Hier schreibe ich nicht für mein eigenes Kind - seit ich 18 bin habe ich sogenannte "Patenschaften" bei der lokalen Stelle der dghk übernommen - und zur Zeit habe ich einen besonders schweren Fall : mein Schützling geht in die dritte Klasse und war schon immer auffällig . Daher gingen die Eltern auch erst an die Uniklinik zum Test..
Seine Noten sind Mittelfeld bis schlecht, die Lehrer reagieren ziemlich aggressiv auf ihn, da er sich nie am Unterricht beteiligt , den klassischen klassenclown gibt, den Unterricht stört und seine Mitschüler ablenkt.
Den Eltern haben wir geraten, in dieser Situation die Hochbegabung des Jungen nicht bei den Lehrern publik zu machen, da wir damit bisher immer eher schlechte Erfahrungen gemacht haben, und auf Grund der Wihnsituation bei einem Fehlschlag ein Schulwechsel nicht möglich ist ( lebenauf dem Land) - erst wenn er von der Grundschule keine Gymnasialempfehlung erhalten sollte, wollen wir diesen Schritt wagen.
Der Junge ist bei seinen Mitschülern recht beliebt - die Lehrer aber haben ihn als Sündenbock auserkoren.
Ständig muss er nachsitzen, wird im Unterricht gedemütigt " deine Eltern sollten sich schämen, dich in die Welt gesetzt zu haben" usw..
Mittlerweile geht ihm das so nahe, dass er auf dem besten Weg in eine Magersucht ist .
Er wird psychologisch betreut, die Psychologin verfolgt auch den Plan, ihn bis zum Eintritt ins Gymnasium " mitzuziehen " ..
Wir haben auch versucht, ihm einen Ausgleich zu beschaffen ( Sport/Musikunterricht) doch mittlerweile lehnt er alles ab und ich komme auch nicht mehr an ihn heran (
Sollte man den Lehrern sagen, dass er so intelligent ist und sich nur langweilt ?? Irgendwie muss es ihnen ja unbewusst klar sein, denn einem normalen 8 jährigen wirft man ja die von ihnen geäusserten Vorwürfe und Kritik nicht an den Kopf ..
Dennoch müssen wir ja vorsichtig sein, da Lehrer aus Erfahrung zum grossen Teil alles andere als positiv reagieren, wenn sie erfahren, dass ihr dummgeglaubter Problemschüler in Wirklichkeit hochintelligent ist ..
Was könnte man den Lehrern sagen, ohne die Hochbegabung zu erwähnen??
Ich zerbreche mir den Kopf aber die zündende Idee habe ich bisher nicht..
Vielleicht habt ihr sie ???
Gerne auch mit Erfahrung
Danke an alle !!!
Probleme in der dritten Klasse ( hochbegabt)
Hallo Du,
verzwicktes Problem. Ganz ehrlich, ich glaube fast, dass es die Situation noch verschaerfen wuerde. Meiner Meinung nach ist die einzige Moeglichkeit die besteht, dass Kind von der Schule zu nehmen und eventuel die zustaendige Behoerde einzuschalten, so duerfen sich Lehrer einfach nicht verhalten!! Das ist einfach nicht professionel und ich wierde das weitertragen. Besteht die Moeglichkeit, dass das Kind privat unterrichtet werden kann?
Sabine
Hi Sabine,
die Möglichkeit ein Kind privat zu unterrichten besteht in D nicht, es gibt eine Schulpflicht und nicht, wie in Teilen der USA nur "unterrichtspflicht"
LG
Isabel
(selbst Lehrerin)
Hallo,
also wenn mein Kind nach Hause käme und mir erzählt, meine Lehrerin hat gesagt, *deine Eltern sollten sich schämen, dich in die Welt gesetzt zu haben" usw.. *...was meinst du was bei mir Sache wäre?
