Hallo,
mein Sohn ist im Sommer letzten Jahres in die Realschule gekommen. Dort ist ihm eher langweilig, als daß er ausgelastet ist.
(Gym wäre in Frage gekommen, aber er arbeitet zu langsam)
Er fing an, Mitschüler zu ärgern, vor allem Ältere. Er sollte Aufmerksamkeit von denen, wie er sagt.
In seiner Klasse hat er keine Freunde.
Uns ist auch bekannt, daß Mitschüler ihn mobben (körperlich und seelisch). Allerdings sieht seine Klassenlehrerin sich außer Stande, dagegen vorzugehen. "Ich kann mich nicht immer nur um M. kümmern!" Vor 2 Monaten mußte sie ein paar Unterlagen für das SPZ ausfüllen, die für die dortige Psychologin wichtig waren. Unter anderem schrieb sie dort, daß M.´s Leistungen in Englisch durchschnittlich wären. Zwei Wochen später bekamen wir einen Brief von der Lernstandskonferenz in dem es hieß, er müsse seine Leistungen in Englisch unverzüglich bessern, ansonsten wäre die Realschule nicht geeignet. Wie kann das sein? Nur zwei Wochen später?
Seine letzte Arbeit bewertete sie nicht, weil sie plötzlich seine Schrift nicht mehr lesen kann (diese hat sich in den letzten Monaten nicht geändert).
Mein Sohn selbst hat das Gefühl, daß seine Klassenlehrerin ihn nicht haben will. "Ich bin anders, das mag sie nicht. Ich soll sein, wie die anderen!"
Dieses Gefühl hatten wir schon vorher, sprachen ihn aber nie darauf an, um ihn nicht extra zu verunsichern.
Nun meine Frage:
Wann ist es besser, ein Kind die Klasse wechseln zu lassen?
Ein Wechsel auf ein Gym käme infolge seiner momentan eher schlechten Noten nicht mehr in Frage.... so unser Gefühl.
Da die Gesamtschulen keine Plätze mehr frei haben, bliebe uns nun nur noch ein Klassenwechsel, um es unserem Sohn einfacher zu machen.
Wir sehen, daß es ihm an die Substanz geht,.. er leidet unter dieser Situation. Leistungen in Fächern mit anderen Lehrern sind klasse und bereiten ihm größte Freunde.
Vielen lieben Dank für viele Antworten!
LG
madmat
Was wäre für Euch ein Grund die Klasse zu wechseln? (Ads.....)
Hallo,
die Klassenkammeraden mobben ihn, die Lehrerin...kann es nicht auch an deinem Sohn liegen? Wäre es nicht besser herauszufinden WARUM es so ist wie es ist als ihn einfach in eine andere Klasse zu stecken wo die Gefahr besteht, dass er dann das gleiche durchmachen muss?
LG janamausi
Hallo
auf jeden Fall müsst ihr Euren Sohn dort rausnehmen. Gerade weil die Lehrerin ihn nicht mag, hat er einen noch schlechteren Stand in der Klasse. Niemand möchte sich auf jemanden einlassen, der von der Lehrerin abgelehnt wird.
Wir hatten das selbe Problem mit unserem Sohn in der 1. Klasse. Die Lehrerin lehnte ihn von Anfang an ab und auch die Mitschüler. Dann kam in der 2. Klasse ein Lehrerwechsel und er hat einen besseren Stand in der Klasse bekommen, ist aber immer noch nicht richtig integriert. Zum Sommer verlässt er nun die Klasse und geht auf eine andere Schule. Mobbing sollte man nicht aussitzen. Das Selbstbewusstsein eures Sohnes geht immer mehr in den Keller. Wie wird er wohl am Ende aus dieser Schule kommen? Er traut sich ja nichts mehr zu. Und da er schon älter ist, könnte er ja auch einen weiteren Fahrtweg bewältigen. Unser Sohn ist viel jünger und muss dann auch weiter als die anderen Kinder fahren aber ich bin mir sicher das es sich lohnen wird.
LG
Carola
Auf jeden Fall raus und vorher durchaus nochmal an der Gesamtschule nachfragen.
Du kannst nicht so einfach eine Klasse wechseln. Da müssen schon sehr massive Gründe vorliegen. Die Entscheidung liegt auch nicht bei dir, sondern bei der Schulleitung und dem Schulamt.
Sinnvoller wäre es , der Sache auf den Grund zu gehen. Er kann ja nicht bei jedem Problem "davonrennen".
Hallo madmat,
in deiner Überschrift steht ADS - hat dein Sohn das? Im Posting bist du nicht näher darauf eingegangen. Was sagt das SPZ - bekommt er Medis?
lg bambolina
Hallo,
ja, unser Sohn hat ADS und ist medikamentös eingestellt worden.
Sein Hauptproblem liegt darin, daß er sich nicht für typische "Kindersachen" interessiert,...
Sein Hobby ist das Lesen in Lexika,... dort kann er sich unwahrscheinlich viel merken (oft Wort für Wort).. Nur kommt er mit diesem Wissen nicht bei seinen Schulkollegen weiter. Er ist out!
Ich weiß nicht, ob ich es oben schon geschrieben habe. Aber er versucht bei älteren Kindern gut anzukommen, umgibt sich eher mit älteren Kindern.
