Hallo!
Mich beschäftigt schon länger eine Frage. Als Lehrerin an einer Realschule dürfen Kinder ab der 7. Klasse das vierte Hauptfach wählen: Französisch, Deutsch, Technik, oder Handarbeit/ Textiles Werken. JEdes Jahr müssen wir Eltern darauf hinweisen, dass die allgemeine Hochschulreife nur dann erreicht werden kann, wenn das Kind eine 2. Fremdsprache lernt. Die Eltern sehe sich in der Zwickmühle: soll ein Kind, das evtl. nach der 10. in ein berufliches Gymnasium wechselt, französich lernen, obwohl es ihm gar nicht liegt? Es gibt noch die Möglichkeit ab der 11. Klasse, also im Gymnasium, diese 2. verpflichtende Fremdsprache anzufangen. Ein kleiner Wehmutstropfen ist, dass man dann auch spanisch anstatt französich erlernt werden kann. Dann muss man es aber bis zum Abitur durchziehen. Hat man schon in der Realschule angefangen, kann man es nach der 11. abwählen. D.h. die Note der 2. Fremdsprache spielt für das Abi keine Rolle. Also so oder so: jemand der sprachlich unbegabt ist, muss sich durch 2 Fremdsprachen quälen! Ich verstehe nicht den Sinn dahinter. Englisch, okay, ist DIE Weltsprache. Das gehört wirklich zur Allgemeinbildung. Aber französisch? Das braucht doch kein Mensch im Berufsleben - bzw. doch eher selten!
Für meinen Sohn ist wahrscheinlich schon aus dem Grund das Gymi gestrichen. Er tut sich sehr schwer in Deutsch. Ich glaube Englisch wird ihn zusätzlich belasten und dank G8 beginnt man mit der 2. Fremdsprache nicht mehr in der 7., sondern in der 6. Klasse. Der Junge einer Bekannten wechselt genau aus diesem Grund auf die REalschule: er ist ein durchschnittlicher Schüler, aber Latein in der 6. bricht ihm das Genick. Ich finde den Weg zur allgemeinen Hochschulreife doch ziemlich sprachlastig. Kindern, die sprachunbegabt sind, wird es ganz schön schwer gemacht.
Ist das in allen Bundesländern so oder ist das nur ein Phänomen in Baden-Württemberg?
Grüße
Luka
Abitur nur mit 2 Fremdsprachen?
...okay der 2. Satz macht keinen Sinn. Ich hoffe, dass ihr den Rest versteht.
Hallo,
in NRW ist es genau so. Mein Sohn ist ebenfalls schwach in Deutsch und nun in der 5. Kl. Gym.
Ja, vllt liegt hier auch mit ein Grund, warum die Mädchen im Durchschnitt besser durch die Schule kommen: Ihnen fallen Sprachen meist leichter.
Ich denke, die Anzahl der zu erlernenden Fremdsprachen wird eher zu- als abnehmen. Dabei ist die Frage, ob zukünftig Französisch 2. Fremdsprache sein wird und nicht vllt. Spanisch , Chinesisch...
Mein Sohn musste sich jetzt für die 2. Sprache entscheiden und hat Fr. genommen. (Übrigens wird Französisch in vielen afrikanischen Ländern gesprochen, könnte also zukünftig in der Wirtschaft usw schon eine Rolle spielen. Jedenfalls mehr als Deutsch...)
Im Falle meines Sohnes bin ich erstaunt, dass er in Englisch 1 steht, obwohl er in Deutsch über eine schlechte 3 nicht hinauskommt.
Wahrscheinlich ist es dem lautgetreuen Schreibenlernen zu verdanken. Deutsche Rechtschreibung wie ein Erstklässler ("Ich schreibe doch, wie man´s hört!"), Englisch wird Wort für Wort gelernt und - fluppt.
Daher mache ich mir wegen Französisch nicht allzu viele Sorgen.
Vllt ist es bei euch ebenso?!
LG
Abiturzulassung ist halt die zweite Fremdsprache...
wir haben jetzt Schulanmeldung fürs Gymnasium...und wir sollen auch für die nächsten Jahre die Fremdsprache wählen damit die Kinder von vornherien den richtigen Klassen zugeordnet werden...
es gibt Latain Klassen und Franze Klassen...und dieses wird dann noch mal in Bläser und Streicher unterteilt
meine Tochter wird Französisch wählen, falls sie die Schule verlassen muß kann sie auf der Realschule die 2. Fremdsprache weiterlernen damit sie wenn sie möchte später nochmals einen Verusch machen kann das Abitur zu bekommen...
Hallo Luka!
Ich kann Dir nur kurz von meiner eigenen Erfahrung hier in NRW berichten.
Ich hole momentan mein ABI nach, bzw. stecke grade schon in den Prüfungen. Ich habe auf der Hauptschule angefangen, habe dann meine mittlere Reife auf einer Berufsfachschule nachgeholt und dann meine Ausbildung gemacht. Konnte also nur eine Fremdsprache vorweisen als ich mit dem ABI-online angefangen habe. Leider braucht man auch hier für das Abitur eine 2. Fremdsprache, die ich ja nicht hatte. 4 Jahre hätte ich gebraucht. Da Abi-online ja aber nur über zwei Jahre geht, hat man uns in einem Jahr den Französischstoff von fast 4 Jahren eingeprügelt. Du darfst raten, wieviel davon noch übrig ist Ich kann glaub ich sagen wie ich heiße und in welcher Stadt ich wohne....
