Leistungsdruck schon in Klasse 1

Hey,

mein sohn ist im august eingeschult worden. es ist eine kleine dorfschule. in der ersten klasse sind 19 kinder, die klassengröße also okay.

leider hat niclas eine sehr strenge lehrerin erwischt. vom ersten tag an setzt sie unsinnige regeln durch. alle kinder müssen sich ihren regeln "unterwerfen" und sollen funktionieren.

sie weiß alles besser, hat ja schließlich schon 40 dienstjahre auf dem buckel. da ist jede diskussion zwecklos bzw. wird von ihr unbarsch beendet.

sie hat eine art belohnungssystem, wer was besonders gut macht, bekommt einen aufkleber. klingt gut, aber belohnt wird leider nur, was wirklich perfekt ist.

so nun stellt euch mal einen frischen erstklässler vor, der versucht, buchstaben in die vorgegebenen linien zu schreiben. sind die perfekt? bei uns nicht. auch der klitzekleinste fehler wird angestrichen. für die kinder ist das jetzt schon frustrierend und es fallen sätze wie "ich mach das nicht, ich kann es eh nicht...".

ich denke, die kinder muss man doch loben und bestärken, dass sie ihre aufgaben gut erledigen, aber vielleicht noch das eine oder andere besser machen können. bei ihr gibts kein lob. nur tadel, weil nichts gut genug ist.

ist das bei euch auch so?

mein sohn hat schon jetzt angst vor schlechten noten und angst, zu versagen.

vielleicht habt ihr paar infos über euren schulalltag für mich?

lieben dank

claudia + niclas + lucas

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Hallo,

woher kennt Dein Kind bisher Benotungssysteme? Unsere Kinder können noch keine Angst vor Noten haben, da wir Ihnen da bisher keine Angst vor gemacht haben.

Beim "Singen und Klatschen" in der 1. Klasse braucht man wohl noch nicht von Druck und Stress sprechen, wenn die Eltern keinen machen.

Das was die Lehrerin macht ist doch ein Belohnungssystem. Mehr nicht.

LG, Andrea

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Das ist das heutige Schulleben, es fängt in Klasse eins mehr oder weniger an und endet auch nie. Daher frag ich mich immer warum man eine Einschulung groß feiern soll, eigentlich ist es nicht zum feiern. Meine Tochter jetzt 4. Klasse hat am 2. Schultag einen Mathtest mit 64 Malaufgaben in 4 Minuten geschrieben........ Aufregen hilft nicht, man muß einen Weg für sich und das Kind finden, vor allem bei Lehrer die schon sehr lange im Dienst sind.

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Deine Aussage kann ich so nicht bestätigen. Bei uns läuft das anders, wie in hunderten anderen Schulen auch.

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egal ob schulnoten, aufkleber oder gute Worte - jedes Belohnungssystem was nur das Endergebnis belohnt ist letztendlich gleich - gleich gut für die die gelobt werden und frustrierend für die, die leer ausgehen.

Ich denke aber das viele Lehrer auch damit überfordert sein werden zu erkennen, das ein total holpriger Buchstabe von Paule Müller mehr wert ist, als der perfekte von Kläre Fischer........

Letztendlich setzt aber immer früher oder später ein Bewertungssysem ein und auch der Frust kommt früher oder später.

Schade ist es aber, wenn es so läuft wie bei euch.

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Ich denke aber das viele Lehrer auch damit überfordert sein werden zu erkennen, das ein total holpriger Buchstabe von Paule Müller mehr wert ist, als der perfekte von Kläre Fischer........
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Ich denke, das ist das Problem, wenn es eben so ist.

Meine Tochter hat echt Glück mit der Lehrerin, denn sie bewertet sozusagen nach Fortschritt. Wie es jetzt in der 2. laufen wird, weiß ich noch nicht, aber in der 1. war es so.

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hallo!
nein, ist bei uns ganz anders. die lehrerin hat stempel und wenn z.b. in einer reihe 2er eine ganz besonders gut gelungen ist, kommt ein kleiner stempel daneben oder ein "prima!!" oder eine kleine krone drüber. darüber freuen sich die kinder irre und meine tochter hat bei den meisten aufgaben einen netten kommentar drunter.
regeln gibt's auch, z.b. gibt es ein glockenspiel. wenn das ertönt, müssen alle kinder zu ihren plätzen gehen. lt. lehrerin funktioniert das schon ziemlich gut. dann gibt's noch den "leisefuchs", ein bestimmtes handzeichen. klappt wohl auch immer besser.
klingt nach keinem schönen schulstart bei euch. wenn die lehrerin bereits 40 jahre dabei ist, vermute ich, könnt ihr das lehrverhalten auch nicht mehr groß ändern. ich würde das direkte gespräch mit ihr suchen, evtl. mit anderen eltern zusammen.
vg

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So macht es der Klassenlehrer meines Sohnes (auch 1. Schuljahr) auch. Unser den kontrollierten Hausaufgaben sind auch bisher immer Stempel gewesen. Einmal stand dort "Weiter so" und 2x war es "prima!. Find ich eine gute Art und WEise und es ist eine Aufmunterung für die Kinder.

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Genauso ists bei uns auch...es gibt auch den Leisefuchs...und auch die Stempel der Lehrerin und bei besonderen Leistungen die Krone...
Tolles System und ich bin zufrieden...

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Hallo,

nein, das ist bei uns bisher nicht so.
Es gibt ein Bewertungssystem, damit die Eltern in etwa wissen, wie die Kinder stehen. Dabei bekommt aber jedes Kind ein positives Symbol (die jedoch gestaffelt sind).
Die Bewertung orientiert sich dabei nicht nur an den Leistungen der anderen, sondern vor allem an der eigenen. Wenn sich ein Kind in einem Bereich stark verbessert hat, bekommt er das beste Symbol, auch wenn die "Leistung" insgesamt nur mittelmäßig ist.