In der Schule hat er wie schon geschrieben keine Freunde, und wir geärgert. Deswegen verbringt er seine Pausen stets bei der Klofrau, um sich mit ihr zu unterhalten
Leider bemerken wir keinerlei Unternehmungen der Klassenlehrerin, ihn nun endlich in die Klasse zu integrieren. Nein... sie schlägt noch selbst in die Kerbe. (Bsp: Es wird eine Gruppenarbeit gemacht, 2 Mädchen und mein Sohn. Er erarbeitet Dinge zu Hause und legt diese der Gruppe vor. Da einige Dinge schriftlich erledigt werden sollen, machen sich die Mädchen ans Werk, verbieten meinem Sohn allerdings auch zu schreiben. Seine Schrift wäre zu häßlich. Nach der Stunde gehen die Mädchen zur Klassenlehrerin und und sagen, M. hätte ihnen nicht geholfen und sie wären deshalb nicht ertig geworden. M. wurde vor der Klasse gemaßregelt)
Er wurde jetzt von einer Psychologin im SPZ getestet, um seine seelische Befindsamkeit herauszubekommen. Morgen haben wir das Abschlussgespräch dort.
Sollten wir unser erwägtes Vorhaben (Klassenwechsel) dort mal ansprechen? Eigentlich geben uns die Ärzte dort immer recht gute Tips.
Vielen Dank!!
Willst du ihn innerhalb der Schule die Klasse wechseln lassen? Ob er da wirklich seine Ruhe hätte, glaube ich fast nicht. Kinder kennen sich untereinander, und ein Klassenwechsel, bedeutet immer, mit dem stimmt was nicht.
Er ist medikamentös eingestellt, wie verhält er sich innerhalb der Klasse? Von der Klassenlehrerin nicht gemocht zu werden das ist heftig. Aber ich hätte da die Befürchtung: Lehrer sprechen in Pausen im Lehrerzimmer miteinander.
Hallo,
"Seine letzte Arbeit bewertete sie nicht, weil sie plötzlich seine Schrift nicht mehr lesen kann (diese hat sich in den letzten Monaten nicht geändert)."
Dann wird es Zeit, das er anfängt sauberer zu schreiben!
"Da die Gesamtschulen keine Plätze mehr frei haben, bliebe uns nun nur noch ein Klassenwechsel, um es unserem Sohn einfacher zu machen."
Es ist nicht förderlich, es deinem Sohn einfacher zu machen.
Sag ihm, er solle sich benehmen und sich ein bisschen mehr bemühen. Mehr verlangt doch offenbar gar keiner von ihm. Das ist nicht zu viel verlangt.
Gruß Marion
Hallo,
aus deinen Schilderungen ist schwer zu schließen, ob ein Klasenwechsel helfen würde.
Weißt du, der Begriff "mobbing" wird mir heutzutage viel zu schnell in den Ring geworfen. Man kann nicht alle zwischenmenschlichen Probleme - auch nicht zwischen Schülern - mit "mobbing" betiteln.
Du schreibst selbst: *Er fing an, Mitschüler zu ärgern*
Dann ist es erstmal kein Mobbing, wenn die Schüler ihn "zurückärgern". Sondern dein Sohn hat sich selbst in diese Situation gebracht.
Möglicherweise schaukeln sich jetzt alle Beteiligten gegenseitig hoch. Und es entwickeln sich Dynamiken, die deinen Sohn ins Hamsterrädchen treiben und nicht wieder rauslassen. Die Frage ist, wie man diesen Teufelskreis durchbricht.
Du hast die Wahrnehmung, dass sich die Klassenlehrerin auf dein Kind eingeschossen hat.
Das mag sein. Ich habe aber auch die Wahrnehmung, dass IHR euch AUF DIE KLASSENLEHRERIN eingeschossen habt.
Beispiele:
*Seine letzte Arbeit bewertete sie nicht, weil sie plötzlich seine Schrift nicht mehr lesen kann (diese hat sich in den letzten Monaten nicht geändert).*
Naja, und vielleicht droht ihm die Lehrerin schon seit Monaten damit, seine Schrift mal in die Benotung einfließen zu lassen...?
marion2 hat Recht: Hier sollte eure Frage nicht lauten: "Sind die mangelnden Lesefähigkeiten der Lehrerin schuld an der Note meines Kindes?", sondern: "Was kann mein Sohn tun, um seine Handschrift zu verbessern?"
*Allerdings sieht seine Klassenlehrerin sich außer Stande, dagegen vorzugehen. "Ich kann mich nicht immer nur um M. kümmern!"*
Was hat sie denn getan, habt ihr sie mal gefragt? Es gibt so einige Grautöne zwischen "sich überhaupt nicht kümmern" und "sich immer nur kümmern"
*Es wird eine Gruppenarbeit gemacht, 2 Mädchen und mein Sohn. Er erarbeitet Dinge zu Hause und legt diese der Gruppe vor. Da einige Dinge schriftlich erledigt werden sollen, machen sich die Mädchen ans Werk, verbieten meinem Sohn allerdings auch zu schreiben. Seine Schrift wäre zu häßlich. Nach der Stunde gehen die Mädchen zur Klassenlehrerin und und sagen, M. hätte ihnen nicht geholfen und sie wären deshalb nicht ertig geworden. M. wurde vor der Klasse gemaßregelt*
Und? Hat er denn den Mund aufgemacht, als die Vorwürfe kamen? Wenn nicht, sorry - das muss er lernen. Die Lehrerin kann nicht hellsehen. Auch ihr hättet mit ihr sprechen können, um das Missverständnis zu klären.
Dass wir uns nicht falsch verstehen - was ich beschreibe, muss so nicht zutreffen. Ich möchte euch nur mal aufzeigen, wie man die beschreibenen Situationen AUCH interpretieren kann.
Fazit:
Ist es so, wie du annimmst, wäre ein Klassenwechsel wahrscheinlich hilfreich.
Wenn nicht, eher kontraproduktiv.
An eurer Stelle würde ich mal die eigene Einstellung der Lehrerin gegenüber hinterfragen. Möglicherweise lösen sich schon einige Knoten, wenn ihr dieser Person entspannter gegenübertretet.
LG