Ich würde am nächsten tag mir die Lehrerin vorknöpfen und ihr meine Meinung sagen das ich es ungeheuerlich finde, sowas meinen Kind zu sagen und ihr dann noch mitteilen, das es Konsequenzen für sie geben wird.
Dann würde ich zur Rektorin/Rektor gehen und den Fall dort vortragen und verlangen, das die Lehrerin sich bei mir und meinem Kind entschuldigt, sollte es dann nicht der Fall sein, ich dann auch der Rektorin sagen würde, das ich mich an die Schulbehörde wenden werde, denn das wäre nicht akzeptabel was da geäussert wurde.
Da würde ich nichts kennen und dann werde ich zum Tier.
Das zu diesem Spruch.
Was die Hochbegabung des Jungen angeht, da würde ich, wenn es mein Sohn wäre...mir einen Termin mit der Rektorin/Rektor und der Lehrerin einen Termin machen und das Problem ansprechen nur so kann man etwas erreichen.
Wenn er jedoch schlechte Noten hat dann wird er keine Gymnasialempfehlung bekommen. Da müsste er wirklich schon gute Noten haben, nicht stören und dann auch im Unterricht mitmachen.
wenn die Eltern es testen lassen haben, warum wird dann nicht nach einer geeigneten Schule gesucht, die ihn fördern können? So das er keine lange weile hat?
Ich wünsche den Eltern und dir viel Kraft um für den Jungen das richtige zu finden.
Danke, ganz deiner Meinung!
LG,
J.
Ganz ehrlich:
wenn das alles ist , was die DghK zu bieten hat......dann gute Nacht!
Hier ist der Karren doch schon längst in den Dreck gefahren! Das Kind langweilt sich jetzt schon 3 Jahre, und mittlerweile ist sein Verhalten schon so verfestigt, dass es sehr, sehr schwer werden wird, aus der Nummer wieder rauszukommen. Hier hätte schon viel früher über eine Differenzierung im Unterricht gesprochen werden sollen.
Und dass nachmittägliche Förderung durch Sport und Musik nicht gegen Schullangweile hilft, müsste man bei der DghK doch eigentlich auch wissen????
Wie lange läuft das Schuljahr schon bei euch? Wenn erst kurz, so würde ich dringend versuchen, einen Sprung in die 5.Klasse zu versuchen. Und natürlich würde ich in der Schule über die Ursache für die Probleme reden- allerdings auch zusichern, an seinem unmöglichen Verhalten zu arbeiten. Und ganz ehrlich: der wird sich nicht nur in der Schule daneben benehmen, oder? Also wäre hier auch ein Elterntraining dringend angeraten.
Zum Gespräch in der Schule wäre es ev. sinnvoll, wenn der testende Psychologe mitgeht und quasi als neutrale Person die Begabung erklärt.
So, mehr fällt mir auf die Schnelle nicht ein.
LG;
Lucy
Hallo,
mein Sohn mittlerweile 18 ist ebenfalls hochbegabt und hat es ähnlich erlebt wie dein Schützling. Die Lehrer wußten um sein Talent (Breitbandbegabung) aber sie haben ihn lieber von hinten gesehen.
Er hat den Unterricht gestört, hat mit den Lehrern Grundsatzdiskussionen geführt, nicht mit geschrieben weil er es sich sowieso gemerkt hat, sich bei sehr "dummen" Lehrern komplett verweigert.
Er war eine zeit lang adipös, hat alles wahllos in sich hinein gestopft aus Frust. Wollte sein wie alle anderen Kinder auch. Hat sich dumm gestellt, war aggressiv und andererseits depressiv. Hat sich selber verletzt und war öfter in psychologischen Kliniken.
Er hat sich im Laufe der Zeit von einem Einzerschüler Gym auf Förderschule 7. Klasse runter gehungert und hat sich immer mehr zurück gezogen. Vor einem Jahr haben wir auch die Diagnose Asperger erkämpft, nachdem immer abgewunken wurde. (Er hat es selber diagnostiziert und hat sich einen Überweiser beim Kinderarzt geholt).
