Mache mir Sorgen

Hallo zusammen,

es geht um ein Kind in meinem Familienkreis. Es ist 9 Jahre alt und die Eltern leben seit 8 Jahren getrennt.

Das Kind sowie dessen Halbbruder sind seit der Trennung täglich vom Nachmittag bis zum Abend bei den Großeltern. Am wochenende ebenfalls oder bei einer Tante. Die Situation war nie anders. Als Kleinkinder beklagen sich die Kinder oft, dass Ihre Mutter kein Interesse an Ihnen hat, ständig schimpft und nie mit Ihnen spielt. Auch gab es Situationen in denen die Mutter ärtzliche Hilfe nicht in Anspruch genommen hat. Auch gehört schreien und Gewalt zum Alltag.

Beiden Kindern fehlt es an Erziehung, auch Anstand und Höflichkeit (Bitte, Danke, Guten Tag sagen) sind ein Fremdwort. Zudem wirken die Kinder ungepflegt. Kleidung kaufen vorwiegend die Großeltern.

Das Kind hat regelmäßigen Umgang (alle 2 Wochen am WE) zum Vater und deren Frau seit dem 3. Lebensjahr und versteht sich blendend mit den Beiden. Bereits im Kindergarten fiel dem Vater auf, dass das Kind beim SPrechen und in der Motorik schlechter entwickelt ist als andere Kinder. Auch fällt dem Kind der soziale Umgang zu anderen schwer, weshalb es nur wenige Freunde hat.

Die Situation spitzte sich immer weiter zu. In der ersten Klasse fielen dem Kind Lesen und schreiben schwer. Der Vater versuchte dies zu korrigieren, bis dem Kind verboten wurde dies beim Vater zu machen. Die 2te Klasse hat das Kind noch als durchschnittlicher Schüler gepackt. Dennoch bestanden immernoch die gleichen Probleme (auch immernoch das Sprechen - konnte keine Zeitformen richtig bilden).

Die Zeugnisse spiegelten dies immer wieder. In der 3. Klasse sackte das Kind völlig ab. Der Vater sprang ein und nahm das Kind 3x in der Woche zum Lernen zu sich. Die Situation ist aber schwierig, weil das Kind sein Leben lang durch die Mutter beeinflusst wurde. D.h. der Vater wurde als Gefahr dargestellt und die Großeltern als die Heiligen. Das Kind weiß also ganz genau, sobal es einmal nicht so läuft wie es sich das vorstellt dann geht es zu den Großeltern. Das wiederum behindert den Vater in seiner Erziehung und seinem Einfluss. Nun ist das Kind in der 4. Klasse (Zeugnis der 3. Klasse katastrophal, Einschätzung gleicht denen des Vaters) und soll in den Herbstferien zurückgestellt werden.

Nun mache ich mir Ernsthafte sorgen um das Kind. Es gab mehrere Versuche des Vaters über das Jugendamt etwas zu verändern. Das Jugendamt schritt aber nie ein und verharmloste die Situationen. Gehandelt wurde nie obwohl eindeutige Beweise von Vernachlässigung, Desinteresse und negative Beeinflussungen auf den Umgang mit dem Vater vorlagen. Auch zeigt die Mutter kein Interesse an den Hobbys Ihrer Kinder (zum Ballettuntericht bringt sie seit Beginn ausschließlich der Vater) oder verbringt Zeit mit Ihnen. Einige andere Sachen liegen auch noch vor. Zudem verschweigt Sie oft Termine etc. damit der Vater nichts davon weiß.

Die Mutter sagt, sie hätte keine Zeit dem Kind zu helfen und sucht Ausflüchte. Auch geht Sie nicht zu Elternabenden da sie bereits alles wüsste. Weiterhin geht das Kind täglich am Nachmittag zu den Großeltern und erst am Abend wieder nach Hause. Die Hausaufgaben macht es teilweise in der Schule, teilweise bei Oma. Freunde werden in das Haus der Großeltern zum Spielen eingeladen oder zum Vater. Beim Vater gibt es keine großen Probleme mit dem Kind, auch hält es sich an Regeln und Anweisungen.

Allerdings ist der Einfluss des Vaters bedingt durch die Umgangsregelung begrenzt. Dort wo es drauf ankommt klappt es hinten und vorn nicht. Da das Kind völlig immer frei entscheiden darf und durfte fehlt es an allen Ecken wenn es drauf ankommt. Das Kind geht jeder Konfrontation aus dem Weg oder rastet völlig aus (wünscht sich alle wären Tod, schlägt andere etc.). Das Kind kennt in seinem Alltag keine Grenzen. Wenn es schwierig wurde kamen die Großeltern um die Last abzunehmen oder das Kind gab auf. So spiegelt sich das ganze Leben und mittlerweile auch die Schulleistung wieder.

Ich möchte dem Kind bzw. auch dem Vater gerne helfen oder zumindest Tipps geben wie man vorgehen könnte. Ich habe versucht mit Mutter und Großeltern zu sprechen. Ich stieß aber nur auf Empörung oder Desinteresse - genauso wie der Vater auch. Was würdet Ihr vorschlagen???

Danke für eure Tipps.

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Da hilft nur eine gute Anwältin und langer Atem.

Gruß

Manavgat

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Hallo,

ich muss meiner Vorschreiberin Recht geben.Ein guter Anwalt der den Vormundschaftsrichter positiv beeinflussen kann ist viel wert. Wenn der Vater in einer anderen Stadt wie die Mutter wohnt, kann er sich an sein zuständiges Jugendamt wenden und um Hilfe bitten. Je nachdem wie die Mitarbeiter so drauf sind haben die ein mehr oder weniger starkes Interesse dem Kind zu helfen, aber es hat sich in den letzten Monaten viel zum Wohle (in dem Fall auch für den Vater) des Kindes geändert. Wenn Ihr belegen könnt mit Datum uä was vorgefallen ist dann ist das zum Vorteil. Eine Zusammenarbeit mit der Schule ist da durchaus sinnvoll denn die sollten ein Interesse haben, das das Kind sich optimal entwickelt.

VG Geli

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Hallo,

ich kann mich Manavgat auch nur anschließen.

Kleiner Tipp noch: alles, was vorfällt dokumentieren, evtl. in einer Art Tagebuch!!! - Damit hat man was in der Hand, kann zeitlich Abläufe besser verfolgen, etc.

Kat