Hat mein Kind rechtlich ein Anspruch auf Förderstunden an der Schule?

Hallo ihr Lieben,

vielleicht kann mir hier jemand Antwort geben evtl. auch Lehrer hier...

Mein Kind hat ein erhöhter Bedarf an Förderung und wurde nun in versch. Dingen am SPZ hier am örtlichen KKH getestet.

Wo kann ich mich schlau machen bzw. an was kann ich mich wenden wenn der Bedarf besteht.
Im KKH wurde mir ganz klar gesagt das es die Pflicht der SCHULE ist meinem Kind Förderstunden zu bieten.
Gibt es da ein Gesetz? Hab schon so viel gegoogelt doch nicht wirklich das passenden gefunden.

Bei uns an der Grundschule gibt es KEINE Föderstunden bis jetzt.

Ach ja meine Tochter geht in die 1. Klasse und ist 7 Jahre alt.

Vielleicht hat jemand ein ähnliches Problem oder kann mir einfach Tipps geben.

Lg und einen #sonne Pfingstsonntag wünscht euch chrisi

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Hallo,

ich würde die Auskunft beim zuständigen Schulamt einholen. Die müßten das ja am Besten wissen.

Viele Grüße
tina

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Wir machen hier mit den sogenannten Förderstunden - z. B. LRS - keine guten Erfahrungen. Da werden einfach Schüler in eine Gruppe gestopft (völlig egal welches indivuduelle Problem besteht) und dann läuft fast das gleiche wie im normalen Unterricht für 45 Minuten. Ist ein Scherz.

Mein Rat: beantrage einen Sozialhelfer (musst mal kucken wie das bei Euch heißt), der Dein Kind im Unterricht begleitet. Den Antrag muss man beim Schulamt stellen. Das wird nach Kassenlage entschieden. Alles schriftlich!

Viel Erfolg und Gruß

Manavgat

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Genau und das zahlt dann der Steuerzahler. Gute Idee.

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Zu geizig, Geld für Bildung auszugeben?

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Es gibt Sozialpädagogen für die Schuleingangsphase, aber nicht an jeder Schule. Die werden beim Schulamt beschäftigt, deshalb ist das Schulamt sicherlich ein guter Ansprechpartner dafür.

Aber: Sicher dich vorher ab, vielleicht gibt es eine Sozialpädagogin an der Schule, die aber nur mit in die Klassen geht, als zweite Kraft....

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Du hast generell schon ein Recht auf Förderung. Die Förderlehrer sind aber stundenmäßig total überlastet, da einfach bei zu vielen Kindern ein Förderbedarf besteht.

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Das ist ein systemimmanentes Problem.

Warum wälzt Du die Verantwortung hierfür auf die Eltern ab?

Es tut mir leid für Dich, wenn Du Dich an Eurer Hauptschule aufreibst.

Gruß

Manavgat

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Hallo!

Leider schreibst du nicht, in welchem Bundesland ihr wohnt und welcher Art dieser erhöhte Förderbedarf deines Kindes ist.

Grundsätzlich sehe ich - zumindest in Niedersachsen kenne ich es so - zwei Möglichkeiten:

1. Dein Kind hat einen sonderpädagogischen Förderbedarf, z. B. im Bereich Lernhilfe, sozial-emotionale Entwicklung oder Körperbehinderung. Dieser Förderbedarf muss in einem festgelegten Verfahren von einem Förderschullehrer festgestellt werden. Normalerweise läuft das über die Grundschule, die dein Kind besucht. Falls die GS-Lehrer die Notwendigkeit einer solchen Überprüfung nicht sehen, kann ein Antrag auch von den Eltern gestellt werden.
Aber Achtung: Wird ein sonderpäd. Förderbedarf festgestellt, kann es sein, dass ihr überredet/unter Druck gesetzt werden könntet, euer Kind in eine Förderschule umzuschulen. Das wollt ihr aber vielleicht gar nicht!