Nun frage ich mich natürlich, welchen Sinn hat das ganze gemacht, wenn es nicht Abiturrelevant ist, die Punkte nirgendwo auftauchen. Natürlich ist es gut, wenn man noch eine Fremdsprache beherrscht, aber wenn es doch nicht geht?! Ich hab z.Bsp. Mathe nicht mit ins Abitur genommen, weil das mein Tod gewesen wäre.
Viel Sinn macht es für mich nicht so fixiert darauf zu sein und Schülern die eben nicht sprachbegabt sind das Genick zu brechen wie Du so schön sagst.
Grüße
Sabrina
"Billig-Abitur" mit nur einer Fremdsprache gab es früher mal in NRW. Damit durfte man aber dann auch nur an eine Hochschule in NRW... glaub ich jedenfalls. Wurde aber schon vor Jahren abgeschafft, als ich in der Oberstufe war, mussten die "Seiteneinsteiger" in extra Französisch-Kurse.
Grundsätzlich werden Sprachen gebraucht. Wir leben in einer vernetzten Welt. Dass der Fremdsprachenunterricht zum Gruseln ist - nicht nur im toten Latein, sondern leider sehr oft auch in Französisch - liegt imho an den schlechten Lehrplänen und leider auch daran, dass oft Muttersprachler, die keine wirkliche Qualifikation als Lehrer mitbringen, eingesetzt werden.
Sprachunbegabte Kinder gibt es nicht. Es ist eine Frage der Eignung der Lehrkraft, ob es gelingt Interesse und Lernbereitschaft zu fördern. Es gibt schnellere und langsamere Lerner, mehr aber auch nicht.
Zur Frage - falls ich sie richtig erfasst habe - es ist kein Problem, in der Oberstufe die 2. Fremdsprache zu belegen, man muss nur bedenken, dass man dann 3 Wochenstunden mehr hat, was auch eine Mehrbelastung ist. Oft ist dieser Unterricht grottenschlecht, da auch hier Seiteneinsteiger beschäftigt werden. Das Niveau ist entsprechend niedrig.
Man kann lange darüber diskutieren, ob die Oberstufe wirklich sinnvoll strukturiert ist, was ich persönlich verneinen würde. Die "reformierte Oberstufe" Ende der 70er/Anfang der 80er hat weit besser und breiter ausgebildete Menschen mit dem Abitur entlassen.
Ändern wirst Du nichts. Unser Schulsystem ist völlig zementiert. Es wird hier und da geschraubt, verschlimmbessert und neu/zusätzlich reglementiert und geprüft. Das ist wie mit einem alten Auto. Keine Reparatur macht es wirklich besser.
Gruß
Manavgat
hi was meinst du mit, eine zweite fremdsprache ab 6. klasse?
meine ist in der 5. klasse, und hatte gleich mit englisch und latein/alternativ dazu französisch, angefangen.
dh. gleich zwei fremdsprachen aufs mal.
auch in ba-wü.
lg conny
hallo,
ich habe mich so genau noch nicht damit befasst, finde es aber generell eigentlich sinnvoll.
zumal die nicht naturwissenschaftlich begabten menschen ja auch mathe, physik und chemie durchziehen müssen, zumindest in anteilen.
es ist ja nicht so, als ob nun einer bevor- oder benachteilligt würde.
zu deinem punkt mit latein: latein ist eine logisch basierte ausgestorbene sprache. man spricht sie so gut wie nicht und das üassiert auch im lateinunterricht nicht. es wird stinkendlangweilig übersetzt, bis es einem zu den ohren rauskommt. udn wer gut in mathe ist, meine langjährigen erfahrungen damit, der hat auch in der regel wenigerprobleme mit latein.
die anderen sprachen, da hast du recht, sind sprachbegabte sicherlich besser dran. aber so ist das leben, die begabungen sind nun einmal nicht gleichmäßig verteilt.
ich musste mich auch durchs matheabi quälen, obwohl ich eher die sprachlich begabte bin.
zudem: sprachen lernen fördert ungemein. als ich an meiner amerikanischen high school anfing, habe ich zusätzlich zu bereits englisch, französisch mehrjährig und latein dort auch noch mit spanisch angefangen. das war dann dort für die meisten die erste fremdsprache udn sie haben sich schwer getan, während ich alles aus dem ärmel schüttelte. heute versteh ich spanisch, kann es leider kaum sprechen, französich komm ich klar und englisch sowieso. und neben dem praktischen aspekt bildet es auch ungemein, wie ich finde. zudem kann man irgendwann auch parallelen zwischen den verschiedenen sprachen ziehen.
was ich dagegen unsinnig finde ist die vorgabe des latinums bei vielen studienrichtungen. das finde ich unsinnig und versperrrt einigen den zugang zu bestimmten studienrichtungen bzw. müssen sie alles mühevoll an der uni nachholen, wo es ungemein schwerer ist wie auch zeitaufwendig.
lg
Hallo Luka,
in Bayern ist es so, dass man eine 2. Fremdsprache ab der 6. Klasse lernt. Mein Sohn hatte Französisch bis Klasse 10. Abi macht er in Deutsch und Englisch.
Er geht auf ein naturwissenschaftliches Gymnasium in Bayern. G8.
LG