es schaffen könnte, würde ich ihn schon mitschicken. In meiner Kindheit fande ich es immer toll und finde, dass dadurch die Klassengemeinschaft/Freundschaften enger geworden sind.
Auch kann ich mich noch erinnern, dass wir in der Klasse ein Mädchen hatten, die keiner richtig leiden konnte weil wir dachten, dass sie eine Streberin ist und auf einer Klassenfahrt haben wir dann festgestellt, dass sie doch eingentlich ganz "cool" ist und auch ein "ganz normales Mädchen" wie wir damals Seitdem hatte sich unser Verhältnis total geändert und sie war keine Außenseiterin mehr.
LG