Natürlich können Kinder mit sonderpäd. Förderbedarf auch integrativ an einer Regelschule unterrichtet werden ("Inklusion"), in Nds. gibt es in einigen Grundschulen dazu die sog. "sonderpäd. Grundversorgung".

2. Ihr beantragt einen Integrationshelfer, Schulbegleiter oder wie auch immer das bei euch heißt. Dazu muss dein Kind (zumindest in Nds.) amtsärztlich untersucht werden und die Notwendigkeit eines solchen Helfers festgestellt werden.
Solche Helfer sind meistens junge Mädchen, die ein freiwilliges soziales Jahr absolvieren, also nicht besonders qualifiziert, einem lernschwachen Kind zu helfen (außer ihnen wird geeignetes Material von der GS zur Verfügung gestellt, dann mag es funktionieren).


Lange Rede, kurzer Sinn:
An deiner Stelle würde ich möglichst bald ein Gespräch mit den Lehrern der GS suchen mit dem Ziel, die Probleme zu benennen (falls die in der Schule auch auftreten) und eine Lösung zu suchen.
Ob eine GS verpflichtet ist, für ein "normales" Kind Förderstunden anzubieten, hängt wieder vom Bundesland ab. Aber auch das kannst du in eurer Schule erfragen.


Viel Erfolg und Durchhaltevermögen wünscht
Tina (HS-Lehrerin und Mutter eines Integrationskindes, 2. Klasse).

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Hallo,

wie gesagt, ohne Bundesland ist die Frage kaum zu beantworten.

tinaxx hat schon sehr umfangreich geschildert, was du tun kannst. Nur eine Ergänzung:

In NRW muss LRS-Förderung angeboten werden, WENN DIE SCHULE ÜBERHANGSTUNDEN ZUR VERFÜGUNG HAT.

Diese Förderung ist also eher eine Art "Luxus", wenn die Schule "überausgestattet" ist mit Lehrerstunden. Und beschränkt sich deshalb i. d. R. auf eine Stunde pro Woche und Klasse. Die Kinder werden in Kleingruppen zusammengefasst... wohl das, was Manavgat "zusammenpferchen" nennt.
Naja, und da es Überhangsstunden sind... rate mal, was zuerst ausfällt, wenn ein Lehrer krank wird und die Erteilung der Pflichtstundenzahl gewährleistet werden muss... :-(

Für ein LRS-Kind ist 1x45 Minuten pro Woche zu wenig. Es braucht mehrere Übungssequenzen pro Woche.

Bei Dyskalkulie gibt es in NRW gar keine Ansprüche, da es als Teilleistungsschwäche nicht in gleichem Maße anerkannt ist wie LRS.

Worum geht es denn bei deinem Kind?

LG

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Aus meiner Erfahrung muss ich sagen, dass Gruppenunterricht, der 1 mal in der Woche stattfindet, herzlich wenig bringt. Mein Sohn ist seit 1 Jahr im LRS-Förderkurs. Die ersten Wochen musste er 45 min Schönschreiben üben. Mein Sohn hat ein wunderschöne Schrift und macht auch beim Abschreiben keine Fehler. Er war jedes Mal so wütend nach dieser Stunde. Warum sollte er das üben? Ich sehe es positiv: seine geringe Frustrationstoleranz wird vielleicht etwas angehoben :-) - der Bewältigung seiner Probleme hilft das natürlich nicht viel. Wenn dein Sohn wirklich gravierende Schwierigkeiten hat, ist ein Privatlehrer( bzw. Einzelunterricht) in meinen Augen das einzig Sinnvolle. Hier kann einem auch gesagt werden, was man zu Hause gezielt üben kann. Ich habe mich für meinen Sohn in die Materie eingelesen und mit ihm täglich geübt, ich bin beruflich aber selber in der Ecke angesiedelt, so fiel es mir nicht schwer. Nur auf die Schule kann man sie meines Erachtens (leider, leider!) nicht verlassen. Übrigens gibt es bei uns Förderstunden auch erst ab Klasse 2.

Liebe Grüße
Luka