Heute hat er sich komplett zurück gezogen und das Vertrauen in die Menschen verloren.
Leider kann ich dir auch keinen Rat geben. Beides ist für den Kleinen schlimm.
Er wird niemals sein wie andere und das ist für ihn am schlimmsten.
LG
Auch mein Sohn (8), kommt jetzt in die 4. Klasse, ist in den Augen seiner Lehrerin ein Problemschüler. Auch wenn ich bei ihm nicht von einer Hochbegabung ausgehe, ist es doch so, dass seine Intelligenz und seine Fantasie gerade bei seiner unsensiblen, hartherzigen Klassenlehrerin sozusagen gegen ihn ausgelegt werden; für sie ist er ein egoistischer Lügner, der nur auf seinen Vorteil bedacht ist und alle gegeneinander ausspielt.
Der Kinderpsychologe, bei dem wir einige Male waren, sieht keinen Therapiebedarf bei unserem Sohn. Aber er ist schon phasenweise wirklich schwierig und gerade in einer Phase, in der er die Grenzen (unsere und seine eigenen) ganz schön austestet.
Für den Schuljahresbeginn steht ein Gespräch mit dem Psychologen und der Lehrerin an, weil ich als Mutter, die ihren Sohn ja im Unterricht nicht erlebt, einfach von der Lehrerin nicht ernst genommen werde; ich hoffe, dass das etwas bringt.
Für Deinen Zögling könnte ich mir auch vorstellen, dass ein Gespräch zwischen Lehrer und Psychologen zumindest ein Ansatz ist.
LG
Anja
Hallo,
wenn mein Kind wegen nachgewiesener Hochbegabung im Unterricht verhaltensauffällig wäre, würde ich die Schule natürlich von der Hochbegabung in Kenntnis setzen (sonst gibt es ja keinen Grund ).
Bei dem von dir beschriebenen Kind kann die Situation ja auch nicht mit Vorurteilen gegen Hochbegabung schlimmer werden - warum also die Geheimniskrämerei?
LG,
J.
...auch auf dem land fahren busse / bahnen o.ä.! ich würde mein kind da schleunigst rausholen, das kannst du mir aber glauben....!
Hallo,
die Lehrer denken offenbar, dass der Schüler allein da steht.
Aber er hat Dich und Deine Organisation, seine Eltern und die Psychologin im Rücken.
Ich würde die Eltern bitten, einen Termin mit dem Rektor und den "Problem-Lehrern" zu vereinbaren.
Dort geht Ihr alle hin.
Ihr legt die Karten kurz auf den Tisch und erklärt, weshalb bislang die Hochbegabung nicht erwähnt wurde.
UND DANN BLAST IHR DEN LEHRERN GEMEINSAM DEN MARSCH!
Wie kann man als Lehrer ein Kind nur so fertig machen - hochbegabt oder nicht?!?
Danach wird zumindest von den Lehrern keine falschen oder böse gemeinten Anschuldigungen mehr kommen.
Auf der Grundlage kann man dann zusammen arbeiten.
LG
Hallo,
aus welchem Teil Deutschlands kommt ihr?
Manche Städte/Landkreise/Länder haben Institutionen die sich genau um solche Kinder kümmert.
Ebenso halte ich eine Kontaktaufnahme zur KARG-Stiftung für ratsam.
Die Schule sollte auf jeden Fall von der Hochbegabung in Kenntnis gesetzt werden und zudem Informationsmaterial über Hochbegabung bekommen.
Dabei kann euch die Stiftung unterstützen
Die Aufgabe der Psychologin ist es das Selbstbewußtsein des Kindes zu stärken!
Wir haben zwar auch schon einiges erlebt (Bescheinigung für die Unbeschulbarkeit meines Sohnes vom Gym) aber nie so ignorante und anmaßende Lehrer. Den würde ich aber mal den Kopf zurechtrücken!!
Karna