Ich bin eher positiv überrascht, weil ich überall immer gehört habe, heutzutage lesen und schreiben fast alle Kinder schon vor Schuleintritt schon perfekt, weil das mehr oder weniger so verlangt wird, dabei wird bei uns wirklich absolut bei null angefangen.
Es wird auch sehr darauf geachtet, dass die Kinder noch nicht lange am Stück still sitzen müssen, sondern sich zwischendurch viel bewegen können.

Welche unsinnigen Regeln hat eure Lehrerin denn aufgestellt?

LG

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Meine Tochter ist vor kurzem in die 2. Klasse gekommen.

Nein, bei uns lief und läuft das anders. Es gibt häufig Lob, nette Kommentare oder Stempelchen, selbst jetzt noch.

Regeln gibt es natürlich trotzdem und sie sollen logischerweise auch eingehalten werden.

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Nunja, angenehm ist es sicher nicht, aber kann man da als Eltern nicht irgendwie vermitteln und erklären, dass keinen Aufkleber zu bekommen eben der Normalzustand ist und nicht bedeutet, dass man schlecht ist, sondern eben, dass man keine außergewöhnlich gute Arbeit abgeliefert hat.

Du wirst die Lehrerin wohl kaum ändern können und musst, wenn du nicht gleich einen Klassen- oder gar Schulwechsel in Betracht ziehst, wohl mit ihr auskommen. Es wäre sicherlich einen Versuch Wert mit ihr darüber zu sprechen, wie man es verhindern kann, dass die Kinder, deren Leistungen eben höchstens durchschnittlich gut, nur eben nicht exzellent genug für einen Aufkleber sind, demotiviert werden. Im Prinzip sie also um Rat bitten, wie man ein weniger "begabtes" Kind dazu bringt nicht frustriert aufzugeben und abzuschalten, sondern sich anzustrengen.

So formuliert, könnte es sein, dass sie dem Thema zugänglicher wird und es nicht als Anrgiff auf ihre Methoden sieht. Vielleicht wäre sie dann doch bereit, eine weitere Belohnungsstufe einzuführen.

Wichtig ist, dass man (auch wenn man mit ihren Methoden nicht glücklich ist, versucht mit ihr zusammenzuarbeiten und ihr auch das Gefühl zu geben, sie als Lehrerin zu schätzen.

Natürlich, wenn man auf diese Art so gar keine Basis findet, würde ich zum Angriff blasen.

Wie es bei anderen Schulen läuft, hilft dir da doch nicht wirklich weiter, es sei denn du suchst eine neue Schule für dein Kind. Wie sieht denn dein plan aus?

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huhu,

reden kann man mir ihr nicht. sie weiß alles besser und beendet diskussionen, wenn sie keine lust mehr hat.

beim elternabend hat sich eine mutter beschwert, dass ihr kind zweimal beim mittagessen zuschauen musste, weil mit der bestellung was schiefgelaufen ist. der ärger war für mich nachvollziehbar, zumal eine portion mehr sicher abgefallen wäre. die lehrerin wies alle schuld von sich und wechselte ziemlich unfreundlich das thema.

niclas hat letzte woche morgens schon beim aufstehen geweint, er wolle nicht zur schule, es wäre ihm zu anstrengend. er hat richtige versagensangst. dabei macht er alles wirklich super und hat keinen grund zur sorge.

er ist gerade erst 6 geworden und ich denke, die umstellung ist noch sehr schwer für ihn. zumal die kinder montags bis 13 uhr aushalten müssen. ich dachte, es gibt anfangs wenige stunden und zwischendurch mal pausen zum rumtoben. aber nein, still auf dem platz sitzen wird verlangt.

ich bin echt platt. zum glück ist sie nur noch ein jahr da, dann hoffe ich, dass eine jüngere lehrerin nachkommt.

niclas ist eigentlich ein aufgeweckter kerl, sehr selbständig und wenn ich ihn so leiden sehe, tut mir das sehr leid.

ich lobe ihn, wenn er hausaufgaben macht und druck gibts bei uns zu hause keinen. ich finde es an sich schon okay, wenn man mit aufklebern etc. lobt, aber das lob sollte eben viel öfter kommen und nicht nur für perfekte arbeit. perfekt ist doch kaum einer in der 1. klasse.

in niclas' heften steht keine gute bemerkung, egal, wie toll die aufgaben erledigt sind, nur wenn bei einer ein fehler angemakert ist, steht kritik drunter.

leider kann man diese frau nicht mehr "umbiegen", aber ich hoffe, niclas wird cooler und steht das jahr mit uns durch.

lg claudia

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Ei, das hört sich wirklich sehr deprimierend an. Armer Junge.
Wünsche euch ein dickes Fell.

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Nein, bei uns ist es nicht so.
"Belohnungsysteme" gibt es in einer Schule immer, später heißen sie "Noten".
Aber eure Lehrerin ist meiner Meinung nach viel zu streng und entmutigt die Anfänger.

Und nur zu tadeln, aber nie das Gute herauszustellen, ist doch Mist.

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In der Klasse meiner Tochter kommt es momentan, wie ich es verstehe, nicht darauf an, WIE es gemacht wurde, sondern OB es gemacht wurde.
D.h. für gemachte Hausaufgaben gibt es einen Stempel, bei 3 Stempeln gibt es einen Aufkleber.
Ich habe nun den unmittelbaren Vergleich Bremen/Niedersachsen und muß schon sagen, dass Niedersachsen härter anzieht und auch schon weiter ist als meine Tochter in der ersten Klasse in Bremen.
Das ist eben letztendlich total unterschiedlich.